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Drackenstein ist eine Gemeinde im Landkreis Goppingen in Baden Wurttemberg Mit rund 420 Einwohnern ist es die kleinste Gemeinde in der Region Stuttgart Wappen Deutschlandkarte48 556944444444 9 6786111111111 729 Koordinaten 48 33 N 9 41 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk StuttgartLandkreis GoppingenHohe 729 m u NHNFlache 5 68 km2Einwohner 479 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 84 Einwohner je km2Postleitzahlen 73345 73349Vorwahl 07335Kfz Kennzeichen GPGemeindeschlussel 08 1 17 016LOCODE DE DKTAdresse der Gemeindeverwaltung Hauptstrasse 2873345 DrackensteinWebsite www drackenstein deBurgermeister Roland LangLage der Gemeinde Drackenstein im Landkreis GoppingenKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Gemeindegliederung 1 4 Flachenaufteilung 2 Geschichte 2 1 Von der ersten Erwahnung bis zum Ende des Mittelalters 2 2 In der fruhen Neuzeit bis zum Untergang des Heiligen Romischen Reichs 2 3 19 und 20 Jahrhundert 2 4 Religion 2 5 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Verwaltungsverband 3 2 Gemeinderat 3 3 Burgermeister 3 4 Wappen 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Verkehr 4 2 Bildung 4 3 Unternehmen 4 4 Energie 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten nbsp Blick von Oberdrackenstein uber Unterdrackenstein zum Drackensteiner Hang nbsp Unterdrackenstein liegt auf einer Kalktuff Terrasse am Hang des GosbachtalsDrackenstein liegt am Hang zwischen dem Gosbachtal und der Hochflache der Schwabischen Alb etwa 25 km von der Kreisstadt Goppingen entfernt Aus den Hangen des tief eingeschnittenen Gosbachtals treten mehrere Karstquellen aus den Kalkschichten der Alb aus Sie speisen den mit chemisch gelostem Kalk gesattigten Gosbach Aus der Haupt Karstquelle im Gewann Schlossbuckel oberhalb des Teilortes Unterdrackenstein fliesst der Gosbach rasch uber eine von ihm gebildete 20 m breite Terrasse aus Kalktuff und sturzt an der Terrassenkante als Wasserfall ca 20 m ins Tal hinab Auf dieser Terrasse stehen Kirche Friedhof und ein paar Hauser Der Gosbach fliesst heute verdolt unter ihnen durch Der Wasserfall fliesst uber machtige weitgehend bemooste Ablagerungen von Kalktuff sie und die Terrasse haben sich im Laufe von Jahrhunderten akkumuliert Naturdenkmal In der machtigen Kalktuffterrasse befinden sich wie geologisch ublich mehrere Primarhohlen darunter die Mariengrotte die zusammen mit der Kirche Weihestatte war Auf der Hochflache der Schwabischen Alb war in fruherer Zeit Wasser ein kostbares Gut Daher gab es in Unterdrackenstein einen hydraulischen Widder der Wasser nach Oberdrackenstein pumpte Durch den Anschluss an die Bodensee Wasserversorgung im 20 Jahrhundert gehoren diese Probleme der Vergangenheit an Am gegenuberliegenden Drackensteiner Hang verlauft die Fahrbahn der Bundesautobahn 8 in Richtung Stuttgart Dort befand sich das Drachenloch eine Hohle die beim Bau der Autobahn zugeschuttet wurde 2 Es wird vermutet dass der Name der Gemeinde auf eine Legende um das Drachenloch zuruckgeht Nachbargemeinden Bearbeiten Die Gemeinde grenzt im Norden an Bad Ditzenbach im Sudosten an Merklingen im Alb Donau Kreis im Sudwesten an Hohenstadt und im Westen an die Stadt Wiesensteig und Muhlhausen im Tale nbsp Unterdrackenstein Zeichnung von Margret Hofheinz Doring nbsp Kirche in OberdrackensteinGemeindegliederung Bearbeiten Zur Gemeinde gehoren das Dorf Oberdrackenstein der Weiler Unterdrackenstein und das Gehoft Kolleshof 3 Flachenaufteilung Bearbeiten Nach Daten des Statistischen Landesamtes Stand 2014 4 Geschichte BearbeitenVon der ersten Erwahnung bis zum Ende des Mittelalters Bearbeiten Drackenstein wurde erstmals urkundlich in einer Chronik des Klosters Zwiefalten aus dem Jahr 1137 erwahnt Der Ort lag im Hochmittelalter im Herzogtum Schwaben und gehorte zum Machtbereich der Grafen von Helfenstein Ortsherren waren im Spatmittelalter zunachst die Herren