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Die Grosse Zitterspinne Pholcus phalangioides ist eine Webspinnenart aus der Familie der Zitterspinnen Pholcidae Der Name Zitterspinne leitet sich vom Defensiv Verhalten dieser Spinnen ab Fuhlen sie sich bedroht beginnen sie sich und damit ihr Netz in Schwingung zu versetzen Dadurch verschwimmt ihr Korper vor dem Hintergrund und sie werden fast unsichtbar vor den hellen ungemusterten Wanden in Hausern funktioniert das weniger gut Dieses Verhalten ist bei adulten Exemplaren eher zu beobachten als bei Jungtieren und im eigenen Gespinst der Spinne haufiger als bei der Invasion fremder Netze 1 Grosse ZitterspinneGrosse Zitterspinne Pholcus phalangioides SystematikOrdnung Webspinnen Araneae Unterordnung Echte Webspinnen Araneomorphae Teilordnung HaplogynaeFamilie Zitterspinnen Pholcidae Gattung PholcusArt Grosse ZitterspinneWissenschaftlicher NamePholcus phalangioides Fuesslin 1775 Die Grosse Zitterspinne stammt aus Westasien und hat sich von dort aus nahezu weltweit verbreitet Lediglich in kuhlen und kalten Klimaten fehlt sie Als ausgesprochene Hohlenart ist sie heute in fast jedem Gebaude besonders in Kellern zu finden Von der Arachnologischen Gesellschaft wurde die Grosse Zitterspinne zur Spinne des Jahres 2003 gewahlt Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitungsgebiet und Lebensraum 2 Erscheinungsbild 3 Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksVerbreitungsgebiet und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitung der Grossen ZitterspinneDie Grosse Zitterspinne ist in allen gemassigten Klimazonen der Erde vertreten In der Wuste und jenseits des Polarkreises kommt sie nicht vor ebenso nicht in den tropischen Regionen Afrikas Vertreten ist sie allerdings im Regenwald von Sudamerika In kalteren Regionen bevorzugt sie die Warme von Innenraumen insbesondere in menschlichen Behausungen Diese Spinnen haben eine besondere Affinitat zu schwach beleuchteten bis dunklen Bereichen die ruhig und friedlich sind Sie sind haufig in den Ecken von Gebauden und Wohnungen sowie auf Dachboden in Garagen und Kellern zu finden 2 Ihre Vorliebe fur Keller hat ihr in der englischen Umgangssprache auch den Namen long bodied cellar spider Kellerspinne mit langem Korper eingebracht Grosse Zitterspinnen die im Freien leben konnen in Hohlen und zwischen Felsspalten gefunden werden Erscheinungsbild Bearbeiten nbsp Pholcus phalangioides mannlich Nahaufnahme Die Grosse Zitterspinne wird oft in Gebauden bzw Kellern und ruhigen Korridoren angetroffen wo sie meist mit dem Bauch nach oben in ihrem Netz auf Beute lauert Ihr grau braun gemusterter Korper ist stabformig Mannchen werden um die sechs Weibchen selten bis zu zehn Millimeter lang Wegen ihrer bis zu funf Zentimeter langen Beine wird sie wie auch andere Zitterspinnen oft mit den Weberknechten Opiliones verwechselt Eine nahe Verwandte der Grossen Zitterspinne die Kleine Zitterspinne tragt daher bezeichnenderweise den Namen Pholcus opilionoides weberknechtahnlich Im Gegensatz zum ovalen ungegliedert erscheinenden Korper der Weberknechte ist der Korper der Zitterspinnen wie bei allen Webspinnen deutlich in Vorderkorper Prosoma und Hinterleib Opisthosoma untergliedert Bei den Mannchen sind die Taster durch die Geschlechtsorgane keulenformig verdickt wahrend die Weibchen dunne Taster besitzen Ernahrung Bearbeiten nbsp Die typische Lauerstellung mit der Bauchseite nach oben nbsp Eine Grosse Zitterspinne mit gefangener Grosser Winkelspinne nbsp Auch Wespen gehoren zum Beutespektrum der Grossen ZitterspinneDie Grosse Zitterspinne ernahrt sich hauptsachlich von kleineren Tieren wie Fliegen Mucken oder Kellerasseln lediglich bei anhaltendem Nahrungsmangel auch von Artgenossen Sie kann aber durch ihre spezielle Fangtechnik selbst Winkelspinnen Hausspinnen uberwaltigen die erheblich grosser sind Das Netz der ecribellaten Spinne ist ein unregelmassiges und lockeres Gewebe und besitzt nicht klebrige Faden die extrem elastisch und dauerhaft wirksam sind Hat die Spinne durch die Erschutterungen im Netz Beute wahrgenommen lauft sie darauf zu uberwaltigt sie und webt sie mit weiteren Fesselfaden ein Zwei oder mehr direkt nebeneinander liegende Artgenossen konnen sich in Revierkampfe verwickeln was zu verlorenen Korperteilen oder dem Tod eines oder mehrerer Tiere fuhren kann In manchen Fallen wird die Flucht aus dem Netz ergriffen wenn die Unterlegenheit festgestellt wird Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Weibliche Zitterspinne mit Eipaket nbsp Nachwuchs nach etwa zehn TagenDie Weibchen konnen bis zu drei Jahre alt werden Mannchen sterben in der Regel fruher Grosse Zitterspinnen sind ganzjahrig paarungsbereit Das Weibchen legt im Durchschnitt etwa 20 Eier die in einen dunnen Kokon eingesponnen und vom Muttertier so lange mit sich herumgetragen werden bis die Jungen schlupfen Es wird demnach in gewissem Umfang Brutfursorge betrieben Die Jungen bleiben nach dem Schlupfen noch kurze Zeit im Kokon bevor sie die Mutter verlassen und auf sich allein gestellt sind Einzelnachweise Bearbeiten R R Jackson Roxanne J Brassington R J Rowe Anti predator defences of Pholcus phalangioides a web building and web invading spider in Journal of Zoology 1990 220 543 552 doi 10 1111 j 1469 7998 1990 tb04733 x Pholcus phalangioidesLiteratur BearbeitenGabriele Uhl Reproduktionsbiologie von Zitterspinnen Pholcus phalangioides Pholcidae Araneae Diss Univ Freiburg 1994 Heiko Bellmann Spinnen Beobachten bestimmen 2 Auflage Naturbuch Augsburg 1992 ISBN 3 89440 064 1 Dick Jones Der Kosmos Spinnenfuhrer Franckh Stuttgart 1990 ISBN 3 440 06141 8 Rainer F Foelix Biologie der Spinnen 2 Auflage Thieme Stuttgart 1992 ISBN 3 13 575802 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosse Zitterspinne Album mit Bildern Videos und Audiodateien Pholcus phalangioides im World Spider Catalog Grosse Zitterspinne auf natur in nrw de Pholcus phalangioides im Spinnen Forum Wiki Der Lebenszyklus der Grossen Zitterspinne Beobachtungen von Jorg Pageler im Spinnen Forum WikiSpinne des Jahres in Deutschland seit 2006 europaweit 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