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Die Knoblauch Glanzschnecke 1 Oxychilus alliarius ist eine Landschnecke aus der Familie der Glanzschnecken Oxychilidae diese Familie gehort zur Unterordnung der Landlungenschnecken Stylommatophora Knoblauch GlanzschneckeKnoblauch Glanzschnecke Oxychilus alliarius SystematikOrdnung Lungenschnecken Pulmonata Unterordnung Landlungenschnecken Stylommatophora Uberfamilie GastrodontoideaFamilie Glanzschnecken Oxychilidae Gattung OxychilusArt Knoblauch GlanzschneckeWissenschaftlicher NameOxychilus alliarius Miller 1822 Gehause von Oxychilus alliarius Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Ahnliche Arten 3 Geographische Verbreitung und Lebensraum 4 Lebensweise 5 Die Knoblauch Glanzschnecke in Hawaii 6 Taxonomie 7 Gefahrdung 8 Weichtier des Jahres 9 Literatur 10 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp GehauseDas rechtsgewundene Gehause ist stumpfkegelformig und misst beim erwachsenen Tier 4 5 bis 7 mm im Durchmesser und 2 5 bis 3 5 mm in der Hohe In der Seitenansicht ist das Gewinde nur leicht erhaben Es weist 4 bis 4 5 Windungen auf die langsam und gleichmassig zunehmen Lediglich der letzte Viertelumgang kann gegenuber der Windungsachse der vorigen Windungen etwas abgesenkt sein Die Oberseite der Windungen ist schwach gewolbt die Nahte sind massig tief Die Peripherie ist gut gewolbt die Unterseite flach Die Mundung ist in der direkten Aufsicht fast rundlich nur leicht querelliptisch bis eiformig vom Anschnitt der vorigen Windung abgesehen Die Flache der Mundung steht schrag zur Windungsachse Der Mundungsrand ist gerade und zugescharft Der Nabel ist relativ weit er nimmt etwa 1 6 des Gesamtdurchmessers ein und kann leicht exzentrisch Die Farbe der Schale variiert von rotlich bis gelbbraun manchmal auch mit einem leichten Grunton Sie ist durchscheinend an der Unterseite im Nabelbereich oft milchig opak Die Oberflache ist abgesehen von feinen Anwachsstreifen nahezu glatt und hoch glanzend Die Anwachsstreifen sind vor allem an den Nahten etwas deutlicher sichtbar Es sind auch sehr schwache wellige Spirallinien Der Korper des Tieres ist blaugrau Der Fuss ist schlank und schiefergrau Die Sohle ist in Langsrichtung dreigeteilt Der Kiefer ist oxygnath Dadurch wirkt beim lebenden Tier auch das schwach durchscheinende Gehause wesentlich dunkler Das Tier sondert bei Beruhren einen starken Knoblauchgeruch ab Name Dieser Geruch ist u Z schon beim Entfernen der Laubstreu unter denen die Tiere leben wahrnehmbar Im mannlichen Trakt des zwittrigen Genitalapparates ist der Samenleiter Vas deferens recht kurz Er dringt apikal in den kurzen u formig gebogenen Epiphallus ein der in der ersten Halfte dick angeschwollen ist in der zweiten Halfte vor dem Eintritt in den Penis wieder dunner wird Im Bereich der Penishulle und unmittelbar vor dem Eintritt in den Epiphallus ist der Samenleiter mit dem Penis durch Gewebe verbunden Der Epiphallus dringt vor dem Apex in den Penis ein Direkt apikal ist ein kurzer aber deutlicher Blindsack Caecum am Penis ausgebildet an dem der Penisretraktormuskel ansetzt Der Penis ist doppelt so lang wie der Epiphallus und nur massig dick im oberen Teil nur unwesentlich dicker als der angeschwollene Teil des Epiphallus Es ist keine oder eine nur sehr geringe Einschnurung zwischen proximalen und distalen Teil des Penis vorhanden Im Inneren des Penis sind vier Langsfalten ausgebildet die gerade oder leicht wellig ausgerichtet sind Im unteren Drittel ist der Penis von einer Gewebehulle Penishulle umgeben Im weiblichen Teil ist der freie Eileiter Ovidukt sehr kurz und dagegen die Vagina sehr lang Die perivaginale Druse umgibt den oberen Teil der Vagina und den basalen Teil des freien Eileiters sowie die Basis des Stiels der Spermathek Der Stiel ist sehr kurz und an der Basis