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Dieser Artikel behandelt das Bauernheer Fur den deutsch judischen Jugendbund siehe Kameraden deutsch judischer Wanderbund Fur das Landsknechtsregiment das in der Zeit um 1500 in den Frieslanden aktiv war siehe Schwarze Garde Landsknechtsregiment Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Der Schwarze Haufen war ein Odenwalder Bauernheer wahrend des Deutschen Bauernkrieges unter der Fuhrung von Florian Geyer Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Rezeption 3 Einzelnachweise 4 LiteraturGeschichte BearbeitenDer Schwarze Haufen zeichnete sich durch besondere militarische Ordnung und kriegerische Tuchtigkeit aus An seiner Spitze stand der Edelmann Florian Geyer aus Giebelstadt Er hatte den Trupp von etwa 100 200 Mann auf eigene Kosten unter anderem mit schwarzen Uniformen ausgerustet von denen sie ihren Namen bekamen Eine andere Abteilung unterstand dem Kommando des Ballenberger Gastwirtes Georg Metzler Dieser Haufen der sich das Evangelische Heer nannte da er das Wort Gottes zu handhaben und zu beschirmen dachte brach am 1 April 1525 aus dem Odenwald in Richtung der Jagst auf wo er das Kloster Schontal eroberte das mit seinen Vorraten zunachst die materiellen Grundlagen fur weitere Aktionen sicherte Dort stiessen weitere Bauernhaufen hinzu besonders aus dem Umland der Reichsstadt Hall welche sich dem Aufstand der Bauern vor allem wegen der Predigt des Johannes Brenz nicht angeschlossen hatten Weitere Bauern kamen beispielsweise aus Ohringen unter dem Kommando des fruheren hohenlohischen Kanzlers Wendel Hipler oder aus dem Gebiet von Heilbronn unter Jacklein Rohrbach Gastwirt aus Bockingen der allerdings durch besondere Gewalttatigkeit verrufen war Solcherart verstarkt nannte sich das Bauernheer nunmehr Heller Haufe Zu dieser Zeit betrug seine Starke etwa 8 000 bis 10 000 Mann Der erste Schlag zielte auf die Grafen von Hohenlohe Nach vergeblichen nur auf Zeitgewinn gerichteten Verhandlungen der Grafen brach die Menge in Richtung Neuenstein auf Stadt und Schloss fielen fast kampflos in die Hande der Bauern Die Grafen lenkten ein und schworen als Bruder Georg und Bruder Albrecht auf die Zwolf Artikel die Hauptforderungen der Bauern Ihrem Beispiel folgten auch andere Feudalherren Die drei Hauptanfuhrer fuhrten nunmehr ihre Haufen dem Neckar zu In kleinen Stadten wie Ohringen Mergentheim und anderen trafen die Aufstandischen auf keinen nennenswerten Widerstand Der grosste Teil der Einwohner trat zu ihnen uber Die wohlhabenden Einwohner der Freien Reichsstadte standen den Bauern eher abweisend gegenuber Das Vorgehen der Bauern war sehr oft von Fatalismus Hass und Verbitterung motiviert Es mangelte an straffer Organisation der Weg des Haufens war von Brandschatzung und sinnloser Zerstorung begleitet Die Schlosser von Ohringen und Mergentheim und mehrere reiche Kloster wurden in Brand gesteckt Andererseits war das Verhalten der Bauern durch Respekt vor der Obrigkeit gepragt So konnten sich die Grafen von Hohenlohe weigern Kanonen Pulver und Kugeln herauszugeben Der nachste Angriff richtete sich gegen die Stadt Weinsberg mit ihrem befestigten Schloss Weibertreu das Graf Ludwig Helferich von Helfenstein Gunstling Erzherzogs Ferdinand von Osterreich verteidigte Er lehnte die Ubergabe ab Die Ersturmung unter Beteiligung des von einigen Quellen zum Fuhrer stilisierten Florian Geyer und des Schwarzen Haufens gelang am 16 April 1525 Ostern durch eine geoffnete Tur unter den Verteidigern wurde ein Blutbad angerichtet Hier kam es auch zu der beruchtigten Weinsberger Bluttat