www.wikidata.de-de.nina.az
Die Weberknechte lateinisch Opiliones auch Geist Habergeiss Habermann Kanker Opa Langbein Mahder Schneider Schneidergeiss Schuster Tod Waldschreit Weber und Zimmermann genannt sind eine Ordnung der Kieferklauentrager Chelicerata Weltweit sind etwa 6600 Arten mit Korperlangen von 2 bis 22 Millimetern bekannt Aus Deutschland sind davon 55 Arten bekannt 1 2 Die Weberknechte enthalten die bekannten langbeinigen Arten daneben aber auch Arten die gedrungen und milbenformig sind Die grossten Vertreter der Weberknechte sind Trogulus torosus Familie Trogulidae mit einer Korperlange von 22 Millimetern sowie Mitobates stygnoides mit nur 6 Millimeter Korperlange aber mit 160 Millimeter langen Beinen In Mitteleuropa sind etliche Arten der Weberknechte zumindest regional gefahrdet WeberknechteHadrobunus grandis heimisch in Teilen der USA Systematikohne Rang Urmunder Protostomia Uberstamm Hautungstiere Ecdysozoa Stamm Gliederfusser Arthropoda Unterstamm Kieferklauentrager Chelicerata Klasse Spinnentiere Arachnida Ordnung WeberknechteWissenschaftlicher NameOpilionesSundevall 1833UnterordnungenCyphophthalmi Eupnoi Dyspnoi LaniatoresWichtigstes Unterscheidungsmerkmal zu den Webspinnen ist eine sogenannte Verwachsung des Vorder Prosoma Cephalothorax und Hinterkorpers Opisthosoma das Opisthosoma ist stets gegliedert Weberknechte verfugen weder uber Spinndrusen noch uber Giftdrusen im engeren Sinne allerdings uber Stinkdrusen die ublicherweise giftige Substanzen absondern Sie haben im Gegensatz zu Webspinnen mit einem Penis ein echtes Geschlechtsorgan Inhaltsverzeichnis 1 Korperbau 1 1 Ruckenseite 1 2 Integument mit Mikro und Makroskulpturen 1 3 Extremitaten 1 3 1 Laufbeine 1 3 2 Pedipalpen 1 3 3 Cheliceren 1 4 Augen 1 5 Stinkdrusen 2 Lebensweise der Weberknechte 3 Fortpflanzung 4 Systematik der Weberknechte 4 1 Aussere Systematik 4 2 Innere Systematik 4 2 1 Cyphophthalmi 4 2 2 Eupnoi 4 2 3 Dyspnoi 4 2 4 Laniatores 4 3 Arten aus Deutschland 5 Fossile Belege 5 1 Palaozoikum 5 1 1 Tetrophthalmi 5 1 2 Palaozoische Vertreter rezenter Unterordnungen 5 2 Mesozoikum 5 3 Kanozoikum 6 Trivia 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseKorperbauWeberknechte gehoren zu den Spinnentieren bei ihnen ist das Prosoma auf voller Breite an das Opisthosoma angesetzt Dadurch entsteht eine gestaucht eiformige bis rundliche Gestalt Die einzelnen Segmentringe embryonal vermutlich 16 Stuck angelegt sind dabei teilweise verloren gegangen reduziert oder ineinander verschmolzen Auch die Unterscheidung von Sterniten sklerotisiertes Brustteil eines Segmentes und Tergiten dasselbe auf dem Rucken ist nur bei Embryonen erkennbar Ihr erstes Extremitatenpaar sind die dreigliedrigen Chela Mundwerkzeuge Cheliceren das zweite Extremitatenpaar Pedipalpus ist als laufbeinartiges Tast oder Greiforgan ausgebildet Die Extremitatenpaare III bis VI sind die Laufbeinpaare I bis IV Atmungsoffnungen sind Stigmen auf dem zweiten Sternit des Opisthosomas Die Samenubertragung geschieht durch einen Penis Ausserdem gehoren zur groben Ubersicht des Korperbaus die Afteroffnung Operculum anale Offnungen der Stinkdrusen die Dornengruppe und der Augenhugel Auch bei Weberknechten kann es einen Sexualdimorphismus geben Mannchen der Laniatores sind auffallig dunkler als die Weibchen da ihre Chitinhulle dicker ist Ausserdem besitzen sie meist eine deutlich starkere Skulpturierung Ruckenseite nbsp WeberknechtDer Ruckenschild dorsales Scutum des Cephalothorax besteht aus den mehr oder minder miteinander verschmolzenen ersten funf bis sechs Tergiten Die Tergite des dorsalen Hinterleibes sind selten verwachsen haufiger sind sie isoliert und klar voneinander getrennt Die Gliederung des Ruckens ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal Man unterscheidet Scutum completum abdominale Platte des Hinterleibes Segmente I bis VIII und Ruckenschilder des Vorder und Hinterleibes vollstandig verwachsen zu finden bei Sironidae und Oncopodidae Sc magnum abdominale Platte besteht aus Segmenten I bis V restliche Segmente isoliert prosomale Platte vollstandig verschmolzen beide Scuti verschmolzen Charakteristisch fur die meisten Laniatores Palpatores Trogulidae Nemastomatidae Sc parvum letztes abdominale Tergite getrennt Scutum von Vorder und Hinterkorper getrennt und frei beweglich letzte zwei oder drei Tergite des Hinterleibes isoliert z B Phalangioidea Sc tenue ahnlich parvum jedoch mit dunnen Skleritplatten anzutreffen bei Phalangiidae Gagrelinae Weitere Auspragungen werden Sc laminatum Sc intermedium Sc dissectum oder Sc compositum genannt Das Scutum ist meist bereits bei der Adulthautung fertig ausgebildet nur das Sc compositum erst nach der Adulthautung Das Zeichnungsmuster ist bei Arten die in der Streuschicht epigaisch leben stets art und geschlechtsspezifisch Bei Arten in der Krautschicht z B Nemastomatidae ist das Zeichnungsmuster auch innerhalb einer Art in engen Grenzen veranderlich Die Korperfarbung variiert jedoch bei allen Weberknechten sehr stark Sie unterliegt zum einen einer erheblichen individuellen Auspragung und verandert sich im Laufe des Lebens auch noch nach der Adulthautung mit Aushartung des Exoskelettes Die Farbe variiert aber auch in Abhangigkeit von Lebensraum Biotop Hohenlage oder Stratum Bei Mitopus morio Phalangiidae wurden Variationen von Muster als auch Farbung in Abhangigkeit von der Meereshohe des Biotopes nachgewiesen