zunachst verdickt Die Blase ist rundlich und erreicht den unteren Teil des Eisamenleiters Spermovidukt Penis und Vagina munden in ein kurzes Atrium 2 3 Die Radula ist oxygnath d h besteht aus zahlreichen dolchformigen Zahnen Sie hat 27 bis 31 Zahnen pro Querreihe Ahnliche Arten BearbeitenIm Vergleich zur Keller Glanzschnecke Oxychilus cellerarius ist das Gehause von der dritten Windung an etwas enger aufgerollt Die Naht ist etwas tiefer und das Gehause ist deutlich kleiner Der deutliche Knoblauchgeruch der der Art den Namen gab ist nicht artspezifisch da auch die Schweizer Glanzschnecke Oxychilus navarricus und die Grosse Glanzschnecke Oxychilus draparnaudi leicht nach Knoblauch riechen Die Knoblauch Glanzschnecke riecht jedoch am intensivsten 4 nbsp Verbreitung der Knoblauch Glanzschnecke in Europa nach Welter Schultes 5 Geographische Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet ist nordwesteuropaisch atlantisch Azoren Britische Inseln Island Gronland skandinavische Kustengebiete Nord und Mitteldeutschland Ostseegebiet aber auch einige zerstreute Vorkommen in Osteuropa und im Mediterrangebiet Nordportugal Katalonien Nordgriechenland Die Art ist anthropogen in viele andere Regionen verschleppt worden so nach Nordamerika z B Washington 6 Hawaii 7 Neuseeland Sudafrika St Helena Juan Fernandez Inseln Australien und Sudamerika Giusti und Manganelli stellen allerdings die Bestimmung des neuseelandischen Materials in Frage 3 Die Art lebt unter Laub Holz oder Steinen in Laubwaldern Gelegentlich kommt sie auch in Garten und Gewachshausern vor Sie toleriert auch leicht saure Boden Lebensweise BearbeitenSie frisst vor allem andere Gehauseschnecken meist nur bis zur eigenen Gehausegrosse kleine Nacktschnecken unter 10 mm Lange und Enchytraen aber auch frische Pflanzenteile und Aas 8 Die Fortpflanzung findet im Fruhsommer sowie im Herbst statt Die Tiere sind Zwitter und befruchten sich gegenseitig Die milchig weissen ellipsoiden Eier messen 1 2 bis 1 4 mm in der Lange und 0 7 bis 0 9 mm in der Dicke Sie besitzen eine Kalkschale Pro Gelege werden bis zu zehn Eier abgelegt Sie erreichen nach einem Jahr die Geschlechtsreife und werden insgesamt etwa zwei Jahre alt 8 Der von den Tiere abgegebene Knoblauchgeruch soll moglicherweise abschreckend auf mogliche Fressfeinde wie z B Igel wirken 9 Die Knoblauch Glanzschnecke in Hawaii BearbeitenWie viele andere mitteleuropaische Landlungenschnecken ist die Knoblauch Glanzschnecke inzwischen in andere Regionen der Welt verschleppt worden In Hawaii beispielsweise ist die erstmals in den 1930er beobachtete Knoblauch Glanzschnecke inzwischen die haufigste Schneckenart geworden und gefahrdet die einheimischen Arten 10 7 Die Verbreitung der Knoblauch Glanzschnecke gilt auch als wesentlicher Faktor beim Aussterben des Weisswangen Kleidervogels Dieser fruher an den Hangen des Haleakala auf der hawaiischen Insel Maui heimische erst 1973 beschriebene Vogel lebte uberwiegend von den endemischen Landschnecken der Gattung Achatinella Hawaiis die auf Grund des Vordringens der Knoblauch Glanzschnecke zunehmend seltener wurden Die letzten Weisswangen Kleidervogel wurden 2004 beobachtet 11 10 Taxonomie BearbeitenDas Taxon wurde 1822 von Johann Samuel Miller zum ersten Mal beschrieben 12 Das Taxon ist allgemein anerkannt 13 14 5 4 Die Gattung Oxychilus wird von manchen Autoren in Untergattungen unterteilt Die Knoblauch Glanzschnecke wird in dieser Klassifikation der Untergattung Oxychilus Ortizius Forcart 1957 zugerechnet 15 Gefahrdung BearbeitenDie Art gilt in Niedersachsen und Rheinland Pfalz als gefahrdet sie ist selten in Bayern und Osterreich 13 5 In Sachsen ist die Art als gefahrdet eingestuft 16 Deutschlandweit ist sie eine Art der Vorwarnstufe 4 Weichtier des Jahres BearbeitenDie Knoblauch Glanzschnecke wurde 2014 zum