www.wikidata.de-de.nina.az
Zell unter Aichelberg kurz Zell u A ist eine Gemeinde in Baden Wurttemberg am Fusse der Schwabischen Alb Sie gehort zur Region Stuttgart bis 1992 Region Mittlerer Neckar und zur Randzone der europaischen Metropolregion Stuttgart Wappen Deutschlandkarte48 649722222222 9 5752777777778 384 Koordinaten 48 39 N 9 35 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk StuttgartLandkreis GoppingenHohe 384 m u NHNFlache 6 39 km2Einwohner 3158 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 494 Einwohner je km2Postleitzahlen 73119 73087Vorwahl 07164Kfz Kennzeichen GPGemeindeschlussel 08 1 17 060LOCODE DE ZAGGemeindegliederung 2 TeilgemeindenAdresse der Gemeindeverwaltung Lindenstrasse 1 373119 Zell unter AichelbergWebsite www zell u a deBurgermeister Christopher FlikLage der Gemeinde Zell unter Aichelberg im Landkreis GoppingenKarteRathaus und Martinskirche in Zell u A Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Geologie 1 4 Gemeindegliederung 1 5 Flachenaufteilung 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Neuzeit 2 3 Religionen 2 4 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 3 4 Gemeindepartnerschaften 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Verkehr 4 2 Ansassige Unternehmen 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Sehenswertes 5 2 Naturdenkmaler 5 3 Sport 5 4 Regelmassige Veranstaltungen 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter der Gemeinde 6 2 Personlichkeiten die vor Ort gewirkt haben 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Zwischen Stuttgart und Ulm am westlichen Rand des Landkreises Goppingen liegt die Gemeinde Zell unter Aichelberg in unmittelbarer Nahe zur Schwabischen Alb umgeben von den noch zahlreich vorhandenen Streuobstwiesen Nachbargemeinden Bearbeiten Die Nachbargemeinden sind Hattenhofen Goppingen Bezgenriet Bad Boll Aichelberg 1 4 Kreis Goppingen Ohmden und Holzmaden 5 6 Kreis Esslingen Geologie Bearbeiten Zell liegt wie seine Nachbargemeinden auf einer aus Posidonienschiefer bestehenden Schicht die erdgeschichtlich dem Schwarzjura Lias zugeordnet wird Der Teilort Pliensbach ist namensgebend fur eine Unterschicht des Lias das sog Pliensbachium Fossilienfunde aus dem Schwarzjura konnen im Urweltmuseum in Holzmaden besichtigt werden Die Gemeinde ist Teil des 1979 gebildeten Grabungsschutzgebiet Versteinerungen Holzmaden Nordlich des Teilorts Pliensbach fliesst der namensgebende Pliensbach der sich mit dem Butzbach vereint Obwohl der Pliensbach der grossere der beiden Bache ist wird entgegen der Konvention der weitere Bach Butzbach genannt Dieser fliesst bei Uhingen in die Fils Weitere kleinere Fliessgewasser sind der Giesbach und der Zeller Bach Gemeindegliederung Bearbeiten Die Gemeinde besteht aus dem Dorf Zell unter Aichelberg dem Weiler Pliensbach und dem Gehoft Erlenwasen 2 Flachenaufteilung Bearbeiten Nach Daten des Statistischen Landesamtes Stand 2014 3 Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Eine urkundliche Erwahnung des Ortes 1108 als Castellum Cella ist umstritten Andere Quellen nennen als Ersterwahnung den Eintrag des Ortes Cella bei Kirchheim in einem Schenkungsbuch aus dem Jahre 1140 des Klosters Reichenbach im Schwarzwald Durch den Verkauf des Besitzes der Grafen von Aichelberg gelangt Zell 1334 an die Grafschaft Wurttemberg unter Graf Ulrich III Pliensbach wurde 1452 wurttembergisch 1466 gelangte Zell mit Goppingen vorubergehend in den Besitz der Herzoge von Bayern jedoch schon 