Integument mit Mikro und Makroskulpturen nbsp Weberknecht nbsp Weberknecht Phalangium opilio Der Korper einiger Arten ist mit teils bizarren und farbenprachtigen Dornen und Zacken besetzt die sich nur unter dem Mikroskop erkennen lassen Welche Funktion diese Korperfortsatze haben ist noch ungeklart Sie werden aus dem Integument gebildet und strukturieren Scuta und Sklerite wesentlich starker als bei allen anderen Arachniden Sie konnen als reliefartige Strukturen Hocker Bruckendornen Nemastomatidae Wulste Zapfen Dornen Tuberkel auf dem Scutum oder auf den Pedipalpen Laniatores oder auf den Cheliceren Ischyropsalis auftreten Diese Gebilde tragen ihrerseits oft kleinere Haare oder Tuberkel Zur Mikroskulptur der Haut Kutikula zahlen Reliefbildungen innervierte Sinneshaare massive Mikrotrichien unechte Haare Bezahnelung Granulation und Stridulationsorgane Anders als bei den Webspinnen spielt die Behaarung aber eine untergeordnete Rolle und Trichobothrien fehlen Eine besondere Spezialisierung allerdings sind Drusenhaare und Fiederhaare Pedipalpen sowie Kornchenfelder Granulate Mikrotrichien sind vorwiegend an den Pedipalpen und Laufbeinen anzutreffen liegen meistens distal an Alle Haare dienen der Sinneswahrnehmung vorwiegend sensorisch Weitere Sinnesorgane sind die Sensillen oder Spaltsinnesorgane die den lyraformigen Organen bei Echten Webspinnen entsprechen Im Unterschied zu den lyraformigen Organen der Webspinnen die aus einer Haufung von Sinnesspalten bestehen sind diese bei Weberknechten nur einzeln und in wesentlich geringerer Anzahl anzutreffen bis zu 3000 bei Cupiennius salei bei einigen Weberknechten ca 45 Genauere Erkenntnisse uber die Funktion der Spaltsinnesorgane bei Weberknechten liegen noch nicht vor allerdings durften diese wie bei den Webspinnen zu Orientierung Wahrnehmung der eigenen Korperbewegung und Wahrnehmung von Luftschall dienen Einige Arten innerhalb der Trogulidae Dicranolasmatidae und Selerosomatinae haben eine drusig papillose Haut mit der Sekrete ausgeschieden werden an denen Bodenteile haften bleiben und so eine Erdmimikry bilden Bei Selerosomatinae verhartet das Sekret zu einem porosen glasigen Uberzug Bei Gagrellinae sind die Hautsekrete auch farbig und bei etlichen auch zu grosseren Drusenorganen zusammengefasst Extremitaten Wie alle Spinnentiere besitzen sie acht Beine die bei vielen Arten extrem lang sind Bei Mitobates stygnoides konnen die Beine das 25fache der Korperlange ausmachen Es gibt auch viele Arten ohne diese auffallende Beinlange oder solche mit sehr kurzen Beinen die bei einigen Arten kaum langer als der Korper sind Das erste Beinglied die Hufte Coxa der Extremitaten tragt innen oft einen als Lobus maxillaris bezeichneten lappenformigen Anhang diese Anhange konnen manchmal fast die ganze Unterseite des Prosoma bedecken Die Lobi maxillares der Coxen des zweiten Extremitatenpaars der Pedipalpen besitzen diagnostischen Wert bei der Bestimmung der Familien Laufbeine nbsp Weberknecht in RuhephaseDie vier Laufbeinpaare der Weberknechte gliedern sich in Coxa Hufte Schenkelring Trochanter Femur Schenkel Tibia Schiene Metatarsus Tarsus und das Krallenorgan Tarsalkralle Metatarsus und Tarsus konnen aus nur einem Glied bestehen oder sind sekundar vielfach unterteilt z B weisen Phalangiidae Leiobuninae uber 100 Einzelglieder in Metatarsus und Tarsus auf Diese Scheingelenke sind nicht voll beweglich und bestehen lediglich aus einer Stelle sehr verdunnter und beweglicher Kutikula Das Gelenk zwischen Metatarsus und Tarsus ist stark sklerotisiert und daher leicht zu unterscheiden Solch vielfach gegliederte Tarsen sind unter den Gliederfussern einmalig Sie konnen lassoartig um Grashalme Blatter oder Zweige geschlungen werden und sind so ideal fur die Fortbewegung in der Vegetation der Kraut und Strauchschicht Gleichzeitig konnen sie wie ein Fuss aufgesetzt werden und wirken so wie ein Anker wenn Halt auf dem Boden benotigt wird Die Tarsalkrallen mit denen wie bei den Echten Webspinnen das Laufbein abschliesst sind fur grossere Gruppen charakteristisch ausgepragt Die Krallen der Beinpaare I und II sind einfacher gebaut als die Krallen der Beinpaare III und IV Krallenbau und deren ontogenetische Entwicklung sind noch nicht abschliessend geklart Auch auf den Laufbeinen finden sich Drusen die vermutlich sekundare Geschlechtsorgane sind Phalangodiden haben ausserdem Tarsaldrusen zu demselben Zweck Viele Arten der Phalangiidae konnen Beine die festgehalten werden autotomieren Arten mit kurzeren Beinen konnen dies nicht Pedipalpen Die Pedipalpen vieler Arten sehen oft aus wie Beine so dass vom unbedarften Beobachter auch funf Beinpaare gezahlt werden Sie konnen bei den Laniatores zu einschlagbaren Fangorganen ausgebildet sein dienen aber meist dem Tasten der Fortpflanzung oder bei der Nahrungsaufnahme als Gliedmassen die den Kieferklauen Cheliceren die Nahrung zuschieben Pedipalpen der Weberknechte gliedern sich ahnlich wie ihre Laufbeine in Coxa Trochanter Femur Tibia und Tarsus wobei der Metatarsus fehlt und der Tarsus stets eingliedrig ist Eine Tarsalkralle fehlt haufig Sie dienen als Tastorgan fur den Nahbereich beim Beutefang im Fernbereich ubernehmen dies die Laufbeine bei der Nahrungsaufnahme oder als Kletterhilfe Phalangiidae Wenn der Pedipalpus als Tastorgan genutzt wird ist er stark mit Sinneshaaren behaart Ischyropsalididae die auch teilweise zu Drusenhaaren spezialisiert