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Zitterspinnen Pholcidae sind eine Familie der Echten Webspinnen und umfassten 2016 insgesamt 80 Gattungen mit 1506 Arten 1 ZitterspinnenZitterspinne WeibchenSystematikKlasse Spinnentiere Arachnida Ordnung Webspinnen Araneae Unterordnung Echte Webspinnen Araneomorphae Teilordnung HaplogynaeUberfamilie PholcoideaFamilie ZitterspinnenWissenschaftlicher NamePholcidaeC L Koch 1850Portrait einer Zitterspinne MannchenZitterspinnen werden aufgrund einiger Ahnlichkeiten vor allem wegen der im Verhaltnis zum Korper sehr langen Beine manchmal mit Weberknechten Opiliones verwechselt Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung und Gattungen in Europa 2 Beschreibung 3 Systematik 4 Galerie 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVerbreitung und Gattungen in Europa BearbeitenZitterspinnen sind mit Ausnahme der Antarktis und einigen Inseln weltweit verbreitet 2 die meisten Arten besiedeln aber die Primarwalder der tropischen und subtropischen Regionen 3 Einige Vertreter finden sich zudem in Hohlen und felsigen Umgebungen In Deutschland Osterreich und der Schweiz sind bislang vier Gattungen mit funf Arten nachgewiesen jedoch ist ihre Verbreitung unubersichtlich und benachbarte Zonobiome sind wesentlich artenreicher Die im deutschsprachigen Raum heimischen Zitterspinnen sind aus dem ostlichen Mittelmeerraum eingewandert In kustennahen Bereichen Europas fehlen sie fast vollstandig in Belgien werden sie durch pantropische Arten ersetzt und in West und Sudeuropa von Zitterspinnen des westlichen Mittelmeerraumes abgelost Die folgenden Gattungen kommen in Europa vor Artema Belgien Holocnemus Mittelmeerraum bis nach Osterreich eingewandert Micropholcus Belgien Pholcus zwei Arten in Europa in Mitteleuropa in Hausern Hohlen Kellern etc Psilochorus Subtropen Amerikas in Europa in Gewachshausern und Kellern Spermophora ostmediterran eingewandert in Osterreich Schweiz Spermophorides drei Vertreter in Spanien und Frankreich Beschreibung BearbeitenEs handelt sich um sehr kleine bis mittelgrosse Spinnen bis ca 10 mm mit extrem langen und zierlichen Beinen bis ca 50 mm Die Farbung besteht meist aus unauffalligen Grau oder Gelbtonen teilweise mit dunklen Zeichnungen und ist bis auf wenige Ausnahmen konturlos Zitterspinnen weben unregelmassige und diffuse Raumnetze dreidimensionaler Ausdehnung und von betrachtlicher Grosse durch die sie sich geschickt fortbewegen und die sie in die Lage versetzen auch wesentlich grossere Tiere zu uberwaltigen Die Seide der ecribellaten Zitterspinnen ist bis auf wenige Ausnahmen trocken leimfrei 4 extrem dehnbar und wollartig aufgekrauselt Dadurch wird es Beutetieren meist unmoglich sich zu befreien Fluchtreaktionen fuhren nur zu noch starkerer Verstrickung Ein Netz wird standig weitergebaut und kann sich auch mit denen von Artgenossen uberschneiden z B bei der Grossen Zitterspinne Sie ist in Mitteleuropa fast ausschliesslich in Gebauden anzutreffen bevorzugt in geringer Hohe daher vor allem in Kellern Die anderen heimischen Vertreter der Familie bevorzugen mehr oder weniger geschutzte Stellen Baumhohlen und Gesteinshohlen des Freilandes Zitterspinnen sind uberwiegend nachtaktiv Das im deutschen Sprachraum namensgebende Verhalten der Gattung Pholcus bei Gefahr im Netz zu zittern zeigen nicht alle Arten und selbst bei diesen ist es haufig nur bei Jungtieren zu beobachten Das Zittern ist ein schnelles Hinundherschwingen durch das die Konturen der Spinne verschwimmen um einen Angreifer zu verwirren 5 Ein gutes Unterscheidungsmerkmal der Zitterspinnen von anderen Familien ist der Aufbau ihrer Cheliceren bei denen ventral ein winziger Stachel ausgebildet ist und dem Apparat eine pinzettenartige Funktion erleichtert Neben den Zitterspinnen findet sich diese Form der Kieferklaue nur noch bei den Sechsaugigen Sandspinnen Sicariidae und den Eigentlichen Fallturspinnen Ctenizidae sowie in ahnlicher Form bei Pseudoskorpionen und Walzenspinnen 6 Innerhalb der Zitterspinnen ist die Augenstellung ein Bestimmungsmerkmal bis zur Gattung Systematik BearbeitenDer World Spider Catalog listet fur die Zitterspinnen aktuell 80 Gattungen und 1506 Arten 1 Stand Juni 2016 Aetana Huber 2005 Anansus Huber 2007 Anopsicus