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Grafschaft Helfenstein ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur Reichsgrafschaft Wiesensteig siehe Grafschaft Wiesensteig Die Grafen von Helfenstein waren ein altes schwabisches Adelsgeschlecht das nach der oberhalb von Geislingen an der Steige gelegenen Burg Helfenstein benannt war Wappen der Grafen von Helfenstein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Personlichkeiten 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Burg Helfenstein Rekonstruktionszeichnung 1840 nbsp Die Helfensteinische Herrschaft Ulmischen Teils um 1651Erste nachweisbare Mitglieder waren Eberhard um 1100 n Chr und sein gleichnamiger Sohn 1140 Die Helfensteiner hatten umfangreiche Guter im oberen und mittleren Filstal auf der Schwabischen Alb in Ulm in Heidenheim an der Brenz sowie im Donautal um Sigmaringen Einige Mitglieder des Hauses nannten sich nach der Burg Spitzenberg bei Kuchen Auch rechnen einige u a Oswald Gabelkover und Heinrich Friedrich Kerler die Herren von der Fils zu den Vorfahren der Familie 1 aus der angeblich bereits 1060 Gebhard Erzbischof zu Salzburg war Die bedeutendsten Vertreter dieses Geschlechtes waren Graf Ludwig I und Graf Ulrich V von Helfenstein Graf Ludwig I fand sich haufig am Hofe Kaiser Friedrichs I ein unterzeichnete den Konstanzer Frieden des Jahres 1183 beteiligte sich am Kreuzzug des Kaisers und leistete wohl auch noch bei dessen Sohnen Kaiser Heinrich VI und Konig Philipp von Schwaben Hoffahrt Zur selben Zeit war Gottfried von Spitzenberg Bischof von Wurzburg und Kanzler des Reiches Die Helfensteiner erwarben durch die Ehen von Graf Ulrich II mit Agnes einer Tochter des Grafen Rudolf I der Scheerer von Tubingen Herrenberg die Herrschaft Blaubeuren und mit Willibirg von Dillingen grosse Teile des Besitzes der Grafen von Dillingen rund um Ulm und erreichten damit den Gipfel ihrer Macht Der Familienstamm teilte sich 1356 unter Ulrich V dem Alteren in die Linie Helfenstein Wiesensteig und seinem Vetter Ulrich VI dem Jungeren in die Linie Helfenstein Blaubeuren Letztere verkaufte 1457 Blaubeuren und 1448 Heidenheim an Wurttemberg und erwarb dafur 1458 die Herrschaft Wellheim und 1485 Hexenagger Die Linie starb 1517 mit Georg I aus Graf Ulrich V spielte in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts am Hofe Kaiser Karls IV in Prag eine grosse Rolle Der Kaiser stiftete ihm die standeserhohende aber auch folgenschwere Ehe mit Herzogin Maria Kotromanic von Bosnien Schwester des Konigs von Bosnien Stjepan Dabisa welcher der rasche finanzielle Niedergang der Helfensteiner angelastet wird Bei dieser Darstellung ubersieht die altere Forschungstradition jedoch bewusst die Tatsache dass sich die Grafen von Helfenstein schon seit dem Wechsel vom 13 zum 14 Jahrhundert standig in finanziellen Noten befanden Zudem bewirkten mehrere Pestwellen in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts massive wirtschaftliche Einbruche die zu Verpfandungen in den 1370er Jahren und zum Verkauf der sogenannten Unteren Herrschaft Geislingen Steige mit der Burg Helfenstein und dem mittleren Filstal im Jahre 1396 an die Reichsstadt Ulm fuhrte Grossere Bekanntheit erlangte Ludwig Helferich von Helfenstein im Deutschen Bauernkrieg Als osterreichischer Obervogt in Wurttemberg war er bei einem Haufen aufstandischer Bauern besonders verhasst Nachdem diese am 16 April 1525 Burg und Stadt Weinsberg in ihre Hand gebracht hatten liessen sie den Grafen und seine Mannen in der sogenannten Weinsberger Bluttat am Folgetag durch die Spiesse laufen Das Ereignis veranlasste den Reformator Martin Luther zu der Schrift Wider die Mordischen und Reubischen Rotten der Bawren 1562 63 fand in der Herrschaft Wiesensteig unter Graf Ulrich XI von Helfenstein Wiesensteig 1524 1570 reg 1548 eine grosse Hexenverfolgung statt bei der mindestens 63 Frauen und Manner als Hexen und Unholde hingerichtet wurden 2 Graf Ulrich XI und sein Bruder Sebastian 1564 reg 1548 hatten 1555 die lutherische Reformation in ihrer Grafschaft eingefuhrt Nach 1564 beschloss Graf Ulrich XI unter dem Einfluss seiner Frau Katharina von Montfort Tettnang um 1536 1594 die Ruckkehr zum katholischen Bekenntnis und vollzog 1567 eine Gegenreformation 3 Mit dem Ableben des Grafen Rudolph III am 20 September 1627 erlosch auch die Herrschaft Wiesensteig und ging zu je einem Drittel durch die Erbschaft der Tochter an das furstliche Haus Furstenberg