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Schweine ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum Album der Band Die Prinzen siehe Schweine Album Weitere Bedeutungen sind unter Schwein Begriffsklarung aufgefuhrt Die Echten oder Altweltlichen Schweine Suidae sind eine Saugetierfamilie aus der Ordnung der Paarhufer Artiodactyla Die neuweltlichen Nabelschweine oder Pekaris gehoren nicht zu dieser Familie sondern bilden eine eigene Die Familie der Schweine umfasst knapp 20 Arten in funf Gattungen darunter als einzigen in Europa lebenden Vertreter das Wildschwein das die Stammform des Hausschweins ist Echte SchweineWeibliches Wildschwein Sus scrofa SystematikKlasse Saugetiere Mammalia Unterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung LaurasiatheriaOrdnung Paarhufer Artiodactyla Unterordnung Schweineartige Suina Familie Echte SchweineWissenschaftlicher NameSuidaeGray 1821GattungenSus Hirscheber Babyrousa Warzenschweine Phacochoerus Riesenwaldschwein Hylochoerus Buschschweine Potamochoerus Das Pinselohrschwein zahlt zu den am auffalligsten gefarbten SchweinenDas Warzenschwein ist eine von funf afrikanischen Schweinearten Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Nahrung 5 Fortpflanzung 6 Schweine und Menschen 7 Fossile Schweinezahne 8 Systematik 8 1 Aussere Systematik 8 2 Innere Systematik 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseMerkmaleEchte Schweine sind mittelgrosse Saugetiere die durch eine kompakte fassformige Korperform gekennzeichnet sind Die Haut ist derb und sparlich mit kurzen borstenartigen Haaren versehen Die Fellfarbung variiert von rotlichbraun uber grau bis schwarz Die Kopf Rumpf Langen reichen von 50 bis 190 Zentimeter wozu noch ein 3 bis 45 Zentimeter langer Schwanz kommt Das Gewicht variiert von 6 bis 12 Kilogramm beim Zwergwildschwein und bis zu 350 Kilogramm bei den schwersten Arten Kennzeichnend fur den Kopf sind der kegelformige langgestreckte Schadel die Hauer und der Russel Dieser endet in einer nackten Russelscheibe die um die kreisrunden Nasenoffnungen herum liegt Der Russel wird durch einen Knochen oder Knorpel Russelbein Os rostrale der dem Zwischenkieferbein aufsitzt gestutzt Die Augen sind weit oben am Kopf angeordnet und klein die Ohren schmal und zugespitzt und manchmal mit Haarbuscheln versehen Innerhalb des Gebisses sind die hervorstehenden Eckzahne in der Jagersprache Hauer genannt das auffalligste Kennzeichen aber bei den Mannchen deutlicher ausgepragt als bei den Weibchen Sowohl die Eckzahne des Ober als auch des Unterkiefers sind wurzellos und somit dauerwachsend Sie ragen kreisformig nach oben und aussen durch ein standiges Aneinanderreiben werden sie scharf gehalten Am eindrucksvollsten sind diese Eckzahne bei den Hirschebern bei denen die oberen Hauer sogar durch den Russel wachsen und beim Warzenschwein bei dem sie 60 Zentimeter lang werden konnen Die oberen Schneidezahne sind klein und teilweise reduziert die unteren sind langgestreckt und annahernd waagrecht Die Zahnformel der Echten Schweine lautet I 1 3 3 C 1 1 P 2 4 2 4 M 3 3 insgesamt haben sie also 34 bis 44 Zahne Der Kopf ist an das Wuhlen im Erdboden angepasst einige Arten haben zusatzlich warzige Hocker im Gesicht Echte Schweine haben an jedem Fuss vier Zehen Die erste Zehe fehlt stets die dritte und vierte sind mit Hufen ausgestattet vergrossert und tragen das ganze Gewicht Die zweite und funfte Zehe Afterklauen genannt liegen weiter oben am Fuss und beruhren den Boden ublicherweise nicht Die Unterarm und Unterschenkelknochen sind stets getrennt Verbreitung und LebensraumDas naturliche Verbreitungsgebiet der Echten Schweine umfasst Eurasien sowie Afrika Der grosste Artenreichtum herrscht dabei in Sudostasien wo auf den Philippinen und in Indonesien eine noch nicht endgultig geklarte Anzahl von Arten lebt Echte Schweine bevorzugen Walder und baumbestandene Gebiete wie Savannen allzu trockene Regionen meiden sie jedoch in der Regel Das Hausschwein wurde als Haustier weltweit eingefuhrt verwilderte Populationen finden sich mittlerweile auch in Nord und Sudamerika Australien und auf zahlreichen Inseln LebensweiseEchte Schweine sind vorrangig nachtaktiv insbesondere dort wo sie vom Menschen gestort werden Als Schlafplatze dienen ihnen dichte Vegetation selbstgegrabene oft mit Pflanzen verkleidete Erdhohlen naturliche Hohlen oder die verlassenen Baue anderer Tiere Sie sind meist in der Nahe von Gewassern zu finden viele Arten nehmen Schlammbader um die Haut zu reinigen und von Parasiten zu befreien Schweine konnen schnell laufen und gut schwimmen im Bedrohungsfall konnen sie jedoch aggressive Kampfer sein die ihre Fressfeinde mit ihren Hauern attackieren Echte Schweine leben