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Lindenau ist ein Weiler nordlich von Rammingen am Rand des Lonetals im baden wurttembergischen Alb Donau Kreis in der Nahe der Fundstatte des Lowenmenschen Im Sprachgebrauch wird damit die Ausflugsgaststatte Schlossle in dem Weiler bezeichnet LindenauGemeinde Rammingen Wurttemberg Koordinaten 48 32 N 10 10 O 48 541131 10 170924 521 Koordinaten 48 32 28 N 10 10 15 OHohe 521 m u NHNEinwohner 8 1 Jan 2014 Ausflugsgaststatte Schlossle in LindenauAusflugsgaststatte Schlossle in Lindenau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erste Erwahnung und Aufbau des Klosters 1 2 Wallfahrtsort 1 3 Auflosung des Klosters und Ubergang in den Privatbesitz 1 4 Klosterapotheke 2 Anekdote 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSchon lange vor der altesten urkundlichen Erwahnung im Jahre 1274 bzw 1286 gab es Siedlungen an dem Ort wo sich heute das landwirtschaftliche Anwesen und die Gastwirtschaft befinden Prahistorische Funde sowie Munzen Keramiken und Ollampen aus der romischen Kaiserzeit 15 v Chr bis 476 n Chr beweisen es In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich im Lehenholzle einer bewaldeten Hochflache auf dem Gemeindegebiet von Asselfingen nordlich von Lindenau oberhalb des Hohlensteins die Mauerreste vierer romischer Gebaude und die einer Quellfassung Sie werden je nach Quellenlage als ein ehemaliger romischer Gutshof villa rustica romische Station mansio oder eine romische Kultstatte gedeutet Auch die Nutzung der Hohlensteinhohlen durch die Romer lasst sich durch Funde belegen Es war zu Zeiten der Christianisierung um ca 500 n Chr ublich dass ehemalige heidnische Orte fur die Grundung von Klostern und Kirchen ausgesucht wurden Vermutlich waren also auch die romischen Uberreste der Grund fur die spatere Einrichtung des Klosters zur Lindenau Erste Erwahnung und Aufbau des Klosters Bearbeiten Lindenau wird erstmals urkundlich 1286 anlasslich einer Schenkung Heinrich II von Burgau an das Kloster Kaisheim bei Augsburg erwahnt 1 Es wird von der Pfarrkirche und dem Pfarrhaus in Lindenau gesprochen In dem bis heute existierenden Gebaude aus dem Jahr 1312 ist ein Stein mit eingeschlagener Jahreszahl 1274 zu finden Man geht davon aus dass die ersten Gebaude mindestens in diesem Jahr existierten allerdings ohne eindeutige amtliche Hinweise Heinrich von Burgau war mit der Erbtochter Adelheid der Herren von Albeck verheiratet und kam somit in den Besitz der Herrschaft Albeck Auch die Schwester der Adelheid Hiltburg Grafin von Lowenstein schenkte Guter an Kaisheim Die Tochter Heinrichs und Adelheids Udelhild heiratete 1291 den Grafen Rudolf von Werdenberg und so bekam er ihr Erbgut die Herrschaft Albeck Er klagte vor Konig Albrecht 1307 auf die Ruckgabe der Guter von Kloster Kaisheim musste aber darauf verzichten Ursprunglich war Lindenau ein Pfarrdorf aber um 1300 herum soll es ein verlassener Flecken gewesen sein Um 1330 war es dann wieder belebt und mit einem eigenen Pfarrer versorgt einem Religiosen aus Kaisheim 1350 verodete der Ort abermals durch die Pest und die letzten 4 Personen zogen nach Rammingen Auf Ansuchen des Abtes Bischof Marquard von Augsburg wurde die Kirche mit der von Rammingen verbunden 2 wodurch Streitigkeiten entstanden die bis zum Ende des alten Reiches anhielten Um 1460 schickte das Kloster wieder einen Religiosen der eine Grangie einen sogenannten Monchhof errichtete Ebenso liess er die Guter bebauen und die Kirche reparieren Vermutlich ist Lindenau zur selben Zeit zum Wallfahrtsort geworden 3 nbsp Anlage des Klosters Lindenau mit Kirche und Hospitium nbsp Ausschnitt aus der Bachmeyer KarteDie von Johann Herkules Haid 4 als schon beschriebene Kirche lag parallel zum heutigen Gebaude nach Nordwesten verschoben Teile der Grundmauern sind noch im Wirtschaftshof sichtbar Nach alten Karten aus dem Jahr 1653 5 6 und 1710 7 ist ein mittelalterlicher einschiffiger Bau mit Westturm und eingezogenem Chor anzunehmen Dies gibt auch eine Lithografie von Koch aus dem Jahr 1903 so wieder die im Heimatmuseum Langenau zu finden ist 1523 wird Lindenau noch als Pfarrei genannt 2 1525 wurde der Monchhof im Bauernkrieg von Langenauer Bauern geplundert Im Dreissigjahrigen Krieg war er wegen der vorruckenden Schweden wieder verlassen 1677 wird ein Bauer in Lindenau erwahnt Anfang des 18 Jahrhunderts erfolgte dann eine neue Besiedelung durch den Meier Johannes Spegeli der zunachst im baufalligen Klosterle dem Hospitium wohnte und spater einen Meierhof erbaute Das Propsteihaus wurde um 1730 in barocker Form