an die Landgrafschaft Leuchtenberg und an die Grafen von Oettingen Baldern Die beiden letzteren Herrschaften verkauften ihre Anteile 1642 an Kurbayern Bereits 1396 waren grosse Teile der Grafschaft Helfenstein Wiesensteig bis auf die Herrschaft Wiesensteig selbst aus finanziellen Noten an die Reichsstadt Ulm veraussert worden 1546 hatte die Wiesensteiger Linie noch die Herrschaft Gundelfingen mit Hayingen und Neufra und 1594 die Herrschaft Messkirch und die Burgen Wildenstein und Falkenstein erworben die alle 1627 an Furstenberg fielen Schweikhard von Helfenstein 1539 1599 der Sohn des Grafen Georg II 1518 1573 amtierte wie schon sein Vater als Prasident des Reichskammergerichtes betatigte sich als Autor Publizist und als aktiver Forderer der Katholischen Reform nbsp Burgruine Helfenstein nbsp Ruine Hohengerhausen nbsp Burg Wellheim nbsp Schloss Wiesensteig im 16 Jahrhundert nbsp Schloss HexenaggerWappen BearbeitenDas Wappen zeigt in Rot auf goldenem Dreiberg einen silbernen Elefanten Auf dem Helm mit silbern roten Decken ein silberner Elefantenrumpf Es ist ein Redendes Wappen der dargestellte Elefant ist eine Anspielung auf den Namen Helfenstein 4 nbsp Wappen derer von Helfenstain in der Zurcher Wappenrolle ca 1340 nbsp Wappen der Helfensteiner auf dem Epitaph der Adelheid von Helfenstein im Kloster Blaubeuren 1356 nbsp Wappen Graff von Helffenstain zu Schwaben Wappenbuch des Abtes Ulrich Rosch 15 Jahrh nbsp Wappen der Helfensteiner in Siebmachers Wappenbuch 1605Personlichkeiten BearbeitenLudwig I von Helfenstein Ullrich V von Helfenstein Grunder der Linie Helfenstein Wiesensteig Sibylla von Helfenstein 1487 Abtissin des Fraumunsters in Zurich Ludwig V von Helfenstein Wiesensteig 1493 1525 Obervogt in Wurttemberg Georg II Graf von Helfenstein 1518 1573 deutscher Offizier und Staatsmann Schweikhard von Helfenstein 1539 1599 deutscher Graf und kaiserlicher Statthalter sowie Prasident des ReichskammergerichtsLiteratur BearbeitenAltertumsverein Geislingen Steige Helfenstein Geschichtliche Mitteilungen von Geislingen und Umgebung 12 Heft Geislingen Steige 1949 Heinz Buhler Richinza von Spitzenberg und ihr Verwandtenkreis Ein Beitrag zur Geschichte der Grafen von Helfenstein In Wurttembergisch Franken Heft 58 1974 Jonas Froehlich Burgen als Ressourcen des Niederadels auf der Schwabischen Alb 1250 1400 RessourcenKulturen 24 Tubingen 2023 Digitalisat Oswald Gabelkover Historia und Beschreibung des uralten Geschlechts der Grafen von Helfenstein von 860 bis 1604 In Wurttembergische Geschichte Wurtt Landesbibliothek Stuttgart Cod Donaueschingen 591 Bl 109v 1539 1616 Hugo Glokler Rund um den Helfenstein Eine Heimatkunde von Stadt und Bezirk Geislingen Steige Geislingen Steige 1954 Heinrich Friedrich Kerler Geschichte der Grafen von Helfenstein nach den Quellen dargestellt Ulm 1840 Digitalisat Heinrich Friedrich Kerler Urkunden zur Geschichte der Grafen von Helfenstein Ulm 1840 Digitalisat Karl Putz Unsere Heimat rund um Geislingen Steige Geislingen Steige 1935 Wilhelm Karl Prinz zu Isenburg Frank Baron Freytag von Loringhoven Detlev Schwennicke Hrsg Europaische Stammtafeln Stammtafeln zur Geschichte der europaischen Staaten Schwaben Band 12 Marburg 1992 Siegfried Hermle Reformation und Gegenreformation in der Reichsgrafschaft Wiesensteig Weissenhorn 1996 ISBN 3 87437 391 6 Wilhelm Wik Die Grafen von Helfenstein In Heimatkundliche Blatter fur den Kreis Balingen 12 Jahrgang Nr 9 v 30 September 1965 S 565 f Einzelnachweise Bearbeiten Helfenstain sein vil elter grafen dann sie zuvor herren von der Fils sich geschriben Zimmerische Chronik Band 3 S 206 Warhafftige unnd Erschreckliche Thatten und handlungen der LXIII Hexen unnd Unholden so zu Wisenstaig mit dem Brandt gericht worden seindt o O Nurnberg Friedrich Gutknecht 1563 Vgl Siegfried Hermle Reformation und Gegenreformation in der Herrschaft Wiesensteig unter besonderer Berucksichtigung des Beitrags von Jakob Andreae Quellen und Forschungen zur wurttembergischen Kirchengeschichte 14 Stuttgart Calwer 1996 Namenwappen In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 11 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 994 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Helfenstein Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grafen von HelfensteinNormdaten Person GND 119268086 lobid OGND AKS VIAF 818022 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helfenstein Adelsgeschlecht amp oldid 238154678