1475 wieder an Wurttemberg Im Laufe des 15 Jahrhunderts entstand der Zeller Stab eine Verwaltungsgemeinschaft mit niederer Gerichtsbarkeit der Orte Zell Pliensbach Aichelberg und Eckwalden Neuzeit Bearbeiten Im September 1519 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Herzog Ulrich und dem Schwabischen Bund in dessen Verlauf der Ort schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde Truppen des Schwabischen Bundes verwusteten in Zell 57 und in Pliensbach 14 Gebaude Drei Burger in Zell wurden erstochen Im Jahre 1628 erreichte die Pest den Zeller Stab was zu 200 Toten in Zell Pliensbach Aichelberg und Eckwalden fuhrte Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegrundeten Konigreich Wurttemberg wurde Zell 1810 dem Oberamt Kirchheim zugeteilt Im Juli 1878 erfolgte die Abtrennung von Aichelberg Am 1 April 1933 in der Anfangsphase der NS Zeit in Wurttemberg wurde Eckwalden abgetrennt und mit der Gemeinde Boll vereinigt 1938 fiel Zell an den Landkreis Goppingen 1945 bis 1952 gehorte die Gemeinde zum Nachkriegsland Wurttemberg Baden das 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone gegrundet worden war ab 1952 zum neuen Bundesland Baden Wurttemberg 2008 feierte Zell das 900 jahrige Bestehen Religionen Bearbeiten nbsp Martinskirche Zeichnung von Margret Hofheinz Doring 1977Rund zwei Drittel der Bevolkerung von Zell sind evangelisch rund ein Drittel ist katholisch Die Evangelische Kirchengemeinde Zell Aichelberg 4 umfasst Zell unter Aichelberg und Aichelberg und gehort seit 1 Januar 1976 zum Kirchenbezirk Goppingen davor zum Kirchenbezirk Kirchheim unter Teck Die Katholiken gehoren zur Kirchengemeinde St Franziskus in Weilheim an der Teck und somit zu einer Seelsorgeeinheit des Dekanats Esslingen Nurtingen Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg fur die Daten ab 1970 Datum Einwohner1837 0 7211907 0 97017 Mai 1939 0 66113 September 1950 100727 Mai 1970 143431 Dezember 1983 217625 Mai 1987 236331 Dezember 1991 257731 Dezember 1995 286531 Dezember 2005 297331 Dezember 2010 302831 Dezember 2015 308731 Dezember 2020 3162Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat in Zell hat 12 Mitglieder Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 lag bei 73 98 2014 61 7 und ergab folgende Sitzverteilung Burgerforum Zell u A Pliensbach 24 24 3 SitzeFreie Wahlervereinigung Zell Pliensbach 22 90 3 SitzeFortschrittliche Wahlergemeinschaft 22 43 2 SitzeCDU 15 32 2 SitzeUnabhangige Liste Zell u A Pliensbach 15 11 2 SitzeDer Gemeinderat besteht aus den gewahlten ehrenamtlichen Gemeinderaten und dem Burgermeister als Vorsitzendem Der Burgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt Burgermeister Bearbeiten 1938 1945 C E Hoyler 1945 1948 diverse Amtsverweser 1948 1955 P H Flechtner 1955 1987 Gerhard Schwegler 1987 2019 Werner Link seit 2019 Christopher FlikWappen Bearbeiten Die Blasonierung des Gemeindewappens von Zell unter Aichelberg lautet Unter goldenem mit einer liegenden schwarzen Hirschstange belegten Schildhaupt in Rot ein gepanzerter goldener Linkarm Aus dem fruhen 19 Jahrhundert stammt ein Schultheissenamtssiegel das ohne Schild den Buchstaben Z uber zwei schraggekreuzten Laubzweigen enthalt Das Z ist noch im Jahre 1930 in einem Dienstsiegel verwendet worden Im Jahre 1931 wurde das heutige Wappen in das Dienstsiegel aufgenommen Der Linksarm bei dem das Schwert zur Vereinfachung weggelassen wurde steht fur den Ortsadel den Herren von Zell Die Hirschstange steht fur die