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Fettspinne ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur Gattung siehe Fettspinnen Die Gemeine oder Gewohnliche Fettspinne Steatoda bipunctata oft vereinfacht nur als Fettspinne bezeichnet ist eine Spinnenart der gleichnamigen Gattung der Fettspinnen aus der Familie der Kugelspinnen Sie ist holarktisch verbreitet und kommt in Mitteleuropa vor allem in Gebauden vor wo sie ihre Netze gern in dunklen Ecken baut Die grossten Exemplare erreichen eine Korperlange von 8 mm ohne Beine in den uberwiegenden Fallen sind die Tiere aber wesentlich kleiner Gewohnliche FettspinneGewohnliche Fettspinne Steatoda bipunctata WeibchenSystematikOrdnung Webspinnen Araneae Unterordnung Echte Webspinnen Araneomorphae Uberfamilie Radnetzspinnen Araneoidea Familie Kugelspinnen Theridiidae Gattung Fettspinnen Steatoda Art Gewohnliche FettspinneWissenschaftlicher NameSteatoda bipunctata Linnaeus 1758 Die Arachnologische Gesellschaft kurte die Gewohnliche Fettspinne zur Spinne des Jahres 2018 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lebensweise 3 Fortpflanzung 4 Galerie 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp MannchenDie Gewohnliche Fettspinne ist rotlich und manchmal auch braun gefarbt Ihr Korper ist fettglanzend woher vermutlich der Name resultiert Auf dem Rucken des Hinterleibes hat sie zwei hellere Male die sich bei Weibchen mit fortschreitendem Lebensalter zu zwei breiten Streifen entwickeln Ein heller weisser bis gelblicher Ring zieht sich vom Petiolus an den Seiten bis zur Mitte des Hinterleibes Auf der Bauchseite des Opisthosomas befindet sich ein heller Fleck im Bereich der Epigyne Er wird flankiert von hellen Langsstreifen die oberhalb der Spinnwarzen wie ein hochgezogenes Hufeisen zusammenlaufen Die Spinnwarzen sind meist deutlich zu erkennen zeigen aber nach unten Die Beine sind undeutlich rot und braun geringelt Eine dichte Behaarung offenbart sich unter dem Mikroskop Lebensweise Bearbeiten nbsp Weibchen in seinem FangnetzIhre auf den fluchtigen Blick unsichtbaren oder konfus erscheinenden Netze bauen die vorwiegend nachtaktiven sehr scheuen Tiere in dunklen Ecken von Gebauden im Freiland in Bodennahe unter Steinen oder in Felsspalten Das dreidimensionale Netz von etwa 10 cm Grosse verdichtet sich zu einer dichten Fangmatte die in wenigen Zentimetern Hohe zwischen Spannseilen gewebt wird Die Spannseile verlaufen in schrag vertikaler Richtung und spannen die Matte in alle Richtungen Diese Befestigungen verzweigen sich haufig ein oder zweimal so dass die Last auf verschiedene Klebepunkte verteilt wird Diese Spannseile dienen dem beutefangenden Weibchen von S bipunctata gleichzeitig als Stolperfaden Lauft Beute hinein wird sie an den unter Spannung stehenden Faden emporgehoben und bleibt dort hangen Sie sind so in der Lage Beutetiere zu uberwaltigen die wesentlich grosser sind als sie selbst Die Fettspinne wird sofern sie nicht wahrend ihrer aktiven Stunden kopfuber im Netz hangt durch Alarmfaden aufmerksam gemacht die zum Schlupfwinkel gespannt werden In diesem Schlupfwinkel welches ein Wohnraum von nur wenigen Millimetern Breite ist wie eine Mauer oder Felsritze oder auch ein Hohlraum eines Fensterscharniers zieht sie sich wahrend der hellen Tagesstunden zuruck und versteckt sich darin bei potenzieller Gefahr durch grossere Tiere die vor allem durch Vibrationen wahrgenommen werden Wenn die Beute von oben auf das Netz fallt muss sie teilweise auch Locher hineinbeissen Die Beute wird eingewickelt aber nicht betaubt und spater in Etappen ausgesaugt Die