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Der Schwabische Alb UNESCO Global Geopark ist der Jurassic Geopark unter den UNESCO Global Geoparks Die fossilreichen Ablagerungen des tropischen Jurameeres enthalten Fundstellen von weltweiter Bedeutung Dort legte Friedrich August Quenstedt 1809 1889 die Grundlagen fur die weltweite Untergliederung der Jurazeit UNESCO Global Geopark Schwabische Alb Fossilienfundstelle Nusplingen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Trager und Organisation 3 Auszeichnung als Geopark 4 Urgeschichte 5 Naturraum 5 1 Schauhohlen 5 2 Geologische Lehrpfade 5 3 Fossilien 5 4 Landschaftsfuhrungen 5 5 Geopark Infostellen 5 6 Geopoints Eine Reise in die Erdgeschichte 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Geopark Schwabische Alb liegt in Baden Wurttemberg und erstreckt sich auf nahezu das gesamte Gebiet der Schwabischen Alb Er umfasst eine Gesamtflache von rund 6 200 km die sich auf einer Lange von etwa 200 km und einer durchschnittlichen Breite von 40 km vom Ostrand der Baar bis zum Hartsfeld wo er an den Geopark Ries angrenzt in Sudwest Nordostrichtung erstreckt Der Geopark Ries umfasst seinerseits landschaftliche Teile der ostlichen Schwabischen Alb die nicht zum Geopark Schwabische Alb gehoren Trager und Organisation BearbeitenDer UNESCO Global Geopark Schwabische Alb einer von 32 in Europa wird durch den eingetragenen Verein Geopark Schwabische Alb e V verwaltet Mitglieder des Vereins sind die zehn Landkreise der Schwabischen Alb der Schwabische Alb Tourismusverband die Gemeinde Steinheim am Albuch und der Industrieverband Steine und Erden Baden Wurttemberg e V ISTE Stiftung fur Bildung und Kultur Abtsgmund Gemeinde Beuren und Stadt Schelklingen Aus den Mitgliedern wird ein Arbeitsausschuss gebildet Der Arbeitsausschuss hat die Aufgabe Projekte und Massnahmen fur den Geopark Schwabische Alb zu erarbeiten und umzusetzen Er besteht aus dem Vorsitzenden dem Geschaftsfuhrer und jeweils einem Vertreter aus dem Kreis der ordentlichen Mitglieder Zur Beratung der Organe und Mitglieder des Geoparks in Fachfragen wird vom Vorstand ein Beirat berufen der entsprechend der Aufgaben des Geoparks interdisziplinar zusammengesetzt ist Auszeichnung als Geopark BearbeitenDie Landschaft der Schwabischen Alb bietet Einblicke in 200 Millionen Jahre Erdgeschichte und ist das Ergebnis einer bewegten erdgeschichtlichen Vergangenheit Deshalb wurde das Gebiet im Jahr 2002 zum Nationalen Geopark ernannt Zwei Jahre spater im Jahr 2004 erfolgte die Auszeichnung als Europaischer und Globaler Geopark und somit die Mitgliedschaft im Europaischen und Globalen Netzwerk der Geoparks das von der UNESCO unterstutzt wird Im Jahr 2015 erfolgte schliesslich die offizielle Auszeichnung des Geoparks Schwabische Alb zum Schwabische Alb UNESCO Global Geopark Der Begriff Geopark ist ein Pradikat fur Gebiete die uber ein besonders reichhaltiges geologisches Erbe verfugen Neben dem Schutz dieses Erbes und der Vermittlung geologischer Themen im Rahmen der Umweltbildung gehort die nachhaltige Regionalentwicklung ebenso wie die wissenschaftliche Forschung innerhalb des Parks zu den Aufgaben eines Geoparks Urgeschichte