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Der Tertiar und Industrie Erlebnispark Stoffel auch als Stoffelpark bekannt ist ein Freilichtmuseum im Westerwald Benannt ist er nach dem Stoffel einer zwischen den Bachen Nister und Hornister liegenden Basaltkuppe im Bereich der Gemeinden Enspel Stockum Puschen und Nistertal im Westerburger Land Das Museum befasst sich vor allem mit der Geschichte des Basaltabbaus und den am Ort gefundenen Fossilien Hauptgebaude RuckansichtDer Park ist in dem mit rund 140 Hektar grossten zusammenhangenden Basaltabbaugebiet im Westerwald entstanden Der Basaltabbau auf dem heutigen Park Gelande wurde im Jahr 2000 eingestellt Direkt im Anschluss befindet sich jedoch ein heute noch aktiver Basaltbruch Das Gelande enthalt ein in seiner Vollstandigkeit einzigartiges Ensemble von historischen Industriebauten der Basaltverarbeitung und eine bedeutsame Fossillagerstatte aus dem Oligozan vor 25 Millionen Jahren Der bekannteste Fund ist die gleitfliegende Stoffelmaus Eomys quercyi Im Jahr 2018 wurden rund 48 000 Besucher gezahlt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Basaltabbaus am Stoffel 2 Der Stoffel Park heute 2 1 Industriegeschichte 2 2 Die Fossilien 2 3 Sonstiges 2 4 Trager 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte des Basaltabbaus am Stoffel BearbeitenDie Hohe der Basaltkuppe betrug gegen Ende des 19 Jahrhunderts 498 Meter und verlor durch den Basaltabbau gut 90 Meter an Hohe Der Name Stoffel ist auf das Wort Stuuille urkundliche Erwahnung aus dem Jahr 1263 zuruckzufuhren und bezeichnete den stuhlahnlichen Basaltfelsen auf der alten Berghohe Unter anderem begann die Firma J G Adrian dort um 1902 mit den Vorbereitungen zum Basaltabbau Sie wurde ein wichtiger Arbeitgeber in der Region Mit dem Bau einer Bahnverladestation der heute so genannten Alten Werkstatt und eines Brechergebaudes begann 1903 der eigentliche Abbaubetrieb Das Gelande wurde mit einem Schienennetz versehen da der Transport von Material vor allem mit Guterloren stattfand Die Stellmacherei befand sich in der Werkstatt die einen Gleisanschluss erhielt 1906 waren zunachst sechs Arbeiter im Steinbruch beschaftigt 1907 wurden zur Behebung des Arbeitskraftemangels 20 Italiener eingestellt Der Wochenlohn betrug damals 35 bis 40 Mark 1912 entstand ein Dynamitlager Um 1914 wurde die anfanglich zur Energieerzeugung eingesetzte Lokomobile durch eine fest installierte Dampfmaschine ersetzt Der Schornstein mit 38 Meter Hohe wurde in den 1970er Jahren abgerissen Der Dampfmaschine folgten 1922 drei BBC Elektromotoren mit jeweils 125 PS Drei weitere Brecheranlagen kamen dazu In den 1920er Jahren arbeiteten bis zu 1000 Menschen im Steinbruch 1949 erfolgte der Bau von Ersatzteilschuppen sogenannte Nissenhallen und der Bau einer Unterkunft Von 1950 an wurde der Rohstofftransport anstelle der Loren auf Lkw umgestellt Ausserdem kamen immer mehr Bagger zum Einsatz In diesem Zeitraum waren rund 120 Arbeiter bei Adrian beschaftigt 1958 wurde ein Forderband von den Brecheranlagen direkt zur Bahnverladung installiert Der Abbau war bis zum Ende des Jahres 2000 in Betrieb zuletzt mit elf Arbeitern Die Abbaumenge allein bei der Firma Adrian betrug im letzten Betriebsjahr fast 341 000 Tonnen Der Stoffel Park heute Bearbeiten nbsp Hauptgebaude SeitenansichtIndustriegeschichte Bearbeiten Im Gegensatz zu den meisten anderen rohstoffabbauenden Betrieben wurden die alten Abbaueinrichtungen und Gebaude von J G Adrian nicht abgerissen sondern von den Firmeneigentumern im Laufe der Jahre immer wieder modernisiert oder einer anderen Nutzung zugefuhrt So findet sich heute ein in seiner Vollstandigkeit herausragendes Ensemble von historischen Industriebauten der Basaltverarbeitung Neben der Alten Schmiede mit der Esse von 1913 Transmission einer Hammerschmiede einer pressluftgetriebenen Schlagschere diversen Standbohrmaschinen und Drehbanken gehoren zum Ensemble das Kessel