sind Troguloidea Vor allem Laniatores nutzen den Pedipalpus als Fangbein zum Beuteschlagen und zum Festhalten der Beute Bei ihnen sind die Sinneshaare an den Palpen auf ein Minimum reduziert Cheliceren nbsp Karamea lobata endemisch in NeuseelandDie Cheliceren Kieferklauen entspringen unterhalb des Randes des Cephalothorax und sind mit weichhautigen Membranen verbunden Teilweise sind diese Haute sklerotisiert und mit Dornen besetzt Die Kieferklauen sind dreigliedrig Das dritte Glied bildet die Chela Bei einigen Gruppen unabhangig von ihrer Familienzugehorigkeit ist das Grundglied exzessiv verlangert und ist korperlang oder langer z B Ischyropsalididae Die Cheliceren tragen sekundare Geschlechtsmerkmale wie Drusen oder Poren fur Sekretaustritt die bei der Balz eine Rolle spielen z B Troguloidea Diese Drusen liegen meist im Grundglied bei einigen Gruppen auch im Vorderkorper bei anderen Gruppen sind die Cheliceren vollstandig von Sekretkanalen durchzogen und weisen uberall Poren auf Einige Gattungen verfugen uber nur eine grosse Druse im Vorderkorper die durch einen einzigen Sammelkanal mit einer einzigen Austrittsoffnung Sekret an die Cheliceren nach aussen befordert Die Cheliceren sind meist einreihig bezahnt wobei die Zahne sklerotisiert und kompakt sind Bei einigen Gruppen wiederum findet sich eine zusatzliche doppelte Zahnreihe an der ausseren Schneide mit Zahnen die ihrerseits seitlich eine sageblattartige Oberflache haben Augen Weberknechte verfugen uber ein Paar von Linsenaugen 3 wobei evolutionar auch ein zweites seitlicher liegendes Augenpaar ausgebildet war Dies ist sowohl durch ein auf ein Alter von 305 Millionen Jahren datiertes Fossil belegt als auch durch Untersuchungen an Weberknechtembryonen bei denen Gene fur ein zweites Augenpaar kurzzeitig aktiviert dann jedoch wieder abgeschaltet werden 4 Der Sehsinn ist relativ schlecht entwickelt auch wenn ultraviolettes Licht wahrgenommen wird Welche Rolle dies bei diesen nachtaktiven Tieren spielt ist unklar Ein unter der Lupe auffalliges Merkmal aller Weberknechte ist ein ausgepragter Hugel der die Augen tragt und den Tieren Rundumsicht ermoglicht 5 Dieser Augenhugel kann auch zu einem relativ langen Stiel ausgebildet sein Bei manchen Arten sind die Augenhugel mit Dornen bewehrt 6 Stinkdrusen Samtliche Weberknechte besitzen Stinkdrusen Meist sind ihre Austrittsoffnungen an dem vorderen Ruckenrand bei den Palpatores in Hohe des ersten oder zweiten Beinpaares bei Laniatores nur in Hohe der zweiten Coxa bei den Cyphophthalmi in Hohe zwischen der zweiten oder dritten Hufte auf einem dorso lateralen Kegel Bei Trogulidae Nemastomaditae und Ischyropsalidae sind die Offnungen am seitlichen Rand des Ophistosmas und von oben nicht zu sehen Das Sekret ist ein Wehrsekret das bei starkerem Druck auf den Korper austritt oder bei einem Angriff von Insekten oder Spinnen ausgestossen wird Es ist leichtfluchtig oder flussig meist stark riechend aber vor allem je nach Konzentration betaubend bis todlich Schliesst man Phalangiidae in ein Gefass ein betauben sie sich durch ihr eigenes Sekret Sironidae tupfen es mit den Laufbeinen ab und versuchen damit Angreifer zu benetzen Bei anderen ist es ein hochwirksames Antibiotikum das vermutlich schutzenden bakteriostatischen Einfluss auf die Haut der Tiere hat Nicht verbrauchtes Sekret fliesst in Kanalen nach hinten und verteilt sich seitlich auf die Coxa oder Aussenhaut Uber die Zusammensetzung und uber den genauen Einsatz der Gifte ist wenig bekannt Bei einigen handelt es sich um Gemische mit Chinonen 1 4 Benzochinon oder Heptanon Lebensweise der Weberknechte nbsp Von Wassermilbennymphen parasitierter WeberknechtWeberknechte leben meist in der Bodenschicht oder Bodennahe teils auch von extremen Biotopen und Okosystemen wie Dunen Mooren und Heiden Zur Ernahrung bauen Weberknechte keine Fangnetze sondern ernahren sich hauptsachlich von mikroskopisch kleinen Gliederfussern und auch von toten Insekten In der lockeren Streu des Laubwaldes in Garten Wiesen Hecken oder naturnahen Parks grasen sie mit ihren Cheliceren abgestorbene Pflanzenteile ab auf denen mikroskopisch kleine zersetzende Tiere sitzen Die Pedipalpen tasten dabei voraus die ebenso wie die langen Beine als Taster dienen Daneben gibt es einige Arten die aktiv jagen wie beispielsweise der Schneckenkanker der Schnecken mit seinen scherenartigen Cheliceren aufbricht Bis auf wenige Ausnahmen sind Weberknechte nachtaktiv Sehr hohe Individuendichten sind in naturnahen Laubwaldern oder Feldgeholzen feuchter Standorte oder in Bruchwaldern nachts im Spatsommer nach langerer Trockenheit zu beobachten Die Aktivitat ist aber sehr witterungsabhangig Manche Arten kommen tagsuber an geschutzten Stellen zu Ruhegemeinschaften zusammen Dicht gedrangt und sich mit den Tarsen beruhrend bilden sie auch Uberwinterungsgesellschaften die sich jedoch bei der kleinsten Storung sofort auflosen konnen Diese Uberwinterungsgesellschaften konnen bis zu 70 000 Individuen umfassen Trotzdem gelten Weberknechte als solitar lebend die meisten treffen sich sonst nur zur Paarungszeit 7 Die Intensivierung der Forstwirtschaft und der Landwirtschaft fuhrte zu einem rapiden Verlust von Biotopen wie Hecken Knicks und Bruchwaldern aber auch zu einer quantitativen wie qualitativen Verringerung der Streuschicht in Wiesen und Waldern und anderen Elementen dieser Lebensraume wie zum Beispiel Totholz Damit