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Die Keller Glanzschnecke 1 Oxychilus cellarius ist eine Landschnecke aus der Familie der Glanzschnecken Oxychilidae diese Familie gehort zur Unterordnung der Landlungenschnecken Stylommatophora Sie ist vor allem im Kulturgelande recht haufig anzutreffen Der Verband der deutschen Hohlen und Karstforscher ernannte diese Schnecke zum Hohlentier des Jahres 2015 Keller GlanzschneckeKeller Glanzschnecke Oxychilus cellarius SystematikOrdnung Lungenschnecken Pulmonata Unterordnung Landlungenschnecken Stylommatophora Uberfamilie GastrodontoideaFamilie Glanzschnecken Oxychilidae Gattung OxychilusArt Keller GlanzschneckeWissenschaftlicher NameOxychilus cellarius O F Muller 1774 Gehause von unten Blick in den NabelInhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Ahnliche Arten 3 Geographische Verbreitung und Lebensraum 4 Fortpflanzung und Lebensweise 5 Taxonomie 6 Gefahrdung 7 Literatur 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDas rechtsgewundene Gehause ist fast scheibenformig mit nur sehr wenig erhabenem Gewinde Es misst 9 bis 11 mm selten auch bis 14 mm im Durchmesser und 4 5 bis 6 mm in der Hohe Es hat 5 5 bis 6 Windungen die langsam und regelmassig zunehmen Die letzte Windung ist nicht wesentlich verbreitert Sie ist deutlich weniger als doppelt so breit wie die vorhergehende Windung Die Mundoffnung ist quer elliptisch vom Anschnitt der vorigen Windung abgesehen Der Mundrand ist gerade und zugespitzt Der Nabel ist klein trichterformig und offen Die Schale ist auf der Oberseite grau gelblich an der Unterseite wesentlich heller und hell gelblich Entsprechend ist die Oberseite transparent die Unterseite opak Die Oberflache ist fast glatt und glanzend Lediglich schwache Anwachslinien sind ausgebildet Der Korper ist graublau der Fuss hellgrau Seltener ist das gesamte Gehause hellgelb dann ist auch der Korper des Tieres hellgelb Auch dunklere Tiere kommen vor Im mannlichen Trakt des zwittrigen Genitalapparates ist der Samenleiter Vas deferens massig lang bis lang und gewunden Er dringt apikal in den kurzen u formig gebogenen Epiphallus ein Im Bereich der Penishulle und unmittelbar vor dem Eintritt in den Epiphallus ist er mit dem Penis durch Gewebe verbunden Der Epiphallus dringt vor dem Apex in den Penis ein Direkt apikal ist ein kurzer Blindsack Caecum am Penis ausgebildet an dem der Penisretraktormuskel ansetzt Der Penis ist doppelt so lang wie der Epiphallus und massig dick Im Inneren des Penis sind Langsfalten ausgebildet die gerade oder leicht wellig ausgerichtet sind Im oberen Drittel losen sich die Falten in eine Serie von Papillen auf Im unteren Drittel ist der Penis von einer Gewebehulle Penishulle umgeben Im weiblichen Teil ist der freie Eileiter Ovidukt sehr kurz und die Vagina sehr lang Die perivaginale Druse umgibt den oberen Teil der Vagina und den basalen Teil des freien Eileiters sowie die Basis des Stiels der Spermathek Der Stiel ist massig lang und dunn Die Blase ist langlich und erreicht den Eisamenleiter Spermovidukt Penis und Vagina munden in ein kurzes Atrium 2 3 Ahnliche Arten BearbeitenDie letzte Windung ist bei der Keller Glanzschnecke etwas schmaler als bei der Grossen Glanzschnecke Oxychilus draparnaudi Letztere Art ist im Durchschnitt auch etwas grosser Die Schweizer Glanzschnecke Oxychilus navarricus und die Knoblauch Glanzschnecke Oxychilus alliarius sind deutlich kleiner und besitzen ein deutlich erhabeneres Gewinde nbsp Verbreitung der Art in Europa nach Welter Schultes 4 Geographische Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Art umfasst Westeuropa Iberische Halbinsel Frankreich Benelux Staaten Britische Inseln einschl Hebriden Orkney Inseln und Shetland Inseln Mitteleuropa hier einschliesslich Deutschland Schweiz Tschechien Osterreich Slowenien und Teile von Kroatien sowie Teile von Nordeuropa Skandinavien entlang der norwegischen Kuste bis zum Polarkreis und daruber hinaus Sudschweden Sudkuste von Finnland Die ostliche Verbreitungsgrenze verlauft durch Polen und die westliche Slowakei In Osteuropa finden sich sonst nur isolierte Vorkommen im Baltikum in Westrussland und der Ukraine Im Suden verlauft die Verbreitungsgrenze etwa in der Mitte des italienischen Stiefels auf dem Balkan gibt es ein isoliertes Vorkommen in Serbien In der Schweiz steigt sie bis auf 1 800 m uber Meereshohe an Allerdings ist die Art inzwischen fast weltweit verschleppt worden 5 Die Art kommt in feuchten Laubwaldern unter dem Laub Totholz Gesteinsschutt und in Hohlen vor Sehr haufig ist die Art aber auch im