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Dieser Artikel beschreibt den Berg vulkanischen Ursprungs Fur andere Bedeutungen siehe Howenegg Begriffsklarung Der Howenegg gelegentlich auch das Howenegg so auch beim LGRB ausserdem Hewenegg in Gebrauch ist ein Berg der westlichen Schwabischen Alb mit einer besonderen vulkanischen Entstehung drei Kilometer sudlich von Immendingen auf der Gemarkung von Immendingen im Landkreis Tuttlingen Der ehemals 812 Meter heute nur noch 798 Meter hohe Basaltkegel war einst Standort zweier Burgen und zahlt geologisch zu den Hegaubergen 1 Er ist der nordostlich gelegene Vertreter der Hegauvulkane 2 HoweneggSteinbruch und See wo sich fruher die Hauptburg befandHohe 798 m u NHNLage Baden Wurttemberg DeutschlandGebirge HegauKoordinaten 47 54 52 N 8 44 30 O 47 914444444444 8 7416666666667 798 0 Koordinaten 47 54 52 N 8 44 30 OHowenegg Baden Wurttemberg Gestein BasaltAlter des Gesteins 10 Mio JahreBesonderheiten Durch Bergbau ist heute ein ursprunglicher Nebengipfel der hochste Punkt des Berges ursprungliche Hohe des Hauptgipfels 812 m Skelett von Hipparion primigenius von der Fossilfundstatte Howenegg im Naturkundemuseum Karlsruhe Inhaltsverzeichnis 1 Der Berg seine Geologie und Palaontologie 2 Burgen 3 Schutzgebiete 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDer Berg seine Geologie und Palaontologie BearbeitenAm Howenegg wurde wie auch am Hohenstoffeln vom ausgehenden 19 Jahrhundert bis zum Jahr 1979 durch die zum Haus Furstenberg gehorenden Suddeutschen Basaltwerke Basalt fur den Strassenbau abgebaut zunachst fur Pflastersteine spater fur Strassen und Bahnschotter sowie Splitt 3 Dadurch ist die gesamte Sudflanke des Berges abgetragen Noch bis 1979 wurde der harte Basalt abgebaut und so entstand eine 85 Meter tiefe Grube Nach Stilllegung des Steinbruchs bildete sich darin ein durch Regen und Grundwasser gespeister See Nach neueren geowissenschaftlichen Erkenntnissen handelt es sich bei dem Vulkanit des Howenegg nicht um Basalt sondern um Nephelinit bzw Melilithit bei lt 10 Nephelin da das Gestein keine Feldspate sondern Foide Feldspatvertreter enthalt 4 Das vulkanische Gestein wird auf ein Alter von 11 8 0 6 Millionen Jahre datiert es entstand aus Lava die in die zu dieser Zeit im unteren Obermiozan Sarmat bestehenden Sedimentschichten aus Weissjura Massenkalk und Altere Juranagelfluh eindrang Sechs Vulkanschlote konnten bei den Forschungen im 20 Jahrhundert kartiert werden Ausserdem wurde vulkanischer Tuff gefunden 5 In den 1930er Jahren wurden beim Bau eines Entwasserungsstollens fur den Steinbruch grossere Fossil funde gemacht Zwischen 1950 und 1963 haben Forscher wie Max Pfannenstiel 13 mehrwochige Grabungskampagnen am Howenegg durchgefuhrt Entdeckt haben sie dabei das vollstandig erhaltene Skelett des dreizehigen Urpferds Hipparion 6 Die Versteinerung ist heute im Staatlichen Museum fur Naturkunde Karlsruhe ausgestellt 7 Bei weiteren Grabungen wurden ausserdem weitere vollstandige Skelette von Antilopen der Gattung Miotragocerus urzeitlichen Nashornern hyanenartigen Raubtieren und Sabelzahntigern geborgen dazu 1953 eine Hipparion Stute mit geburtsreifem Fohlen 5 Die Fossilfunde liegen in den Sedimenten der Howenegg Schichten die in das fruhe Vallesium MN9 10 3 Millionen Jahre v h datiert werden und vermutlich die Ablagerungen in einem postvulkanischen Maarsee darstellen 8 Der Steinbruch ist ein Mineralienfundort und die Typlokalitat des seltenen Minerals Amicit 9 Weitere Mineralienfunde vom Howenegg sind unter anderem in den Furstlich Furstenbergischen Sammlungen zu sehen 7 Dass der Nephelinbasaltrumpf hier nicht herausprapariert ist wie die anderen Vulkanberge im Hegau und der Gesteinsabbau deshalb in die Tiefe gehen musste liegt daran dass dieser Teil der Hegaualb von