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Giebelstadt ist ein Markt im unterfrankischen Landkreis Wurzburg und der Verwaltungssitz der gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft Wappen Deutschlandkarte49 65 9 95 300 Koordinaten 49 39 N 9 57 OBasisdatenBundesland BayernRegierungsbezirk UnterfrankenLandkreis WurzburgVerwaltungs gemeinschaft GiebelstadtHohe 300 m u NHNFlache 48 05 km2Einwohner 5739 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 119 Einwohner je km2Postleitzahl 97232Vorwahl 09334Kfz Kennzeichen WU OCHGemeindeschlussel 09 6 79 138Marktgliederung 10 GemeindeteileAdresse der Marktverwaltung Marktplatz 3 97232 GiebelstadtWebsite www giebelstadt deBurgermeister Helmut Kramer Burger Bundnis Giebelstadt Lage des Marktes Giebelstadt im Landkreis WurzburgKarteVorlage Infobox Gemeinde in Deutschland Wartung Markt Giebelstadt und der Flugplatz von oben Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Bis zur Gemeindegrundung 2 2 19 bis 21 Jahrhundert 2 3 Eingemeindungen 2 4 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Burgermeister 3 2 Marktgemeinderat 3 3 Wappen 3 4 Gemeindepartnerschaften 4 Baudenkmaler 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Landwirtschaft 5 3 Arbeitsplatze 5 4 Ansassige Unternehmen 5 5 Bildung 6 Sohne und Tochter 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Gemeinde liegt etwa 15 Kilometer sudlich von Wurzburg Das Gebiet ist nur sehr wenig bewaldet Durch Giebelstadt fuhrt der Frankische Marienweg GemeindegliederungEs gibt zehn Gemeindeteile in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben 2 3 Allersheim ehemaliger Markt Essfeld Pfarrdorf Euerhausen Pfarrdorf Giebelstadt Hauptort Herchsheim ehemaliger Markt Ingolstadt i UFr Pfarrdorf Kauzenmuhle Einode Klingholz Anstalt Sulzdorf Pfarrdorf Weidenmuhle Einode Es gibt die Gemarkungen Allersheim Euerhausen Essfeld Giebelstadt Herchsheim Ingolstadt UFr und Sulzdorf Geschichte BearbeitenBis zur Gemeindegrundung Bearbeiten Giebelstadt ist nach der alemannischen Adelssippe der Gibule benannt und wurde im Jahr 820 erstmals urkundlich erwahnt Im 13 und 14 Jahrhundert hatten die Ministerialengeschlechter Geyer und Zobel dort Grundbesitz und Lehen und ubten im Dorf gemeinsam Herrschaftsrechte aus Kondominatsdorf Von dieser Zeit zeugen noch die Ruine des Geyerschlosses und das Zobelschloss Das Friesenhauser Schloss wurde 1687 von Hans Heinrich Zobel von Giebelstadt zu Friesenhausen begonnen und von seinem Sohn Johann Gottlob Zobel und dessen Ehefrau Maria Sophia von Berlichingen um 1700 vollendet Von 1814 bis 1916 war die Freiherrlich Zobel sche Bierbrauerei dort untergebracht heute dient es als Rathaus Spater teilten sich das seit 1792 preussische Furstentum Ansbach als Nachfolger der Grafen von Geyer und die Freiherren von Zobel die Herrschaft Beider Rechte kamen 1806 an das Grossherzogtum Wurzburg des Erzherzogs Ferdinand von Toskana mit dem Giebelstadt 1814 an das Konigreich Bayern fiel Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Kommune 19 bis 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Luftaufnahme Juli 2019Nach 1848 wurde Giebelstadt dem Bezirks und Finanzamt und dem Amtsgericht Ochsenfurt zugeordnet Am 1 Juli 1972 kam der Markt zum Landkreis Wurzburg Mindestens seit dem 18 Jahrhundert waren judische Familien im Ort ansassig Bereits im 17 Jahrhundert entstand in der Gemarkung Allersheim ein judischer Friedhof Im Jahr 1799 entstand eine Synagoge