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Die Reichelsburg auch Burg Reichelsberg genannt ist die Ruine einer spatmittelalterlichen Hohenburg des Hochstifts Wurzburg Sie liegt bei dem heute zur Stadt Aub gehorenden Dorf Baldersheim im Landkreis Wurzburg in Bayern ReichelsburgDie Reichelsburg von WestenDie Reichelsburg von WestenAlternativname n Burg ReichelsbergStaat DeutschlandOrt Aub BaldersheimEntstehungszeit 14 JahrhundertBurgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineGeographische Lage 49 33 N 10 3 O 49 546472222222 10 050916666667 300 Koordinaten 49 32 47 3 N 10 3 3 3 OHohenlage 300 m u NNReichelsburg Bayern Innenhof Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Heutige Nutzung 4 Beschreibung 5 Literatur 6 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDie Ruine der Spornburg liegt auf 300 m u NN sudlich des Ortes Baldersheim oberhalb der Gollach am westlichen Ende eines sich in west ostlicher Richtung erstreckenden eher recht flachen Hohenruckens Die Reichelsburg liegt nur wenig aber doch deutlich uber dem Gollachtal Sie ist also keine Wasserburg aber auch keine richtige Hohenburg Geschichte Bearbeiten nbsp Burggraben nbsp BergfriedDie Burg Reichelsberg wurde als Reigirberc um 1230 als Besitz der Bruder Gottfried und Konrad von Hohenlohe Brauneck erstmals erwahnt deren Stammsitz Burg Brauneck sechs Kilometer sudlich von Aub lag und teilweise noch erhalten ist Bei der 1230 erwahnten Burg handelt es sich vermutlich noch um einen Vorgangerbau der heutigen Burgruine Lehnsgeber der Herrschaft Reichelsberg die neben der Feste die Orte Baldersheim Burgerroth beide heute zu Aub Bieberehren und Buch heute zu Bieberehren umfasste war das Hochstift Bamberg 1338 stifteten Gottfried III von Hohenlohe Brauneck und seine Frau Margareta auf Reygerberch eine Kapelle 1390 erlosch mit dem Tod Konrads IV die Linie Hohenlohe Brauneck der u a Creglingen und die sechs Maindorfer um Obernbreit Marktsteft gehorten Das Hochstift Bamberg zog das Lehen ein und tauschte es gegen andere Guter mit dem Hochstift Wurzburg Vom Wurzburger Bischof Johann von Egloffstein erhielt 1401 der Reichserbkammerer Konrad von Weinsberg Reichelsberg zum Lehen der 1396 Anna von Hohenlohe Brauneck die Witwe Konrads IV geheiratet hatte 1425 befanden sich vier Kanonen Klotzbuchsen auf der Reichelsburg Nach Konrad von Weinsbergs Tod im Jahr 1448 folgten ihm seine Sohne Philipp d A auch er Reichserbkammerer und Philipp d J ein Geistlicher nach die beide gemeinsam auf der Reichelsburg lebten Unter der Herrschaft Philipps d A wurde Reinhardt Truchsess von Baldersheim im Jahr 1477 Amtmann auf der Reichelsburg Die Weinsberg beherrschten im 15 Jahrhundert auch die kleine Stadt Aub zusammen mit den Truchsessen und zeitweise den Rosenberg Nach dem Aussterben der Herren von Weinsberg in mannlicher Linie kam die Burg an die Tochter Philipps d A Grafin Katharina von Konigstein die den weinsbergischen Teilbesitz der Reichelsburg 1521 fur 49 000 Gulden an Furstbischof Konrad von Thungen verkaufte Seit 1521 gehorte die Burg somit vollstandig dem Hochstift Wurzburg sie wurde nicht mehr verliehen sondern von Georg von Rosenberg als Amtmann des Hochstifts bewohnt Am 22 April 1525 Samstag nach Ostern wurde die Reichelsburg wie auch Burg Brauneck von aufruhrerischen Bauern im Bauernkrieg geplundert und teilweise zerstort so dass Georg von Rosenberg ins Schloss Aub umzog Die Burg wurde spater teilweise wiederhergestellt und auch weiterhin bewohnt hatte aber an Bedeutung verloren 1669 wurde das Amt Reichelsberg aufgelost und im fruhen 18 Jahrhundert fiel sie als Lehen an die Freiherren von Schonborn Das war allerdings nur die Verleihung eines Titels Besitz hatten die Schonborn im Raum Reichelsburg Aub nie Ab etwa 1750 war die Reichelsburg nicht mehr bewohnt und verfiel In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde die noch einigermassen gut erhaltene Burg nach und nach von den Bewohnern der umliegenden Orte abgebrochen die die Steine fur den Bau eigener Gebaude verwendeten Proteste dagegen blieben ohne Wirkung