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Das Graue Langohr Plecotus austriacus ist eine Art der Langohrfledermause Gattung Plecotus Graues LangohrGraues Langohr Plecotus austriacus SystematikUberfamilie Glattnasenartige Vespertilionoidea Familie Glattnasen Vespertilionidae Unterfamilie Eigentliche Glattnasen Vespertilioninae Tribus PlecotiniGattung Langohrfledermause Plecotus Art Graues LangohrWissenschaftlicher NamePlecotus austriacusJ Fischer 1829 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Aktivitat und Quartiere 3 2 Ernahrung 3 3 Fortpflanzung und Entwicklung 4 Gefahrdung 5 Philatelistisches 6 Belege 6 1 Zitierte Belege 6 2 Literatur 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDas Graue Langohr erreicht eine durchschnittliche Kopf Rumpf Lange von 41 bis 58 Millimetern Maximallangen bis 60 Millimeter konnen auftreten Der Schwanz ist 37 bis 55 maximal 57 Millimeter lang und die Flugelspannweite betragt 255 bis 292 Millimeter Wie andere Langohrfledermause fallen die besonders ausgepragten Ohren auf die Langen von 31 bis 41 Millimeter erreichen und etwa 22 bis 24 Querfalten aufweisen Das Korpergewicht liegt bei 5 bis 13 Gramm Im Aussehen und der Grosse gleicht das Graue Langohr dem Braunen Langohr Plecotus auritus die Farbe des relativ langen Felles ist an der Haarbasis allerdings schiefergrau wodurch die Oberseite eher grau ist und nur selten eine leichte braunliche Farbung aufweist Die Korperunterseite ist ebenfalls grau gefarbt Auffallend ist die graue Maske um die relativ grossen Augen zudem ist die Schnauze des Tieres etwas langer und spitzer Weitere Unterschiede finden sich in weniger auffallenden Merkmalen wie der kurzeren Zehenbehaarung dem verdickten Penisende und der Penislange Wie beim Braunen Langohr sind die Flugel relativ breit und die Armflughaut setzt an der Zehenwurzel an Der Fusssporn Calcar ist so lang dass er fast die Halfte der Lange der Schwanzflughaut betragt ein Epiblema fehlt Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Graue Langohr ist in beinahe ganz Europa mit Ausnahme des Nordens verbreitet Die nordliche Verbreitungsgrenze zieht sich dabei etwa entlang des 53 Breitengrads von Nordfrankreich durch die Niederlande und Norddeutschland sowie Nordpolen und die Ukraine Nord und Ostsee werden dabei nicht erreicht Ausserdem ist die Art im aussersten Suden Grossbritanniens nachgewiesen Im Suden reicht das Verbreitungsgebiet bis an die europaische und die nordafrikanische Mittelmeerkuste sowie in die Turkei zudem ist ein Grossteil der im Mittelmeer liegenden Inseln von der Art besiedelt Die Verbreitungsgebiete von Grauen und Braunen Langohren uberschneiden sich in weiten Teilen wobei das des Grauen Langohres nicht so weit nach Norden reicht und davor bis zum Mittelmeer im Suden geht Auch mit Plecotus macrobullaris und deren beiden Unterarten dem Alpen Langohr und dem Kaukasischen Langohr gibt es Uberschneidungen wobei Letztere eher in den Hohenlagen der Gebirge leben Das Graue Langohr ist eine warmeliebende Art die sich bevorzugt in Kulturlandschaften aufhalt In Mitteleuropa lebt sie vor allem in Bereichen menschlicher Behausungen und in warmeren Tallagen wahrend sie grossere Waldbereiche weitgehend meidet Die maximalen Hohenlagen in denen diese Art angetroffen wurden lagen in 1380 Metern NN Lebensweise BearbeitenAktivitat und Quartiere Bearbeiten Die Langohren sind ortstreu und legen entsprechend keine grosseren Wanderungen zuruck Die Abstande zwischen den Winter und Sommerquartieren betragen in der Regel etwa 20 Kilometer die maximal ermittelten Wanderentfernungen