www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Aub Begriffsklarung aufgefuhrt Aub Aussprache ist eine Stadt im unterfrankischen Landkreis Wurzburg und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Aub Wappen Deutschlandkarte49 552777777778 10 065277777778 310 Koordinaten 49 33 N 10 4 OBasisdatenBundesland BayernRegierungsbezirk UnterfrankenLandkreis WurzburgVerwaltungs gemeinschaft AubHohe 310 m u NHNFlache 17 54 km2Einwohner 1403 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 80 Einwohner je km2Postleitzahl 97239Vorwahl 09335Kfz Kennzeichen WU OCHGemeindeschlussel 09 6 79 114LOCODE DE A52Stadtgliederung 7 GemeindeteileAdresse der Stadtverwaltung Marktplatz 1 97239 AubWebsite www stadt aub deErster Burgermeister Roman Menth CSU 2 Lage der Stadt Aub im Landkreis WurzburgKarteDer Marktplatz vom Rathaus aus gesehenMarktplatz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Gemeindegliederung 2 Geschichte 2 1 Name 2 2 Von den Bandkeramikern bis zu den Germanen 2 3 Elbgermanen in Baldersheim 2 4 Romer in Unterfranken 2 5 Rhein Weser Germanen Alamannen und Franken 2 6 Christianisierung 2 7 Erste dokumentierte Siedlungsspuren 2 8 Unter den Hohenlohern als Lehen Bambergs 2 9 Unter den Weinsbergern und Baldersheimern als Lehen Wurzburgs 2 10 Stadtrecht und Auflosung des Klosters 2 11 Ritterkriege und Bauernkrieg 2 12 Hochstift Wurzburg die Gegenreformation und der Dreissigjahrige Krieg 2 13 Aub Besitz des Deutschordens 2 14 19 Jahrhundert 2 15 Eingemeindungen 2 16 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Verwaltungsgemeinschaft 3 2 Stadtrat 3 3 Burgermeister 3 4 Wappen 3 5 Stadtepartnerschaften 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Judische Gemeinde 5 1 Anfange 5 2 Zeit des Dreissigjahrigen Krieges und danach 5 3 Synagogen 5 4 Zeit des Nationalsozialismus 5 5 Spuren judischen Lebens 5 6 Judischer Friedhof 6 Wirtschaft 6 1 Arbeitsplatze 6 2 Landwirtschaft 6 3 Verkehr 6 4 Bildung 7 Personlichkeiten 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Die Stadt liegt an der Gollach an der Landesgrenze zu Baden Wurttemberg etwa auf halbem Weg zwischen Rothenburg ob der Tauber und Wurzburg Gemeindegliederung Bearbeiten Es gibt sieben Gemeindeteile in Klammern jeweils der Siedlungstyp 3 4 Aub Hauptort Baldersheim Pfarrdorf Burgerroth Pfarrdorf Herrgottsmuhle Einode Lammermuhle Einode Stelzenmuhle Einode Uhlenmule Einode Es gibt die Gemarkungen Aub Baldersheim und Burgerroth Geschichte Bearbeiten Quellen unter 5 Name Bearbeiten Der Name der Stadt Aub fruher Awe oder auch Aue geschrieben ruhrt von der Lage in der Wiesenau her die schon namensgebend fur das um 1000 n Chr gegrundete Kloster wurde Unser Lieben Frauen Munster und Kloster in der Au Von den Bandkeramikern bis zu den Germanen Bearbeiten Auf der Rothenburger Hohe 1000 Meter sudostlich der katholischen Kirche Maria Himmelfahrt wurden 1978 Siedlungsspuren der Linearbandkeramiker der Stichbandkeramiker der Rossener Kultur der Bronzezeit und der Urnenfelderkultur gefunden 700 Meter nordnordwestlich der Kirche fand man im Jahr 1900 ein Brandgrab der Urnenfelderzeit In der Nahe der Kunigundenkapelle wurden kupfersteinzeitliche Siedlungsspuren gefunden Bedeutende Siedlungsspuren aus mehreren Epochen fand man in einem Umkreis von etwa 17 km um Aub in Acholshausen und auf dem Bullenheimer Berg Auf dem der Kunigundenkapelle gegenuberliegenden Eulenberg fand man Reste keltischer Siedlungen Im Gollach und Taubergebiet siedelten die Kelten Aus der Zeit um 600 vor Christus spate Hallstattzeit stammt das Furstengrab auf dem Fuchsenbuhel in Riedenheim Auch die drei Grabhugel im Waldgebiet Stelzenholz zwischen Aub und Baldersheim die 1921 untersucht wurden stammen aus der Hallstattzeit Um 150 vor Christus spate Latenezeit entstand das Oppidum Finsterlohr Ab 100 vor Christus begannen dem sogenannten Grossromstedter Horizont zugeordnete Elbgermanen zu siedeln Auch der mainfrankische Dialekt hat nach dem Sprachwissenschaftler Ernst Schwarz seinen Ursprung im Elbgermanischen Elbgermanen in Baldersheim Bearbeiten Vielleicht handelte es sich bereits damals um die zur elbgermanischen Volkergruppe der Herminonen gehorenden Markomannen Belegt ist dies nicht Gesichert ist nur dass um 100 vor Christus zur Grossromstedterkultur gehorende Elbgermanen ins Maingebiet vordrangen Siedlungsspuren aus dieser Zeit auch in Baldersheim in der Flur Staffelsbrunn nachgewiesen wurden und die keltischen Helvetier gerade damals ins Gebiet der Schweiz und nach Sudwestdeutschland abwanderten Gesichert ist auch dass sich die Markomannen irgendwann im Laufe des 1 Jahrhunderts vor Christus in der Umgebung Mainfrankens ansiedelten Im 13 Jahrhundert wurde Baldersheim noch Baltolt e sheim genannt Irrig ist die Annahme der Ortsname Baldersheim konne auf den germanischen Gott Balder zuruckgefuhrt werden An der Kunigundenkapelle wurden keine konkreten Beweise fur die Existenz einer heidnischen Kultstatte in vorgeschichtlicher Zeit gefunden trotzdem gehen die Vermutungen der Experten nach wie vor in diese Richtung Romer in Unterfranken Bearbeiten In den Jahren 11 und 10 vor Christus erlitten die Markomannen eine Niederlage gegen die Romer 7 bis 3 vor Christus wanderten die Markomannen unter Marbod nach Bohmen aus Romischer Legat in Germanien war damals Lucius Domitius Ahenobarbus 10 v Chr bis 16 n Chr gab es ein Zweilegionenlager in Marktbreit Drusus bis Germanicus Rhein Weser Germanen Alamannen und Franken Bearbeiten Im Jahre 20 nach Christus wurden die Elbgermanen der Grossromstedter Kultur durch eine zu den Rhein Weser Germanen gehorende Kultur abgelost Die Siedlungskontinuitat ist an der Baldersheimer Siedlung ersichtlich ein Volksname ist nicht uberliefert 213 besiegte Caracalla die Alamannen in der