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Das Buschschwein Potamochoerus larvatus ist eine im ostlichen und sudlichen Afrika verbreitete Saugetierart aus der Familie der Echten Schweine Suidae BuschschweinBuschschwein Potamochoerus larvatus SystematikUberordnung LaurasiatheriaOrdnung Paarhufer Artiodactyla Unterordnung Schweineartige Suina Familie Echte Schweine Suidae Gattung Buschschweine Potamochoerus Art BuschschweinWissenschaftlicher NamePotamochoerus larvatus F Cuvier 1822 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Nahrung 5 Fortpflanzung 6 Buschschweine und Menschen 7 Systematik 8 Unterarten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenBuschschweine sind weniger kontrastreich gefarbt als die Pinselohrschweine mit denen sie fruher in eine Art gestellt wurden Ihr Fell ist zottiger die Fellfarbung kann von rotlich braun bis grau und fast schwarz variieren Auffallig ist die heller gefarbte Ruckenmahne die sich vom Nacken entlang nach hinten erstreckt Die Haarbuschel an den blatterformigen Ohren sind vorhanden aber weniger stark ausgepragt als beim Pinselohrschwein Beide Geschlechter haben Hauer Diese verlangerten Eckzahne wachsen aus Ober und Unterkiefer und schleifen sich aneinander ab Die Mannchen haben ausserdem warzenartige Auswuchse des Nasenbeins unterhalb der Augen Buschschweine erreichen eine Kopf Rumpf Lange von 100 bis 150 Zentimetern eine Schulterhohe von 55 bis 80 Zentimetern und ein Gewicht von 55 bis 120 Kilogramm Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des BuschschweinsObwohl das Warzenschwein bekannter ist sind Buschschweine die mit Abstand haufigsten und am weitesten verbreiteten wilden Schweine Afrikas Ihr Verbreitungsgebiet liegt im ostlichen und sudlichen Afrika und erstreckt sich von Athiopien bis Sudafrika Sie sind an verschiedene Habitate angepasst und kommen in Regen und Trockenwaldern ebenso vor wie in Sumpfregionen und Dornbuschsavannen Nur sehr trockene Regionen wie die Sahelzone und der halbwustenartige Sudwesten des Kontinents der von der Karoo und der Kalahari bedeckt ist bieten keinen geeigneten Lebensraum fur diese Schweineart Mancherorts scheuen diese Tiere die Nahe des Menschen nicht und leben auf Feldern und in der Nahe von Dorfern Ein geeigneter Lebensraum fur Buschschweine muss Dickicht oder hohes Gras umfassen in dem sich die Tiere vollstandig verbergen konnen Wilde Buschschweine findet man auch auf Madagaskar und Mayotte Da es dort naturlicherweise keine Schweine gab glaubt man dass sie vor Jahrhunderten durch Menschen auf diese Inseln verschleppt worden sind Andere Theorien sagen dass die Schweine auf Treibholz die Inseln in jungerer Zeit auf naturlichem Wege erreicht haben Lebensweise BearbeitenBuschschweine sind uberwiegend nachts und nur regional auch wahrend der kuhlen Tagesstunden aktiv Sie schlafen in selbst gegrabenen Bauen und in dichtem Buschwerk Sie leben in Familiengruppen die gewohnlich vier bis zehn Tiere umfassen und in der Regel von einem Mannchen begleitet werden Sie sind territorial die Reviergrosse umfasst vier bis zehn Quadratkilometer Die Territorien werden durch Drusensekrete und durch Kratzer an Baumstammen mit den Hauern markiert Wenn zwei Gruppen einander begegnen kommt es zu lauten Drohgebarden aber selten zu ernsthaften Kampfen Daneben gibt es auch Junggesellengruppen und Einzelganger Ihr Hauptfeind ist der Leopard nach dessen Dezimierung sie sich in vielen Teilen Afrikas zu einer regelrechten Landplage entwickelt haben Aber