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Adam Friedrich August Anton Joseph Maria Graf von Seinsheim 16 Februar 1708 in Regensburg oder Sunching 18 Februar 1779 in Wurzburg war Furstbischof von Wurzburg ab 1755 und Bamberg Furstbischof Adam Friedrich von SeinsheimWappen Adam Friedrichs von Seinsheim an der Kirche St Jakob in Bamberg Adam Friedrich auf einem Konventionstaler von 1764 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenAdam Friedrich Graf von Seinsheims Eltern waren der kurbayerische Geheime Rat und Hofratsprasident Maximilian Franz Graf von Seinsheim 1681 1739 und Anna Philippina Grafin von Schonborn 1685 1721 Damit war Adam Friedrich als Neffe mutterlicherseits mit den Furst Bischofen Franz Georg von Schonborn Friedrich Carl von Schonborn Damian Hugo Philipp von Schonborn Buchheim und Johann Philipp Franz von Schonborn verwandt Adam Friedrich von Seinsheim studierte Philosophie in Salzburg Magisterexamen 1724 Theologie 1725 1727 am Collegium Germanicum in Rom und Rechtswissenschaft in Wurzburg und Leiden Von seinem Wurzburger Onkel Friedrich Carl wurde er bereits fruh mit diplomatischen Aufgaben betraut Aufgrund der Berufung durch dessen Nachfolger Anselm Franz von Ingelheim wurde Adam Friedrich von Seinsheim 1745 kaiserlicher Gesandter und 1748 Prasident der Hofkammer sowie des Hofkriegsrats in Wurzburg Seine Karriere als Kleriker begann 1718 mit der Aufnahme in die Domkapitel zu Bamberg und Wurzburg als Domizellar Weitere Positionen folgten 1747 wurde von Seinsheim Propst im Kollegiatstift St Gangolf zu Bamberg 1755 folgte die einstimmige Wahl zum Bischof von Wurzburg Wegen der 1757 eingetretenen Vakanz des Bamberger Bischofsstuhls folgte seine Wahl auf kaiserliches Drangen zur Personalunion Aussenpolitisch unterstutzte er das Kaiserhaus und schloss im Siebenjahrigen Krieg ein Bundnis mit Osterreich was in der Folgezeit zu Einfallen preussischer Truppen in beide Hochstifte fuhrte Die Finanznote seiner Kirchenstaaten konnte Adam Friedrich von Seinsheim trotz einer Lotterie und eines neuen Steuersystems nicht beheben Er forderte den Verkehrswegebau und die Mainschifffahrt Alter Kranen Wurzburg sowie die gesamte Wirtschaft durch Grundungen von Manufakturen und die Belebung von Bergwerken er richtete sogar Feuerversicherungen ein Von Seinsheim galt als frommer Katholik und integrer Mann und wandte sich schon fruh der Freimaurerei zu Neben der religiosen und wirtschaftlichen Forderung lag sein Augenmerk auf der Entwicklung des Schulwesens 1 1762 reformierte er das Bildungswesen in seinem Herrschaftsbereich mit der Einfuhrung der allgemeinen Schulpflicht der 1770 die Grundung eines Lehrerseminars 2 eroffnet am 17 September 1770 als Hochfurstliches Schulseminar womit Seinsheim Begrunder eines ausgebildeten Lehrerstandes war 3 und 1771 der Erlass einer Stadt und Landschulordnung fur die untere Schulebene folgten Gleichzeitig versuchte er mit Blick auf die wirtschaftliche Konkurrenz der protestantischen Nachbarterritorien Coburg und Bayreuth die ausufernde Volksfrommigkeit einzudammen indem er 1770 die Zahl der Feiertage verringerte Eine Massnahme die nicht nur einer Kurzung des Jahresurlaubs gleichkam sondern zugleich die damals gewohnte Gliederung der Zeit veranderte und heftige Kritik ausloste Sein Nachfolger Franz Ludwig von Erthal sah sich funfzehn Jahre spater gezwungen die Anweisung zu widerrufen 4 Als Forderer des Wallfahrtswesens liess von Seinsheim die Basilika Vierzehnheiligen vollenden und einweihen Im Jahre 1773 erhob er die Academica Ottonia in Bamberg zur Universitat Ausdruck seiner aufklarerischen Gesinnung als deren erster Vertreter auf dem Thron der Herzoge von Franken Im Bereich der Musik initiierte und forderte der Furstbischof die Wurzburger Hofoper die im letzten Jahrzehnt seiner Herrschaft europaweit einen exzellenten Ruf hatte Nach seinem Tod wurde die Buhne aufgegeben die Einrichtung entfernt Als Bauherr gilt Adam Friedrich von Seinsheim als Vollender der letzten Bau und Ausstattungsphase der riesigen Wurzburger Residenz Hofarchitekt war u a Franz Ignaz Michael Neumann in