wiederhergestellt Wallfahrtsort Bearbeiten Die Wallfahrt wurde vor der Reformation besonders von Gundelfingen und Lauingen aus vorgenommen noch 1778 wurden diese Stadte zur Wiederaufnahme dieses Brauches aufgefordert Sie fand an jedem ersten Sonntag im Monat und an den Marienfesten statt 1778 bestand eine Rosenkranzbruderschaft Noch 1805 wird in Schriften die nun erloschene Wallfahrt als einst stark frequentiert bezeichnet Auflosung des Klosters und Ubergang in den Privatbesitz Bearbeiten Mit der Sakularisation fiel Lindenau 1803 an Bayern 1810 an Wurttemberg 1805 wurde im Zuge der Sakularisation alles verkauft die Kirche das Pfarr und Mesnerhaus gingen an den Lindenauer Bauer die Ausstattung der Kirche kam an verschiedene Stellen 8 nbsp Maria mit Christus nach der KreuzigungDie Wallfahrtsstatue eine Darstellung der Madonna mit dem toten Christus befindet sich heute in der Sakristei der Klosterkirche in Oberelchingen und wird zum Hohen Umgang in den Kirchenraum geholt Die drei Glocken sind heute in der Ramminger Kirche Die grosse Marienglocke tragt die Inschrift Marie zur Lindenau heisse ich Sie diente unter anderem auch als Wetterglocke um vor Unwetter zu warnen Wolfgang Neidhard aus Ulm hat sie gegossen Eine der beiden kleineren Glocken tragt das Relief der schmerzensreichen Madonna als Nachbildung des Lindenauer Gnadenbildes Sie wurde von Ursus Laubscher aus Ingolstadt gegossen Die Orgel kam um 111 Gulden in die mittlere Kirche Leonhardskirche nach Langenau die Uhr 1805 nach Ballendorf Die Paramente und die Kanzel gingen in die Ramminger Georgskirche In den Folgejahren wurde die Kirche abgebrochen Die gewonnenen Steine dienten dem Aufbau eines Viehstalls Das Pfarrhaus oder Hospitium war zeitweise im Besitz des Grafen Maldeghem und diente ihm als Jagerhaus 1833 wurde es jedoch wieder an einen Bauern verkauft Klosterapotheke Bearbeiten nbsp Arzneigefasse nbsp SalbentopfeIn dem bis heute erhaltenen Gebaude Hospitium oder Klosterle genannt befand sich bis etwa 1650 eine Klosterapotheke Sie diente zur Versorgung der Pilger die zur Wallfahrt nach Lindenau kamen Mit der Auflosung des Klosters im Jahr 1803 kam sie 1805 samt der Einrichtung an den Apotheker Gmehlin der in Langenau eine Apotheke in der Nahe der Leonhardskirche einrichtete Von 1850 bis etwa 1950 wurde die Apotheke in Langenau von der Familie Miller betrieben Es folgte der Apotheker Hans Lunkenbein der ein kleines Museum mit den Utensilien einrichtete 9 Im Jahr 1965 ubernahm die Familie Krug die Apotheke nebst Einrichtung Einige der alten Arzneigefasse aus Holz und Porzellan befinden sich heute im Langenauer Heimatmuseum bzw im Besitz des Apothekers Dr Anton Krug Anekdote BearbeitenDie Ausflugsgaststatte wurde fruher im Nebenerwerb zur Landwirtschaft betrieben Mancher Gast kennt vielleicht noch Rainer Steegers Mutter Zu deren Lebzeiten hing in der Wirtschaft immer ein Zettel dass man hinten im Stall nach ihr rufen solle wenn sie nicht in der Wirtschaft sei Ebenso verabschiedete sich die Wirtin zur Melkzeit von den Gasten mit der Bemerkung dass man sie ja rufen konne Bei meiner Mutter so erinnert sich Steeger hat immer jeder etwas bekommen Literatur BearbeitenRammingen mit Lindenau In Johann Daniel Georg von Memminger Hrsg Beschreibung des Oberamts Ulm Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 11 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1836 S 224 227 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lindenau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lindenau Rammingen bei LEO BW Seite des Schlossle in LindenauEinzelnachweise Bearbeiten Band IX Nr 3526 Wurttembergisches Urkunden Buch S 72 73 a b Beschreibung des Oberamtes Ulm 1897 S 597 Eintrag im Portal Leo BW Johann Herkule Haid Ulm mit seinem Gebiete Verlag Christian Ulrich Wagner Ulm 1786 S 556 Territorii Ulmensis cum locis limitaneis et confinibus accurata descriptio gez von Wolfgang Bachmeier Gestochen von Johann Stoltzlin Kopie der historischen Karte erstellt 1698 von Johann Ulrich Muller Stadtarchiv Ulm Signatur FZ Territorium 1653 Kopie im Heimatmuseum Langenau Henning Petershagen Der Pfarrer und die Logarithmen Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive Sudwest Presse 26 August 2011 Karte von Johann Christoph Lauterbach nach dem Original von Wolfgang Bachmayer deutschefotothek de Beschreibung des Oberamtes Ulm 1836 S 226 Begehrte Wundermedizin Gedorrte Krotten In Ulmer Nachrichten 26 August 1961Normdaten Geografikum GND 7826844 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lindenau Rammingen amp oldid 230749344