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Der Nationale GeoPark Westerwald Lahn Taunus ist eine Gemeinschaftsinitiative der Landkreise Altenkirchen Lahn Dill Limburg Weilburg Westerwald und Marburg Biedenkopf Das 3 846 km umfassende Gebiet erstreckt sich in den Bundeslandern Hessen sowie Rheinland Pfalz und liegt vollstandig in der naturraumlichen Einheit der deutschen Mittelgebirgsschwelle Geopark Westerwald Lahn Taunus LogoDer Geopark ist in erster Linie ein Geopark der Rohstoffe und besticht durch die Vielfaltigkeit der vorkommenden Bodenschatze Von der fruhgeschichtlichen Zeit bis in die Gegenwart spielen Abbau und Verarbeitung von Rohstoffen eine bedeutende Rolle fur die Menschen der Region Die Arbeit mit Marmor Stein und Eisen sowie Ton ist die Grundlage fur die prosperierende wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung und gleichsam der rote Faden der den gesamten Geopark durchzieht Der Geopark Westerwald Lahn Taunus ist seit dem 8 November 2012 als Nationaler GeoPark in Deutschland zertifiziert Inhaltsverzeichnis 1 Stationen 2 Wanderwege 3 Geographie 4 Naturraumliche Gliederung 5 Geologie 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseStationen BearbeitenIn den so genannten Geoinformationszentren werden geschichtliche und geologische Informationen prasentiert sowie palaontologische und archaologische Funde aus der Region zuganglich gemacht Insgesamt existieren zehn Geoinformationszentren im Geopark Westerwald Lahn Taunus Geoinformationszentren im Geopark Westerwald Lahn Taunus Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen Grube Fortuna Keramikmuseum Westerwald Kubacher Kristallhohle Landschaftsmuseum Westerwald Schauhohle Herbstlabyrinth Museum im Grafenschloss Diez Besucherbergwerk Grube Bindweide Lahn Marmor Museum Villmar Tertiar und Industrie Erlebnispark Stoffel Zudem existieren eine Reihe von Geopunkten die weitere interessante Stationen markieren Dazu gehoren Der Alvenslebenstollen der Basaltpark in Bad Marienberg das Bergbaudorf Nanzenbach das Bergbau und Stadtmuseum Weilburg die Burgruine Freienfels in Weinbach die Burg Runkel die Dachschiefergrube Assberg in Limbach Westerwald der Devon Platz Epgert das Ewige Eis das Freilichtmuseum Hauberg in Haiger Offdilln der Forderturm der Grube Georg in der Verbandsgemeinde Flammersfeld das Glasmuseum Hadamar die Glockenwelt Burg Greifenstein die Grube Ypsilanta die Hausertorstollen Wetzlar das Heimatmuseum der Stadt Asslar im Schloss zu Werdorf die Heimatstuben Bad Marienberg das Huttenwaldchen Stollen Dermbach die Katholische Kirche St Peter und Paul Bad Camberg das Kloster Altenberg in Solms Oberbiel die Mittelalterliche Schmiede Wissenbach das Romische Forum Lahnau Waldgirmes der Schieferstollen Josefsgluck in Brachbach das Schloss Braunfels das Selterswassermuseum siehe auch Selterswasser in Niederselters das Stein Starkes Erlebnis Solms das Topfer und Hafnermuseum in Breitscheid die Villa Grun in Dillenburg die WilhelmsteineWanderwege BearbeitenViele Stationen der Geoparks sind auch als Wanderweg verknupft Insgesamt gibt es zwolf Themenwanderwege die als GeoRouten bezeichnet werden 1 Einer der bekanntesten davon ist der Druidensteig Geographie BearbeitenMit Westerwald und Taunus wird der Geopark aus zwei Mittelgebirgslandschaften des Rheinischen Schiefergebirges mit im deutschen Vergleich mittleren Hohenlagen bis zu 656 m uber NN Fuchskaute im Hohen