von Jacklein Rohrbach der seine Gefangenen durch ein Bauerngericht zum Tod durch Spiessrutenlaufen verurteilen liess Unter dem Eindruck dieser Gewalttat nahm der gesamte Adel vom Odenwald bis zur schwabischen Grenze die Gesetze der Bauern an Auch die Grafen von Hohenlohe gaben nunmehr bereitwillig ihre Geschutze heraus Um den 18 April 1525 wandte sich der Schwarze Haufen mit dem ganzen Bauernheer Heilbronn zu Sie plunderten das am Monchsee gelegene Karmeliterkloster und drohten mit dem Ausreissen der Rebstocke vor der Stadt und damit mit der Vernichtung der wirtschaftlichen Grundlage Der Heilbronner Rat hatte zwar Missfallen an den Forderungen wurde jedoch durch das gemeine Pobel genotigt Daher bedurfte es nicht einmal eines ernsthaften Angriffs da die meisten Burger der Stadt mit den Aufstandischen sympathisierten und bereits ein Tor geoffnet hatten Der Heilbronner Prediger und Reformator Johann Lachmann richtete vergebens drei Briefe an die Bauern auch wurde der Ruf nach Hilfe beim Pfalzgrafen und beim Schwabischen Bund nicht erhort Der Rat der Stadt liess vier Bauernfuhrer in die Stadt ein die ihre Forderungen vorbrachten Diese setzten durch dass am 19 April 1525 ein kleiner Teil des Bauernheeres 200 Mann in die Stadt kommen konnte um die Geistlichen und die Deutschherren zu strafen Auch die feierliche Verbruderung des Rats mit den Bauern schutzte freilich die Stadt nicht vor dieser Plunderung Beim Auszug der Bauern am 20 April 1525 schloss sich eine Schar Heilbronner Burger als Freifahnlein dem Bauernheer an Der Umstand dass es ohne Farben und Wappen der Stadt mit den Bauern durchs Land zog bot spater dem Rat die Moglichkeit alle Verantwortung fur dieses Fahnlein von sich abzuwalzen Wahrend ein befestigter Platz nach dem anderen in die Hande des Bauernheeres fiel machte sich durch Erfolge sowie das Vorhandensein von Nahrung und Wein ein Mangel an Disziplin und Ordnung bemerkbar Daher wahlten die Anfuhrer eine allseits anerkannte Personlichkeit den Ritter Gotz von Berlichingen mit der eisernen Hand zum obersten Feldhauptmann Dieser nahm jedoch nur unter Zogern und auf kurze Zeit das Kommando an Die Konflikte mit Florian Geyer fuhrten dazu dass er den Hellen Haufen verliess und sich dem Frankischen Heer anschloss einem anderen Haufen aufstandischer Bauern dessen Kern der so genannte Tauberhaufen war Zahlreiche Schlosser und Kloster wurden zerstort Mit dem Frankischen Heer nahm der Schwarze Haufen am 6 Mai 1525 am Sturm auf Wurzburg teil der nur teilweise gelang weil die beherrschende Feste Marienberg Burg Frauenberg auf dem gegenuberliegenden Mainufer nicht erobert werden konnte Daran anderte sich auch nichts als Gotz von Berlichingen mit dem Hellen lichten Haufen wie er mittlerweile genannt wurde zur Unterstutzung eintraf Nach mehrtagiger Belagerung versuchten die Bauern die Festung am 15 Mai 1525 zu sturmen noch bevor der Belagerungsring vollstandig geschlossen war Der Sturm wurde durch die Truppen des zuvor nach Heidelberg geflohenen Bischofs von Wurzburg zuruckgeschlagen Von den uber 400 Toten oder Verwundeten stammten viele aus dem Reihen des Haufens von Florian Geyer Wegen der Namensgleichheit mit der Festung bei Wurzburg ist aus Chroniken nicht sicher nachweisbar ob der Schwarze Haufen auch an der Belagerung des Benediktinerklosters Frauenberg bei Fulda teilnahm Dieses war im 14 Jahrhundert mit Festungswerken umgeben worden die jedoch dem Bauernheer nicht lange widerstanden Es wurde am Dienstag nach Ostern 18 April 1525 geplundert und derart zerstort dass es erst nach uber 100 Jahren wieder nutzbar war Da sich der Schwarze