der rhenanischen Tiefenerosion weiter entfernt liegt 10 Burgen BearbeitenAuf dem Howenegg stand einst die Burg Hewenegg auch als Junghewen Howenegg oder Hauptburg bezeichnet sowie nordlich davon auf einem 798 m hohen Nebengipfel ihre Vorburg auch Burgstall oder Kleine Burg genannt Die Hauptburg wurde um 1100 erbaut die erste bekannte Erwahnung stammt aus dem Jahr 1291 Besitzer waren die Herren von Hewen und ab 1404 die Grafen von Lupfen Stuhlingen 1639 wurde die Hauptburg zerstort und in der Folgezeit als Steinbruch verwendet Spater fiel die Burgstelle dem Basaltabbau zum Opfer ihre ehemalige Lage befand sich an der Stelle an der heute der See ist Auch die Vorburg wurde um 1100 erbaut die erste bekannte Erwahnung stammt aus dem Jahr 1291 Bereits im 15 Jahrhundert war die Anlage aufgegeben und verfiel Heute sind lediglich Mauerreste erhalten da die Ruine im fruhen 20 Jahrhundert als Steinbruch verwendet wurde Schutzgebiete BearbeitenAm 24 Juni 1983 wurde der Berg mitsamt den Burgresten der Vorburg und dem Steinbruch durch Verordnung des Regierungsprasidiums Freiburg mit der Schutzgebietsnummer 3 128 unter Naturschutz gestellt nachdem das Land Baden Wurttemberg im selben Jahr das Gelande vom Haus Furstenberg gekauft hatte 3 Das Naturschutzgebiet Howenegg ist 20 7 Hektar gross Dieselbe Flache ist als Europaisches Vogelschutzgebiet SPA Gebiet Howenegg ausgewiesen Der Vulkankrater Howenegg ist seit 2020 als bedeutendes Geotop und Geopoint des UNESCO Geopark Schwabische Alb ausgezeichnet Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete im Landkreis Tuttlingen Liste der Naturschutzgebiete in Baden WurttembergLiteratur BearbeitenHans Wilhelm Heine Studien zu Wehranlagen zwischen junger Donau und westlichem Bodensee In Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg Hrsg Forschungen und Berichte der Archaologie des Mittelalters in Baden Wurttemberg Band 5 Stuttgart 1978 ISSN 0178 3262 Friedrich Wilhelm Krahe Burgen des deutschen Mittelalters Grundriss Lexikon Weidlich Flechsig Wurzburg 1994 ISBN 3 8035 1372 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Howenegg Hegau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geotop SteckbriefEinzelnachweise Bearbeiten Johannes Baier Armin Scherzinger Das Vulkanfeld im Hegau Aufschluss 72 2 2021 S 58 69 Burgenlandschaft Hegau In steisslingen de Abgerufen am 17 August 2023 a b Uber das Basaltwerk am Howenegg Vulkan Eine damalige Mitarbeiterin erinnert sich an die Blutezeit und das traurige Ende des Unternehmens In suedkurier de 12 Dezember 2021 abgerufen am 17 August 2023 Hegauvulkan Untergruppe In lgrb bw de Abgerufen am 17 August 2023 a b Heinz Tobien Die jungtertiare Fossilgrabungsstatte Howenegg im Hegau Sudwestdeutschland Ein Statusbericht In Carolinea Beitrage zur naturkundlichen Forschung in Sudwestdeutschland Band 44 1986 S 9 34 zobodat at PDF Heinz Tobien Zur Okologie der jungtertiaren Saugetiere vom Howenegg Hegau und zur Biostratigraphie der europaischen Hipparion Fauna In Schriften des Vereins fur Geschichte und Naturgeschichte der Baar in Donaueschingen Band 24 1956 S 208 223 a b Alexander Michel Von Neandertalern bis zu den Romern 15 archaologische Fundgruben in der Region In suedkurier de Sudkurier 15 September 2015 abgerufen am 17 August 2023 Munk Wolfgang Raymond L Bernor Elmar P J Heizmann Hans Walter Mittmann Excavations at the Late Miocene MN9 10 3 Ma Locality of Howenegg Hegau Southwest Germany 2004 2006 In Carolinea Beitrage zur naturkundlichen Forschung in Sudwestdeutschland Band 65 2007 S 5 13 zobodat at PDF Howenegg bei mindat org 3 128 Howenegg In baden wuerttemberg de Abgerufen am 17 August 2023 Wurdigung des Naturschutzgebiets durch die Obere Naturschutzbehorde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Howenegg amp oldid 236551062