von Westernach und danach die Herren von Westerstetten Im 14 Jahrhundert teilten sich die Herren von Westerstetten in mehrere Linien darunter seit 1343 auch eine Linie Westernach Drackenstein Siehe auch Burg Drackenstein In der fruhen Neuzeit bis zum Untergang des Heiligen Romischen Reichs Bearbeiten 1589 verkaufte Eitel Fritz von Westerstetten das Dorf und die Burg Drackenstein an den Freiherrn Kaspar Bernhard aus dem Hause Rechberg Dieser verausserte den Besitz noch im selben Jahr an den Grafen Rudolf von Helfenstein Somit teilte der Ort die Geschicke der Herrschaft Wiesensteig die nach dem Aussterben der Grafen von Helfenstein 1627 zu zwei Dritteln an das Kurfurstentum Bayern und zu einem Drittel an das Furstentum Furstenberg fiel 1752 kam Kurbayern in den Gesamtbesitz der Herrschaft Wiesensteig Dies blieb so bis zum Untergang des Heiligen Romischen Reichs 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahre 1806 gelangte Drackenstein im Rahmen der Mediatisierung zum Konigreich Wurttemberg Dieses ordnete es zunachst dem Oberamt Wiesensteig zu das aber schon nach drei Jahren im Oberamt Geislingen aufging Im Zuge der Kreisreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg kam Drackenstein 1938 zum Landkreis Goppingen Nach dem Zweiten Weltkrieg lag der Ort in der Amerikanischen Besatzungszone und gehorte somit zum neu gegrundeten Land Wurttemberg Baden das 1952 im jetzigen Bundesland Baden Wurttemberg aufging Religion Bearbeiten Der Ort ist traditionell katholisch gepragt In Unterdrackenstein steht die katholische St Michaelskirche mit dem Friedhof In Oberdrackenstein befindet sich eine ebenfalls katholische Kapelle St Maria Die Gemeinde gehort zur Seelsorgeeinheit Deggingen Bad Ditzenbach im Dekanat Goppingen Geislingen der Diozese Rottenburg Stuttgart Da bis in die Neuzeit nur wenige Protestanten in Drackenstein lebten gibt es kein evangelisches Gotteshaus Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg fur die Daten ab 1970 Datum Einwohner1837 2571907 25217 Mai 1939 30513 September 1950 41727 Mai 1970 31031 Dezember 1983 34625 Mai 1987 33831 Dezember 1991 40231 Dezember 1995 42531 Dezember 2000 43231 Dezember 2005 43131 Dezember 2010 43731 Dezember 2015 40831 Dezember 2020 443Politik BearbeitenVerwaltungsverband Bearbeiten Zusammen mit Gruibingen Hohenstadt Muhlhausen im Tale und der Stadt Wiesensteig bildet die Gemeinde seit 1972 den Gemeindeverwaltungsverband Oberes Filstal Gemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat in Drackenstein hat acht Mitglieder Bei der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewahlt Mehrheitswahl findet statt wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde Die Bewerber mit den hochsten Stimmenzahlen sind dann gewahlt Der Gemeinderat besteht aus den ehrenamtlichen Gemeinderaten und dem Burgermeister als Vorsitzendem Der Burgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt Die Wahlbeteiligung betrug 67 8 2014 67 9 Burgermeister Bearbeiten Zum ehrenamtlichen Burgermeister wurde 2019 Roland Lang gewahlt Er folgt Klaus Dieter Apelt parteilos der bis 2010 auch Burgermeister der Stadt Wiesensteig war Da die Gemeinde weniger als 500 Einwohner zahlt steht ihr kein hauptamtlicher Burgermeister zu Sein Vorganger Herbert Gerber CDU der das Amt ebenfalls gleichzeitig in Wiesensteig und Drackenstein bekleidete war mit einer Amtszeit von 42 Jahren der dienstalteste Burgermeister in Baden Wurttemberg Wappen Bearbeiten Die Blasonierung des Gemeindewappens von Drackenstein lautet In Gold auf grunem Dreiberg ein feuerspeiender roter Drache Dieses redende Ortswappen wurde im Jahre 1959 von der Archivdirektion in Stuttgart vorgeschlagen und zusammen mit der rot gelben Flagge am 15 Dezember gleichen Jahres vom Innenministerium verliehen Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Die beiden Ortsteile Ober und Unterdrackenstein sind durch eine Kreisstrasse verbunden Von der Gemeinde fuhren mehrere Kreisstrassen