Hohenloher Ebene Im Jahre 370 kam es zu Streitigkeiten um Salzquellen zwischen Alamannen und Burgunden die zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich zwischen Hohenlohe und Mittelmaingebiet siedelten 450 wurde zum ersten Mal Uburzis Wurzburg als Stadt der Alamannen erwahnt Zu dieser Zeit begann die Frankisierung der Tauberregion Bis zum 6 Jahrhundert setzte sie sich mit thuringischen Einsprengseln fort 650 wurde die Stadt Wurzburg frankischer Amtsherzogsitz am Main Der frankische Konigshof Gollhofen Ersterwahnung 741 durch Karlmann wurde anlasslich einer Schenkung im Zusammenhang mit der Wurzburger Bistumsgrundung durch Bonifatius zum Mittelpunkt des Gollachgaus Christianisierung Bearbeiten Die schottischen Monche Kilian Kolonat und Totnan starben 689 den Martyrertod 704 tauchte zum ersten Mal der Name Virtheburh auf Im Jahre 742 grundete Bonifatius in Wurzburg eine Diozese und der spatere Heilige Burkard wurde erster Bischof von Wurzburg 788 wurde der Wurzburger Dom im Beisein Karls des Grossen geweiht Erste dokumentierte Siedlungsspuren Bearbeiten Im Jahre 803 tauchte zum ersten Mal die Siedlungsbenennung Lemmerheim auf Von diesem ersten Siedlungskern im Gebiet von Aub stammt der Name der heutigen Lammermuhle In einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos I aus dem Jahr 961 wird neben Sonderhofen auch der Auber Gemeindeteil Baldersheim erwahnt 6 Nachdem unter Bischof Hugo die Pfarrei Sonderhofen dem Benediktinerkloster St Burkard zugeteilt worden war wurde gegen 1000 also zur Zeit des Bischofs Heinrich I die Benediktinerpropstei Unser Lieben Frauen Munster und Kloster in der Au der zweite Siedlungskern der Ortschaft als benediktinisches Adelskloster gegrundet Die Propstei war eine Aussenstelle der Wurzburger Benediktinerabtei St Burkard und deren geistlicher und wirtschaftlicher Verwaltungsort fur die Besitzungen rund um Aub Sie befand sich unterhalb der heutigen katholischen Kirche Maria Himmelfahrt der einstigen Munsterkirche auf dem Gebiet des heutigen katholischen Pfarrhauses der beiden Pfarrgarten und quer uber die Kirchsteige hinweg der beiden Hauser Hauptstrasse 10 und 12 Am Fuss der heutigen Kirchsteige die damals noch nicht existierte es gab nur einen schmalen Weg ostlich des Pfarrgartens hinauf zum Marktplatz befand sich das Haupttor des Klosters zwischen Muhlstrasse 4 und dem gegenuberliegenden Fachwerkhaus mit dem Brunnen einstige Lateinschule Noch 1575 wurde dieses Tor genannt Als die Wurzburger Abtei 1464 in ein Ritterstift umgewandelt wurde wurde die Auber Propstei aufgelost Konig Heinrich II und seine Frau Kunigunde gaben die Baldersheimer Gegend wahrend des Reichstags 1009 in Frankfurt dem zwei Jahre vorher bei der Reichssynode in Frankfurt gegrundeten Bistum Bamberg als Lehen Im Jahre 1136 wurde die Auber Munsterkirche umgebaut Im Jahre 1156 fand ein Reichstag in Wurzburg statt bei dem Barbarossa Beatrice von Burgund heiratete Bei einem weiteren Reichstag in Wurzburg 1168 verlieh er Bischof Herold und allen nachfolgenden Wurzburger Bischofen durch die Guldene Freiheit den frankischen Herzogtitel 1151 wurde erstmals die Handelsroute Venedig Romantische Strasse Skandinavien erwahnt die auf dem Abschnitt Rothenburg Wurzburg auch durch Aub zuruckgelegt werden konnte Unter den Hohenlohern als Lehen Bambergs Bearbeiten Nicht weit von Aub zwischen Langensteinach und Simmershofen befand sich Burg Hohlach das Stammschloss nach dem sich die Familie Hohenlohe noch heute nennt Im Jahre 1230 unterschrieben Gottfried und Konrad von Hohenlohe Brauneck einen Erbvertrag durch den Letzterer zum Alleinbesitzer der Reichelsburg wurde Die Grafen von Brauneck Stammschloss dieses Zweiges der Hohenloher war die Burg Brauneck hatten als Vasallen des Hochstifts Bamberg damals das eintragliche Geleitrecht und beobachteten von der Reichelsburg aus den Verkehr auf der Strasse zwischen Wurzburg und Rothenburg Die Strasse war eine der Nebenstrecken auf den beiden wichtigen Handelsrouten Venedig Lubeck und Paris Prag Ausserdem waren die Hohenloher und spater die Weinsberger nach dem Aussterben der Hohenloher 1390 Vogte der Propstei Die Auber Propstei bestand bis 1464 In den Jahrhunderten ihres Bestehens ruckten die Auber Probste oft zu Abten des Wurzburger Klosters auf Die Hohenloher waren Friedrich II dem Staufer sehr treu besonders Gottfried von Hohenlohe bei den Auseinandersetzungen mit Friedrichs Sohn Heinrich VII Der von Friedrich II geforderte Walter von der Vogelweide starb 1230 wahrscheinlich in Wurzburg als Konrad von Wurzburg geboren wurde Im Jahre 1232 grundeten Konrad und Gottfried von Hohenlohe Brauneck das Kloster Frauental 1234 wurden viele hohenlohische Burgen von Gefolgsleuten des Konigs Heinrich VII zerstort Brauneck und Lichtel wurden wieder aufgebaut vielleicht auch die Reichelsburg Seit wann die Schutzvogte des Klosters als Stutzpunkt eine Veste an der hochsten Stelle Aubs hatten ist nicht bekannt Aus dem 13 Jahrhundert stammende Teile der romanischen Burg der Hohenloher die bis zur Grabensohle des an der Nordseite noch heute existierenden Burggrabens reichten sind die altesten Uberbleibsel der ursprunglichen Burg Schriftlich erwahnt wird die Veste in Awe zum ersten Mal erst 1369 in einer Verpfandungsurkunde Im Jahre 1325 verlieh Ludwig der Bayer Aub das Marktrecht und zwar an seine Gefolgsleute Ludwig und Godfried III von Hohenlohe Brauneck 1355 stiftete Letzterer unter dem Eindruck des sogenannten Schwarzen Tods das Pfrundner Spital das in ein Museum umgewandelt wurde und besichtigt werden kann Das Ende des Geschlechtes Hohenlohe Brauneck war damals bereits nah Dazu mag die Tatsache beigetragen haben dass viele mannliche Abkommlinge dieses Geschlechts geistliche Wurdentrager wurden Bereits uber hundert