BearbeitenAls hohlenreichste Landschaft Deutschlands bot die Schwabische Alb den Tieren der Eiszeit besondere Lebensraume die auch die steinzeitlichen Menschen fur sich nutzten Sie trugen dazu bei dass die Schwabische Alb als eine der Wiegen menschlicher Kultur betrachtet werden kann Bedeutende Funde und Kunstwerke der Menschheit sind die fast 40 000 Jahre alte Venus vom Hohlefels im Achtal der Lowenmensch vom Hohlenstein im Lonetal oder das Pferdchen das Mammut und viele weitere Figurchen aus den Hohlen im Ach und Lonetal nbsp Vulkankrater Randecker MaarNaturraum BearbeitenDie Schwabische Alb besitzt eine grosse Vielfalt an unterschiedlichen Auspragungen einer Karstlandschaft neben den zahlreichen Karsthohlen sind dies Dolinen Kalktuffbildungen Karstquellen und Trockentaler Auch der Vulkanismus spielt im UNESCO Geopark Schwabische Alb eine Rolle Vor ca 18 Millionen Jahren brachen dort viele Vulkane aus die noch im Landschaftsbild zu erkennen sind Vor 15 Millionen Jahren fuhrte ein Meteoriteneinschlag zur Entstehung des Steinheimer Beckens dessen Zentralhugel noch deutlich sichtbar ist Geologische und archaologische Sehenswurdigkeiten im Geopark sind Blautopf eine Karstquelle Laichinger Tiefenhohle die tiefste begehbare Hohle Deutschlands Wimsener Hohle die einzige mit dem Boot befahrbare Hohle Deutschlands und viele weitere Schauhohlen Venus vom Hohlefels eine Venusfigur aus der Eiszeit als Beispiel fur die unzahligen archaologischen Funde Steinheimer Becken der Meteoritenkrater Fossilien im Nusplinger Plattenkalk im Holzmadener Posidonienschiefer etc Oberes Donautal ein charakteristisches Durchbruchstal Randecker Maar ein Vulkankrater Eselsburger Tal mit Brenzschleife ein schleifenformiges Durchbruchstal und Naturschutzgebiet mit seltener Flora und Fauna nbsp Tropfstein CharlottenhohleSchauhohlen Bearbeiten Die Schwabische Alb ist die hohlenreichste Region Deutschlands Die eiszeitlichen Hohlen sind die Fundstatten der altesten Kunstwerke der Menschheit Neben den zwolf Schauhohlen gibt es auch mehr als 2800 bekannte Naturhohlen sogenannte Wilde Hohlen Geologische Lehrpfade Bearbeiten Im Geopark Schwabische Alb wurden zahlreiche Lehrpfade eingerichtet 1 Geolehrpfad Im Reich der Meerengel Nusplingen Zollernalbkreis Gruner Pfad Hartsfeld Neresheim Landkreis Heidenheim Kalktuffpfad im Wiesaztal Reutlingen Gonningen Landkreis Reutlingen Karstwanderweg an der Tiefenhohle Laichingen Alb Donau Kreis Wasseralfinger Bergbaupfad Ostalbkreis Geologischer Lehrpfad zum Meteorkrater Steinheimer Becken Steinheim am Albuch Landkreis Heidenheim Historienweg Veringenstadt Landkreis Sigmaringen Neandertalerweg Lonetal Rammingen Lindenau Landkreis Heidenheim Geologischer Lehrpfad rund um den Olschiefer Schomberg Zollernalbkreis Rundgang Steine in der Stadt Ehingen Alb Donau Kreis Felsen Lehrpfad Inzigkofen Landkreis Sigmaringen Uferlehrpfad Lebendige Lauchert Veringenstadt Landkreis Sigmaringen Vulkankrater Rundweg Munsingen Apfelstetten Landkreis Reutlingen Bodenlehrpfad Verborgene Horizonte Boden am Albtrauf Beuren Landkreis Esslingen UrMeer Pfad Gerstetten Landkreis Heidenheim Geologischer Lehrpfad Schwabisch Gmund Ostalbkreis Dolinenweg