auch Lowen Hyanen und Wildhunde konnen den Schweinen gefahrlich werden Im Bedrohungsfall konnen sie schnell laufen sie sind auch gute Schwimmer Wenn sie in die Enge getrieben werden sind sie durchaus wehrhaft Nahrung BearbeitenAuf Nahrungssuche graben sie Wurzeln und Knollen aus und suchen nach Fruchten und Beeren als Allesfresser nehmen sie aber auch Eidechsen Insekten Vogeleier und kleine Wirbeltiere zu sich In landwirtschaftlich genutzten Gebieten ernahren sie sich zu einem Grossteil von Feldfruchten Fortpflanzung BearbeitenDie zwei bis sechs gestreiften Jungtiere die nach einer Tragzeit von rund vier Monaten in einem selbstgebauten Grasnest zur Welt kommen konnen kurz nach der Geburt laufen und folgen der Mutter schon nach wenigen Tagen Sie werden nach zwei bis vier Monaten entwohnt und mit eineinhalb bis drei Jahren geschlechtsreif Buschschweine und Menschen BearbeitenWegen ihrer verborgenen Lebensweise dauerte es lange ehe es Berichte uber das Verhalten der Buschschweine in freier Wildbahn gab Erstmals zoologisch beschrieben wurde das Buschschwein 1648 von Georg Marcgrav eigenartigerweise in einem Buch uber die Naturgeschichte Brasiliens moglicherweise waren Einzeltiere mit afrikanischen Sklaven nach Sudamerika gelangt Es gibt Anzeichen dafur dass das Buschschwein in den letzten Jahrzehnten konstant haufiger geworden ist was mit dem Ruckgang grosser Raubtiere wie Leoparden im Zusammenhang stehen durfte Da die Tiere oft auf Plantagen einfallen und ganze Ernten zunichtemachen gelten sie vielerorts als Plage Gejagt werden sie auch wegen ihres Fleisches In manchen Gegenden Afrikas vor allem aber auf Madagaskar sind Buschschweine gezahmt und als Nahrungsquelle gehalten worden Eine wirkliche Domestikation ist aber nie erfolgt da sich die Tiere in Gefangenschaft nicht vermehrt haben sondern Nachschub immer aus Wildbestanden gekommen ist Systematik BearbeitenDas Busch und das Pinselohr oder Flussschwein wurden fruher als eine gemeinsame Art betrachtet Heute werden sie auch aufgrund der Unterschiede im Ausseren Pinselohrschweine sind farbenprachtiger und des getrennten Verbreitungsgebietes Pinselohrschweine leben im westlichen und mittleren Afrika als getrennte Arten gefuhrt Gemeinsam bilden sie die Gattung der Buschschweine Potamochoerus Unterarten BearbeitenEs werden sechs Unterarten des Buschschweins unterschieden 1 Potamochoerus larvatus larvatus F Cuvier 1822 Potamochoerus larvatus somaliensis De Beaux 1924 Potamochoerus larvatus hassama Heuglin 1863 Potamochoerus larvatus edwardsi A Grandidier 1867 Potamochoerus larvatus nyasae Forsyth Major 1897 Potamochoerus larvatus koiropotamus Desmoulins 1831 Literatur BearbeitenChris Stuart Tilde Stuart Field Guide to the Larger Mammals of Africa Struik 2000 ISBN 1 86872 534 0 Gus Mills Lex Hes Saugetiere des sudlichen Afrikas Struik 1997 ISBN 3 8290 3610 8 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Buschschwein Potamochoerus larvatus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Buschschwein auf Ultimate Ungulate englisch mit Fotos und Verbreitungskarte Potamochoerus larvatus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Pigs amp Peccaries Specialist Group 1996 Abgerufen am 13 11 2006 Einzelnachweise Bearbeiten Don Ellis Wilson DeeAnn Marie Reeder Mammal species of the world a taxonomic and geographic reference Band 1 Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 978 0 8018 8221 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buschschwein amp oldid 232655498