Jahre vorher als die Bruder Konrad und Gottfried die Gefolgsleute von Kaiser Friedrich II an der Spitze des Hauses standen waren ihre anderen drei Bruder Heinrich Andreas und Friedrich Geistliche Heinrich war der siebte Deutschmeister der als Heinrich von Hohenlohe beruhmt wurde und wahrscheinlich die in der Gemarkung Burgerroth liegende Kunigundenkapelle erbauen liess Sein Bruder Andreas grundete das Deutsch Ordenshaus in Mergentheim und auch Friedrich war Mitglied des Deutschen Ordens Selbst bei Konrad und Gottfried den beiden weltlichen Reprasentanten des Hauses kam die starke Bindung an christliche Ideale der Hohenloher zum Ausdruck Die beiden grundeten 1232 das Zisterzienserinnenkloster in Frauental Ritterfehden waren damals haufig in Deutschland Das Nibelungenlied dessen Dramatik versucht dieser bewegten Zeit zu entsprechen und Wolfram von Eschenbachs Parzival waren nur wenige Jahrzehnte zuvor entstanden Aber es war auch die Zeit in der Albertus Magnus aktiv war und Eike von Repgow den Sachsenspiegel schrieb Mitte des 14 Jahrhunderts waren mit Albrecht und seinem Bruder Friedrich beide Furstbischofe von Wurzburg und Bamberg Hohenloher Im Jahre 1369 wurde die Veste Aub zum ersten Mal in einer Verpfandungsurkunde von Gerlach von Hohenlohe an die Rothenburger Burger Holtschuher und Goltsmit erwahnt Unter den Weinsbergern und Baldersheimern als Lehen Wurzburgs Bearbeiten Die schreckliche Zeit des 14 Jahrhunderts spurte man auch in Aub Kurz bevor der Schwarze Tod anfing Europa zu uberziehen hatte Konig Armleder in Aub sein Unwesen getrieben Wie Konig Rintfleisch vier Jahrzehnte vorher war auch er von Rottingen aus losgezogen Als die Linie Brauneck des Hauses Hohenlohe im Jahre 1390 ausstarb heiratete die Witwe Anna Grafin von Hohenlohe Brauneck geborene von Hohenlohe Weikersheim im Jahr 1396 den Reichserbkammerer Konrad von Weinsberg Konrad und Anna verkauften 1398 eine Halfte von Aub ihrem Verbundeten dem im Ritterkanton Odenwald organisierten frankischen Ritter Hans Truchsess von Baldersheim Im Jahre 1399 erlaubte Furstbischof Gerhard von Schwarzburg die Verlegung von Zentgericht und Halsgericht nach Aub wie Konrad von Weinsberg und Hans von Baldersheim es gewunscht hatten Die Gerichtsbarkeit wurde vom Furstbischof dem Zentgrafen verliehen und war erblich Im Jahre 1521 wurden 15 Schoffen erwahnt zwei aus dem Wurzburgischen einer aus dem Truchsessschen einer aus dem Rosenbergschen Viertel und weitere aus den umliegenden Dorfern Ollingen Sechselbach Gollachostheim Der Gerichtstag wurde mit einer Messe eingeleitet Ab 1400 gab es einen Gefangnisturm im Harbach der 1704 zum Geyerschlossle erweitert wurde Ein Fachwerkteil uber dem Turm brannte 1945 ab Das Essen fur die Gefangenen nach genauen Vorschriften kam aus dem Gasthof zum Weissen Ross Im 19 Jahrhundert wurde aus dem Gefangnis ein Armenhaus Im Jahre 1401 wurde Konrad von Weinsberg von Furstbischof Johann I von Egloffstein dem Grunder der ersten Universitat Bayerns mit der Reichelsburg belehnt wo seine Frau Anna Grafin von Hohenlohe Brauneck wohnte Die Truchsess von Baldersheim waren Vasallen der Hohenlohe Brauneck solange dieses Geschlecht bestand Als ihre ehemaligen Lehnsherren ausgestorben waren bot sich fur sie die Gelegenheit einen eigenen Herrschaftsbereich zu schaffen auch dank ihres guten Verhaltnisses zu ihrem anderen Lehensherrn dem Hochstift Wurzburg das als Gesetzesarm des Furstbischofs wirkte Bei den von Hohenlohe hatten die Truchsess von Baldersheim das Hofamt des Truchsess lateinisch dapifer inne und mit der Zeit war die Amtsbezeichnung Bestandteil des Namens geworden Die etymologische Bedeutung des Wortes Truchsess ruhrt daher dass er dem Tross vorsass Truchsess hat also in etwa die Bedeutung Vorsitzender des Gefolges Stadtrecht und Auflosung des Klosters Bearbeiten Am 1 Januar 1404 wurde Aub auf Betreiben von Hans Truchsess von Baldersheim und Konrad von Weinsberg vom romisch deutschen Konig Ruprecht von der Pfalz das Stadtrecht gewahrt wodurch Aub vom Markt zur Stadt erhoben wurde und das Recht erhielt die Ortschaft mit mvren vndt graben zu vmbfuhren Im Jahre 1436 war die Stadtmauer mit ihren ungefahr 15 Turmen und dem Wurzburger und dem Rothenburger Tor fertig gebaut Der Besitz von Aub wurde aufgeteilt Die mittlere Marktzeile zwischen Marktplatz und Hauptstrasse und der Hauserblock zwischen Schloss Aub und Spital gingen zunachst an die Witwe von Fritz Truchsess von Baldersheim spater war dieses Gebiet fur kurze Zeit Besitz der Zobel von Giebelstadt und wurde dann zum Rosenbergschen Viertel Wie das Spital befand sich auch der Siedlungsbereich der Auber Juden heutige Judengasse Neuertgasse und Hauptstrasse im Rosenbergschen Viertel Das Amtshaus der Rosenberger war das Haus mit der Pieta Hauptstrasse Nr 9 Es war ein Freihaus bot also Asylrecht Die ganherrschaftliche Zustandigkeit des Auber Zent und Halsgerichts endete deshalb an der Schwelle seiner Haustur Auch spater unter der Herrschaft des Deutschordens ab 1682 war dasselbe Haus eine deutschmeisterliche Freiung Das ubrige Gebiet nordlich der heutigen Hauptstrasse des Marktplatzes und der Etzelstrasse also der Nordteil zwischen Wurzburger Tor und Rothenburger Tor in etwa zwischen der heutigen Gollachbrucke und dem Ullrichsturm blieb weinsbergisch Im Jahre 1464 wurde die Auber Propstei die sich im Weinsberger Halbteil zwischen Hauptstrasse 10 12 und Muhlstrasse 76 quer uber die Steige befunden hatte aufgelost da die ihr ubergeordnete Wurzburger Abtei St Burkhard in ein Ritterstift umgewandelt wurde Das Schloss und der Hauserblock zwischen oberer Marktzeile und heutiger Johannes Bohm Strasse wurden zum Truchsessviertel Die zur oberen Marktzeile gehorenden Hauser Nr 17 und 19 wurden die Freistatte des Hochstifts Seit der Teilung