wurttembergische Zugehorigkeit des Ortes seit dem 14 Jahrhundert Da von dem Ortsadelswappen keine Farben uberliefert sind wurden sie im Jahre 1949 frei gewahlt Wappen und Flagge wurden am 19 Februar 1959 durch das Innenministerium verliehen Die Flaggenfarben des Ortes sind Gelb Rot Gemeindepartnerschaften Bearbeiten Seit 1997 besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Friedersdorf aus Sachsen Anhalt Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenAlle offentlichen Einrichtungen wie Kindergarten Gemeindehalle das Feuerwehrhaus die Grund und Hauptschule und der Friedhof liegen zentral in der Ortsmitte Verkehr Bearbeiten An das uberortliche Strassennetz ist die Gemeinde durch die Landesstrasse 1214 1215 und die Kreisstrasse 1421 angeschlossen Der Autobahnanschluss Aichelberg an der Bundesautobahn 8 liegt nur 3 km von dem Ortszentrum entfernt Ansassige Unternehmen Bearbeiten Die von Margarete Ostheimer gegrundete Holzspielzeugfabrik Margarete Ostheimer GmbH stellt handgefertigte Holzfiguren und tiere her die weltweit verkauft werden Die Velly Friseurbetriebe GmbH ein vorwiegend im Suden Deutschlands tatiges Friseur Franchiseunternehmen hat ihren Sitz in Zell Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSehenswertes Bearbeiten nbsp Chor der Martinskirche mit Wandmalereien nbsp SchaferbrunnenIn der Ortsmitte befindet sich die evangelische Martinskirche 5 deren Namensgeber Martin von Tours ist Die heutige Kirche stammt in ihren wesentlichen Teilen aus dem Jahre 1386 Nach einen Blitzeinschlag im Jahre 1667 erhielt die Martinskirche ihren charakteristische Turmhelm Im Inneren wurden 1907 Wandmalereien an der Nordwand und im Chor entdeckt Sie stammen aus der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts Themen der in drei Reihen angelegten durch Wellenbander getrennten Bilder sind Weltgericht Nordwand links und rechts vom mittleren Fenster Veronika mit dem Schweisstuch Nordwand links unten Kindheitsgeschichte Jesu obere Reihe beginnend an der Nordwand mit der Verkundigung Mariae fortsetzend an den Chorwanden dort endend mit der Flucht nach Agypten Passion mittlere Reihe der Chorwande beginnend mit der Olbergszene endend mit der Grablegung Apostelmartyrium untere Reihe beginnend an der Nordwand mit Johannes im siedenden Ol endend mit Andreas am Gabelkreuz an der Chorwand rechts Das farbige Chorfenster inmitten der Fresken wurde 1963 von Wolf Dieter Kohler bewusst ungegenstandlich gestaltet Durch zahlreiche Anstrengungen der Kommune und der Bevolkerung konnte die Gemeinde beim Landeswettbewerb Unser Dorf soll schoner werden im Jahr 1994 den 1 Platz auf Bezirksebene erzielen Ein Jahr spater erhielt die Gemeinde die Goldmedaille auf Landesebene Mit ausschlaggebend fur diese Erfolge war sicherlich die Ortskernsanierung bei der das Erscheinungsbild der Kommune liebevoll gestaltet wurde Ein daraus entstandenes Wahrzeichen neueren Datums ist der Schaferbrunnen der sich in der Ortsmitte gegenuber dem Rathaus befindet Im Rathaus befindet sich eine Dauerausstellung von Bildern der Malerin Margret Hofheinz Doring die 1974 bis 1993 in Zell wohnte Ihr ist ein Gedenkraum im Dachgeschoss gewidmet Naturdenkmaler Bearbeiten Sudwestlich der Gemeinde befindet sich parallel zur Landstrasse L1214 der Mostbirnenlehrpfad Der ca 500 m lange Pfad wurde in den Jahren 1998 bis 2003 errichtet und zeigt verschiedene Mostbirnensorten Sport Bearbeiten Der TSG Zell gegrundet 1949 ist der grosste Verein mit rund 600 Mitgliedern und umfasst die