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Die katholische Pfarrkirche St Peter und Paul ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Bad Camberg einer Stadt im Landkreis Limburg Weilburg in Hessen Katholische Pfarrkirche St Peter und PaulOrt Bad Camberg Landkreis Limburg Weilburg HessenReligion romisch katholischBistum Bistum LimburgKirchengebaudeBauart SaalkircheBaujahr 1777 1781Baumeister Friedrich Ludwig SckellKirchturm 49 5 m hoher Westturm Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte und Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Glocken 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenErstmals wurde in einer Urkunde aus dem Jahre 1156 eine St Peter Kirche in Camberg erwahnt Die Vorgangerkirche auch dem hl Petrus geweiht wurde wahrscheinlich 1472 errichtet 1 1578 sturzte der alte Kirchturm ein Der Chronist Pfarrer Philipp Peter Lauer beschrieb dieses Ungluck Dann den anderen Morgen fande man den Thurm mit den Glocken verspreitet in gemeiner Strassen liegen das Uhrwerk zerschmettert die kleinste Glock stack in der grossen und war nicht beschadiget Kein Mensch ist durch den Fall verungluckt worden 2 3 Geschichte und Architektur BearbeitenDer alteste Teil der jetzigen Kirche ist der im Kern gotische Westturm er wurde 1580 1581 errichtet Das Kirchenschiff wurde an die Stelle der Vorgangerkirche gebaut die im 18 Jahrhundert schadhaft und fur die wachsende Gemeinde zu klein geworden war Die Kirche ein breiter Saalbau mit schmalerem aussen dreiseitig und innen rund geschlossenem Chor wurde von 1777 bis 1781 nach Planen des Dillenburger Bauinspektors Friedrich Ludwig Sckell unter dem tatkraftigen Camberger Pfarrer Caspar Schmid 1727 1801 erbaut dessen Grabstein sich im Chorraum neben dem Eingang zur Sakristei befindet Der Innenraum der Kirche wurde im Zopfstil erbaut und ist damit eines von wenigen Beispielen dieser Bauweise in der Region Die inneren ostlichen Ecken sind abgerundet Die Deckenfresken und Medaillons wurden von dem Mainzer Hofmaler Joseph Appiani geschaffen der auch die frankische Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen ausgestattet hat Der Kurtrierer Weihbischof Johann Maria Cuchot d Herbain Bischof von Ascalon und Hilfsbischof von Trier weihte die Kirche am 15 Juli 1781 zu Ehren der Apostel Petrus und Paulus 1 Die Kirche wurde von 1987 bis 1995 mehrmals innen und aussen umfangreich saniert und renoviert Dabei wurden die ubermalten Appiani Fresken freigelegt und die ursprunglichen Farben und Stuckarbeiten wieder hergestellt Von dem Limburger Bildhauer Karl Matthaus Winter wurde 1995 der neue Altar und der Ambo mit Bildern die sich auf die Feier der Eucharistie beziehen geschaffen nbsp Kirchenschiff zum ChorAusstattung BearbeitenDie stuckierte Spiegeldecke zeigt Deckenfresken mit Szenen aus dem Leben der beiden Kirchenpatrone des Mainzer Hofmalers Joseph Appiani Ein Wandgemalde im Chorraum mit der Darstellung eines uberlebensgrossen Christus wurde 1835 nach einem Entwurf von Philipp Veit von dessen Schulern Joseph Settegast und Johann Franz Brentano gemalt Die Empore mit dem barocken Orgelprospekt wurde von 1779 bis 1784 von den Gebr Stumm aus Sulzbach gebaut Der Hochaltar mit Tabernakel wurde 1938 