die beim Novemberpogrom 1938 von SA Mannern verwustet und 1944 abgerissen wurde Daran erinnert eine Gedenktafel im Innenhof des Rathauses 4 Im Jahr 1935 wurde der Fliegerhorst Giebelstadt von der Luftwaffe erbaut und am 17 September 1936 bei einer Truppenparade von Adolf Hitler eroffnet Die ersten stationierten Flugzeuge waren Bomber des Typs Heinkel He 111 die zum Kampfgeschwader 53 gehorten das mit Beginn des Zweiten Weltkrieges in Giebelstadt stationiert war Vom Flugplatz Giebelstadt aus wurden im Zweiten Weltkrieg etliche Einsatze an die Front in Frankreich geflogen Ausserdem wurden dort unter strenger Geheimhaltung die ersten Versuche mit der dusengetriebenen Messerschmitt Me 262 und der raketengetriebenen Messerschmitt Me 163 unternommen Der Flugplatz Giebelstadt wurde deswegen gegen Kriegsende das Ziel schwerer Bombenangriffe Die Schaden am Fliegerhorst wurden 1944 durch Haftlinge des KZ Flossenburg beseitigt die auch zum Ausbau des Fliegerhorstes eingesetzt wurden Noch vor der Kapitulation der deutschen Truppen wurde der Flugplatz durch die amerikanische 12th Armored Division eingenommen 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Flugplatz von den United States Army Air Forces ubernommen und hiess von da an Giebelstadt Airfield 1947 wurde die Landebahn auf ihre jetzige Lange ausgebaut Stationiert waren dort unter anderem U2 Spionageflugzeuge Vom 15 Januar 1948 bis 1950 war der Flughafen geschlossen und nur mit einer Wachmannschaft besetzt Spater wurde der Flugplatz von Raketeneinheiten der US Armee und der Bundeswehr genutzt Ab 1981 bis zum 1 Juli 2000 waren die 12 Heeresfliegerbrigade und die 69 Air Defense Artillery Patriot der United States Army in Giebelstadt stationiert Nach dem Abzug der US amerikanischen Truppen wurde die Nutzung des Militarflugplatzes eingestellt Das Gelande ist am 31 Dezember 2006 an die Bundesrepublik Deutschland zuruckgefallen Auch die Bundeswehr war mit der Sanitatsschule der Luftwaffe im Ortsteil Klingholz vertreten Eingemeindungen Bearbeiten Vor der Gemeindegebietsreform gehorte Giebelstadt zum Landkreis Ochsenfurt Dieser wurde am 1 Juli 1972 aufgelost und gleichzeitig die Gemeinde Euerhausen eingegliedert 6 Am 1 Januar 1978 kamen die Markte Allersheim und Herchsheim hinzu Essfeld Ingolstadt in Unterfranken und Sulzdorf folgten am 1 Mai 1978 7 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015Einwohner 3702 7 3886 7 3642 3924 4425 4454 4360 5032 5380Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 3701 auf 5501 um 1800 Einwohner bzw um 48 6 Quelle BayLfStatPolitik BearbeitenBurgermeister Bearbeiten Von Mai 1990 bis April 2002 wurde der Markt Giebelstadt durch den CSU Burgermeister Volker Kleinfeld geleitet 8 Nachdem es jahrelang keine ernsthaften Mitbewerber um das Burgermeisteramt gegeben hatte gelang es der UWG Unabhangigen Wahlergemeinschaft mit Paul Merklein ein neues Gesicht zu prasentieren der auch die Kommunalwahl 2002 knapp gewann Nachdem die Gemeindepolitik viele Jahre lang der Schauplatz fur heftige Agitationen und Auseinandersetzungen gewesen war wurde mit Helmut Kramer ein ehemaliges UWG Gemeinderatsmitglied der Burgermeisterkandidat der neu gegrundeten Burgerbundnisse Er konnte den bisherigen Burgermeister bei der Wahl 2008 ablosen Bei der Kommunalwahl 2014 wurde er mit 84 2 der gultigem Stimmen im Amt bestatigt Kramer wurde bei einer Wahlbeteiligung von 58 3 am 15 Marz 2020 mit 89 5 der Stimmen ohne Mitbewerber fur weitere