ist die intensive Landnutzung die Hauptursache fur den Ruckgang einiger Arten dieser Tiergruppe FortpflanzungBei den Weberknechten erfolgt die Ubertragung der Spermien direkt Dabei stehen sich Mannchen und Weibchen mit den Vorderkorpern gegenuber und das Mannchen fuhrt sein Geschlechtsteil durch die Cheliceren hindurch in den Genitalraum des Weibchens Die Geschlechtsoffnung beider Geschlechter wird durch die Ausbildung einer Chitinplatte verlagert im Fall der Phalangioida bis direkt unter den Mundraum In der entstehenden Genitalkammer liegt ein erigierbares und bewegliches Rohr welches von den Weibchen zur Eiablage Ovipositor und von den Mannchen zur Begattung als Penis eingesetzt wird Die Eier legt das Weibchen in kleine Locher oder Spalten am Boden Bei einigen sudamerikanischen Vertretern der Gonyleptidae wurde eine Brutpflege beobachtet Das Mannchen baut ein Nest und bewacht dieses mit den Eiern und Jungtieren vieler Weibchen mit denen es sich gepaart hat Systematik der WeberknechteAussere Systematik Systematische Stellung der Weberknechte Chelicerata Asselspinnen Pycnogonida Palpenlaufer Palpigradi Parasitiformes Poecilophysidea Walzenspinnen Solifugae Acariformes Phalangiotarbida Weberknechte Opiliones Kapuzenspinnen Ricinulei Merostomata Chasmataspidida Eurypterida Weinbergina Dibasterium Offacolus Schwertschwanze Xiphosura Arachnopulmonata Panscorpiones Pseudoskorpione Pseudoscorpiones Skorpione Scorpiones Trigonotarbida Tetrapulmonata Pedipalpi Plesiosiro Geisselskorpione Uropygi Zwerggeisselskorpione Schizomida Geisselspinnen Amblypygi Idmonarachne Uraraneida Webspinnen Araneae Systematik der Cheliceratanach Ballesteros et al 2022 8 Die innere Systematik der Kieferklauentrager lasst sich nur schwer fassen und die genaue systematische Position der Weberknechte innerhalb der Kieferklauentrager ist bislang nicht restlos geklart Traditionelle Systematiken gehen von einem einzelnen Landgang innerhalb des Unterstamms der Chelicerata aus und fassen alle terrestrischen Formen in der Klasse der Spinnentiere Arachnida zusammen die den marinen Formen der Asselspinnen Pycnogonida und Schwertschwanze Xiphosura gegenubersteht 8 In solchen Stammbaumen finden sich die Weberknechte Opiliones oft in einer gemeinsamen Klade mit den Kapuzenspinnen Ricinulei und Milben Acari die sich auf die gemeinsamen Merkmale eines verlangerten zum Tasten verwendeten zweiten Laufbeinpaares weit nach vorne verlagerte Genitaloffnungen und geissellosen Spermatozoen 9 Andere Analysen fanden die Weberknechte in einer als Dromopoda bezeichneten gemeinsamen Klade mit den Skorpionen Scorpiones Pseudoskorpionen Pseudoscorpiones und Walzenspinnen Solifugae Als Synapomorphien dieser Gruppe wurden quer verlaufende Furchen am Carapax ein stark reduziertes Sternum ein aus zwei Segmenten bestehendes Endosternit einen durch Coxae gebildeten Mundvorraum Stomotheca und spezialisierte Gelenke zwischen Patella und Femur und zwischen Patella und Tibia sowie entsprechende Extensormuskeln genannt 10 Jungere phylogenetische Analysen die morphologische Merkmale zahlreicher rezenter und fossiler Taxa mit molekulargenetischen Daten kombinierten liessen jedoch Zweifel an der Monophylie der Arachnida und damit auch an der traditionellen systematischen Stellung der Weberknechte aufkommen Das nebenstehende Kladogramm zeigt in vereinfachter Form das Ergebnis einer solchen Analyse die stark von der traditionellen Systematik der Kieferklauentrager abweicht Die marinen Asselspinnen Pycnogonida bilden darin nach wie vor die urtumlichste Gruppe die allen anderen Kieferklauentragern gegenubersteht Einige Gruppen die traditionell den Arachnida zugeordnet wurden zeigen sich jedoch als naher verwandt mit den Schwertschwanzen Xiphosura und deren fossilen Verwandten als mit anderen terrestrischen Vertretern der Kieferklauentrager was einerseits die Arachnida zu einem paraphyletischen Taxon macht und andererseits darauf hinweist dass es keinen einzelnen Landgang der Chelicerata gegeben hat sondern mehrere 8 Die Analyse findet die Weberknechte Opiliones in einer gemeinsamen Klade mit den ausgestorbenen Phalangiotarbida weit abseits aller Ordnungen mit denen sie in den traditionellen Analysen vergesellschaftet wurden 8 Innere Systematik Systematik der Weberknechte Opiliones Weberknechte Opiliones Cyphophthalmi Pettalidae Stylocellidae Neogoveidae Sironidae Phalangida Palpatores Eupnoi Caddidae Phalangioidea Neopilionidae Protolophidae Sclerosomatidae Phalangiidae Dyspnoi Acropsopilionidae Ischyropsalidoidea Taracidae Ischyropsalididae Sabaconidae Troguloidea Nemastomatidae Nipponopsalididae Trogulidae Dicranolasmatidae Laniatores Insidiatores Triaenonychidae Synthetonychiidae Travunioidea Cladonychiidae Travuniidae NippononychidaeVorlage Klade Wartung 3 Grassatores Phalangodidae Sandokanidae Epedanoidea Epedanidae Petrobunidae Podoctidae Assamiidae Samoidae Biantidae Zalmoxoidea Escadabiidae Fissiphalliidae ZalmoxidaeVorlage Klade Wartung 3 Gonyleptoidea Stygnopsidae Agoristenidae Stygnidae Cryptogeobiidae Cosmetidae Gonyleptidae Manaosbiidae CranaidaeVorlage Klade Wartung 3Systematische Beziehungen der rezenten hoheren Taxa der Opilionesnach Fernandez et al 2017 11 Die mehr als 6500 Arten von rezenten Weberknechten lassen sich etwa 1500 verschiedenen Gattungen zuordnen die sich auf rund 50 Familien aufteilen welche wiederum zu vier Unterordnungen zusammengefasst werden konnen