von 1436 wechselte man bei einem Spaziergang im damaligen Aub dreimal das Hoheitsgebiet Die Familie von Rosenberg die damals Eigentumerin der von den Truchsess verkauften Besitzungen wurde war die vierte Familie deren Schicksal auf die Geschichte Aubs Einfluss nahm Von 1482 bis 1489 wurde das erste Rathaus gebaut Es war der kronende Abschluss der Bauarbeiten des 15 Jahrhunderts durch die Aub zu einem mauerumwehrten Stadtchen geworden war Dieses erste Rathaus war noch einstockig Erst als es nach den Zerstorungen des Dreissigjahrigen Krieges an derselben Stelle wiederaufgebaut wurde bekam es seine heutige Grosse durch einen Sohn Konrads von Weinsberg Philipp den Alteren von Weinsberg der zusammen mit den Truchsessen von Baldersheim den Brudern Martin Georg und Reinhardt das Rathaus baute 1493 bauten dieselben Manner auch die Schenkstatt zum Lamm am Marktplatz Uber deren Eingang ist noch das Wappen der Weinsberger zu sehen Philipp der Altere wohnte jedoch zusammen mit seinem Bruder dem Geistlichen Philipp der Jungere in der Reichelsburg Zwischen 1507 und 1521 starb mit Philipp dem Jungeren der letzte Weinsberger die weinsbergische Halfte Aubs wurde dadurch wurzburgisch 1485 wurde Johannes Bohm geboren nbsp Wappen des Hauses Hohenlohe nbsp Wappen der Herren von Weinsberg nbsp Wappen der Familie Truchsess von Baldersheim nbsp Wappen der Familie von RosenbergRitterkriege und Bauernkrieg Bearbeiten Das 16 Jahrhundert ist wie an vielen Orten zwischen Goslar und Bern von den Ereignissen des Bauernkriegs und der vorausgehenden Ritterkriege gekennzeichnet Mvren vndt Graben boten nur begrenzten Schutz und 1523 wurde die Stadt Aub im Frankischen Krieg vom Schwabischen Bund angegriffen und wie auch Schloss Waldmannshofen gebrandschatzt weil Angehorige der Familie von Rosenberg die mittlerweile Herren eines Viertels von Schloss Aub waren mit dem Raubritter Thomas von Absberg gemeinsame Sache gemacht hatten siehe auch die Wandereisen Holzschnitte von 1523 Schloss Aub war eine Ganerbenburg das andere Viertel gehorte den Truchsessen und die einst weinsbergische Halfte gehort seit dem Aussterben der Weinsberger dem Hochstift Wurzburg Auf dem Holzschnitt des damaligen Aubs wird Cuntz von Reussenberg genannt Reussenberg war die damalige Schreibweise von Rosenberg Thomas von Absberg gilt zwar als der Inbegriff des Raubritters er war jedoch auch einer der Parteiganger des Gotz von Berlichingen und zu seinen Verbundeten gehorten ausser den Rosenberg noch viele andere angesehene frankische Familien unter anderem die Familie Aufsess zum Teil auch die Familie Thungen die andererseits den damaligen Furstbischof stellte Konrad II von Thungen der ja Herr des Hochstifts war und auf der Seite des Schwabischen Bundes stand Auch die Vorfahren von Karl Theodor von und zu Guttenberg waren mit Thomas von Absberg verbundet Am 22 April 1525 Samstag nach Ostern wurde die Reichelsburg wie auch Burg Brauneck von aufruhrerischen Bauern im Bauernkrieg geplundert und zerstort sodass Georg von Rosenberg der als Amtmann des Hochstifts Wurzburg in der Reichelsburg gewohnt hatte zu seinem Verwandten Kunz von Rosenberg Cuntz von Reussenberg ins zwei Jahre zuvor gebrandschatzte Schloss Aub zog Hochstift Wurzburg die Gegenreformation und der Dreissigjahrige Krieg Bearbeiten 1515 wurde das Truchsessviertel ein Wurzburger Lehen das Schloss blieb jedoch weiterhin Sitz der Truchsesse 1602 starb die Familie der Truchsess von Baldersheim aus Uber 200 Jahre lang hatten sie in Aub gewirtschaftet Ihre Besitzungen fielen an ihren Lehnsherrn das Hochstift Wurzburg zuruck Furstbischof war damals Julius Echter von Mespelbrunn der das Schloss renovieren und im Stil der Spatrenaissance ausbauen liess und als Jagdschloss umwidmete Er renovierte damals auch die Kirche und das Spital Julius Echter war einer der Protagonisten der Gegenreformation Da aber die Truchsess von Baldersheim und die Rosenberger zum lutherischen Bekenntnis ubergetreten waren konnte er Cuius regio eius religio nicht gegenreformatorisch in Aub aktiv werden solange es die Familie der Truchsess noch gab Ein Jahr nach dem Tod des letzten Truchsess wurde Echter in Aub aktiv Dennoch gab es seit 1610 zum ersten Mal auch einen evangelischen Pfarrer in Aub denn die Rosenberger die sich nun als Aub zu drei Vierteln wurzburgisch katholisch geworden war in einer Minderheitsposition befanden versuchten sich und ihr Bekenntnis zu behaupten als die Gegenreformation in Aub Einzug hielt Dieser erste evangelische Pfarrer Aubs sollte jedoch bis zum 19 Jahrhundert der letzte sein nachdem auch die Rosenberger wahrend des Dreissigjahrigen Krieges ausstarben 1628 war das Rosenbergviertel nach einem Sieg der katholischen Liga im Dreissigjahrigen Krieg per Kaiserdekret wurzburgisch geworden Aber nach dem Westfalischen Frieden fiel es an seinen Lehnsherrn mittlerweile die calvinistische Kurpfalz mit der die antikatholischen Rosenberger verbundet waren zuruck Das Amt Aub das einst die Rosenberger innehatten wurde nach dem Westfalischen Frieden zum Oberamt Boxberg geschlagen 1631 war Schloss Aub Sitz von Johann T Serclaes von Tilly einem Heerfuhrer der Katholischen Liga als sein Gegenspieler Gustav Adolf II in der Festung Marienberg sass Seit dem 11 Januar 1632 war Aub ganz wurzburgisch nachdem auch Albert Christoff von Rosenberg als Letzter seines Geschlechts verstorben und das Schloss ans Hochstift Wurzburg zuruckgefallen war Die Weinsberger waren bereits zwischen 1507 und 1521 ausgestorben 1521 war es dem Hochstift Wurzburg gelungen die Burg Reichelsburg von Katharina Grafin von Konigstein der Tochter Philipps des Alteren von Weinsberg zu erwerben 1632 wurde Aub von den Kroaten und der kaiserlichen Reiterei geplundert und bis zum Ende des Dreissigjahrigen Krieges