Erst im Jahr 1900 machte sich der 15 Jahre zuvor gegrundete Verschonerungsverein Aub daran die Ruine zu sichern und herzurichten Auf Kosten des bayerischen Staates wurden 1905 bis 1907 der vom Einsturz bedrohte Bergfried gesichert und mit einer holzernen Innentreppe versehen der Brunnen wieder hochgemauert ein eingebrochener Keller neu erstellt und grosse Mengen von Schutt beseitigt die teilweise beim Bau der Gaubahn von Ochsenfurt nach Rottingen Verwendung fanden Bis 1910 wurden noch kleinere Arbeiten erledigt dann anderte sich am Zustand der Ruine uber Jahrzehnte fast nichts mehr Erst in den 1960er Jahren wurden wieder Auftrage zur Befestigung der Mauern erteilt 1986 wurde die Holztreppe im Bergfried durch eine Metalltreppe ersetzt Im Jahr 2000 schliesslich wurde eine neue Zugangsbrucke die Truchsessbrucke benannt nach den Truchsessen von Baldersheim die Amtmanner auf der Burg waren und lange Jahrzehnte im Auber Schloss sassen auf den Fundamenten der fruheren Zugbrucke erstellt Heutige Nutzung BearbeitenIn den 1950er Jahren richteten Vereine aus Aub auf der Reichelsburg Feste aus In Anknupfung an diese Feste fand 1996 das erste Reichelsburgfest der Musikgemeinschaft Baldersheim Burgerroth statt das seitdem jahrlich veranstaltet wird Die Musikgemeinschaft kummert sich in Zusammenarbeit mit den staatlichen Behorden um Herrichtung und Erhaltung der Burgruine und liess 2000 die neue Brucke errichten Beschreibung BearbeitenDie rechteckige Kernburg wird von einer unregelmassigen Zwingermauer umschlossen die ursprunglich acht Flankierungsturme aufwies Einer der Turme im Norden der Mauer ist vollstandig verschwunden von den anderen sind noch Reste vorhanden Die Zwingermauer wird von einem 10 bis 15 Meter breiten und acht Meter tiefen Ringgraben umschlossen vor dem im Osten noch ein Erdwall liegt Der Zufahrtsweg zur Burg fuhrte von Westen den Hugel herauf und uberwand den Graben mit einer Zugbrucke Die Kernburg war ein regelmassiges Viereck von 42 auf 33 Metern die Mauern waren zwei Meter dick Auf der Ostseite befand sich eine zehn Meter hohe Schildmauer mit einem bis heute erhaltenen 23 50 Meter hohen Bergfried dessen Mauern eine Starke von 2 50 Metern aufweisen Die Gebaude um den Innenhof waren teilweise unterkellert manche Keller sind noch zuganglich An der Nordostseite des Innenhofes befand sich ein Treppenturm im Hof ist ein 15 Meter tiefer gemauerter Brunnen erhalten Die mehrfach umgebaute Burg reicht in ihren altesten Teilen ins 14 Jahrhundert zuruck die jungsten Bauteile entstammen dem 15 oder fruhen 16 Jahrhundert Vor dem Gelande der Burg befinden sich im Westen noch Reste einer Vorgangeranlage einer einfachen Turmhugelburg Motte die ringformig mit Wall und Graben umschlossen war Literatur BearbeitenMartin Zeiller Raigelsperg In Matthaus Merian Hrsg Topographia Franconiae Topographia Germaniae Band 9 1 Auflage Matthaeus Merian Frankfurt am Main 1648 S 81 Volltext Wikisource Georg Menth Stadt Aub Baldersheim Burgerroth Aubanusverlag Wolfratshausen 1988 ISBN 3 924178 05 4 Ursula Pfistermeister Wehrhaftes Franken Band 2 Burgen Kirchenburgen Stadtmauern um Wurzburg Verlag Hans Carl Nurnberg 2001 ISBN 3 418 00386 9 S 23 24 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reichelsburg Album mit Bildern Videos und Audiodateien Richard Hoos Die Ruine Reichelsburg Text auf der Website der Stadt Aub Burgruine Reichelsburg auf der Website des Hauses der Bayerischen Geschichte Plane Geschichte Baugeschichte Baubestand Historische RekonstruktionszeichnungListe der Burgen und Schlosser im Landkreis Wurzburg Schlosser Schloss Aub Schloss Burggrumbach Schloss Darstadt Wasserschloss Erlach Schloss Gelchsheim Geyerschloss Wasserschloss Giebelstadt Schloss Grumbach Schloss Neubrunn Schlosschen Ochsenfurt Schloss Reichenberg Wasserschloss Remlingen Schloss Sommerhausen Schloss Uettingen Schloss VeitshochheimBurgen und Ruinen Burg Brattenstein Burg Erbachhof abgegangen Burgruine Falkenberg Burgruine Ravensburg Burgruine ReichelsburgTurmhugelburgen 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