Dazu kommt noch eine funfte Unterordnung von der nur fossile Vertreter bekannt sind 12 Das nebenstehende Kladogramm zeigt die verwandtschaftlichen Verhaltnisse der rezenten hoheren Taxa innerhalb der Weberknechte nach Fernandez et al 2017 11 Cyphophthalmi Die Cyphophthalmi gelten als die urtumlichste der rezenten Unterordnungen der Weberknechte und stehen einer gemeinsamen Klade Phalangida die sich aus den ubrigen rezenten Unterordnungen zusammensetzt gegenuber Die Gruppe umfasst sechs Familien Pettalidae Stylocellidae Neogoveidae Sironidae Ogoveidae und Troglosironidae wobei die beiden Letzteren im nebenstehenden Kladogramm nicht berucksichtigt sind 11 Eupnoi Innerhalb der Phalangida bilden die Unterordnungen der Eupnoi und der Dyspnoi eine gemeinsame als Palpatores bezeichnete Klade die der Unterordnung der Laniatores gegenubersteht Innerhalb der Eupnoi steht die monogenerische Familie der Caddidaeeiner Klade von mehreren Familien gegenuber die als Phalangioidea bezeichnet wird und die Neopilionidae Protolophidae Sclerosomatidae und Phalangiidaeumfasst 11 Dyspnoi Diese Unterordnung umfasst acht Familien wobei sich die Familie der Acropsopilionidaeals Schwestertaxon zu einer Gruppe aus zwei Kladen von denen die eine als Ischyropsalidoidea bezeichnet wird und die Familien Taracidae Ischyropsalididae und Sabaconidaeumfasst wahrend die andere Troguloidea genannte Klade die Familien Nemastomatidae Nipponopsalididae Trogulidae und Dicranolasmatidaebeinhaltet 11 Eine weitere Familie Halithersidae ist nur von Fossilfunden bekannt 13 und im nebenstehenden Kladogramm nicht berucksichtigt Laniatores Mit mehr als 4 200 bekannten Arten sind die Laniatores die grosste Unterordnung der Weberknechte Die Familien dieser Unterordnung werden im nebenstehenden Kladogramm zwei Grossgruppen Insidiatores und Grassatores im Rang einer Teilordnung zugewiesen Diese Gliederung wird jedoch nicht durch alle ahnlich umfassenden Analysen bestatigt von denen einige die Familie der Synthetonychiidaeals Schwestertaxon zu einer gemeinsamen Klade aller anderen Laniatores verorten Als weitere Familien der Insidiatores treten die Triaenonychidaein Erscheinung sowie eine als Travunioidea bezeichnete Klade welche die Familien Cladonychiidae Travuniidae und Nippononychidaeumfasst Innerhalb der Grassatores nehmen die Phalangodidaeeine Position als Schwestertaxon zu allen ubrigen Familien der Teilordnung ein Die in Sudostasien endemischen Sandokanidaefinden sich in einer analogen Position innerhalb der verbleibenden Grassatores Familien welche sich in zwei grossere Kladen aufspalten von denen die kleinere als Epedanoidea bezeichnet wird und ebenfalls in Sudostasien endemisch sind Die Epedanoidea umfassen die Familien Epedanidae Petrobunidae Podoctidae und Tithaeidae wobei letztere in nebenstehender Analyse nicht berucksichtigt wurden Die Schwesterklade der Epedanoidea teilt sich wiederum in zwei Teilkladen von denen die eine von den Familien Assamiidae und einer Polytomie der Familien Samoidae und Biantidae sowie der Uberfamilie Zalmoxoidea mit den Escadabiidae Fissiphalliidae und Zalmoxidae sowie den Kimulidae 14 im Kladogramm nicht berucksichtigt Guasiniidae 14 im Kladogramm nicht berucksichtigt Icaleptidae 14 im Kladogramm nicht berucksichtigt gebildet wird Die Pyramidopidae moglicherweise ein Schwestertaxon der Assamiidae 15 wurden in der hier wiedergegebenen Analyse ebenfalls nicht berucksichtigt 11 Die andere Teilklade bildet die Uberfamilie der Gonyleptoidea mit den Familien Stygnopsidae Agoristenidae Stygnidae Cryptogeobiidae Cosmetidae Gonyleptidae Manaosbiidae Cranaidae sowie den Metasarcidae ein Schwestertaxon der Cosmetidae 16 im Kladogramm nicht berucksichtigt und den Gerdesiidae 16 im Kladogramm nicht berucksichtigt 11 Eine weitere Familie der Laniatores Mesokanidae ist nur fossil bekannt und wird als mogliche Stammgruppe der Sandokanidae interpretiert 17 Arten aus Deutschland Folgende Arten sind aus Deutschland bekannt Mit einem Stern markierte Arten kommen dabei nur in den Alpen vor mit einem Doppelstern markierte Arten nur in einem kleinen Gebiet Deutschlands das nicht nur die Alpen einschliesst Die ubrigen Arten leben zwar in grosseren Bereichen Deutschlands dennoch gibt es auch hier Arten die nur atlantisch oder nur in Mittelgebirgen leben Cladonychiidae Holoscotolemon unicolor Ostalpen Klauenkanker Ischyropsalididae Ischyropsalis carli Kleiner Scherenkanker Ischyropsalis hellwigi Schneckenkanker Nemastomatidae Histricostoma dentipalpe Schwarzer Zehndorn Mitostoma chrysomelas Mitteleuropaischer Fadenkanker Nemastoma bidentatum Zweizahnkanker Nemastoma bimaculatum Westlicher Silberfleckkanker Nemastoma dentigerum Einzahnmooskanker Nemastoma lugubre Ostlicher Silberfleckkanker Nemastoma triste Schwarzer Mooskanker Paranemastoma bicuspidatum Grosser Schwarzer Zweidorn Paranemastoma quadripunctatum Vierfleckkanker Phalangiidae Amilenus aurantiacus Hohlenlangbein Dasylobus graniferus Palpenburstenkanker Dicranopalpus gasteinensis Gasteiner Geweihkanker Dicranopalpus ramosus Streckfuss Egaenus convexus Schwarzbrauner Plumpweberknecht Gyas annulatus Weissstirniger Riesenweberknecht Gyas titanus Schwarzer Riesenweberknecht Lacinius dentiger Steingruner Zahnaugler Lacinius ephippiatus Gesattelter Zahnaugler Lacinius horridus Stachliger Zahnaugler Lophopilio palpinalis Kleines Kurzbein Megabunus lesserti Nordliches Riesenauge