der er eine glanzende Hofhaltung pflegte und die spater von Napoleon Bonaparte als Europas grosstes Pfarrhaus frz le plus grand presbytere d Europe bezeichnet wurde Im Jahr 1765 veranlasste er den Erwerb eines Hauses das Welzhaus in der heutigen Klinikstrasse 6 in Wurzburg in der Nahe des Juliusspitals in dem Epileptiker zur Kur und auch zur Pfrunde zugelassen wurden Er eroffnete dieses erste Epileptikerhaus am 19 April 1773 Die Stiftungs bzw Fundationsurkunde wurde am 22 Mai 1773 ausgestellt 5 Unter ihm wurde 1767 am Juliusspital eine eigene Professur fur die Medizinische Klinik eingerichtet 6 Das Interesse des Furstbischofs an seinen Untergebenen sein Kampf gegen mangelnde Bildung und andere Missstande brachte ihm den Titel Vater des Vaterlandes ein Adam Friedrich von Seinsheim beendete sein Leben nach einer verschleppten Lungenentzundung in Wurzburg und wurde dort bestattet Im Bamberger Dom errichtete man ihm ein Epitaph das sich jedoch seit 1838 in der Michaelskirche befindet Literatur BearbeitenHarald Ssymank Furstbischof Adam Friedrich von Seinsheims Regierung in Wurzburg und Bamberg 1755 1779 s n s l 1939 Wurzburg Universitat Dissertation 1939 maschinschriftlich Thomas Gunzelmann Adam Friedrich von Seinsheim als Landschaftsgestalter und Landesplaner online auf der Homepage des Autors abgerufen am 21 Juni 2013 PDF 4 4 MB Burkard von Roda Adam Friedrich von Seinsheim Auftraggeber zwischen Rokoko und Klassizismus Zur Wurzburger und Bamberger Hofkunst anhand der Privatkorrespondenz des Furstbischofs 1755 1779 Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte Reihe 8 Quellen und Darstellungen zur frankischen Kunstgeschichte Bd 6 Veroffentlichung der Freunde Mainfrankischer Kunst und Geschichte Sonderbd Degener Neustadt Aisch 1980 ISBN 3 86652 806 X Zugleich Wurzburg Universitat Dissertation 1978 Anton Schindling Die Julius Universitat im Zeitalter der Aufklarung In Peter Baumgart Hrsg Vierhundert Jahre Universitat Wurzburg Eine Festschrift Degener amp Co Gerhard Gessner Neustadt an der Aisch 1982 Quellen und Beitrage zur Geschichte der Universitat Wurzburg Band 6 ISBN 3 7686 9062 8 S 77 127 hier S 89 95 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adam Friedrich von Seinsheim Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Vgl etwa Michael Ignaz Schmidt Entwurf der Wirzburger Schulen Einrichtung Hrsg auf Befehl Adam Friderichs Bischof zu Bamberg und Wirzburg Gobhard Wurzburg 1774 Ludwig K Walter Geschichte der Theologischen Fakultat in Wurzburg S 71 f Christine Demel u a Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 378 f Schule in Unterleinach zwischen 1770 und 1800 Karl Heinz Mayer Die alte Geschichte von Schesslitz Selbstverlag Schesslitz 2000 S 279 Ute Felbor Rassenbiologie und Vererbungswissenschaft in der Medizinischen Fakultat der Universitat Wurzburg 1937 1945 Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1995 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Beiheft 3 zugleich Dissertation Wurzburg 1995 ISBN 3 88479 932 0 S 13 27 Das Welzhaus hier S 13 18 Robert Schwab Uber die Bedeutung des Juliusspitals fur die Entwicklung der Inneren Medizin In Das Juliusspital Wurzburg in Vergangenheit und Gegenwart Festschrift aus Anlass der Einweihung der wiederaufgebauten Pfarrkirche des Juliusspitals am 16 Juli 1953 Hrsg vom Oberpflegeamt des Juliusspitals Wurzburg 1953 S 14 24 hier S 17 VorgangerAmtNachfolgerKarl Philipp von Greiffenclau zu VollradsFurstbischof von Wurzburg 1755 1779Franz Ludwig von ErthalFranz Konrad von Stadion und ThannhausenFurstbischof von Bamberg 1757 1779Franz Ludwig von ErthalNormdaten Person GND 118653032 lobid OGND AKS LCCN n82231105 VIAF 77109469 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seinsheim Adam Friedrich vonALTERNATIVNAMEN Seinsheim Adam Friedrich August Anton Joseph Maria von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Furstbischof von Wurzburg und BambergGEBURTSDATUM 16 Februar 1708GEBURTSORT RegensburgSTERBEDATUM 18 Februar 1779STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adam Friedrich von Seinsheim amp oldid 233881444