liegen bei etwa 62 Kilometern Die Fledermause halten sich wahrend des Sommers in ihren Sommerquartieren oder Wochenstuben auf die sich in der Regel in Gebauden befinden Man findet sie vor allem in Dachern wo sie teilweise frei im Dachfirst oder Spalten oder Balkenzwischenraumen leben Die Quartiere werden teilweise auch von anderen Arten bewohnt etwa vom Grossen Mausohr Myotis myotis oder der Kleinen Hufeisennase Rhinolophus hipposideros Einzelne Tiere werden zudem in Hohlen und selten in Fledermauskasten angetroffen Die Sommerquartiere dienen als Ausgangspunkt fur die Jagd und als Ruheplatz fur den Tag Die Winterquartiere finden sich meistens in Hohlen oder Kellern und Stollen mit gleichmassigen Temperaturen von 2 bis 9 C selten bis 12 C Hier hangen die Tiere haufiger als die in den gleichen Quartieren uberwinternden Braunen Langohren frei an der Wand wobei sie meistens einzeln und nur selten in kleinen Gruppen von zwei bis funf Tieren auftreten Ihren Winterschlaf halten die Grauen Langohren von September Oktober bis Marz April Ernahrung Bearbeiten Das Graue Langohr jagt wahrend der Nacht Der Ausflug aus dem Sommerquartier findet dabei mit dem Einbruch der Dunkelheit statt Die Beute wird vor allem im freien Luftraum erbeutet wobei die Langohren als geschickte Flieger mit flatterhaftem Flug gelten Dabei betragen die Fluggeschwindigkeiten 10 bis 30 km h und die Flughohen zwischen 0 5 und 10 Meter Zudem sammeln sie auch Beutetiere von Blattern die sie mit dem Ultraschallsystem erkennen konnen Als Nahrung dienen vor allem Schmetterlinge vor allem Noctuidae die zwischen 70 und 90 Prozent der Nahrung ausmachen Ausserdem jagen sie Zweiflugler Kafer und andere Insekten Fortpflanzung und Entwicklung Bearbeiten Die Paarungszeit des Grauen Langohrs liegt im September und damit kurz vor dem Beginn des Winterschlafes Die Paarungen finden entsprechend in den Winterquartieren statt Im Sommer finden sich die Weibchen in relativ kleinen Gruppen von 10 bis 30 in Ausnahmefallen bis 100 Tieren in den Wochenstuben in Hausdachern zusammen Wochenstuben in Baumen oder Fledermauskasten sind bislang nicht entdeckt worden Die Jungtiere kommen Mitte bis Ende Juni zur Welt Die Weibchen erreichen ihre Geschlechtsreife im zweiten Lebensjahr die Mannchen wahrscheinlich bereits fruher Das Maximalalter der Tiere liegt bei etwa 25 5 Jahren Gefahrdung BearbeitenDie Bestande des Grauen Langohrs werden in der Roten Liste das Bundesamtes fur Naturschutz von 2020 als vom Aussterben bedroht bezeichnet mit starker Abnahme Als Grunde gelten hier vor allem die Verbauung und Zerstorung der Quartiere sowie die Verwendung von giftigen Pestiziden und Holzschutzmitteln 1 Philatelistisches BearbeitenMit dem Erstausgabetag 1 August 2019 gab die Deutsche Post AG in der Serie Fur die Jugend ein Postwertzeichen im Nennwert von 95 40 Eurocent mit dem Abbild des Grauen Langohrs heraus Der Entwurf stammt vom Grafiker Thomas Serres aus Hattingen Belege BearbeitenZitierte Belege Bearbeiten https www bfn de fileadmin BfN roteliste Dokumente NaBiV 170 2 1 RL Saeugetiere 2020 20210421 0804 pdfLiteratur Bearbeiten Wilfried Schober Eckhard Grimmberger Die Fledermause Europas Kennen bestimmen schutzen 2 aktualisierte Auflage Franckh Kosmos Verlags GmbH Stuttgart 1998 Seiten 187 189 ISBN 3 440 07597 4 Reinald Skiba Europaische Fledermause Die Neue Brehm Bucherei Band 648 Westarp Wissenschaften Hohenwarsleben 2003 Seiten 181 184 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Plecotus austriacus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graues Langohr amp oldid 238948277