Mitopus glacialis Gletscherweberknecht Mitopus morio Gemeiner Gebirgsweberknecht Odiellus spinosus Grosser Sattelkanker Oligolophus hanseni Atlantischer Dreizackkanker Oligolophus tridens Gemeiner Dreizackkanker Opilio canestrinii Apenninenkanker Opilio parietinus Wandkanker Opilio saxatilis Steinkanker Paroligolophus agrestis Silberstreifenkanker Phalangium opilio Hornweberknecht Platybunus pinetorum Waldgrossauge Platybunus bucephalus Gebirgsgrossauge Rilaena triangularis Schwarzauge Sclerosomatidae Astrobunus laevipes Ostlicher Panzerkanker Homalenotus quadridentatus Vierzahniger Flachrucken Leiobunum sp A Riesenweberknecht Leiobunum blackwalli Tannenbaumruckenkanker Leiobunum gracile Leiobunum limbatum Ziegelruckenkanker Leiobunum religiosum Westalpen Ruckenkanker Leiobunum rotundum Braunruckenkanker Leiobunum rupestre Schwarzruckenkanker Nelima gothica Gotischer Langbeinkanker Nelima sempronii Honiggelber Langbeinkanker Nelima silvatica Warmeliebender Langbeinkanker Trogulidae Anelasmocephalus cambridgei Westeuropaischer Krumelkanker Trogulus closanicus Verkannter Brettkanker Trogulus martensi Martens Brettkanker Trogulus nepaeformis Variabler Brettkanker Trogulus tingiformis Grosser Brettkanker Trogulus tricarinatus Kleiner Brettkanker Fossile BelegeFossilien dieser Ordnung sind extrem selten was zum einen an der nur gering sklerotisierten Kutikula und dem generell eher filigranen Korperbau zum anderen aber auch an ihren bevorzugten Habitaten die meist nur wenig Potential zur Fossilwerdung aufweisen Mehr als die Halfte aller Fossilbelege stellen Bernsteininklusen verschiedener Lagerstatten 18 Aber auch hier ist die Anzahl der Funde im Vergleich zu anderen Arthropoden gering unter anderem auch mit der Fahigkeit der Tiere zusammenhangt einzelne Beine abzuwerfen wenn sie sich hierdurch aus einer Gefahrenlage befreien konnen wie etwa von der klebrigen Harzoberflache Tatsachlich werden in Bernstein neben den seltenen vollstandigen Exemplaren ofters Einzelbeine von Weberknechten gefunden die in der Regel nicht naher zu identifizieren sind 19 Palaozoikum Tetrophthalmi nbsp Lebendrekonstruktion von Hastocularis argusDie Tetrophthalmi stellen die funfte nur von Fossilien bekannte Unterordnung der Weberknechte Ihre Vertreter unterscheiden sich von allen rezenten Weberknechten durch einen zweiten lateral gelegenen Augenhugel so dass sie insgesamt uber vier Linsenaugen verfugten Mit Eophalangium sheari aus den Rhynie Cherts des Devons von Schottland stellt diese Gruppe auch den altesten Nachweis eines Weberknechts Die Weberknechte sind damit eine der altesten Tiergruppen die sich an ein Leben an Land angepasst hatten Eine weitere Form Hastocularis argus aus dem Karbon von Montceau les Mines in Frankreich fuhrte 2014 zu Etablierung dieser Unterordnung 4 Palaozoische Vertreter rezenter Unterordnungen Die Fossillagerstatte von Montceau les Mines lieferte noch zwei weitere Arten von Weberknechten die sich bereits auch rezent noch vorhandenen Unterordnungen zuordnen lassen Macrogyion cronus wird als fruher Vertreter der Eupnoi interpretiert und Ameticos scolos gilt als Vertreter der Dyspnoi 20 Weitere Arten der Eupnoi aus dem Karbon wurden mit Archaeometa nephilina von Coseley in England Brigantibunum listoni aus dem East Kirkton Kalkstein von Schottland und Kustarachne tenuipes von der Fossillagerstatte Mazon Creek in Nordamerika genannt Mit Echinopustulus samuelnelsoni aus dem Karbon von Missouri Eotrogulus fayoli und Nemastomoides elaveris aus den Kohleflozen von Commentry in Frankreich sowie einer weiteren Art der Gattung Nemastomoides N longipes von der Fossillagerstatte Mazon Creek liegen wahrscheinlich weitere fruhe Vertreter der Dyspnoi vor 18 Mesozoikum Im Perm und der Trias dem Ubergang zwischen Palaozoikum und Mesozoikum findet sich eine Lucke im Fossilbeleg der Weberknechte Ein ahnliches Defizit im Fossilnachweis besteht in unterschiedlichem Ausmass jedoch auch fur alle anderen landlebenden Gliederfusser in diesen beiden Systemen Die nachstjungeren Fossilbelege fur Weberknechte sind erst wieder ab dem Jura bekannt 18 Aus den mitteljurassischen Daohugou Schichten wurden zwei Gattungen Daohugopilio und Mesobunus der Eupnoi mit insgesamt 3 Arten beschrieben wobei sich Letztere der Familie Sclerosomatidae innerhalb der Eupnoi zuordnen lasst und damit den bislang altesten Nachweis einer rezenten Weberknecht Familie stellt 21 22 Bedeutende Funde aus der Kreidezeit stammen aus den Bernsteinvorkommen von Myanmar Mit Palaeosiro burmanicum liegt aus diesen Vorkommen der bislang alteste Vertreter der Cyphophthalmi vor 23 Zudem lieferte der Bernstein aus Myanmar auch die bislang altesten Nachweise der Laniatores 24 Bis 2021 wurden sieben Taxa Petrobunoides sharmai Ellenbergellus tuberculatus Biungulus xiai Gigantocheles nilsi Protopyramidops nalae Palaeobeloniscus thilolebi und Mesokanus oehmkuehnlei beschrieben wobei letztere Art einer eigenen Familie Mesokanidae zugeordnet wurde 17 Weiters gilt Halitherses grimaldii aus diesen Vorkommen als Vertreter einer eigenen Familie Halithersidae innerhalb der Dyspnoi 13 25 Kanozoikum Mit dem Baltischen Bernstein 19 Arten Stand 2022 18 26 27 dem Bitterfelder Bernstein 8 Arten Stand 2019 18 28 und dem Rovno Bernstein 6 Arten Stand 2021 29 liegen drei annahernd gleichalte Bernsteinvorkommen aus dem Eozan Europas vor aus denen Weberknechtfossilien bekannt sind Vier Arten Caddo