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Die Schweizer Glanzschnecke 1 Oxychilus navarricus Syn Oxychilus helveticus ist eine in Mittel und Westeuropa heimische Schnecken Art der Glanzschnecken Oxychilidae in der Unterordnung der Landlungenschnecken Stylommatophora Schweizer GlanzschneckeSchweizer Glanzschnecke Oxychilus navarricus SystematikOrdnung Lungenschnecken Pulmonata Unterordnung Landlungenschnecken Stylommatophora Uberfamilie ZonitoideaFamilie Glanzschnecken Oxychilidae Gattung OxychilusArt Schweizer GlanzschneckeWissenschaftlicher NameOxychilus navarricus Bourguignat 1870 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Ahnliche Arten 3 Geographische Verbreitung und Lebensraum 4 Taxonomie 5 Gefahrdung 6 Literatur 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDas rechtsgewundene recht kleine Gehause ist abgeflacht kegelig das Gewinde ist in der Seitenansicht nur wenig erhoben Die Breite betragt 8 bis 10 mm die Hohe 4 5 bis 6 mm Es besitzt im Adultstadium 4 bis 6 an der Oberseite kaum gewolbte Windungen die regelmassig zunehmen Die Naht ist sehr flach An der Peripherie sind die Windungen gut gerundet bis sehr schwach geschultert Die letzte Windung ist nur etwa 1 5 mal so breit oder sogar noch etwas weniger als die vorher gehende Windung Auf der Unterseite sind die Windungen gut gerundet Der Nabel ist eng und nimmt nur ein Siebtel bis ein Achtel des Durchmessers ein Die Mundung ist in der direkten Aufsicht quer elliptisch abgesehen vom Anschnitt durch die vorher gehende Windung Der Mundungsrand ist gerade und zugespitzt Die Flache der Mundung steht leicht schrag zur Windungsachse Die Schale ist braunlich gelb gefarbt und durchscheinend Um den Nabel ist sie milchig weiss und opak Die Oberflache des Gehauses ist sehr stark glanzend und fast glatt abgesehen von sehr feinen Anwachsstreifen Der Weichkorper ist blaulich grau Die Seiten des Tieres weisen oft feine dunklere Langsstreifen auf Der Mantelrand ist tiefschwarz und als schwarzes Band durch das Gehause sichtbar wenn das Tier sich in das Gehause zuruckgezogen hat Beruhrt man den Weichkorper dieser Art kann man einen schwachen Knoblauchgeruch wahrnehmen Im zwittrigen Geschlechtsapparat ist der Samenleiter Vas deferens recht kurz bevor er in den Epiphallus einmundet Der Epiphallus legt sich im Wesentlichen dem Penis locker an An der Eintrittsstelle des Samenleiters in den Epiphallus ist der Epiphallus mit dem Penis durch eine Gewebehulle verbunden Der Penis ist etwas variabel in der Lange und massig dick Er besitzt am apikalen Ende einen Blindsack Caecum bei dieser Gruppe meist Flagellum genannt Der Penisretraktormuskel setzt apikal an diesem Blindsack an Der Epiphallus dringt seitlich unterhalb des apikalen Endes des Penis plus Blindsack in den Penis ein Der Penis ist im unteren Ende von einer Penishulle umgeben die aber etwas unterschiedlich lang ist sie kann bis etwa die Halfte des proximalen Teils des Penis umhullen Im Inneren des Penis sind sieben oder mehr Langsfalten ausgebildet Die Langsfalten sind gerade oder langsgewellt und konnen mit lateralen Fortsatzen untereinander verbunden sein Im weiblichen Trakt sind freier Eileiter Ovidukt und Vagina etwas gleich lang Die perivaginale Druse umhullt den oberen Teil der Vagina und den unteren Teil des freien Eileiters sowie den unteren Teil des Stiels der Spermathek Der vergleichsweise dicke Stiel der Spermathek ist massig lang die Blase eiformig oder birnenformig Sie erreicht nicht die Albumindruse Penis und Vagina munden in ein sehr kurzes Atrium 2 3 4 Ahnliche Arten BearbeitenDas Gehause sind im Durchschnitt etwas grosser als das der Keller Glanzschnecke Oxychilus cellarius der Nabel ist enger Der Knoblauchgeruch den das Tier auf Beruhrung verstromt soll jedoch schwacher sein als bei der Knoblauch Glanzschnecke Oxychilus alliarius die nach diesem intensiven Geruch ihren Namen erhalten hat nbsp Verbreitung der Art in Europa nach Welter Schultes 5 Geographische Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den Niederlanden 6 im Norden bis nach Nordspanien im Suden im Westen von Nordostfrankreich uber die Schweiz Suddeutschland bis nach Osterreich Vermutlich wurde die Art vor etlichen hundert Jahren auf die Britischen Inseln verschleppt wo sie sich derzeit sowohl in England wie auch Irland weiter ausdehnt Auch in Schottland gibt es einige Vorkommen 2002 wurde sie in Norwegen gefunden wohl ebenfalls anthropogen verschleppt 7 Auf Malta durfte sie ebenfalls ein Neozoon sein 8 In Deutschland ist die Art bisher nur in Rheinland