zu den Nachbargemeinden Gosbach Hohenstadt Merklingen und Machtolsheim Ausserdem gibt es kleine Gemeindeverbindungsstrassen nach Wiesensteig und in den Geislinger Stadtteil Aufhausen Die alte Strasse von Gosbach uber den Grossmannshof nach Oberdrackenstein ist ebenfalls fur den Durchgangsverkehr befahrbar Die Autobahn A8 ist uber die Anschlussstellen Muhlhausen und Merklingen in ca 7 km bzw 9 km Entfernung zu erreichen Die Behelfsausfahrt Hohenstadt ist nur etwa 4 km von Drackenstein entfernt Der Neubau des Albaufstiegs der A8 befindet sich derzeit noch in der Phase der Planfeststellung Die E Trasse wurde den Ort in einem knapp 2 km langen Tunnel unterqueren und dann das Gosbachtal unmittelbar nordlich des Ortes auf einer Brucke uberqueren Der Naturschutzbund und die Burgerinitiative Drackensteiner Hang favorisieren dagegen die K Trasse die einen Verlauf entlang des bisherigen Albabsteigs und einen Tunnel auf der nordlichen Seite des Gostales vorsieht sodass dabei die Ortslage von Drackenstein umgangen werden wurde Eine Fertigstellung des Abschnittes ist fur 2026 geplant Aufgrund der geringen Einwohnerzahl ist der offentliche Nahverkehr nur schwach ausgebaut Durch die Gemeinde verlauft die Buslinie 35 Deggingen Hohenstadt Die Fahrzeiten sind grosstenteils auf die Schulen in Bad Ditzenbach und Deggingen abgestimmt Teilweise besteht in Bad Ditzenbach oder Deggingen Anschluss an die Busse nach Goppingen und Geislingen In den Abendstunden und am Wochenende verkehrt lediglich ein Rufbus Bildung Bearbeiten Drackenstein verfugt uber keine eigene Schule mehr Das ehemalige Schulhaus das in Unterdrackenstein neben der Kirche und dem Friedhof stand wurde 2016 abgebrochen Die Drackensteiner Kinder besuchen heute die Grundschule in Bad Ditzenbach die Hauptschule mit Werkrealschule oder Realschule in Deggingen oder die Gymnasien in Geislingen In Oberdrackenstein gibt es einen Kindergarten fur Kinder von 2 bis 6 Jahren Unternehmen Bearbeiten Der Ort Drackenstein ist auch heute noch ein landwirtschaftlich gepragtes Dorf Daneben gibt es mehrere kleinere Unternehmen Am Ortsrand Richtung Hohenstadt befindet sich ein Steinbruch mit angeschlossenem Bau und Fuhrunternehmen Energie Bearbeiten 2020 wurde auf dem Gemeindegebiet der Windpark Drackenstein in Betrieb genommen Er umfasst funf Windkraftanlagen des Typs Nordex N131 3300 und hat eine Gesamtleistung von 16 5 MW 5 Personlichkeiten BearbeitenAugust Ramminger 1899 1975 Bundestagsabgeordneter und Journalist wurde in Drackenstein geborenLiteratur BearbeitenDrackenstein In Christoph Friedrich von Stalin Hrsg Beschreibung des Oberamts Geislingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 17 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1842 S 189 193 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Drackenstein Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Historie Memento vom 3 Februar 2012 im Internet Archive Gemeinde Drackenstein Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band III Regierungsbezirk Stuttgart Regionalverband Mittlerer Neckar Kohlhammer Stuttgart 1978 ISBN 3 17 004758 2 S 347 348 Statistisches Landesamt Flache seit 1988 nach tatsachlicher Nutzung fur Drackenstein Neue Anlagen im Windpark Drackenstein In schwabische 21 November 2020 abgerufen am 13 Dezember 2020 Stadte und Gemeinden im Landkreis GoppingenStadte Donzdorf Ebersbach an der Fils Eislingen Fils Geislingen an der Steige Goppingen Lauterstein Sussen Uhingen Wiesensteig nbsp Gemeinden Adelberg Aichelberg Albershausen Bad Boll Bad Ditzenbach Bad Uberkingen Birenbach Bohmenkirch Bortlingen Deggingen Drackenstein Durnau Eschenbach Gammelshausen Gingen an der Fils Gruibingen Hattenhofen Heiningen Hohenstadt Kuchen Muhlhausen im Tale Ottenbach Rechberghausen Salach Schlat Schlierbach Wangen Waschenbeuren Zell unter Aichelberg Normdaten Geografikum GND 7817283 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drackenstein amp oldid 238435495