Chamberlin amp Ivie 1938 Artema Walckenaer 1837 Aucana Huber 2000 Aymaria Huber 2000 Belisana Thorell 1898 Blancoa Huber 2000 Buitinga Huber 2003 Calapnita Simon 1892 Canaima Huber 2000 Carapoia Gonzalez Sponga 1998 Cenemus Saaristo 2001 Chibchea Huber 2000 Chichiriviche Gonzalez Sponga 2011 Chichiriviche costanero Gonzalez Sponga 2011 Chisosa Huber 2000 Ciboneya Perez 2001 Codazziella Gonzalez Sponga 2005 Codazziella pilosa Gonzalez Sponga 2005 Coryssocnemis Simon 1893 Crossopriza Simon 1893 Enetea Huber 2000 Enetea apatellata Huber 2000 Galapa Huber 2000 Gertschiola Brignoli 1981 Guaranita Huber 2000 Hantu Huber 2016 Holocneminus Berland 1942 Holocnemus Simon 1873 Holocnemus pluchei Scopoli 1763 Hoplopholcus Kulczynski 1908 Ibotyporanga Mello Leitao 1944 Ixchela Huber 2000 Kambiwa Huber 2000 Khorata Huber 2005 Leptopholcus Simon 1893 Litoporus Simon 1893 Mecolaesthus Simon 1893 Mesabolivar Gonzalez Sponga 1998 Metagonia Simon 1893 Micromerys Bradley 1877 Micropholcus Deeleman Reinhold amp Prinsen 1987 Modisimus Simon 1893 Nerudia Huber 2000 Nerudia atacama Huber 2000 Ninetis Simon 1890 Nita Huber amp El Hennawy 2007 Nita elsaff Huber amp El Hennawy 2007 Nyikoa Huber 2007 Nyikoa limbe Huber 2007 Ossinissa Dimitrov amp Ribera 2005 Ossinissa justoi Wunderlich 1992 Otavaloa Huber 2000 Panjange Deeleman Reinhold amp Deeleman 1983 Papiamenta Huber 2000 Paramicromerys Millot 1946 Pehrforsskalia Deeleman Reinhold amp van Harten 2001 Pholcophora Banks 1896 Pholcus Walckenaer 1805 Physocyclus Simon 1893 Physocyclus globosus Taczanowski 1874 Pisaboa Huber 2000 Platnicknia Ozdikmen amp Demir 2009 Pomboa Huber 2000 Priscula Simon 1893 Psilochorus Simon 1893 Quamtana Huber 2003 Queliceria Gonzalez Sponga 2003 Queliceria discrepantis Gonzalez Sponga 2003 Savarna Huber 2005 Sihala Huber 2011 Smeringopina Kraus 1957 Smeringopus Simon 1890 Spermophora Hentz 1841 Spermophorides Wunderlich 1992 Stenosfemuraia Gonzalez Sponga 1998 Stygopholcus Absolon amp Kratochvil 1932 Systenita Simon 1893 Systenita prasina Simon 1893 Tainonia Huber 2000 Teuia Huber 2000 Teuia beckeri Huber 2000 Tibetia Zhang Zhu amp Song 2006 Tibetia everesti Hu amp Li 1987 Tolteca Huber 2000 Trichocyclus Simon 1908 Tupigea Huber 2000 Uthina Simon 1893 Wanniyala Huber amp Benjamin 2005 Waunana Huber 2000 Wugigarra Huber 2001 Zatavua Huber 2003Galerie Bearbeiten nbsp Zitterspinne mit Beute nbsp Zitterspinne mit Eiballen bei der Gelegepflege nbsp Zitterspinne mit Jungtieren im Knauel nbsp Nahaufnahme einer mannlichen Zitterspinne nbsp Zitterspinne Pholcus sp mit Jungtieren source source source source source source source Dieses Video zeigt eine Zitterspinne die ihr Zittern einsetzt um unsichtbar zu werden source source source source source source Das Video zeigt eine Zitterspinne beim Einspinnen einer Stubenfliege Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zitterspinnen Pholcidae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pholcidae im World Spider Catalog Pholcidae im Wiki der Arachnologischen GesellschaftLiteratur BearbeitenStefan Heimer Wolfgang Nentwig Spinnen Mitteleuropas Paul Parey Berlin 1991 ISBN 3 489 53534 0 Rainer F Foelix Biologie der Spinnen Thieme Stuttgart 1979 ISBN 3 13 575801 X Dick Jones Der Kosmos Spinnenfuhrer Franckh sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1980 ISBN 3 440 06141 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern World Spider Catalog Version 17 0 Pholcidae Abgerufen am 6 Juni 2016 Pamela A Zobel Thropp Jennifer Mullins Charles Kristensen Brent A Kronmiller Cynthia L David Linda A Breci Greta J Binford Not so Dangerous After All Venom Composition and Potency of the Pholcid Daddy Long Leg Spider Physocyclus mexicanus Front Ecol Evol Juli 2019 doi 10 3389 fevo 2019 00256 Tropisch Afrikanische Zitterspinnen Projektbeschreibung des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig ZFMK abgerufen am 6 Juni 2016 Gertsch Willis J 1979 American Spiders 2nd edition Van Nostrand Reinhold New York ISBN 0 442 22649 7 Kurt Stuber The long legged cellar spider Memento vom 11 April 2001 im Internet Archive Auf mpiz koeln mpg de vom 21 Juli 1999 Recluse Identification The Recluse Room Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zitterspinnen amp oldid 238799345