Weichtier des Jahres gewahlt vor allem wegen der Besonderheit einen nach Knoblauch riechenden Schleim absondern zu konnen Als fleischfressende Art reguliert sie die Populationen der pflanzenfressenden Schnecken und ist damit ein wichtiger Faktor im Okosystem auch in den Garten 9 Literatur BearbeitenKlaus Bogon Landschnecken Biologie Okologie Biotopschutz 404 S Natur Verlag Augsburg 1990 ISBN 3 89440 002 1 S 202 03 Rosina Fechter Gerhard Falkner Weichtiere 287 S Mosaik Verlag Munchen 1990 Steinbachs Naturfuhrer 10 ISBN 3 570 03414 3 S 180 Michael P Kerney R A D Cameron Jurgen H Jungbluth Die Landschnecken Nord und Mitteleuropas 384 S Paul Parey Hamburg amp Berlin 1983 ISBN 3 490 17918 8 S 169 Einzelnachweise Bearbeiten Jurgen H Jungbluth Dietrich von Knorre Trivialnamen der Land und Susswassermollusken Deutschlands Gastropoda et Bivalvia Mollusca 26 1 105 156 Dresden 2008 ISSN 1864 5127 S 122 Adolf Riedel Revision der Zonitiden Polens Gastropoda Annales Zoologici 16 23 362 464 Posen 1957 PDF S 414 416 a b Falco Giusti Giuseppe Manganelli Redescription of two west European Oxychilus species O Alliarius Miller 1822 and O Helveticus Blum 1881 and notes on the systematics of Oxychilus Fitzinger 1833 Gastropoda Pulmonata Zonitidae Journal of Conchology 37 5 455 476 2002 PDF ResearchGate a b c Vollrath Wiese Die Landschnecken Deutschlands 352 S Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2014 ISBN 978 3 494 01551 4 S 182 a b c Francisco W Welter Schultes European non marine molluscs a guide for species identification Bestimmungsbuch fur europaische Land und Susswassermollusken A1 A3 S 679 S Q1 Q78 S Gottingen Planet Poster Ed 2012 ISBN 3 933922 75 5 ISBN 978 3 933922 75 5 S 377 Barry Roth Timothy A Pearce Vitrea contracta Westerlund and Other Introduced Land Mollusks in Lynnwood Washington The Veliger 27 1 90 92 1984 PDF ResearchGate a b Wallace M Meyer III Potential impact of an abundant introduced omnivorous land snail Oxychilus alliarius on native land snails on the Island of Hawaii Tentacle 13 16 17 Cambridge 2005 PDF a b Ewald Fromming Biologie der mitteleuropaischen Landgastropoden 404 S Duncker amp Humblot Berlin 1954 S 86 87 a b Vollrath Wiese Die Knoblauch Glanzschnecke Oxychilus alliarius Weichtier des Jahres 2014 PDF Flyer a b Patrick A Curry Norine W Yeung Predation on endemic Hawaiian land snails by the invasive snail Oxychilus alliarius Biodiversity and Conservation 22 13 14 3165 3169 2013 doi 10 1007 s10531 013 0576 3 Dominic Couzens Seltene Vogel Uberlebenskunstler Evolutionsverlierer und Verschollene Haupt Verlag Bern 2011 ISBN 978 3 258 07629 4 S 144 145 Johann Samuel Miller A list of the freshwater and landshells occurring in the environment of Bristol with observations Annals of Philosophy New Series 3 17 376 381 London 1822 Online bei Biodiversity Heritage Library S 379 a b AnimalBase Oxychilus alliarius Miller 1822 MolluscaBase Oxychilus alliarius J S Miller 1822 Fauna Europaea Oxychilus Ortizius alliarius J S Miller 1822 Katrin Schniebs Heike Reise Ulrich Bossneck Rote Liste Mollusken Sachsens Landesamt fur Umwelt und Geologie Freistaat Sachsen 2006 PDFWeichtier des Jahres in Deutschland Bauchige Windelschnecke 2003 Gemeine Kahnschnecke 2004 Tigerschnegel 2005 Gemeine Flussmuschel 2006 Maskenschnecke 2007 Mauseohrchen 2008 Husmanns Brunnenschnecke 2009 Gemeine Schliessmundschnecke 2010 Zierliche Tellerschnecke 2011 Schlanke Bernsteinschnecke 2012 Europaische Auster 2013 Knoblauch Glanzschnecke 2014 Mantelschnecke 2015 Grosse Erbsenmuschel 2016 Schone Landdeckelschnecke 2017 Neptunschnecke 2018 Gemeine Heideschnecke 2019 Gefleckte Schusselschnecke 2020 Gewohnlicher Tintenfisch 2021 Bayerische Zwergdeckelschnecke 2022 Bierschnegel 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Knoblauch Glanzschnecke amp oldid 226617931