www.wikidata.de-de.nina.az
Die Sturmannshohle ist eine naturliche Karsthohle nahe der schwabischen Gemeinde Obermaiselstein im Landkreis Oberallgau Der Eingang liegt 978 Meter uber NHN und ist uber eine Treppenanlage erreichbar Die Hohle hat eine Gesamtlange von 460 Metern Sie ist die einzige begehbare Schauhohle in der Region Die Sturmannshohle ist als Geotop Nummer 780H001 1 registriert SturmannshohleLage Allgau DeutschlandGeographischeLage 47 26 12 N 10 14 8 O 47 436666666667 10 235555555556 Koordinaten 47 26 12 N 10 14 8 OSturmannshohle Bayern Katasternummer 1151 1Typ Aktive BachhohleEntdeckung 1815 erstmals erwahntSchauhohle seit 1905Beleuchtung elektrisch seit 1905 Gesamtlange 460 MeterLange des Schau hohlenbereiches 287 MeterBesonderheiten Schrattenkalk Helvetikum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Geologie 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise und Anmerkungen 7 WeblinksGeschichte BearbeitenErstmals wurde die Hohle 1815 schriftlich erwahnt Bis 1904 gab es mehrere Versuche die Hohle bis zum Ende zu erkunden 1904 erkundete sie der Obermaiselsteiner Lehrer Eppler bis zum Wasserlauf und Hohlensee Bis 1905 wurde die Hohle mit Eisentreppen im Schacht sowie elektrischer Beleuchtung ausgestattet und als Schauhohle eroffnet Beschreibung BearbeitenDie Hohle ist an einer senkrechten Schichtfuge angelegt und zeigt im gesamten Verlauf spaltformige Querschnitte auf Es hat sich eine gleichmassig fallende Hohlensohle gebildet Der 287 Meter lange Fuhrungsweg fuhrt durch verschiedene Abteilungen der Hohle Vom Torle aus geht es durchs Drachentor zum Theater dann geht es zum 30 Meter hohen schlotformigen Adlerschacht um dann uber den Hollenrachen den Endpunkt Hohlenkessel zu erreichen Der Gesamthohenunterschied in der Hohle betragt 74 Meter Die Hohle hat im Sommer wie im Winter eine Lufttemperatur von 4 bis 8 Grad Celsius Hohlensinter und Tropfsteine gibt es in der gesamten Hohle nicht Aufgrund der kunstlichen Beleuchtung sind an den Felswanden vereinzelt Farne und Moose zu sehen die ohne kunstliches Licht nicht bestehen konnten Die Hohle ist wie auch die benachbarte Fallbachhohle Winterquartier von einigen Fledermausarten wie dem Grossen Mausohr der Wasserfledermaus der Mopsfledermaus und dem Grauen Langohr 2 Geologie Bearbeiten nbsp Gletschermuhle in der SturmannshohleDie vom Bayerischen Landesamt fur Umwelt 2016 als geowissenschaftlich wertvolles Geotop bewertete Hohle wurde im unterkretazischen Schrattenkalk angelegt 3 Die Anlage der Hohle erfolgte an der Schnittstelle von einer Kluft und einer steilen Schichtflache Das steile Einfallen der Schichtflache ist auf die tektonische Deformation der Schrattenkalke wahrend der Auffaltung der Alpen im Alttertiar zuruckzufuhren Dabei wurden die Gesteine verfaltet und zum Teil weit auf das Alpenvorland uberschoben Die Anlage der Sturmannshohle erfolgte in einer Antiklinalstruktur dem sogenannten Schwarzenberg Gewolbe Die sedimentar oder tektonisch entstandenen Trennflachen wurden durch eindringendes kohlensaurereiches Regenwasser erweitert Die Losung von Karbonaten an den Trennflachen wird auch als Verkarstung bezeichnet Besonders wahrend der Warmzeiten im Pleistozan drang sandbeladendes Schmelzwasser in die Gesteinsspalten ein und erweiterte mechanisch die Trennfugen zu Rohren und Schachten Im Bereich des Fuhrungsweges ist eine derartige Gletschermuhle aufgeschlossen Die Sturmannshohle ist vom Typ her eine Karst Schacht und Horizontalhohle 1 Das heute aktive Karstniveau liegt 40 Meter unter dem Eingangsniveau der Hohle Zu Zeiten der Schneeschmelze steigt das Niveau des Hohlenbaches bzw Hohlensee um bis zu 10 