von dem Dombaumeister Willy Weyres unter Verwendung alter Teile neu gestaltet Zwei Engel aus der Rokokozeit um 1750 flankieren den Hochaltar und stammen von dem Mainzer Bildhauer Joh Peter Henke Wahrend der Restaurierung von 1987 bis 1995 wurden der Zelebrationsaltar und der Ambo von dem Bildhauer Karl Matthaus Winter aus Uliano Marmor aufgestellt 4 1 Die Seitenaltare wurden 1948 von Franz Josef Krings entworfen und von dem Camberger Schreinermeister Karl Traut aus Eichenholz geschaffen Die Kanzel um 1780 das Laienchorgestuhl und die Beichtstuhle sind in klassizistischen Formen unmittelbar nach Erbauung der Kirche in Koblenzer und Wormser Werkstatten gebaut worden Der Taufstein mit barockem Fuss um 1680 aus Lahnmarmor mit einem getriebenen Messingdeckel und Muschelruckwand Die Kirchenbanke wurden 2001 unter Verwendung der alten Seitenteile von 1779 erneuert Das Ewige Licht um 1657 eine Ampel aus getriebenem Messingblech ist ein Geschenk von Freiin Anna Ursula zu Hohenfeld geb Metternich Winnenburg Der Sebastiansleuchter von 1748 aus Messingbronze wurde von Conrad Muller aus Mainz geschaffen Eine Mondsichelmadonna stammt aus der Zeit um 1525 Eine barocke Figur des hl Josef wurde 1756 gefertigt Die vier lebensgrossen Figuren Peter und Paul im Chorraum Maria und Josef im hinteren Teil der Kirche wurden 1862 bis 1865 von dem Munchener Akademieprofessor Caspar Clemens Ritter von Zumbusch aus Lindenholz geschnitzt Die 14 Olbilder der Kreuzwegstationen um 1835 stammen ebenso aus der Schule von Philipp Veit Die bleiverglasten Fenster wurden 1968 unter der Verwendung der alteren Medaillons erneuert die der Frankfurter Glasmaler J Droesser 1892 geschaffen hatte An der Ruckwand des Kirchenschiffs befinden sich Epitaphien die an bedeutsame Camberger Familien erinnern besonders sehenswert ist der fruhbarocke Gedenkstein der Familie von Hohenfeld Orgel Bearbeiten nbsp OrgelVon der Orgel die in den Jahren 1779 bis 1784 von der Werkstatt der Orgelbauer Stumm aus Rhaunensulzbach gebaut wurde ist nur noch der Orgelprospekt erhalten Wie in dieser Zeit haufig ist das ganze Orgelwerk in die Brustung eingebaut die im mittleren Teil entsprechend vorgezogen ist Die Orgel wurde mehrmals umgebaut und im Jahr 1900 durch Johannes Klais Orgelbau vollstandig erneuert da sie fur den grosszugigen Kirchenraum zu klein war und auch der Tonumfang den Anspruchen nicht mehr genugte Sie war mit pneumatischer Schleiflade und einer Crescendowalze ausgestattet 1940 erfolgte ein Umbau mit Erweiterung den vermutlich die Limburger Orgelbaufirma Wagenbach ausfuhrte Bei einem weiteren Umbau im Jahr 1975 durch die Orgelbaufirma Forster und Nicolaus aus Lich wurden die pneumatische Schleiflade in eine elektropneumatische umgewandelt und der Spieltisch auf der unteren Empore eingebaut 2001 folgte ein technischer Neubau durch dieselbe Firma unter Einbeziehung eines Grossteils des Pfeifenwerks von 1900 Einige Register wurden erganzt der Prospekt wieder zum Klingen gebracht das II Manual mit einem Jalousieschweller ausgestattet und ein zweiter Spieltisches auf der oberen Empore eingebaut Die Orgel hat seitdem zwei Manuale Spieltische auf der oberen und unteren Empore insgesamt 1812 Pfeifen davon 110 sichtbar im Prospekt 