dentipalpus Amilenus deltshevi Dicranopalpus ramiger und Parahistricostoma tuberculatum ehemals Nemastoma tuberculatum konnten in allen drei Vorkommen nachgewiesen werden 29 Drei weitere Arten Lacinius bizleyi Leiobunum longipes und Mitostoma gruberi sind sowohl aus dem Baltischen als auch aus dem Bitterfelder Bernstein bekannt 18 26 28 Sabacon claviger tritt im Baltischen und auch im Rovno Bernstein auf 29 Zahlreiche Arten aus diesen Vorkommen lassen sich bereits rezenten Gattungen zuordnen 30 Etwas junger als die europaischen Bernsteinvorkommen ist die Florissant Formation in Colorado Die feinkornigen lakustrinen Sedimente dieser Konservatlagerstatte stammen mit einem Alter von rund 34 Ma aus dem obersten Eozan nahe am Ubergang zum Oligozan 31 Dokumentiert sind drei Arten von Weberknechten aus zwei Gattungen Petrunkevitchiana und Amauropilio der Uberfamilie Phalangioidea 32 Aus dem Neogen liegen dagegen nur sehr wenige Fossilbelege vor Drei fossile Arten der rezenten Gattungen Hummelinckiolus Pellobunus und Philacarus wurden aus dem miozanen 33 Dominikanischen Bernstein beschrieben Dazu kommt noch ein nicht naher bestimmbarer Vertreter der Gattung Kimula 34 35 Ein Einzelfund aus einer ebenfalls miozanen Konservatlagerstatte des Rubielos de Mora Beckens in Spanien wurde 2019 als fossile Art der Gattung Cosmobunus beschrieben 18 TriviaInsbesondere in den USA halt sich die urbane Legende dass Weberknechte uber ein extrem starkes sogar fur den Menschen todliches Gift verfugen welches sie aber aufgrund ihrer winzigen Kieferklauen nicht in ihre Opfer injizieren konnen Zwar verfugen Weberknechte tatsachlich nur uber relativ kleine Kieferklauen die zu schwach sind um die menschliche Haut zu verletzen Jedoch haben die Klauen keine Giftkanale fur die Injektion und der Weberknecht besitzt auch keine Giftdrusen zur Produktion eines solchen Giftes 36 Hannibal ist der Name eines Weberknechts im Buch Die Biene Maja und ihre Abenteuer von Waldemar Bonsels Siehe auchSystematik der Gliederfusser Zitterspinnen Pholcidae die oft mit Weberknechten verwechselt werden LiteraturJochen Martens Weberknechte Opiliones Die Tierwelt Deutschlands Teil 64 VEB G Fischer Jena 1978 Heiko Bellmann Kosmos Atlas Spinnentiere Europas 3 Auflage Kosmos Stuttgart 2006 ISBN 978 3 440 10746 1 Ralph Platen Bodo von Broen u a Gesamtartenliste und Rote Liste der Webspinnen Weberknechte und Pseudoskorpione des Landes Brandenburg Arachnida Araneae Opiliones Pseudoscorpiones des Landes Berlin PDF 238 kB In Landesumweltamt Brandenburg Hrsg Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 8 Nr 2 1999 Beilage Weblinks nbsp Commons Weberknechte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Weberknecht Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Arachnologische Gesellschaft e V Checkliste der Weberknechte Mittel und Nordeuropas Einzelnachweise C Muster T Blick amp A Schonhofer Rote Liste und Gesamtartenliste der Weberknechte Arachnida Opiliones Deutschlands 3 Fassung Stand April 2008 einzelne Anderungen und Nachtrage bis August 2015 In Naturschutz und Biologische Vielfalt Band 70 Nummer 4 2016 S 513 536 Digitalisat Opiliones In Atlas der Spinnentiere Europas Arachnologische Gesellschaft 2023 abgerufen am 23 Januar 2023 Steckbrief Weberknecht uni muenster de abgerufen am 12 Januar 2021 a b R J Garwood P P Sharma J A Dunlop amp G Giribet A Paleozoic Stem Group to Mite Harvestmen Revealed through Integration of Phylogenetics and Development In Current Biology Band 24 Nummer 9 2014 S 1017 1023 doi 10 1016 j cub 2014 03 039 G Glaeser amp H F Paulus Die Evolution des Auges Ein Fotoshooting Springer Verlag Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 37776 1 S 75 Vorschau C Komposch Riesenaugen Eiszeitrelikte im steilen Gesausefels In Im Gseis Das Nationalpark Gesause Magazin Band 26 2016 S 42 zobodat at PDF 10 2 MB J Martens Spinnentiere Arachnida Weberknechte Opiliones In F Senglaub H J Hannemann amp H Schumann Hrsg Die Tierwelt Deutschlands Band 64 VEB G Fischer Jena 1978 464S a b c d J A Ballesteros C E Santibanez Lopez C M Baker L R Benavides T J Cunha G Gainett A Z Ontano E V W Setton C P Arango E Gavish Regev M S Harvey W C Wheeler G Hormiga G Giribet amp P P Sharma Comprehensive Species Sampling and Sophisticated Algorithmic Approaches Refute the Monophyly of Arachnida In Molecular Biology and Evolution Band 39 Nummer 2 2022 Artikel msac021 doi 10 1093 molbev msac021 P Weygoldt amp H F Paulus Untersuchungen zur Morphologie Taxonomie und Phylogenie der Chelicerata II Cladogramme und die Entfaltung der Chelicerata In Zeitschrift fur zoologische Systematik und Evolutionsforschung Band 17 Nummer 3 1979 S 177 200 Digitalisat J W Shultz Evolutionary morphology and phylogeny of Arachnida In Cladistics Band 6 Nr 1 1990 S 1 38 doi 10 1111 j 1096 0031 1990 tb00523 x a b c d e f g R Fernandez P P Sharma A L Tourinho amp G Giribet The Opiliones tree of life shedding light on harvestmen relationships through transcriptomics In Proceedings of the Royal Society B Band 284 Nummer 1849 2017 Artikel 20162340 doi 10 1098 rspb 2016 2340 G Giribet amp P P Sharma Evolutionary Biology of Harvestmen Arachnida Opiliones In Annual Review of Entomology Band 60 2015 S 157 175 doi 10 1146 annurev ento 010814 021028 a b J A Dunlop P A Selden amp G Giribet Penis morphology in a Burmese amber harvestman In The Science of Nature Band 103 2016 Artikel 11 doi 10 