Speisereste werden anschliessend aus der Matte entfernt und einfach fallen gelassen Die Gewohnliche Fettspinne ubersteht auch Trockenperioden und kann an Tautropfen oder an Kondenswassertropfen gemessen an ihrer Korpergrosse betrachtliche Wassermengen aufnehmen damit kann sie auch in menschlichen Wohnungen alt werden Bei hoherer Populationsdichte werden gleichartige Nachbarn geduldet und die Netze miteinander verbunden jedoch behalt das grosste Weibchen die besten und grossten Platze was zur Abwanderung der Nachbarn fuhren kann Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Weibchen mit EikokonDie Mannchen wandern meist umher Zur Balz dient das Netz auch der Kommunikation durch Zupfen und zum Weben verschiedener Elemente unklarer Funktion durch das Mannchen eventuell handelt es sich um Spermaballe Das Mannchen verliert dabei an Gewicht da es erstaunliche Mengen an Kommunikationsfaden webt bevor es das Netz des Weibchens nach tagelangem Suchen gefunden hat Die Mannchen der Art besitzen Stridulationsorgane Mit ihnen erzeugen sie ein laut Literatur auch fur den Menschen schwach horbares dreigestrichenes Cis von 1000 Hz Mannchen stridulieren sich auch gegenseitig an wenn sie um ein Weibchen konkurrieren Bei der Stridulation wird mit dem Opisthosoma schnell gewippt wobei kraftige Stacheln des Opisthosomas uber gefurchte Hautflachen am Prosoma gestrichen werden Das paarungswillige Weibchen startet daraufhin ihre Suche und antwortet darauf mit Trommeln und Wippen auf dem Netz Ausloser fur das Balzverhalten sind unter anderem chemische Substanzen die in der weiblichen Seide enthalten sind 1 An geschutzten Lagen sind die weiblichen Tiere ganzjahrig aktiv Die Balz findet im Sommer statt die mehrere Tage bis Wochen in Anspruch nehmen kann Das Weibchen verpaart sich auch mit zwei Mannchen Die Mannchen leben wahrend der Balz und noch nach der Paarung langere Zeit mit den Weibchen zusammen im weiblichen Netz Den erfolgreichen Mannchen wird dort auch etwas von der Beute uberlassen gleichfalls durfen sie das Retrait der Gemahlin beziehen wobei das Weibchen jedoch die Lauerstellung an den Signalfaden in ihren Tarsalklauen behalt Galerie Bearbeiten nbsp Dorsalansicht eines Weibchens nbsp Frontalansicht eines Weibchens nbsp Lateralansicht eines Weibchens nbsp Ruckansicht eines Weibchens nbsp Ventralansicht eines Weibchens nbsp Weitere Ansichten eines Weibchens nbsp Weibchen mit erbeuteter SchnakeEinzelnachweise Bearbeiten Rainer F Foelix Biology of Spiders 2 Auflage Oxford Thieme 1996 ISBN 0 19 509594 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gewohnliche Fettspinne Steatoda bipunctata Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Steatoda bipunctata im World Spider Catalog W Nentwig T Blick D Gloor A Hanggi C Kropf Spinnen Europas www araneae nmbe ch Version 01 2019 Steatoda bipunctata im Wiki der Arachnologischen GesellschaftSpinne des Jahres in Deutschland seit 2006 europaweit Wasserspinne 2000 Wespenspinne 2001 Listspinne 2002 Grosse Zitterspinne 2003 Grune Huschspinne 2004 Zebraspringspinne 2005 Krabbenspinne 2006 Flussuferwolfsspinne 2007 Grosse Winkelspinne 2008 Dreiecksspinne 2009 Gartenkreuzspinne 2010 Gemeine Labyrinthspinne 2011 Hohlenradnetzspinne 2012 Gemeine Tapezierspinne 2013 Gemeine Baldachinspinne 2014 Vierfleck Zartspinne 2015 Konusspinne 2016 Spaltenkreuzspinne 2017 Fettspinne 2018 Ameisenspringspinne 2019 Gerandete Jagdspinne 2020 Zweihocker Spinnenfresser 2021 Trommelwolf 2022 Ammen Dornfinger 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php 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