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Das Kannenbackerland ist eine Kulturlandschaft im deutschen Land Rheinland Pfalz die sich von Wirges im Westerwald bis an das Mittelrheintal nach Bendorf und Vallendar zieht 1 Seinen Namen verdankt das Kannenbackerland der Tatsache dass in dieser Region die grossten Tonvorkommen Europas gefunden wurden und hier seit dem spaten 16 Jahrhundert das grau blaue Westerwalder Steinzeug hergestellt wurde Salzglasiertes Steinzeug aus dem Kannenbackerland mit typisch regionalem Dekor Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Orte 3 Geschichte 4 Tourismus 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und AnmerkungenAusbildung BearbeitenNeben der Kannenbackerei und der vor allem in Hilgert gepflegten Pfeifenbackerei zur Herstellung der fruher verbreiteten Tonpfeifen hat sich auch das keramische Kunsthandwerk und die Ausbildung im Kannenbackerland konzentriert Seit 1879 arbeitet in Hohr Grenzhausen die keramische Fachschule die spater in die Fachrichtung Keramik der Hochschule Koblenz aufging Die Ausbildung umfasst acht Semester und schliesst mit dem Diplom zum Ingenieur Werkstofftechnik Glas und Keramik ab Im Bildungs und Forschungs Zentrum Keramik BFZK haben sich neben der Fachhochschule sechs weitere Facheinrichtungen zusammengeschlossen und bieten ein weltweit einmaliges Kompetenznetzwerk zum Werkstoff Keramik Dies fuhrte auch zur Ausrichtung der Sonderausstellung Keramik Werkstoff der Zukunft auf der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover die das BFZK durchfuhrte Das BFZK umfasst u a das Grunderzentrum CeraTech fur keramische Technologien und Werkstoffe das Forschungsinstitut Glas und Keramik das Institut fur kunstlerische Keramik und Glas der FH sowie verschiedene Ausbildungseinrichtungen und naturlich das Keramikmuseum Westerwald 2 Orte Bearbeiten nbsp Auch die Produktion von Massenware spielte eine Rolle Mineralwasserkruge aus dem 19 Jahrhundert im Turmmuseum in Mengerskirchen Die Hauptorte der Tonindustrie entwickelten sich von den Hauptabbaugebieten bei Wirges hinunter zum Rhein In Wirges wurde gefordert in den westlichen Gemarkungen Hohr Grenzhausen und Ransbach Baumbach verarbeitet und am Rhein bei Bendorf und Vallendar gelagert und in die Absatzmarkte transportiert Weitere bekannte heute teilweise eingemeindete Orte im Kannenbackerland sind Bannberscheid Boden Ebernhahn Hillscheid Hilgert Hundsdorf Leuterod Mogendorf Moschheim Nauort Otzingen Sessenbach Siershahn und Staudt Geschichte BearbeitenDas Kannenbackerland wird als solches bereits im spaten 18 Jahrhundert bezeichnet obwohl eine kontinuierliche Herstellung von Topferwaren schon ab 1402 belegt ist 3 Die umliegenden Regionen und Gebiete bezeichnen den Beruf des Topfers entweder mit Dippemacher im Hessischen Doppesbacker im Raum Koln oder Topfer und Hafner im Pfalzischen Kannenbacker auch Kannebacker werden sie lediglich in einem relativ kleinen Gebiet sudlich von Koln und im sudlichen Westerwald genannt 4 Im Kannenbackerland selbst werden die Topfer oft auch Euler genannt Traditionell beliefert das Kannebackerland rheinaufwarts die Frankfurter Gegend mit Apfelwein Bembel Rheinabwarts in den Niederlanden sind Tontopfe im klassischen blauen Dekor als Keulse pot Kolner Topf bekannt Die Moselwinzer hatten bei der Arbeit im Weinberg ihre tagliche Wein oder Fluppes Ration im braunen Bimmes siehe Foto dabei Tourismus BearbeitenDas Kannenbackerland hat aufgrund seiner Lage zwischen Rheintal im Westen und Westerwald im Osten dem Naturpark Rhein Westerwald im Norden und dem Naturpark Nassau im Suden eine sehr gute Lage fur Aktivurlauber Zahlreiche Wanderwege z B der Brexbachschluchtweg Waller Tour und der GEO Wanderweg bei Nauort ein grosser Nordic Walking Park und gut trassierte Radwege durchziehen das Gebiet Zu den beliebten Ausflugszielen im Kannenbackerland zahlen u a Schloss Sayn mit seinem Schmetterlingsgarten in zwei Gewachshausern das Brexbachtal der Limes Turm und das Kleinkastell in Hillscheid das Keramikmuseum Westerwald in Hohr Grenzhausen das Tonbergbaumuseum Siershahn das gemeinnutzige Skulpturen und Miniaturen Museum in Ransbach Baumbach sowie der jahrlich stattfindende Europ Keramikmarkt Hohr Grenzhausen und Europ Topfermarkt in Ransbach Baumbach Im Jahre 2010 haben die beiden Verbandsgemeinden Hohr Grenzhausen und Ransbach Baumbach eine touristische Arbeitsgemeinschaft unter dem Namen Kannenbackerland Touristik Service gegrundet mit dem Ziel gemeinsam das Kannenbackerland touristisch zu fordern Literatur BearbeitenUlrich Fliess Volkskundliche Abteilung Ausstellungskatalog des Historischen Museums am Hohen Ufer Hannover 1972 S 99 102 Westerwalder Steinzeug und Wandvitrine 142 nebst Tafel 15 Im Krugbackerland In Die Gartenlaube Heft 7 1867 S 108 110 111 Volltext Wikisource Weblinks BearbeitenDokumentationszentrum KannenbackerlandEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Wanderatlas Deutschland Bildungs und Forschungszentrum Keramik Geschichte Memento vom 27 Mai 2009 im Internet Archive kannenbaeckerland de Deguto Werbeagentur Atlas zur deutschen Sprache dtv Verlag April 1978 S 19250 497777777778 7 7611111111111 Koordinaten 50 30 N 7 46 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kannenbackerland amp oldid 235529260