Pfalz sicher nachgewiesen 9 Altere Nachweise in der Oberrheingegend liessen sich in neuerer Zeit nicht mehr bestatigen Die Art bevorzugt feuchte schattige Standorte in Laubwaldern und Heckenreihen zwischen Felsen unter Moos auch in Schluchten an Quellen und in Hohleneingangen In der Schweiz kommt sie vor allem in Hohenlagen zwischen 700 m und 2400 m uber Meereshohe vor Auf den Britischen Inseln besiedelt sie auch alte Steinbruche Strassenrander und Ablagerungen von Gesteinsschutt also anthropogen beeinflusste oder geschaffene Habitate 5 Taxonomie BearbeitenDas Taxon wurde 1870 von Jules Rene Bourguignat als Zonites navarricus erstmals beschrieben 10 Die Art wurde aber hauptsachlich unter dem jungeren Synonym Oxychilus helveticus beschrieben Dieses wurde 1881 erstmals von J Blum als Hyalina Polita helvetica Blum 1881 11 Ein weiteres Synonym ist Hyalinia alliaria cantabrica Westerlund 1883 Meist wurde sie aber als Unterart zu Oxychilus helveticus gestellt 2002 stellten Falkner et al fest dass diese Unterart mit Zonites navarricus identisch ist und nun Oxychilus navarricus cantabricus heissen muss 12 Allerdings ist die Unterartgliederung nicht allgemein akzeptiert Francisco Welter Schultes Vollrath Wiese und Falco Giusti amp Giuseppe Manganelli benutzen sie in ihren Arbeiten nicht 5 9 3 Die MolluscaBase lasst diese Gliederung als alternate representation zu 13 Gefahrdung BearbeitenIn Deutschland ist die Art extrem selten 9 In Rheinland Pfalz ist sie vom Aussterben bedroht 5 14 Die Art gilt aber nach der Einschatzung der IUCN auf das Gesamtverbreitungsgebiet gesehen als nicht gefahrdet 15 Literatur BearbeitenM P Kerney R A D Cameron Jurgen H Jungbluth Die Landschnecken Nord und Mitteleuropas Parey Verlag Hamburg und Berlin 1983 384 S ISBN 3 490 17918 8 S 172 als Oxychilus Ortizius helveticus Einzelnachweise Bearbeiten Jurgen H Jungbluth Dietrich von Knorre Trivialnamen der Land und Susswassermollusken Deutschlands Gastropoda et Bivalvia Mollusca 26 1 105 156 Dresden 2008 ISSN 1864 5127 S 123 Adolf Riedel Zur Kenntnis der Zonitidae Gastropoda Spaniens Annales Zoologici 29 5 115 145 1972 PDF a b Falco Giusti Giuseppe Manganelli Redescription of two west European Oxychilus species O Alliarius Miller 1822 and O Helveticus Blum 1881 and notes on the systematics of Oxychilus Fitzinger 1833 Gastropoda Pulmonata Zonitidae Journal of Conchology 37 5 455 476 2002 PDF ResearchGate Anatolij A Schileyko Treatise on Recent Terrestrial Pulmonate Molluscs Part 10 Ariophantidae Ostracolethidae Ryssotidae Milacidae Dyakiidae Staffordiidae Gastrodontidae Zonitidae Daudebardiidae Parmacellidae Ruthenica Supplement 2 10 1307 1488 Moskau 2003 ISSN 0136 0027 S 1444 Oxychilus Ortizius helveticus a b c d Francisco W Welter Schultes European non marine molluscs a guide for species identification Bestimmungsbuch fur europaische Land und Susswassermollusken A1 A3 S 679 S Q1 Q78 S Gottingen Planet Poster Ed 2012 ISBN 3 933922 75 5 ISBN 978 3 933922 75 5 S 388 A Boesfeld A J de Winter Oxychilus Ortizius navarricus helveticus Blum 1881 een nieuwe landslak voor de Nederlandse fauna Gastropoda Pulmonata Zonitidae Basteria 68 1 3 1 6 2004 PDF K M Olsen Lansnegler i Norge en oppsummering og en presentasjon av tre nye arter Oxychilus navarricus Bourguignat 1870 Lucilla singleyana Pilsbry 1890 og Hawaiia minuscula Binney 1840 Fauna Oslo 55 2 66 77 2002 Constantine Mifsud Paul Sammut Charles Cachia On some alien terrestrial and freshwater gastropods Mollusca from Malta The Central Mediterranean Naturalist 4 1 35 40 2003 Abstract a b c Vollrath Wiese Die Landschnecken Deutschlands 352 S Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2014 ISBN 978 3 494 01551 4 S 183 Jules Rene Bourguignat Mollusques nouveaux litigieux ou peu connus Revue et Magasin de Zoologie pure et appliquee et de Sericiculture Comparee 2 22 14 30 87 97 166 171 Paris 1870 Online bei Biodiversity Heritage Library S 20 Blum J 1881 Schnecken vom Weissenstein bei Solothurn Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 13 10 138 141 Frankfurt am Main 1881 Online bei Biodiversity Heritage Library S 141 Gerhard Falkner T E J Ripken Margit Falkner Mollusques continentaux de France Liste de reference annotee et bibliographie Collection Patrimoines Naturels 52 1 350 Paris 2002 S 124 25 MolluscaBase Oxychilus navarricus Bourguignat 1870 Oxychilus navarricus Bourguignat 1870 The IUCN Red List of Threatened Species Oxychilus navarricus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweizer Glanzschnecke amp oldid 230686031