kamen immer wieder Truppenkontingente nach Aub zum Beispiel Bernhard von Sachsen Weimar 1632 und Wallensteins General Octavio Piccolomini 1639 bei seinem Marsch durch Franken 1648 bei Kriegsende hauste die franzosische Soldateska im Schloss Im Jahr darauf standen immer noch Truppen unter Carl Gustav Wrangel im Land Im Jahre 1673 wahrend des Pfalzischen Erbfolgekriegs wurde Aub wieder geplundert und der Kirchenschatz geraubt als ein Reiterregiment Ludwigs XIV unter Generalfeldmarschall Turenne bei Brauneck lagerte Pferde wurden sogar in Wohnstuben untergestellt Nachdem Schloss Aub als Wohnsitz ausgedient hatte fungierte es nun im Besitz des Hochstifts Wurzburg in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts quasi als Hotel des Hochadels auf der Durchreise Es ubernachteten dort Christina von Schweden auf dem Weg nach Rom Kaiser Leopold I auf dem Weg nach Frankfurt zur Kaiserkronung im Januar 1689 der Kurfurst von Sachsen und ebenfalls im Jahr 1689 Konigin Anna von Spanien Aub Besitz des Deutschordens Bearbeiten Von 1668 bis 1805 wurde Aub Besitztum des Deutschen Ordens Die als zu gross empfundene Alte Synagoge und ihre Position direkt unterhalb der katholischen Kirche war dem Deutschen Orden trotz des seit dem 13 Jahrhundert vom Westchor auf das Judenviertel herabblickenden abschreckenden Wasserspeiers ein Dorn im Auge Im Jahre 1743 wurde deshalb auf Veranlassung des Ordens am anderen Ende der Neuertgasse die kleinere sogenannte Neue Synagoge errichtet Schloss Aub blieb im Besitz des Hochstifts Wurzburg Seine heiterste Zeit erlebte es im Lauf des 18 Jahrhunderts besonders zur Zeit des jagdliebenden Adam Friedrich von Seinsheim der sich oft dort aufhielt Im Jahre 1793 zog Karl von Osterreich Teschen mit osterreichischen Truppen wahrend des Kriegs gegen die franzosische Republik durch Aub 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahre 1803 verlor der Deutsche Orden infolge des Reichsdeputationshauptschlusses seine Besitzungen Aub fiel im Zuge der Sakularisation an das Kurfurstentum Bayern 1805 gelangte Aub infolge eines im Frieden von Pressburg vereinbarten Gebietstausches an den Grossherzog Ferdinand von Toskana und gehorte ab 1806 zum fur Ferdinand geschaffenen Grossherzogtum Wurzburg Infolge der Auflosung des Rheinbundes wurde auch das Grossherzogtum Wurzburg aufgelost Dadurch fiel Aub im Jahr 1814 an das Konigreich Bayern unter Maximilian I Dies wurde durch den Wiener Kongress besiegelt 7 Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Selbstverwaltung Im Konigreich Bayern wurde Franken 1837 in die Regierungsbezirke Ober Mittel und Unterfranken gegliedert An der Einteilung der Regierungsbezirke in Kreise deren Benennung sich wie in Frankreich an Flussnamen orientierte ist noch der Einfluss der Napoleonzeit zu erkennen Eingemeindungen Bearbeiten Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1 Juli 1976 die Gemeinde Burgerroth und am 1 Mai 1978 die Gemeinde Baldersheim eingegliedert 8 Einwohnerentwicklung Bearbeiten nbsp Einwohnerentwicklung von Aub von 1961 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle1961 1936 Einwohner 8 1970 1714 Einwohner 8 1987 1631 Einwohner 1991 1699 Einwohner 1995 1771 Einwohner 2000 1702 Einwohner 2005 1608 Einwohner 2010 1521 Einwohner 2015 1506 Einwohner 2016 1474 Einwohner 2017 1455 EinwohnerIm Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1670 auf 1466 um 204 Einwohner bzw um 12 2 1992 hatte die Stadt 1809 Einwohner Quelle BayLfStatPolitik BearbeitenVerwaltungsgemeinschaft Bearbeiten Die Stadt bildet mit dem Markt Gelchsheim und der Gemeinde Sonderhofen die Verwaltungsgemeinschaft Aub Stadtrat Bearbeiten Der Stadtrat setzt sich aufgrund der Einwohnerzahl von 2019 aus zwolf Mitgliedern zuzuglich Burgermeister zusammen Seit 1 Mai 2020 ist die Sitzverteilung wie folgt 9 CSU Burgerliste 7 Sitze Unabhangige Burger 3 Sitze und Wahlergemeinschaft Baldersheim Burgerroth 2 Sitze Gegenuber 2014 2020 verlor die CSU Burgerliste einen Sitz und das Kommunale Forum ein Sitz ist nicht mehr im Stadtrat vertreten Dafur errang die Wahlergemeinschaft Baldersheim Burgerroth zwei Sitze Burgermeister Bearbeiten Roman Menth CSU Burgerliste ist seit 1 Mai 2020 Burgermeister er wurde am 15 Marz 2020 bei einer Wahlbeteiligung von 76 9 mit 81 5 der Stimmen gewahlt Seine Vorganger waren 2002 2020 Robert Melber CSU Burgerliste bis 2002 Dietmar Scheid Unabhangige Burger Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Aub Blasonierung In Rot vor einer goldenen Flammenglorie auf silberner Mondsichel stehend die blau gekleidete und golden gekronte Mutter Gottes auf dem rechten Arm das Kind mit der Weltkugel in der Linken ein goldenes Zepter 10 Wappenbegrundung Aus dem 15 Jahrhundert sind Siegelabdrucke mit der Madonna erhalten Sie weisen auf die Patronin der Pfarrkirche hin Das Motiv veranderte sich bis heute nicht die Farben waren aber lange Zeit unsicher Auf einem Wappen aus dem Jahr 1864 ist eine in rot gekleidete Madonna auf blauem Grund zu sehen Stadtepartnerschaften Bearbeiten Wrixum auf Fohr Schleswig Holstein seit 1998Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenAub bietet neben Rathaus Mariensaule Schloss der Kunigundenkapelle und der Reichelsburg noch zahlreiche weitere Sehenswurdigkeiten Die katholische Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt besitzt mit ihrer Kreuzigungsgruppe ein um 1510 gefertigtes Meisterwerk aus der Werkstatt von Tilman Riemenschneider Im Frankischen Spitalmuseum kann man sich uber Klostermedizin und das Gesundheitswesen und den Alltag im mittelalterlichen Franken informieren An einigen Stellen ist Aub immer noch von Teilen der einstigen Stadtmauer umgeben und von den einst 15 Wehrturmen konnen noch mehrere Mauerstumpfe und einige vollstandig