und Schalthaus Silos ein Kohleschuppen Brecheranlagen ein Bremsberg ein Vorbrecher und eine Bahnverladestation Die Alte Schmiede dient heute als Museum in dem die historischen Werkzeuge durch Audio und Videomedien erganzt werden Die Fossilien Bearbeiten Eine bedeutsame Fossillagerstatte aus dem Oligozan befindet sich auf dem Stoffel Gelande die 25 Millionen Jahre alte Pflanzen und Tierfunde birgt Die Funde stammen aus den Ablagerungen eines durch einen Vulkanausbruch verschutteten Maarsees die zu Olschiefer wurden Sie wurde von zwei Kindern Mitte der 1980er Jahre wiederentdeckt die Fundstatte war bereits 1865 bekannt gewesen Von 1990 bis 2015 fuhrte die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Direktion Landesarchaologie Erdgeschichte in Mainz unter der Leitung von Michael Wuttke Grabungen an der Fossillagerstatte durch Rund 36 000 Fossilien wurden geborgen viele prapariert und inventarisiert Den Fundort im Namen tragen nun zum Beispiel der Wasserkafer Hydrobiomorpha enspelense oder der karpfenartige Fisch Palaorutilus enspelensis Der bekannteste sowie sehr gut erhaltene Fund ist der des gleitfliegenden Saugetiers Eomys quercyi Das Fundstuck wird umgangssprachlich Stoffelmaus genannt Bis heute ist es der alteste Nachweis des Gleitflugs bei Nagetieren Weitere Funde sind unter anderem Krokodilzahne Insekten und Amphibien Das 2016 eingeweihte Museumsgebaude Tertiarum ist diesem Aspekt des Stoffel gewidmet Sonstiges Bearbeiten Der Stoffel Park zahlt zum Geopark Westerwald Lahn Taunus Auf dem Gelande gibt es Kunstinstallationen und ein Uhu Parchen in einer Voliere Verschiedene Gebaude und Anlagen werden fur Veranstaltungen vermietet In einem ehemaligen Schottersilo entstand eine Buhne fur Open Air Konzerte mit bis zu 400 Besuchern 2006 wurde ein 17 Meter hoher Aussichtsturm in der Gemarkung Stockum Puschen errichtet Der Westerwald Steig fuhrt direkt am Stoffel Park vorbei Derzeit lauft die Rekultivierung einzelner Teilgebiete des Basalt Tagebaus Ein Forderverein mit mehr als 500 Mitgliedern unterstutzt den Stoffel Park Die Grundschule Stockum Puschen ist dem Park als Partnerschule verbunden und tragt den Namen Stoffelmaus Schule Trager Bearbeiten Trager des Stoffel Parks sind der Westerwaldkreis die Verbandsgemeinde Westerburg sowie die Ortsgemeinden Enspel und Stockum Puschen Eine Beteiligung mit einem Forderbeitrag leistet die Ortsgemeinde Nistertal nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Aussichtsturm StoffelLiteratur BearbeitenThomas A Bartolosch u a Basaltabbau im Bad Marienberger Raum Bad Marienberger Beitrage 1 Verlag Westerwaldverein Bad Marienberg e V Bad Marienberg 2006 ISBN 3 921548 56 X Petra Pintscher Red Im Raum jenseits der Zeit Stoffel Park Dorner Karbowy Hattersheim am Main 2009 ISBN 978 3 9811521 1 1 Michael Wuttke Bernd Freihaut Der Stoffel Park Wandel eines Basaltabbaugebietes zur Kulturlandschaft BAG Hrsg Lebensraume Linz 2006 S 62 73 Michael Wuttke Bernd Freihaut Ein Basaltwerk als Denkmal der Erd und Industriegeschichte industrie kultur 15 2008 46 ISSN 0949 3751 in H Soz Kult 27 Marz 2009 S 12 13 Essen 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tertiar und Industrie Erlebnispark Stoffel Sammlung von Bildern http www stoeffelpark de http www stoeffelmaus de geoscience online Ortstermin Enspel 99 https kulturland rlp de de general storage einrichtungen einrichtung stoeffel park 50 618611111111 7 8883333333333 Koordinaten 50 37 7 N 7 53 18 O Geoinformationszentren im Geopark Westerwald Lahn Taunus Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen Grube Fortuna Keramikmuseum Westerwald Kubacher Kristallhohle Landschaftsmuseum Westerwald Schauhohle Herbstlabyrinth Museum im Grafenschloss Diez Besucherbergwerk Grube Bindweide Lahn Marmor Museum Villmar Tertiar und Industrie Erlebnispark Stoffel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tertiar und Industrie Erlebnispark Stoffel amp oldid 209065468