Meter an Der Hohlenbach durchstromt den Hohlensee und verlasst durch eine Spalte die Sturmannshohle nach Osten und tritt als diffuse Karstquelle nahe dem Eingang der touristisch nicht erschlossenen Fallbachhohle an die Oberflache Beide Hohlensysteme sind durch einen Siphon hydrologisch miteinander verbunden Der Fallbach quert den Weg vom Parkplatz zum Hohleneingang Im Bereich des Bachbettes sind haufig Kalktuffablagerungen zu beobachten Die Sturmannshohle ist ein heute ein Exkursionspunkt im Geopark Allgau im Naturpark Nagelfluhkette 4 Bildergalerie nbsp Der Aufstieg nbsp Bronzetafel am Eingang nbsp Die Fahrung nbsp Das Ende der Hohle nbsp HohlenbachLiteratur BearbeitenHans Binder Anke Luz Hans Martin Luz Schauhohlen in Deutschland Hrsg v Aegis Verlag Ulm 1993 ISBN 3 87005 040 3 Stephan Kempe Welt voller Geheimnisse Hohlen Reihe HB Bildatlas Sonderausgabe Hrsg v HB Verlags und Vertriebs Gesellschaft 1997 ISBN 3 616 06739 1 Klaus Cramer Die Sturmannshohle Reihe Kleine Schriften zur Karst und Hohlenkunde Band 16 1975 J Oertel Die Sturmannshohle bei Ober Maiselstein In Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins Jahrgang 1877 Band VIII S 125 130 Google Digitalisat J Oertel Die Sturmannshohle bei Ober Maiselstein im Algau In Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins Jahrgang 1878 Band IX S 229 236 Google DigitalisatSiehe auch BearbeitenListe der Schauhohlen in Deutschland Liste der HohlenEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b Geotopdatenblatt 780H001 Sturmannshohle In Geotoprecherche in Bayern Bayerisches Landesamt fur Umwelt 25 Januar 2016 abgerufen am 6 Februar 2016 Achtung Link startet sofortigen Download Andreas Zahn Fledermausschutz in Sudbayern 2011 2013 Untersuchungen zur Bestandsentwicklung und zum Schutz von Fledermausen in Sudbayern im Zeitraum 01 11 2011 31 12 2013 Hrsg Bayerisches Landesamt fur Umwelt Augsburg 2015 S 64 Ulrich Lagally Stefan Glaser Elisabeth Jobe Georg Loth Andreas Murr Hubert Schmid Wolfgang Schmid Klaus Schwerd Stephan Sieblitz und Ulrich Teipel Geotope in Schwaben In Bayerisches Landesamt fur Umwelt Hrsg Erdwissenschaftliche Beitrage zum Naturschutz Band 7 Augsburg 2009 ISBN 978 3 936385 34 2 S 132 Aus der Serie Allgauer Geotope stellen wir kurz vor Die Starzlachklamm bei Sonthofen In www geopark allgaeu de Abgerufen am 6 Februar 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sturmannshohle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Seite zur Sturmannshohle Eintrag im Geotopkataster Bayern Schauhohlen in DeutschlandSchauhohlen in Deutschland Aggertalhohle Altensteiner Hohle Atta Hohle Balver Hohle Barbarossahohle Karls und Barenhohle Baumannshohle Bilsteinhohle Binghohle Charlottenhohle Dechenhohle Dienstedter Karsthohle Drachenhohle Syrau Eberstadter Tropfsteinhohle Einhornhohle Harz Erdmannshohle Goetz Hohle Gussmannshohle Gutenberger Hohle Heimkehle Heinrichshohle Herbstlabyrinth Adventhohle System Hermannshohle Harz Hohler Fels Iberger Tropfsteinhohle Kalkberghohle Kittelsthaler Tropfsteinhohle Kluterthohle Kolbinger Hohle Konig Otto Tropfsteinhohle Kubacher Kristallhohle Laichinger Tiefenhohle Marienglashohle Maximiliansgrotte Nebelhohle Niedaltdorfer Tropfsteinhohle Olgahohle Osterhohle Reckenhohle Schellenberger Eishohle Schertelshohle Schillat Hohle Schulerloch Sontheimer Hohle Sophienhohle Sturmannshohle Teufelshohle bei Pottenstein Teufelshohle bei Steinau Tschamberhohle Wendelsteinhohle Wiehler Tropfsteinhohle Wimsener Hohle Siehe auch Liste der Schauhohlen in Deutschland und Marchen und Sandsteinhohle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sturmannshohle amp oldid 236911073