erhaltene Turme besichtigt werden Bei einem Rundgang um das 1 4 Kilometer lange Bauwerk und durch die Gassen der Altstadt kann man eine Reihe lohnender Stadtansichten erkunden die aus Uberresten der Zeit vom 15 bis zum 18 Jahrhundert bestehen Den Mittelpunkt des kleinen Stadtchens bildet der mittelalterliche Marktplatz mit dem Brunnen und der Mariensaule vor dem uber 500 Jahre alten Rathaus Hinter dem Rathaus befindet sich das Harbach genannte Stadtviertel durch das man zum oberhalb der Gollach gelegenen judischen Friedhof gelangt auf dem weltbekannte judische Familiennamen wie Oppenheimer Mannheimer und Sichel zu lesen sind Sudlich von Baldersheim befindet sich die Ruine der Reichelsburg aus dem 14 Jahrhundert Bei Burgerroth befindet sich die Kunigundenkapelle Nach einer Sage erfolgte der Bau dieser Kapelle nachdem Kaiserin Kunigunde in Bamberg drei weisse Schleier fliegen lassen und gelobt hatte am Fundort der Schleier eine Kapelle zu Ehren der Gottesmutter erbauen zu lassen Einer der Schleier verfing sich in den Zweigen einer damals jungen Linde angeblich die heutige Kunigundenlinde In Wahrheit wurde die Kapelle jedoch nicht in der Zeit Kunigundes errichtet sondern erst zwei Jahrhunderte spater als sich im Einflussbereich Bambergs nachdem Kaiserin Kunigunde heiliggesprochen worden war die Kunigundisverehrung verbreitet und traditionell gefestigt hatte Wahrscheinlich war es Heinrich von Hohenlohe der die Kapelle erbauen liess Die Pfarrkirche St Andreas im OT Burgerroth wurde 1824 erbaut Siehe auch Liste der Baudenkmaler in Aub nbsp Ansicht von 1523 nbsp Hauseingang am Marktplatz aus der Echterzeit nbsp Stadtmauer nbsp Verfallener Wehrturm nbsp Wehrturm der Stadtmauer nbsp Schloss Aub nbsp Bergfried von Schloss Aub nbsp Burg und Kirchturm hinter der Stadtmauer nbsp Wappen am Spital zentral Julius Echter von Mespelbrunn links Truchsess von Baldersheim rechts Familie von RosenbergJudische Gemeinde BearbeitenAnfange Bearbeiten Die erste Einwanderung von Juden nach Unterfranken soll im 11 Jahrhundert erfolgt sein die Blutezeit der judischen Gemeinden in Wurzburg und Rothenburg war das 13 Jahrhundert die Zeit des Meir von Rothenburg und sie endete 1298 mit dem von Rottingen ausgehenden Rintfleisch Pogrom Die erste urkundliche Erwahnung judischer Einwohner in Aub stammt aus diesem Jahr und befindet sich im Martyrologium des Nurnberger Memorbuches wo Aub unter den Blutorten im Zusammenhang mit dem Rintfleisch Pogrom genannt wird Die Hohenloher profitierten als Parteiganger Friedrichs II vom Judenregal So waren alle Blutorte des Armlederpogroms Herrschaftssitze der Hohenloher Aber die Prasenz der Juden in Aub reicht naturlich sehr viel weiter in die Vergangenheit zuruck wenngleich der alteste Beweis fur ihre Anwesenheit unterhalb der Fronveste ein ehemaliger Wasserspeier am Westchor der katholischen Kirche ist der auch erst aus der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts stammt Er blickt auf das Judenviertel herab und stellt einen bartigen Mann mit judischem Spitzhut dar dessen schmerzverzerrtes Gesicht von den Krallen einer Raubkatze umrahmt wird Die meisten der fast 200 judischen Gemeinden die es 1933 in Bayern gab befanden sich in Mittel und Unterfranken Es ist auch kein Zufall dass Lob Strauss Abraham Low Lehmann und Marcus Goldman aus Franken stammten 1939 fand die judische Gemeinde Aubs die nach bisherigem Wissensstand vermutlich mindestens 650 Jahre ohne nennenswerte Unterbrechungen fortgedauert hatte ihr Ende Zeit des Dreissigjahrigen Krieges und danach Bearbeiten Aufgrund der sehr verwickelten Herrschaftsverhaltnisse in Aub war dort die Haltung gegenuber den Juden im Lauf der Jahrhunderte immer wieder liberal genug gewesen um ihre Siedlungspermanenz zu gewahrleisten So bestand die Auber Gemeinde die seit 1630 einen eigenen Friedhof besass auch fort als Johann Philipp von Schonborn 1643 beschloss endgultig alle Juden aus Wurzburg zu vertreiben Juden hatten sich immer wieder in Aub angesiedelt weil sich dort zwei der Nebenrouten in Sud Nord und West Ost Richtung kreuzten durch die Lubeck mit Venedig und Prag mit Paris verbunden wurden und daher viele Handelsleute auf Durchreise auch durch Aub kamen Ein sehr reicher Jude namens Isaac Juda baute 1719 das Haus Nr 15 am Markt dessen Fassade eine Hausmadonna aus dem 16 Jahrhundert schmuckt die jedoch erst 1948 dort angebracht wurde Synagogen Bearbeiten Das Gebaude der Alten Synagoge die der Gemeinde bis 1743 diente steht noch an der Ecke Hauptstrasse Neuertgasse Es existiert mindestens seit dem 16 Jahrhundert 1742 wurde seine Position direkt unterhalb der katholischen Kirche vom Deutschen Orden beanstandet dem Aub seit 1668 gehorte Auch wurde sie wohl als zu gross empfunden In der Beschreibung von 1742 wird sie als sehr geraumig beschrieben mit Seiteneingang abgeschlossenem Hof und Keller Auf Grund der Beanstandung wurde im darauf folgenden Jahr am anderen Ende der Neuertgasse die sogenannte Neue Synagoge gebaut Bereits bevor es zu diesem Neubau kam befand sich dort die alte Mikwe die von einem kleinen Brunnen gespeist wurde Diese alte Mikwe behielt ihren Platz auch nach der Errichtung der Neuen Synagoge im dahinter befindlichen Gartchen Erst als die hohen Stadtmauern ihren Wehrcharakter wahrend der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts wie uberall in Europa verloren wurde die Mikwe an die Gollach unterhalb der Muhlstrasse verlegt und zwar dort wo sich die Mang der einstige offentliche Waschplatz befunden hatte etwas westlich des Hauses Nummer 33 dem ehemaligen mittelalterlichen Badehaus heute Privatwohnung An derselben Stelle hatte sich im Mittelalter die Klostermuhle befunden der die Muhlstrasse ihren Namen verdankt nbsp Alte Synagoge in Aub im Jahr 2013Die Neue Synagoge