Hengen Bad Urach Hengen Landkreis Reutlingen Geologie Lehrpfad Eislingen Landkreis Goppingen Gustav Stromfeld Weg Metzingen Neuffen Metzingen Landkreis Reutlingen Geopfad Wiesensteig Landkreis Goppingen Urweltpfad Bolheim Herbrechtingen Landkreis Heidenheim GeoWanderweg Balingen Zillhausen ZollernalbkreisFossilien Bearbeiten Der UNESCO Geopark Schwabische Alb zeichnet sich durch seinen ausserordentlichen Fossilienreichtum aus Weltberuhmt sind die Ablagerungen aus der Zeit vor rund 180 Millionen Jahren der Posidonienschiefer Zur Zeit des Unterjuras war der Bereich der heutigen Schwabischen Alb Teil eines Meeres in dem sich Fische Belemniten und Ammoniten tummelten wahrend im Wasser von Seelilien besiedelte Holzstamme trieben Auch grosse Meeressaurier lebten hier In den Gesteinen des Posidonienschiefers sind die Fossilien dieser Meeresbewohner bis heute in einer faszinierenden Detailtreue erhalten Nicht nur Knochen oder Zahne sondern auch die Umrisse der Tiere ihre letzte Mahlzeit und die ungeborenen Jungen im Korper des Muttertiers sind im dunklen Gestein bewahrt worden Bedeutende Fundstellen befinden sich in Holzmaden und Dotternhausen Die Nusplinger Plattenkalke stammen aus der Zeit des Oberjuras und sind die Sedimente einer flachen Lagune In den ausserst feinkornigen Kalksteinen fand man die beruhmten Meerengel eine Haiart aber auch Belemniten Garnelen und sogar eine Libelle Die bekanntesten Fossilien der Alb sind jedoch die Ammoniten als Leitfossilien halfen sie die Abfolge der Sedimentschichten aus dem Jurameer einzuteilen Einzigartige Fossilienfunde der Schwabischen Alb konnen in Museen wie dem Hauff Museum in Holzmaden dem HOlCIM Werkforum in Dotternhausen und im Urweltmuseum in Aalen und in kleineren Museen wie dem Riffmuseum in Gerstetten betrachtet werden aber auch viele Heimatmuseen zeigen regionale Funde Landschaftsfuhrungen Bearbeiten Fur Interessierte gibt es auf der Alb zahlreiche Angebote von qualifizierten Landschaftsfuhrern fur Spaziergange Wanderungen und Radtouren zu den verschiedenen Geo Themen des Geoparks Geopark Infostellen Bearbeiten Quer uber die Schwabische Alb verteilt gibt es etwa 50 lokale und regionale Museen die die unterschiedlichsten geologischen und archaologischen Bereiche abdecken Einige davon gehoren zu den 27 Geopark Infostellen 2 die uber die Funktion eines Geoparks und die internationalen Netzwerke informieren Riff Museum im Bahnhof Gerstetten Urgeschichtliches Museum Blaubeuren Meteorkrater Museum Steinheim am Albuch HohlenHaus Giengen Hurben Naturkundemuseum Goppingen Laichinger Tiefenhohle Alb Gold Kundenzentrum Trochtelfingen Fossilienmuseum im Holcim Werkforum Dotternhausen Museum in Krauterkasten Albstadt Burg Katzenstein Dischingen Urweltmuseum Aalen im Historischen Rathaus Aalen Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck Biospharenzentrum Schwabische Alb Munsingen Schloss Brenz Sontheim an der Brenz Naturschutzzentrum Schopflocher Alb Barenhohle und Nebelhohle Sonnenbuhl Naturkundliches Bildungszentrum Ulm Museum Auberlehaus Trossingen Entdeckerwelt Bad Urach Museum Ehingen Ehingen Donau Besucherbergwerk Tiefer Stollen Aalen Wasseralfingen Kolbinger Hohle Panorama