234 Holzpfeifen die grosste 5 14 m und die kleinste 8 mm und ausserdem sechs Glockchen 5 Die romantisch intonierte Orgel mit Kegelladen verfugt uber 30 Register mit folgender Disposition 6 I Hauptwerk C f3Bourdon 16 Principal 8 Holzflote 8 Quintade 8 Oktave 4 Rohrflote 4 Nasard 2 2 3 Oktave 2 Terz 1 3 5 Mixtur III IVTrompete 8 Oboe 4 Tremulant II Schwellwerk C f3Lieblich Gedackt 8 Salicional 8 Schwebung 8 Principal 4 Flote 4 Flachflote 2 Sifflote 1 1 3 Principal 1 Sesquialter II 2 2 3 Scharff IVDulzian 16 Trompette harmonique 8 Tremulant Pedal C d1Violonbass 16 Subbass 16 Oktavbass 8 Choralbass 4 Posaune 16 Zarttrompete 8 TremulantKoppeln II I I P II P Nebenregister Zimbelstern Spielhilfen 2 freie Kombinationen Spieltisch untere Empore 4000fache Setzeranlage Registercrescendo uber Pistons Spieltisch obere Empore Glocken BearbeitenIm 49 5 m hohen Kirchturm der gleichzeitig ein Turm der ehemaligen Stadtmauer war hangen funf Glocken Die alteste wurde nach dem Ersten Weltkriege im Jahre 1922 gegossen und tragt den Namen Maria Glocke mit 120 cm Durchmesser und einem Gewicht von 1200 Kilogramm Nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1950 wurden vier weitere Glocken gegossen 3 Die mechanische Turmuhr wurde im Jahre 1880 angeschafft und wird noch heute jeden Tag von Hand aufgezogen Nr Name Gussjahr Giesser Gussort Nominal HT 1 16 Gewicht kg Durchmesser mm Inschrift1 Christkonig 1950 1750 14602 Maria 1922 1200 12903 Peter und Paul 1950 700 10904 Josef 1950 550 9705 Katharina 1950 370 860Literatur BearbeitenHeinz Willi Peuser Stadtpfarrkirche St Peter und Paul Kreuzkapelle und Hohenfeldtkapelle zu Camberg Kunstgeschichtliche Studie mit denkmalpflegerischer Inventarisation Europaische Hochschriften Reihe 28 Kunstgeschichte Band 5 Lang Bern Frankfurt a M 1975 ISBN 3 261 01598 5 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen Deutscher Kunstverlag Munchen 1966 Hubert Foersch Limburger Glockenbuch Glocken und Gelaute im Bistum Limburg Verlag des Bischoflichen Ordinariates Limburg 1997 Kirchenfuhrer Pfarrkirche St Peter und Paul Haubrich Werner und Christoph Bad Camberg 2003 Kercheweg Bad Camberg Hrsg vom Pastoralen Raum Bad Camberg Pastoraler Raum Bad Camberg Bad Camberg 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter und Paul Bad Camberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite des Pastoralen Raum Bad Camberg Einzelblatt kirchbau de Bad Camberg Kath Pfarrkirche St Peter und PaulEinzelnachweise Bearbeiten a b c St Peter und Paul Bad Camberg Abgerufen am 8 Januar 2021 Katholische Pfarrkirche St Peter und Paul Sanierung Kirchturm 2017 Abgerufen am 8 Januar 2021 PDF a b Petra Hackert Kirche in Bad Camberg Kirchturm der Pfarrkirche muss fur halbe Million saniert werden In Nassauische Neue Presse vom 11 Januar 2017 Georg Dehio Bearbeitet von Magnus Backes Hessen In Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Erster Band Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1966 S 121 Kirchenfuhrer Pfarrkirche St Peter und Paul Bad Camberg Orgel in Bad Camberg St Peter und Paul Abgerufen am 8 Januar 2021 50 298258 8 267013 Koordinaten 50 17 54 N 8 16 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Paul Bad Camberg amp oldid 235346669