war sehr einfach eingerichtet aber verwahrte einen kostbaren Thoravorhang von 1669 mit barocken Stickereien und ein kunstvolles silbernes Sedergestell Beides ist seit dem Pogrom von 1938 verschollen Die Familien gingen dort einst jeden Freitag zum Beten hin Den letzten Rabbiner hatte die Stadt bis 1851 Die Synagoge wurde auch als Schule fur den Religionsunterricht mit Abraham Kannenmacher als Religionslehrer genutzt Heute ist die Neue Synagoge ein privates Wohnhaus Die Schule besuchten zwischen 20 und 30 judische und christliche Kinder Die Juden bekamen die Ferien nach dem judischen Kalender die Christen nach dem christlichen Ab 1938 war es den judischen Kindern nicht mehr erlaubt zur Schule zu gehen Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Bis ins 20 Jahrhundert trugen die Juden noch als Vieh und Warenhandler zum Wohlstand der Stadt bei Ende des 19 Jahrhunderts waren uber zehn Prozent der Auber Bevolkerung judisch Nach dem Sieg der NSDAP bei der Reichstagswahl im Marz 1933 wurde auch in Aub das judische Alltagsleben zunehmend dem Druck der judenfeindlichen Stimmung ausgesetzt So kann man in Vereinschroniken und anderen Aufzeichnungen nachlesen dass nach 1933 selbst Ehrenmitgliedschaften verdienter judischer Vereinsmitglieder gestrichen wurden und generell Mitgliedschaften von Juden in Vereinen und Verbanden nicht mehr erwunscht waren Die Folge dieser Ausgrenzungspolitik waren der Wegzug und die Auswanderung verschiedener Gemeindemitglieder Waren es nach der Einwohnerstatistik der Stadt Aub am 1 Februar 1933 noch 71 Personen judischen Glaubens gewesen so verringerte sich ihre Anzahl bis 1937 auf 52 Personen Der Novemberpogrom 1938 fand in Aub mit einem Tag Verspatung statt war aber dennoch kein bisschen weniger grausam als das was sich wahrend der Nacht des Vortags uberall in Deutschland ereignet hatte Die Geschehnisse in Aub waren Teil einer allgemeinen von der SA im Landkreis Ochsenfurt geplanten und durchgefuhrten Aktion Mit Schusswaffen und Stocken ausgerustete SA Leute fuhren am Abend mit Lastwagen nach Aub um sich mit hiesigen Parteimitgliedern zu vereinigen Mit peinlicher unerbittlicher Grundlichkeit gingen sie jedes judische Anwesen durch offneten die Hausturen zerstorten samtliche Einrichtungsgegenstande und eigneten sich die Wertgegenstande an Nach den Graueln dieser zweiten Pogromnacht lagen am nachsten Morgen die langen Bahnen zweier ausgerollter Thorarollen auf den Stufen der Steige unterhalb der katholischen Kirche Diese Ubergriffe bewirkten den endgultigen Fortgang der Auber Juden Die Gesamtzahl der judischen Gemeindemitglieder schrumpfte rapide die Isolierung jedes Einzelnen nahm immer mehr zu seit sich viele entschlossen in grossere judische Gemeinden umzuziehen Als letzte verliessen auch die alteren Menschen bis zum 21 Juli 1939 Aub Ihre neuen Wohnsitze waren Wurzburg Neumarkt in der Oberpfalz und Frankfurt am Main Seitdem gibt es in Aub keine Einwohner judischen Glaubens mehr Spuren judischen Lebens Bearbeiten Die angesehene Familie Kannenmacher hatte in dem prachtvollen Haus aus der Echterzeit Hausnummer 19 am Markt gewohnt An der steinernen Oberflache des rechten Torbogens ist noch erkennbar wo sich die Mesusa befunden hatte Die meisten anderen Auber Juden wohnten im judischen Viertel das es vermutlich seit der Zeit der Hohenloher gab Es bestand aus der heute noch so genannten Judengasse fruher Obere Judengasse und der Neuertgasse fruher Untere Judengasse und dem beide Gassen verbindenden Abschnitt der Hauptstrasse Gegenuber der Alten Synagoge befindet sich ein Fachwerkhaus mit der Hausnummer 19 das die Jahreszahl 1677 tragt und dessen Fassadengebalk einen Davidstern in der Mitte des Giebels bildet Er ist leicht zu ubersehen weil zwei kleine Dachbodenfenster die obere Spitze dieses Sterns verdecken Dieses Haus war lange Zeit im Besitz eines sehr reichen Juden namens Cussel Der grosse Stern ist gut zu erkennen wenn man vor der Kirche unterhalb des antijudischen uber 700 Jahre alten Wasserspeiers steht der vom Westchor der Kirche auf das Judenviertel herabblickt Der Stern wirkt von dort aus gesehen wie ein beschutzendes unheilabwehrendes Schild In der Oberen Judengasse befand sich unter anderem die einstige Schachterei Davor wurden Stolpersteine zur Erinnerung an die Familie Fleischmann angebracht Judischer Friedhof Bearbeiten Der Neue judische Friedhof wurde 1888 errichtet Einige Grabsteine des vorherigen Friedhofs wurden dabei in die Westmauer miteingebaut und ein Teil der alten Graber blieb unverandert erhalten Auch das Grab von Senta Kannenmachers Grossvater Aaron Rosenfeld befindet sich dort Es gibt auch Grabsteine auf denen nur der Todesort von Verstorbenen steht die im Ersten Weltkrieg als Soldaten des kaiserlichen Heeres gefallen waren Wirtschaft BearbeitenArbeitsplatze Bearbeiten 2017 gab es in der Gemeinde 409 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplatze Von der Wohnbevolkerung standen 597 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschaftigungsverhaltnis Damit war die Zahl der Auspendler um 188 Personen grosser als die der Einpendler 21 Einwohner waren arbeitslos Landwirtschaft Bearbeiten Nach der amtlichen Statistik von 2016 gab es 30 landwirtschaftliche Betriebe Verkehr Bearbeiten Das Gebiet wird von den Staatsstrassen 2269 und 1003 durchquert Durch Aub verlauft der Frankische Marienweg Bildung Bearbeiten In der Stadt bestehen Stand 2018 zwei Kindertageseinrichtungen mit 65 genehmigten Platzen und 40 Kindern eine Volksschule mit vier Lehrern vier Klassen und 68 Schulern Personlichkeiten BearbeitenJohannes Bohm um 1485 in Aub um 1533 1535 vermutlich in Rothenburg ob der Tauber deutscher Humanist Georg Christoph Neller 1709 1783 katholischer Theologe Kirchenrechtler und