Therme Beuren Freilichtmuseum Beuren Erlebniswelt Grundwasser Landeswasserversorgung Langenau Umweltbildungszentrum Listhof Reutlingen explorinho Science Center Aalen Geopoints Eine Reise in die Erdgeschichte Bearbeiten Neben den 27 Geopark Infostellen die uber die vielfaltigen Themen im Geopark informieren trifft der Besucher auf der gesamten Schwabischen Alb immer wieder auf Tafeln die Geopoints ausweisen Diese kennzeichnen geologische Highlights aber auch interessante Einzelobjekt deren Bedeutung sich erst nach naherem Hinsehen erschliesst Das Projekt Eine Reise in die Erdgeschichte veranschaulicht durch die Geopoints die unglaubliche Geodiversitat der Schwabischen Alb Anhand kurzer Erlauterungen auf Tafeln bzw uber QR Codes erhalt der Besuchende einen Einblick in die Erdgeschichte der Schwabischen Alb und kann sich die verschiedenen landschaftlichen und geologischen Phanomene auf einer selbstgefuhrten Exkursion im eigenen Tempo ansehen Bisher wurden schon 38 herausragende Geotope ausgezeichnet Stand Juni 2023 Vulkanschlot Aichelberg Blautopf Blaubeuren Bohnerzgruben Veringenstadt Brenzursprung Konigsbronn Burkhartshohle Westerheim Erratischer Block bei Laiz Falkensteiner Hohle Gussmannshohle Gutenberger Hohle Heldenfinger Kliff Hohle Fels Schelklingen Hohle des Lowenmenschen Hohlenstein Stadel im Lonetal Hollsternquelle Gutenberg Hollsternbroller Gutenberg Hungerbrunnen bei Heldenfingen Riffmuseum Gerstetten im Bahnhof Gerstetten Jurafenster Gerhausen Kalktuffterrasse Unterdrackenstein Drackenstein Lenninger Talschluss Losungsdoline Binsenlache Hasental Mossinger Bergrutsch Neidlinger Kugelmuhle Neidlinger Wasserfall Nusplinger Plattenkalk Ofterdinger Schneckenpflaster Sammleraufschluss Schneckensand Schertelshohle Westerheim Schiefererlebnis Dormettingen Schwefelbrunnen Balingen Schwefelquellen Bad Sebastiansweiler Mossingen Sintertreppe Weisse Lauter Gutenberg Steinernes Haus Westerheim Ursprung des Weissen Kochers Urwelt Museum Hauff Holzmaden Urweltpfad Bolheim Vulkanlandschaft Howenegg Wental Zillhauser WasserfallWeblinks Bearbeiten nbsp Commons GeoPark Schwabische Alb Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geopark Schwabische Alb zuletzt abgerufen im September 2019 Swabian Alb UNESCO Global Geopark zuletzt abgerufen im September 2019 Der Geopark Schwabische Alb auf nationaler geopark de zuletzt abgerufen am September 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Lehrpfade im Geopark auf geopark alb de abgerufen am 3 Mai 2016 Geopark Infostellen und Geopoints In geopark alb de Abgerufen am 26 September 2023 Nationale Geoparks in Deutschland Nationale und UNESCO Global Geoparks Bergstrasse Odenwald Harz Braunschweiger Land Ostfalen Muskauer Faltenbogen Ries Schwabische Alb TERRA vita VulkaneifelWeitere Nationale Geoparks Bayern Bohmen Eiszeitland am Oderrand Grenzwelten Inselsberg Drei Gleichen Kyffhauser Laacher See Porphyrland Ruhrgebiet Westerwald Lahn TaunusEhemalige Nationale Geoparks Mecklenburgische Eiszeitlandschaft Vulkanland Eifel Normdaten Geografikum GND 7608889 3 lobid OGND AKS VIAF 246998358 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geopark Schwabische Alb amp oldid 237659472