sechs Jahre wieder gewahlt 9 Marktgemeinderat Bearbeiten Der Marktgemeinderat hat 20 Mitglieder zusatzliches Mitglied qua Amt ist der Burgermeister Bei der Gemeinderatswahl am 15 Marz 2020 erreichten die drei Wahlergruppen folgende Stimmenanteile und Sitze 10 Liste 2020Stimmenanteil SitzeUnabhangige Freie Wahlergemeinschaft e V 38 33 8Burger Bundnis Giebelstadt 36 86 7Burger Bundnis Ortsteile 24 81 5Gegenuber der Amtszeit 2014 2020 musste das Burger Bundnis Giebelstadt einen Sitz an die Unabhangige Freie Wahlergemeinschaft e V abgeben Die Wahlbeteiligung lag bei 58 31 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Giebelstadt Blasonierung In Blau ein silberner Widderkopf mit goldenem Gehorn 11 Wappenbegrundung Giebelstadt wird erstmals 820 urkundlich erwahnt im Zusammenhang mit den beiden Stammvatern der spateren Geschlechter Geyer und Zobel deren gemeinsame Stammburg bis heute im Gemeindegebiet als Ruine erhalten ist Die Geyer schieden aus der Wappengemeinschaft mit den Zobel aus Sie legten sich anstelle eines Pferdekopfs einen Widderkopf als Wappenbild zu und errichteten im Ort ein eigenes Schloss das zur Unterscheidung vom Schloss der Zobel Unteres Schloss genannt wurde Bekanntester Vertreter der Familie war der Ritter Florian Geyer der um 1490 in Giebelstadt geboren und 1525 bei Rimpar ermordet wurde Er stand im Bauernkrieg von 1525 auf der Seite der Bauern Ihm zu Ehren finden seit 1980 jedes Jahr die Florian Geyer Festspiele in der Burgruine von Giebelstadt statt Sie lehnen sich an die Festspiele von 1925 an die 1938 eingestellt wurden Das Stammwappen der Geyer von Giebelstadt die 1685 in den Reichsgrafenstand erhoben worden und 1708 ausgestorben sind erinnert an dieses bedeutende Adelsgeschlecht Dieses Wappen wird seit 1937 gefuhrt Gemeindepartnerschaften Bearbeiten Partnergemeinde ist Pianiga in der italienischen Region Venetien Baudenkmaler Bearbeiten Hauptartikel Liste der Baudenkmaler in Giebelstadt nbsp Geyerschloss nbsp Zobelschloss nbsp Friesenhauser SchlossWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Giebelstadt ist durch die Bundesstrasse 19 nach Norden mit Wurzburg 16 km verbunden nach Suden mit Bad Mergentheim 25 km Der Flugplatz Giebelstadt ein ehemaliger Militarflugplatz hat eine Zulassung fur Maschinen bis zu einem Abfluggewicht von 14 t und ist der grosste Flugplatz im Landkreis Er wird haufig von im Landkreis ansassigen Firmen genutzt Wahrend der Fussball Weltmeisterschaft 2006 wurde daruber der Mannschaftstransfer zu diversen Spielaustragungsorten abgewickelt So flog die Nationalmannschaft von Ghana welche wahrend der WM ihr Quartier in Wurzburg hatte von Giebelstadt zu ihren Spielen Auch die in Bad Kissingen einquartierte Nationalmannschaft von Ecuador nutzte diese Einrichtung Landwirtschaft Bearbeiten 2016 gab es 76 landwirtschaftliche Betriebe 3588 Hektar des Gemeindegebietes waren landwirtschaftlich genutzt Arbeitsplatze Bearbeiten 2017 gab es laut amtlicher Statistik in der Gemeinde 2852 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplatze Von der Wohnbevolkerung standen 2360 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschaftigungsverhaltnis Damit war die Zahl der Einpendler um 492 Personen grosser als die der Auspendler 82 Einwohner waren arbeitslos Ansassige Unternehmen Bearbeiten Bavaria Yachtbau Sportboot Werft fur Segel und Motorboote gegr 1978 Opitec Hobbyfix HandyGames SSI Schafer Automation GmbH SSI Schafer IT Solutions GmbHBildung