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Als Rhein Weser Germanen oder Weser Rhein Germanen bezeichnet man nach archaologischen Funden germanische Stamme deren Siedlungsgebiet sich in der romischen Kaiserzeit zwischen den Flussen Weser und dem mittleren Rhein erstreckte wobei es spater im Zuge der Volkerwanderung zu einer Migration in Richtung Sudwesten gegen die romische Rheingrenze kam Dieser relativ junge Begriff basiert auf archaologischen Funden aus dem 1 bis 4 Jahrhundert n Chr die sich grob in funf bzw sechs als germanisch identifizierte Gruppen unterteilen lassen Aus dem Abgleich archaologischer Funde mit antiken romischen Schriften zahlt man zu den Rhein Weser Germanen vor allem die Cherusker und Chatten sowie eine Reihe von kleineren Stammen die von romischen Quellen genannt und in diesem Raum verortet werden etwa Usipeter Tenkterer Sugambrer Brukterer Chattuarier Chamaver und Ampsivarier Damit stellen die Rhein Weser Germanen jene Gruppe dar aus der spater die Franken entstanden In Bezug auf die romischen Schriftsteller Plinius der Altere und Tacitus setzt man die Fundgruppe der Rhein Weser Germanen auch mit den Istwaonen Istvaonen gleich Moderne Einteilung germanischer archaologischer Funde 50 n Chr Die den Rhein Weser Germanen zugeordneten Funde zeichnen sich allerdings durch eine grossere Heterogenitat aus als sie bei den anderen germanischen Fundgruppen zu finden ist Vorherrschende Bestattungsform ist das Brandgrab Auffallend ist jedoch dass entgegen etwa den benachbarten Elbgermanen keine reich ausgestatteten Furstengraber oder Waffen als Grabbeigabe zu finden sind 1 Es wurde in der Wissenschaft daruber spekuliert ob es stattdessen zu einer immateriellen Grabbeigabe von Waffen kam Damit ist gemeint dass metallische Waffen mit auf den Scheiterhaufen etwa eines Kriegers gelegt wurden in den Brandplatzen jedoch nur die Asche des Toten beerdigt wurde Dies ist aber eine umstrittene These Waffen als Grabbeigabe tauchen jedenfalls zuerst im nordlichen Gallien d h auf der romischen Seite des Rheines in Grabern mit Korperbestattung auf und finden sich rechts des Rheines erst in der Zeit der Merowinger 2 Der Begriff der Rhein Weser Germanen geht auf eine Arbeit des Germanisten und Sprachwissenschaftlers Friedrich Maurer aus dem Jahr 1942 bzw 1952 zuruck Er setzte die funf archaologischen Fundgruppen mit funf germanischen Sprach bzw Dialektraumen gleich Damit wollte er die zuvor verbreitete sprachliche Dreiteilung in Nordgermanen Ostgermanen und Westgermanen auflosen Vor allem die Gruppe der westgermanischen Sprachen wollte Maurer dekonstruieren und teilte sie in Nordseegermanen Friesen Chauken Sachsen Elbgermanen Alemannen Bajuwaren Langobarden und Rhein Weser Germanen Franken und Hessen vielleicht auch Thuringer ein Diese Gleichsetzung von archaologischen Fundgruppen und linguistischen Gruppen ist jedoch bis heute umstritten weshalb der Begriff von vielen Wissenschaftlern nur als archaologischer Terminus akzeptiert wird und nicht als linguistischer Einzelnachweise Bearbeiten Walter Pohl Die Germanen Memento des Originals vom 20 August 2014 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot books google at Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2004 ISBN 9783486567557 S 20 21 Sebastian Brather Zwischen Spatantike und Fruhmittelalter Archaologie des 4 bis 7 Jahrhunderts im Westen Walter de Gruyter 2008 ISBN 9783110200492 S 81 89 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rhein Weser Germanen amp oldid 225432067