Haufen an diesem Tag im Raum Weinsberg befand ist seine Teilnahme an den Ereignissen in Fulda jedoch ausgeschlossen Sodann wandte sich der Schwarze Haufen nach Rothenburg ob der Tauber durch das Verhandlungsgeschick Florian Geyers wurde die Stadt zur Verbruderung mit den Bauern gebracht Wahrend Geyer weiter mit verschiedenen niederfrankischen Fursten und Stadten verhandelte anderte sich die militarische Lage Waren den Bauern bisher im Wesentlichen schwache und unorganisierte Krafte gegenubergetreten deren Fuhrer obendrein das Bauernheer unterschatzt hatten so erschien mit dem Heer des Schwabischen Bundes unter dem gewalttatigen Truchsess von Waldburg eine ernstzunehmende militarische Kraft auf dem Kriegsschauplatz So kamen die Odenwalder Haufen in Bedrangnis und das Frankische Heer zu diesem Zeitpunkt uber 4 000 Mann stark kehrte sich wieder gegen Wurzburg Auf dem Wege dorthin traf es am 4 Juni 1525 nahe Sulzdorf und Ingolstadt 1 beide heute Giebelstadt auf das Bundesheer eine starke gut gerustete und ausgebildete straff organisierte und von erprobten Befehlshabern gefuhrte militarische Macht Die Bauern bildeten eine Wagenburg gerieten aber bald in Panik und suchten sich auf das offene Feld zu retten Nach kurzem Kampf brach das Bauernheer zusammen die Flucht fuhrte zu seiner katastrophalen Auflosung 4 000 Bauern sollen in einer Stunde erschlagen worden sein Allein der Schwarze Haufen hielt Disziplin und ca 600 Mann zogen sich zum Dorf Ingolstadt zuruck von denen etwa 200 in den befestigten Kirchhof gelangten und dort in zahem Kampf den Reisigen des Bundesheeres standhielten Andere Bauern verschanzten sich in der Ruine des Schlosses und deckten vorubergehend die Flucht der uberlebenden Bauern Die Bauern im Kirchhof wurden durch Feuerbrande angegriffen auf die Mauern des Schlosses wurden Geschutze gerichtet Nur wenige uberlebten Anschliessend schlugen sich rund 200 Mann zu den Gaildorfer Bauern durch die wieder eine Starke von 7 000 Mann erlangt hatten Durch die schlechten Nachrichten demoralisiert loste sich der Haufen bald auf Florian Geyer wurde wenig spater am 9 Juni 1525 im Kampf mit Knechten seines Schwagers Wilhelm von Grumbach im Gramschatzer Wald bei Wurzburg getotet Der wahrscheinliche Grund fur sein Ende waren vermutlich Differenzen in den Grumbachschen Handeln Rezeption BearbeitenDie Taten des Schwarzen Haufens und insbesondere des Florian Geyer wurden im Laufe der Zeit zunehmend verherrlicht und besonders wahrend der deutschen Romantik regelrecht glorifiziert In diesem Zusammenhang ist das Lied Wir sind des Geyers schwarzer Haufen zu sehen das an die Forderungen und die Rhetorik der Bauern des 16 Jahrhunderts angelehnt ist Der Text ist nach dem Ersten Weltkrieg in Kreisen der Jugendbewegung unter Verwendung von Textteilen des Gedichtes Ich bin der arme Kunrad von Heinrich von Reder 1885 die Melodie von Fritz Sotke 1919 entstanden Spater wurde es auch als moralische Rechtfertigung fur revolutionare Veranderungen benutzt und gehorte zum Schulstoff in den Polytechnischen Oberschulen der DDR Es gehorte aber auch beispielsweise zum Liedgut der SS 2 Einzelnachweise Bearbeiten https www retrobibliothek de retrobib seite html id 114590 Artikel uber den Schwabenaufstand Vgl Wir sind des Geyers schwarzer Haufen in Liederbuch SS Rasse und Siedlunghauptamt SS Hrsg Zentralverlag der NSDAP Munchen 19 S 51 f Literatur BearbeitenChrista Dericum Des Geyers schwarze Haufen Florian Geyer und der deutsche Bauernkrieg Kramer Berlin 1987 ISBN 3 87956 184 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwarzer Haufen amp oldid 237325186