Hochschullehrer Elias Adam Papius 1722 1777 78 Physikus in Konigshofen unter anderem Botanikprofessor und furstbischoflicher Leibarzt sowie Dekan in Wurzburg Georg Philipp Christoph Leuxner 1747 1810 katholischer Theologe Kirchenrechtler und Hochschullehrer Johann Peter Engstler 1752 Stuckateur und Maler Engstler lebte ab 1745 in Aub und wirkte auch in der Stadt Johann Adam Schmidt 1759 1809 Arzt von Ludwig van Beethoven 11 Johann Martin Gehrig 1768 1825 romisch katholischer Geistlicher Johann Michael Babelitsch 1781 Stuckateur Babelitsch wirkte seit 1722 in Aub und starb auch in der Stadt Kaspar Bausewein 15 November 1838 in Aub 18 November 1903 in Munchen Sanger an der Munchner Hofoper Konrad Hoos 9 Juli 1892 in Baldersheim 20 Mai 1982 in Aschaffenburg Priester Geistlicher Rat Studienprofessor Ehrenburger von Baldersheim Helmut Merklein 1940 1999 katholischer Bibelwissenschaftler Max Aub 1903 1972 selbst war nicht aus Aub aber er ist wie auch der Rabbiner Joseph Aub Nachkomme eines Abraham Meyer aus Aub der Mitte des 18 Jahrhunderts den Namen seiner einstigen Heimatstadt als Familiennamen annahm Siehe auch BearbeitenGroot Aub Gross Aub in NamibiaLiteratur BearbeitenMartin Zeiller Aub In Matthaus Merian Hrsg Topographia Franconiae Topographia Germaniae Band 9 1 Auflage Matthaeus Merian Frankfurt am Main 1648 S 22 Volltext Wikisource D Geissendorfer K Hochgeschwender Fuhrer durch Aub mit kurzer Chronik Aub 1931 Konrad Hoos Baldersheim im Ochsenfurter Gau Ein Ruckblick uber seine Geschichte Buch und Offsetdruckerei Weltz Ochsenfurt 1972 Fritz Magerlein Familienbuch der Evangelischen Kirchengemeinde Aub Dekanat Uffenheim 1825 1950 Ohne Ort 1987 Georg Menth Stadt Aub Baldersheim Burgerroth Wolfratshausen Aubanusverlag 1988 ISBN 3 924178 05 4 Anton Ott Die katholische Kirche in Aub Unterfranken Tilman Riemenschneider Verlag Schnell amp Steiner Munchen 1940 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aub Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage Stadtteil Baldersheim Frankisches Spitalmuseum Aub Eintrag zum Wappen von Aub in der Datenbank des Hauses der Bayerischen GeschichteGeschichte der Juden in Aub Judenfriedhof Aub Geschichte der Juden in Franken Die Truchsesse von Baldersheim 1284 1602 Memento vom 15 Mai 2014 im Internet Archive PDF Datei 93 kB Auf den Spuren der Herren von Weinsberg Die Adelsfamilie Weinsberg Aub Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes fur Statistik PDF 1 05 MB Einzelnachweise Bearbeiten Genesis Online Datenbank des Bayerischen Landesamtes fur Statistik Tabelle 12411 003r Fortschreibung des Bevolkerungsstandes Gemeinden Stichtag Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011 Hilfe dazu Stadt Aub Stadtrat Abgerufen am 16 Mai 2020 Gemeinde Aub in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 6 Juli 2020 Gemeinde Aub Liste der amtlichen Gemeindeteile Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium fur Digitales abgerufen am 4 Dezember 2021 Fur die Darstellung der Geschichte Aubs dienten als Ausgangspunkt Unterfrankische Geschichte Bd 1 Von der germanischen Landnahme bis zum hohen Mittelalter hrsg von Peter Kolb und Ernst Gunter Krenig 1989 ISBN 3 429 01263 5 und Georg Menths Buch Stadt Aub Baldersheim Burgerroth Wolfratshausen erschienen beim Aubanusverlag 1988 ISBN 3 924178 05 4 Weitere Informationen ergaben sich hiervon ausgehend durch Recherchen auf themenverwandten Seiten der Wikipedia wie durch die Verlinkung ersichtlich Landesarchiv Niedersachsen Abt Wolfenbuttel Kanonissenstift Gandersheim Urk 1NLA WO 6 Urk Nr 8 Schlussakte des Wiener Kongresses Art 44 Verfugungen in Betref des Grossherzogthums Wurzburg und des Furstenthums Aschaffenburg zu Gunsten Baierns In Allgemeine Zeitung Nr 115 vom 26 September 1815 S 456 a b c Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 755 und 756 Stadtrat ab 2020 abgerufen am 6 Juli 2020 Eintrag zum Wappen von Aub in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte abgerufen am 8 September 2017 Beethovens Arzte Ubersicht in englischer Sprache Territorien und Stande des Frankischen Reichskreises HRR Bank der geistlichen Fursten Hochstift Bamberg Hochstift Wurzburg Hochstift Eichstatt Ballei Franken des Deutschen Ordens Bank der weltlichen Fursten Markgraftum Brandenburg Ansbach Markgraftum Brandenburg Kulmbach bzw nach 1604 Brandenburg Bayreuth Gefurstete Grafschaft Henneberg bis 1792 dazu Herzogtum Sachsen Meiningen Gefurstete Grafschaft Lowenstein Wertheim Gefurstete Grafschaft Hohenlohe Waldenburg Bank der Grafen und Herren Grafschaft Castell Grafschaft Erbach Grafschaft Hohenlohe Herrschaft Limpurg Herrschaft Reichelsberg Grafschaft Rieneck Herrschaft Schwarzenberg Grafschaft Wertheim bis 1792 dazu Herrschaft Hausen Herrschaft Seinsheim Herrschaft Welzheim Herrschaft Wiesentheid Bank der Stadte Nurnberg Rothenburg Schweinfurt Weissenburg WindsheimGemeinden im Landkreis Wurzburg Stadte Aub Eibelstadt Ochsenfurt RottingenMarkte Butthard Eisenheim Frickenhausen am Main Gelchsheim Giebelstadt Helmstadt Hochberg Neubrunn Randersacker Reichenberg Remlingen Rimpar Sommerhausen Winterhausen Zell am MainGemeinden Altertheim Bergtheim Bieberehren Eisingen Erlabrunn Estenfeld Gaukonigshofen Gerbrunn Geroldshausen Greussenheim Guntersleben Hausen bei Wurzburg Hettstadt Holzkirchen Kirchheim Kist Kleinrinderfeld Kurnach Leinach Margetshochheim Oberpleichfeld Prosselsheim Riedenheim Rottendorf Sonderhofen Tauberrettersheim Theilheim Thungersheim Uettingen Unterpleichfeld Veitshochheim Waldbrunn WaldbuttelbrunnGemeindefreie Gebiete Gramschatzer Wald Guttenberger Wald Irtenberger Wald Normdaten Geografikum GND 4398317 0 lobid OGND AKS LCCN n90726633 VIAF 129138905 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aub amp oldid 237680330