Abteilungen Gesang Turnen Faustball Schach und Fussball Der Tischtennisverein Zell unter Aichelberg e V TTV Zell ist ein seit seiner Grundung im Jahre 1976 eigenstandiger Tischtennisverein mit heute rund 180 Mitgliedern Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Zu den bedeutendsten Festen zahlt das im Ortsteil Pliensbach stattfindende Fischerfest am Vatertag und das im Juli stattfindende Brunnenfest sowie das alljahrlich im November stattfindende Remember our Youth Festival 6 ein Indoor Rockfestival mit regelmassig uber 600 7 Besuchern sowie Auftritten von internationalen 8 Bands und Kunstlern Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten 15 Jahrhundert Leonhard Durr 1538 in Roggenburg Abt im Kloster Adelberg 1759 9 Februar Friedrich Benjamin Osiander 25 Marz 1822 in Gottingen Arzt Pionier auf dem Gebiet der operativen Geburtshilfe Personlichkeiten die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten Margret Hofheinz Doring 1910 1994 Malerin und Kunstlerin lebte von 1974 bis 1993 in Zell unter Aichelberg 1990 wurde sie durch Pflanzung einer Linde geehrt Johann Rudolf Osiander 1717 1801 evangelischer Theologe war von 1748 bis 1761 Pfarrer in Zell unter Aichelberg Christian Ludwig Neuffer 1769 1839 Dichter und Theologe war von 1808 bis 1819 Pfarrer in Zell unter Aichelberg Literatur BearbeitenZell unter Aichelberg In Rudolf Moser Hrsg Beschreibung des Oberamts Kirchheim Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 16 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1842 S 293 303 Volltext Wikisource Konrad Theiss Der Kreis Goppingen Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1978 ISBN 3 8062 0374 1 Adolf Binder Geschichte und Geschichten aus Zell am Aichelberg 1985 Heribert Hummel Wandmalereien im Kreis Goppingen Anton H Konrad Verlag 1978 Weissenhorn S 122 23 ISBN 3 87437 150 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zell unter Aichelberg Sammlung von Bildern Amtliche Website der GemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band III Regierungsbezirk Stuttgart Regionalverband Mittlerer Neckar Kohlhammer Stuttgart 1978 ISBN 3 17 004758 2 S 287 288 Statistisches Landesamt Flache seit 1988 nach tatsachlicher Nutzung fur Zell unter Aichelberg Website der Evangelischen Kirchengemeinde Zell unter Aichelberg Adolf G Binder Heinrich Daxer Martinskirche Zell u A ein Fuhrer durch die Evangelische Martinskirche Zell Aichelberg mit Beschreibung der Fresken aus dem 14 Jahrhundert hg Evang Kirchengemeinde Zell u A 1978 Grosse Sause zum dritten Geburtstag Memento vom 21 Oktober 2013 im Internet Archive Goppinger Kreisnachrichten vom 11 November 2011 swp de 1 2 Vorlage Toter Link www royfestival de www royfestival de line up Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juli 2019 Suche in Webarchiven Stadte und Gemeinden im Landkreis GoppingenStadte Donzdorf Ebersbach an der Fils Eislingen Fils Geislingen an der Steige Goppingen Lauterstein Sussen Uhingen Wiesensteig nbsp Gemeinden Adelberg Aichelberg Albershausen Bad Boll Bad Ditzenbach Bad Uberkingen Birenbach Bohmenkirch Bortlingen Deggingen Drackenstein Durnau Eschenbach Gammelshausen Gingen an der Fils Gruibingen Hattenhofen Heiningen Hohenstadt Kuchen Muhlhausen im Tale Ottenbach Rechberghausen Salach Schlat Schlierbach Wangen Waschenbeuren Zell unter Aichelberg Normdaten Geografikum GND 4067529 4 lobid OGND AKS VIAF 234144362 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zell unter Aichelberg amp oldid 234381372