Westerwald gebildet wobei die hochste Erhebung eine unbenannte Stelle des Rothaargebirgshauptkammes auf dem Gebiet der Gemeinde Dietzholztal mit 673 m ist Die die beiden Mittelgebirge trennenden Flusse Lahn und Sieg sowie einige Nebenflusse wie Dill und Weil bilden Flusslandschaften mit teilweise tief in das Relief eingeschnittenen Talern die gleichzeitig die Hauptsiedlungsachsen darstellen mit Stadten wie Wetzlar Betzdorf Dillenburg und Weilburg Abseits der grossen Taler gibt es einige weitere Siedlungsschwerpunkte wie z B Montabaur Westerburg Rennerod und Hachenburg Insgesamt leben im Geopark 820 480 Einwohner 2011 Naturraumliche Gliederung BearbeitenDer GEOPARK Westerwald Lahn Taunus liegt vollstandig in der naturraumlichen Einheit der deutschen Mittelgebirgsschwelle und umfasst im Rheinischen Schiefergebirge den grossten Teil der Landschaft Westerwald das Gladenbacher Bergland das Lahntal mit dem Limburger Becken und Teile des Hintertaunus und des Rothaargebirges Im aussersten Osten ist ein kleiner Teil der naturraumlichen Einheit des Westhessischen Berglandes um Wetzlar herum involviert Wesentliche Untereinheiten im Westerwald sind die Landschaften Kroppacher Schweiz Hoher Westerwald und die Wirtschaftslandschaft Kannenbackerland Ebenfalls zum Geopark gehort das nordlich des Flusses Sieg liegende Wildenburgische Land Das Gladenbacher Bergland nebst Schelderwald und Horre sowie die Struth und Teile des Rothaargebirges vom Sudosthang der Kalteiche bis zur Sackpfeife liegen im Naturpark Lahn Dill Bergland Im Taunus zahlt zum Geopark u a der Goldene Grund Geologie Bearbeiten nbsp Nationales Geotop UNICA Marmor Bruch VillmarHeute gehort das 3 800 Quadratkilometer grosse Gebiet des GEOPARKS Westerwald Lahn Taunus zum rechtsrheinischen Teil des Rheinischen Schiefergebirges Den Geopark selbst pragen zwei grossraumige geologische Strukturen die Lahn Dill Mulde sowie der Westerwald Die beiden geologischen Baueinheiten weisen ihre ganz eigene geologische Entwicklungslinie auf und unterscheiden sich in ihrem Landschaftsbild stark voneinander Das Rheinische Schiefergebirge besteht aus Sedimentgesteinen des Erdaltertums Palaozoikum Insbesondere wahrend des Devons und Unterkarbons lagerten sich im Schelfbereich eines sich damals in der Region befindlichen Ozeans Sedimente ab und bildeten eine machtige Ablagerungsschicht Noch heute zeugen zahlreiche Fossilienfundstatten im Geopark von der mannigfaltigen Flora und Fauna des damaligen Devon Meeres Die Sedimente sind durchsetzt von magmatischen Gesteinen deren Entstehung an intensive vulkanische Aktivitaten wahrend des Devons gebunden war Diese Gesteine vulkanischen Ursprungs aus dem Erdaltertum findet man insbesondere in der Lahn Dill Mulde Im Gegensatz zu den jungeren Vulkaniten des Westerwaldes wurde die palaozoischen vulkanischen Gesteine im Laufe der variszischen Gebirgsbildung metamorph uberpragt Zu diesen Gesteinen die durch ihre Grunfarbung auffallen gehoren Keratophyre Diabase und Diabastuffe Wahrend der Phase des devonischen Vulkanismus entstanden auch die Roteisensteinlager deren Abbau uber viele Jahrhunderte die wirtschaftliche Entwicklung der Region gepragt hat Die Erze bildeten sich durch chemische Prozesse in den Vulkaniten in deren Rahmen Eisen Calcium und Silizium freigesetzt wurde Als Erzschlamm lagerten sie sich auf dem Meeresboden in Nestern ab und bildeten die Eisenerzlagerstatten Wahrend der Variszischen