Bearbeiten 2018 gab es in der Gemeinde zwei Kindertageseinrichtungen mit 273 genehmigten Platzen und 237 Kindern eine Volksschule mit dreizehn Lehrern elf Klassen und 219 Schulern Sohne und Tochter Bearbeiten Auswahl Florian Geyer 1490 1525 auch Florian Geier von Giebelstadt Ritter und Diplomat Melchior Zobel von Giebelstadt 1505 1558 Furstbischof von Wurzburg Kilian Keller 1839 1908 Burgermeister von 1870 bis 1893 Reichstags und Landtagsabgeordneter Paul Beusch 1883 1925 Politiker Zentrum ReichstagsabgeordneterLiteratur BearbeitenJohann Kaspar Bundschuh Gibelstadt In Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Franken Band 2 El H Verlag der Stettinischen Buchhandlung Ulm 1800 DNB 790364298 OCLC 833753081 Sp 318 319 Digitalisat Karl Heinz Decker Geschichte des Fliegerhorstes Giebelstadt 1933 1945 Verlag J H Roll Dettelbach 2010 ISBN 978 3 89754 357 7 Alfred Dick Giebelstadt im Zeitspiegel Festschrift und Ortschronik Herausgegeben anlasslich des 100jahrigen Stiftungsfestes des Mannergesangvereins Liederkranz 1863 Ochsenfurt 1963 OCLC 643603195 Markt Giebelstadt Hrsg Giebelstadt und Ortsteile Ein kulturhistorischer Streifzug Markt Giebelstadt 2005 Gottfried Stieber Giebelstatt In Historische und topographische Nachricht von dem Furstenthum Brandenburg Onolzbach Johann Jacob Enderes Schwabach 1761 OCLC 231049377 S 400 402 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Giebelstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage des Marktes Giebelstadt Giebelstadt Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes fur Statistik PDF 1 05 MB Einzelnachweise Bearbeiten Genesis Online Datenbank des Bayerischen Landesamtes fur Statistik Tabelle 12411 003r Fortschreibung des Bevolkerungsstandes Gemeinden Stichtag Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011 Hilfe dazu Markt Giebelstadt in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 8 Juli 2020 Gemeinde Giebelstadt Liste der amtlichen Gemeindeteile Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium fur Digitales abgerufen am 4 Dezember 2021 Gedenkstatten fur die Opfer des Nationalsozialismus Eine Dokumentation Band 1 Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1995 ISBN 3 89331 208 0 S 143 Vgl dazu Karl Heinz Decker Geschichte des Fliegerhorstes Giebelstadt S 7 11 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 545 a b c Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 756 Volker Kleinfeld abgerufen am 8 Juli 2020 Burgermeisterwahl 2020 abgerufen am 8 Juli 2020 Wahl des Marktgemeinderates 2020 abgerufen am 8 Juli 2020 Eintrag zum Wappen von Giebelstadt in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte abgerufen am 8 September 2017 Gemeinden im Landkreis Wurzburg Stadte Aub Eibelstadt Ochsenfurt RottingenMarkte Butthard Eisenheim Frickenhausen am Main Gelchsheim Giebelstadt Helmstadt Hochberg Neubrunn Randersacker Reichenberg Remlingen Rimpar Sommerhausen Winterhausen Zell am MainGemeinden Altertheim Bergtheim Bieberehren Eisingen Erlabrunn Estenfeld Gaukonigshofen Gerbrunn Geroldshausen Greussenheim Guntersleben Hausen bei Wurzburg Hettstadt Holzkirchen Kirchheim Kist Kleinrinderfeld Kurnach Leinach Margetshochheim Oberpleichfeld Prosselsheim Riedenheim Rottendorf Sonderhofen Tauberrettersheim Theilheim Thungersheim Uettingen Unterpleichfeld Veitshochheim Waldbrunn WaldbuttelbrunnGemeindefreie Gebiete Gramschatzer Wald Guttenberger Wald 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