Kulturland Garten Hinterhofen und Parks unter Ziegelschutt in feuchten Kellern moderndem Holz und Abfallhaufen auch in Hohlen und Kellern Name Die Art toleriert auch kalkfreie Boden und kommt z B in Grossbritannien in Heidelandschaften vor die ansonsten von nur sehr wenigen Arten von Gehauseschnecken besiedelt werden Fortpflanzung und Lebensweise BearbeitenDie Eiablage findet zwischen Februar und Oktober statt Ein Individuum legt zwischen 25 und 45 Eier ab Die Eier haben einen Durchmesser von 1 3 bis 1 5 mm Sie sind glatt und milchigweiss Die Jungtiere schlupfen nach 12 bis 16 Tagen Sie erreichen die Geschlechtsreife im darauf folgenden Jahr Nach Ewald Fromming sollen aber nur 7 bis 14 Eier abgelegt werden Die Eier haben nach seinen Angaben einen Durchmesser von 1 4 bis 1 8 mm 6 Nach den Angaben vieler Autoren soll die Art uberwiegend carnivor sein und andere Schnecken und deren Eier fressen Nach Untersuchungen von Faeces der Art stellte Ewald Fromming fest dass sich die Tiere uberwiegend von Pflanzen und Detritus ernahren Er fand neben Pflanzenresten Pflanzenhaaren und Pollen z B auch viele Quarzkorner die eindeutig auf Bodenfrass hindeuten inkl der Bodenflora und fauna Die Keller Glanzschnecke frisst aber auch die Eigelege von grosseren Nacktschnecken wie z B der Spanischen Wegschnecke Arion vulgaris 7 Taxonomie BearbeitenDas Taxon wurde 1774 von Otto Friedrich Muller in der ursprunglichen Kombination Helix cellaria aufgestellt 8 Das Taxon ist allgemein anerkannt 9 10 11 4 12 Die Gattung Oxychilus wird von manchen Autoren in mehrere Untergattungen unterteilt Die Keller Glanzschnecke wird in dieser Klassifikation der Nominatuntergattung Oxychilus Oxychilus zugerechnet Sie ist die Typusart der Gattung und Untergattung Oxychilus Fitzinger 1833 Gefahrdung BearbeitenDie Art ist auf den Britischen Inseln eine sehr haufige Art 4 In Deutschland ist sie eine Art der Vorwarnliste 12 Literatur BearbeitenKlaus Bogon Landschnecken Biologie Okologie Biotopschutz 404 S Natur Verlag Augsburg 1990 ISBN 3 89440 002 1 S 204 05 Michael P Kerney R A D Cameron amp Jurgen H Jungbluth Die Landschnecken Nord und Mitteleuropas 384 S Paul Parey Hamburg amp Berlin 1983 ISBN 3 490 17918 8 S 170 Einzelnachweise Bearbeiten Jurgen H Jungbluth Dietrich von Knorre Trivialnamen der Land und Susswassermollusken Deutschlands Gastropoda et Bivalvia Mollusca 26 1 105 156 Dresden 2008 ISSN 1864 5127 S 122 Adolf Riedel Revision der Zonitiden Polens Gastropoda Annales Zoologici 16 23 362 464 Posen 1957 PDF S 407 410 Anatolij A Schileyko Treatise on Recent Terrestrial Pulmonate Molluscs Part 10 Ariophantidae Ostracolethidae Ryssotidae Milacidae Dyakiidae Staffordiidae Gastrodontidae Zonitidae Daudebardiidae Parmacellidae Ruthenica Supplement 2 10 1307 1488 Moskau 2003 ISSN 0136 0027 S 1444 Oxychilus Oxychilus cellarius a b c Francisco W Welter Schultes European non marine molluscs a guide for species identification Bestimmungsbuch fur europaische Land und Susswassermollusken A1 A3 S 679 S Q1 Q78 S Gottingen Planet Poster Ed 2012 ISBN 3 933922 75 5 ISBN 978 3 933922 75 5 S 379 Rosina Fechter und Gerhard Falkner Weichtiere 287 S Mosaik Verlag Munchen 1990 Steinbachs Naturfuhrer 10 ISBN 3 570 03414 3 S 180 Ewald Fromming Biologie der mitteleuropaischen Landgastropoden 404 S Duncker amp Humblot Berlin 1954 S 97 100 Ted von Proschwitz Oxychilus cellarius Muller and Oxychilus draparnaudi Beck as predators on egg clutches of Arion lusitanicus Mabille Journal of Conchology 35 183 184 London 1994 ISSN 0022 0019 Otto Friedrich Muller Vermium terrestrium et fluviatilium seu animalium infusoriorum helminthicorum et testaceorum non marinorum succincta historia Volumen alterum S I XXXVI 1 214 Heineck amp Faber Havniae Kopenhagen amp Lipsiae Leipzig 1774 Online bei Biodiversity Heritage Library S 28 AnimalBase Oxychilus cellarius O F Muller 1774 Fauna Europaea Oxychilus Oxychilus cellarius O F Muller 1774 Oxychilus cellarius O F Muller 1774 a b Vollrath Wiese Die Landschnecken Deutschlands 352 S Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2014 ISBN 978 3 494 01551 4 S 185 Hohlentier des Jahres in Deutschland Hohlenflohkrebse 2009 Zackeneule 2010 Grosses Mausohr 2011 Grosse Hohlenspinne 2012 Hohlenpilzmucke 2013 Hohlenwasserassel 2014 Keller Glanzschnecke 2015 Hohlenlangbein 2016 Vierfleck Hohlenschlupfwespe 2017 Schwarzer Schnurfusser 2018 Gemeine Hohlenstelzmucke 2019 Mauerassel 2020 Hohlen Raubkafer 2021 Kleine Hufeisennase 2022 Feuersalamander 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Keller Glanzschnecke amp oldid 210939004