Gebirgsbildung die durch die Kollision der Grosskontinente Gondwana und Laurussia hervorgerufen wurde und die im Gebiet des Geoparks im Karbon einsetzte durchliefen die auf dem Meeresboden abgelagerten Sedimente eine Metamorphose Sie wurden aufgefaltet und verschiefert und es bildeten sich Schiefer und Quarzite Das Gebiet des Geoparks wurde im Rahmen der Gebirgsbildung gehoben und seit dieser Zeit nicht mehr vom Meer uberflutet Wahrend des Tertiars herrschten im Gebiet des Geoparks tropische bis subtropische Klimaverhaltnisse Die Region wies eine reiche Tier und Pflanzenwelt auf wie fossile Funde belegen Beruhmt wurde die Stoffelmaus ein mausahnlicher Kleinsauger mit Flughauten der vor 25 Millionen Jahren lebte Das warme und feuchte Klima fuhrte zu intensiven chemischen Verwitterungsprozessen in den Kalkablagerungen der devonischen Riffkalke Es bildeten sich zahlreiche Karstphanomene wie die Hohlen in Breitscheid und Kubach oder die Kegelkarste im Steinbruch Schneelsberg nbsp Nationales Geotop die Basaltsaulen des Druidenstein bei Herkersdorf Sieg Infolge tektonische Schollenbewegungen die im Jungtertiar einsetzten bildeten sich Storungszonen in denen magmatische Schmelzen aus dem Erdinneren an die Oberflache aufsteigen konnten Intensive vulkanische Aktivitaten waren die Folge Die so entstandenen magmatischen Gesteine bilden heute die geologische und landschaftspragende Struktur des Westerwaldes Da diese Gesteine meist Basalte oder basaltahnliche Vulkanite in der Regel harter als ihr Umgebungsgestein sind wurden sie im Laufe der Jahrmillionen aus dem Untergrund herausmodelliert und bilden heute beeindruckende geologische Formen Das Landschaftsbild das der Besucher des Geoparks heute vorfindet entstand nach geologische Zeitmassstaben erst in jungster Zeit Wahrend des Quartars wechselten sich Kalt und Warmzeiten ab Auch wenn das Gebiet des Geoparks keine Vergletscherung erfuhr so fuhrten die starken klimatischen Schwankungen doch zu intensiven Verwitterungs und Abtragungsprozessen Insbesondere die Flusssysteme setzten umfangreiche Abtragungskrafte frei die bis heute andauern Schwacht sich die Transportkraft des Flusses ab wird das lose Gesteinsmaterial an anderer Stelle abgelagert Die Auswirkungen der Warm und Kaltzeiten auf die fluviatile Erosion von Lahn und Dill und ihren Nebengewassern fuhrten zur Bildung einer Folge von Flussterrassen im Geopark die auch heute noch sichtbar sind Die Talauen entstanden erst nach der letzten Eiszeit Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geopark Westerwald Lahn Taunus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geopark Westerwald Lahn Taunus Geopark Westerwald Lahn Taunus VR TourenEinzelnachweise Bearbeiten GeoRouten Geopark Westerwald Lahn Taunus In geopark wlt de Abgerufen am 4 September 2020 Nationale Geoparks in Deutschland Nationale und UNESCO Global Geoparks Bergstrasse Odenwald Harz Braunschweiger Land Ostfalen Muskauer Faltenbogen Ries Schwabische Alb TERRA vita VulkaneifelWeitere Nationale Geoparks Bayern Bohmen Eiszeitland am Oderrand Grenzwelten Inselsberg Drei Gleichen Kyffhauser Laacher See Porphyrland Ruhrgebiet Westerwald Lahn TaunusEhemalige Nationale Geoparks Mecklenburgische Eiszeitlandschaft Vulkanland Eifel Normdaten Geografikum GND 1049338022 lobid OGND AKS VIAF 307310155 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geopark Westerwald Lahn Taunus amp oldid 224603738