meist in Gruppen zusammen oft bilden sich solche Gruppen aus einem oder mehreren Weibchen samt ihrem Nachwuchs wahrend die erwachsenen Mannchen einzelgangerisch leben Das Territorialverhalten ist bei vielen Arten nicht sehr ausgepragt NahrungEchte Schweine sind in der Regel Allesfresser Sie nehmen sowohl pflanzliche Nahrung wie Wurzeln Knollen Fruchte und Blatter als auch tierische Nahrung wie Insekten Wurmer kleine Wirbeltiere und auch Aas zu sich Viele Arten graben mit der Schnauze oder den Hauern auf der Nahrungssuche im Boden FortpflanzungBei vielen Arten kommt es zwischen den Mannchen zu Kampfen um das Paarungsvorrecht die durch wuchtige Kopfstosse oder durch Kampfe mit den Hauern gefuhrt werden Die Tragzeit betragt meist drei bis funf Monate die Wurfgrosse je nach Art zwischen eins und acht Bei den meisten Arten ausser Hirschebern und Hausschweinen tragen die Jungtiere ein charakteristisches Streifenkleid das der Tarnung dient Schweine sind Nestfluchter und werden meist nach einigen Wochen entwohnt Schweine und MenschenVor allem wegen ihres Fleisches werden viele Schweinearten gejagt schon fruh wurde das Wildschwein zu diesem Zweck auch domestiziert Dieser Vorgang geschah moglicherweise schon vor 8500 Jahren womit sie zu den fruhesten bekannten Nutztieren zahlen Einige andere Schweinearten wie Sulawesi Pustelschwein Buschschwein oder Hirscheber werden ebenfalls zu diesem Zweck gehalten meist aber in halbwilder Form Durch Bejagung und Verlust des Lebensraumes sind einige Arten selten geworden Zu den bedrohtesten Arten zahlen das Zwergwildschwein und das Visayas Pustelschwein die beide von der IUCN als vom Aussterben bedroht critically endangered gelistet werden einige Pustelschweinarten sind bislang nur durch Schadelfunde bekannt sodass uber ihre Gefahrdung nichts Genaues gesagt werden kann Fossile Schweinezahne nbsp Fossile Schweinezahne aus der Sammlung KoenigswaldWenn das Alter von Fundschichten in palaontologischen Grabungsstatten ermittelt werden soll kann diese Altersbestimmung haufig nur anhand von Vergleichen mit anderen Fundorten durchgefuhrt werden deren Alter bereits bekannt ist relative Datierung Die Vergleiche stutzen sich in der Regel auf Leitfossilien von denen in Afrika und Asien fur Fundstellen aus dem Pliozan und dem fruhen Pleistozan insbesondere fossile Schweinezahne eine wichtige Rolle spielen Vor allem die 3 Molaren der Buschschweine und der Riesenwaldschweine haben sich in den vergangenen vier Millionen Jahren von breit niedrig zu hochkronig schmal verandert weswegen ihre Gestalt ein verlasslicher Hinweis auf ihr Alter ist 1 Systematik nbsp Das Bartschwein ist wie die meisten Schweine ein AllesfresserAussere Systematik In der klassischen Systematik bilden die Echten Schweine zusammen mit den Nabelschweinen oder Pekaris und den Flusspferden die Unterordnung der Schweineartigen oder Nichtwiederkauer Suina innerhalb der Paarhufer In der phylogenetischen Systematik mussen auch die Wale die sich aus flusspferdahnlichen Vorfahren entwickelt haben in diese Gruppe einbezogen werden Das kommt in folgendem Kladogramm zum Ausdruck Cetartiodactyla Paarhufer und Wale N N Schweineartige Suina Echte Schweine und Nabelschweine Cetruminantia Wiederkauer Ruminantia Cetancodonta Whippomorpha Wale Cetacea Flusspferde Hippopotamidae Schwielensohler Tylopoda heute nur durch die Kamele vertreten Innere Systematik nbsp Hirscheber mit den typischen durch den Russel wachsenden HauernDie Schweine werden in sechs Gattungen mit knapp 20 Arten eingeteilt Die Gattung Sus umfasst acht Arten darunter das Wildschwein sowie die Bart und Pustelschweine Das Zwergwildschwein ist die einzige Art der Gattung Porcula und die kleinste lebende Schweineart Die Buschschweine Potamochoerus umfassen zwei Arten das Buschschwein und das Pinselohr oder Flussschwein Das Riesenwaldschwein ist der einzige Vertreter der Gattung Hylochoerus und ist die grosste lebende Schweineart Die Warzenschweine Phacochoerus umfassen zwei in Afrika lebende Arten das Eigentliche Warzenschwein und das Wustenwarzenschwein Die Hirscheber oder Babirusas Babyrousa der Insel Sulawesi und vorgelagerter Inseln sind dadurch gekennzeichnet dass ihnen Hauer durch den Russel wachsen LiteraturRonald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Don E Wilson amp DeeAnn M Reeder Mammal Species of the World Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 lfd ISBN 0 8018 8221 4 Weblinks nbsp Commons Echte Schweine Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Friedemann Schrenk Timothy Bromage Der Hominiden Korridor Sudostafrikas In Spektrum der Wissenschaft Nr 8 2000 S 48 49 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Echte Schweine amp oldid 233849094