1007 s00114 016 1337 4 a b c A B Kury D R Souza amp A Perez Gonzalez World Checklist of Opiliones species Arachnida Part 2 Laniatores Samooidea Zalmoxoidea and Grassatores incertae sedis In Biodiversity Data Journal Band 3 2015 Artikel e6482 doi 10 3897 BDJ 3 e6482 S Aharon J A Ballesteros A R Crawford K Friske G Gainett B Langford C E Santibanez Lopez S Ya aran E Gavish Regev amp P P Sharma The anatomy of an unstable node a Levantine relict precipitates phylogenomic dissolution of higher level relationships of the armoured harvestmen Arachnida Opiliones Laniatores In Invertebrate Systematics Band 33 Nummer 5 2019 S 697 717 doi 10 1071 IS19002 a b L R Benavides R Pinto da Rocha amp G Giribet The Phylogeny and Evolution of the Flashiest of the Armored Harvestmen Arachnida Opiliones In Systematic Biology Band 70 Nummer 4 2021 S 648 659 doi 10 1093 sysbio syaa080 a b C Bartel J A Dunlop P P Sharma P A Selden D Ren amp C Shih Laniatorean harvestmen Arachnida Opiliones from mid Cretaceous Burmese amber In Cretaceous Research Band 119 2021 Artikel 104703 doi 10 1016 j cretres 2020 104703 a b c d e f g L Palencia E Penalver C E Prieto amp F J Poyato Ariza First fossil harvestmen Arachnida Opiliones from Spain and notes on the fossil record of Opiliones In Palaeontologia Electronica 2019 Artikel 22 1 5 doi 10 26879 855 S G Larsson Baltic Amber a Palaeobiological Study In Entomonograph Band 1 Scandinavian Science Press Klampenborg DK 1978 ISBN 87 87491 16 8 R J Garwood J A Dunlop G Giribet amp M D Sutton Anatomically modern Carboniferous harvestmen demonstrate early cladogenesis and stasis in opiliones In Nature Communications Band 2 2011 Artikel 444 doi 10 1038 ncomms1458 D Huang P A Selden amp J A Dunlop Harvestmen Arachnida Opiliones from the Middle Jurassic of China In Naturwissenschaften Band 96 2009 S 955 962 Digitalisat G Giribet A L Tourinho C Shih amp D Ren An exquisitely preserved harvestman Arthropoda Arachnida Opiliones from the Middle Jurassic of China In Organisms Diversity amp Evolution Band 12 2012 S 51 56 Digitalisat G Poinar Palaeosiro burmanicum n gen n sp a fossil Cyphophthalmi Arachnida Opiliones Sironidae in Early Cretaceous Burmese amber In S E Makarov amp R N Dimitrijevic Hrsg Advances in Arachnology and Developmental Biology Papers dedicated to Prof Dr Bozidar Curcic Institute of Zoology Faculty of Biology University of Belgrade Wien Belgrad Sofia 2008 S 267 274 ISBN 978 86 7078 052 1 Digitalisat P A Selden J A Dunlop W Zhang amp D Ren The oldest armoured harvestman Arachnida Opiliones Laniatores from Upper Cretaceous Myanmar amber In Cretaceous Research Band 65 2016 S 206 212 doi 10 1016 j cretres 2016 05 004 G Giribet amp J A Dunlop First identifiable Mesozoic harvestman Opiliones Dyspnoi from Cretaceous Burmese amber In Proceedings of the Royal Society B Band 272 2005 S 1007 1013 doi 10 1098 rspb 2005 3063 a b M Elsaka P G Mitov amp J A Dunlop New fossil harvestmen Arachnida Opiliones in the Hoffeins amber collection In Neues Jahrbuch fur Geologie und Palaontologie Abhandlungen Band 292 Nummer 2 2019 S 155 169 doi 10 1127 njgpa 2019 0815 C Bartel S Derkarabetian amp J A Dunlop A new species of Laniatores Arachnida Opiliones from Eocene Baltic amber with notes on the evolution of Insidiatores In Arachnologische Mitteilungen Arachnology Letters Band 64 2022 S 46 51 doi 10 30963 aramit6406 a b J A Dunlop U Kotthoff J U Hammel J Ahrens amp D Harms Arachnids in Bitterfeld amber A unique fauna of fossils from the heart of Europe or simply old friends In Evolutionary Systematics Band 2 Nummer 1 2018 S 31 44 doi 10 3897 evolsyst 2 22581 a b c P G Mitov E E Perkovsky amp J A Dunlop Harvestmen Arachnida Opiliones in Eocene Rovno amber Ukraine In Zootaxa Band 4984 Nummer 1 2021 S 43 72 doi 10 11646 ZOOTAXA 4984 1 6 J A Dunlop D Penney amp D Jekel A summary list of fossil spiders and their relatives In World Spider Catalog Version 20 5 Natural History Museum Bern 15 Januar 2020 abgerufen am 2 Februar 2023 E Evanoff W C McIntosh amp P C Murphey Stratigraphic Summary and 40Ar 39Ar Geochronology of the Florissant Formation Colorado In E Evanoff K M Gregory Wodzicki amp K R Johnson Hrsg Fossil Flora and Stratigraphy of the Florissant Formation Colorado Proceedings of the Denver Museum of Nature amp Science Serie 4 Nummer 1 2001 S 1 16 Digitalisat J C Cokendolpher amp J E Cokendolpher Reexamination of the Tertiary Harvestmen from the Florissant Formation Colorado Arachnida Opiliones Palpatores In Journal of Paleontology Band 56 Nummer 5 1982 S 1213 1217 Digitalisat M A Iturralde Vinent amp R D E MacPhee Remarks on the age of Dominican amber In Palaeoentomology Band 2 Nummer 3 2019 S 236 240 Digitalisat J C Cokendolpher amp G O Poinar Jr Tertiary harvestmen from Dominican Republic amber Arachnida Opiliones Phalangodidae In Bulletin of the British Arachnological Society Band 9 Nummer 2 1992 S 53 56 Digitalisat J C Cokendolpher amp G O Poinar Jr A New Fossil Harvestman from Dominican Republic Amber Opiliones Samoidae Hummelinckiolus In The Journal of Arachnology Band 26 1998 S 9 13 Digitalisat R Crawford Myth The daddy longlegs has the world s most powerful venom but fortunately its jaws fangs are so small that it can t bite you In Spider Myths Burke Museum abgerufen am 23 Januar 2023 Normdaten Sachbegriff GND 4189318 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weberknechte amp oldid 238043729