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Die Holarktis altgriechisch ὅlos holos deutsch ganz und ἀrktikos arktikos arktisch ist eine biogeographische Region und stellt sowohl eines der sechs Florenreiche als auch ein Faunenreich dar Sie umfasst den Grossteil der nordlichen Hemisphare der Erde und ist die grosste der Regionen Die Sudgrenze der Holarktis verlauft im Norden Mexikos reicht jedoch im Hochland weiter nach Suden als an der Kuste schliesst die Kapverdischen Inseln ein verlauft entlang dem Nordrand der Sahara und der Arabischen Halbinsel entlang dem Himalaya nach Sudchina schliesst Taiwan aus und Japan ein Holarktis hier grun koloriert Inhaltsverzeichnis 1 Florenreich 2 Faunenreich 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFlorenreich BearbeitenCharakteristische Vertreter der Holarktis sind die Kieferngewachse Pinaceae Birkengewachse Betulaceae Buchengewachse Fagaceae Weidengewachse Salicaceae und mehrheitlich die Hahnenfussgewachse Ranunculaceae und Rosengewachse Rosaceae Des Weiteren haben auch die Kreuzblutler Brassicaceae Nelkengewachse Caryophyllaceae die Binsengewachse Juncaceae und die Gattung der Seggen Carex hier ihren Schwerpunkt Eine gewisse Differenzierung innerhalb des Florenreichs ergab sich durch die Eiszeiten des Pleistozans In Europa starb ein grosser Teil der Pliozanflora aus sodass die Flora Europas heute verarmt ist Einige Familien wie die Magnoliengewachse Hamamelidaceae und Styracaceae kommen deshalb nur in Nordamerika und in Asien nicht mehr jedoch in Europa vor nbsp Die Florenreiche nbsp Die Florenregionen Europas in der Einteilung von Frey und Losch nbsp Biogeographische Regionen EuropasDas Florenreich der Holarktis wird in die arktische boreale atlantische sudeurosibirische mediterrane und irano turanische Florenregionen unterteilt Die Florenregionen werden nach den in der Region vorkommenden taxonomischen Pflanzenarten bestimmt arktische Hauptverbreitung in der baumlosen arktischen Tundra bis in die Nadelwaldzone hinein reichend auch in den Alpen brauchen nur eine sehr kurze Vegetationszeit mit Tagesmittel unter 10 Cboreale Wesentlicher Bestandteil der grossen Nadelwaldzone Charakterbaum ist die Fichte Picea abies Viele dieser Florenelemente reichen weit nach Mitteleuropa hinein und einige subboreale Arten z B Pinus sylvestris sogar weit nach Suden atlantische Eine Gruppe von Florenelementen welche stark an das ozeanische Klima gebunden sind teilweise in Mitteleuropa aber kaum in Ost Europa vertreten sindeumitteleuropaische Im Wesentlichen Arten aus denen sich die Laubwaldzone zusammensetzt Es sind mitteleuropaische Arten im engeren Sinne deren Verbreitung nicht nach Osteuropa hineinreicht Mitteleuropaische Arten im weiteren Sinne erreichen dagegen noch ganz Mittelrussland jedoch teilweise bis zum Ural mediterrane Geoelemente welche die mediterrane Hartlaubzone bilden Sie sind typisch fur Gebiete mit Winterregen und einer ausgepragten sommerlichen Durrezeit pontische Arten der baumlosen osteuropaischen Steppen in denen zwar die Sommer heiss die Winter jedoch im Gegensatz zu dem mediterranen Gebiet viel kalter als in Mitteleuropa 1 sind sudsibirische Diese Arten haben ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Ubergangszonen zwischen den westsibirischen Steppen und der Taiga turanisch zentralasiatische Arten der sudosteuropaischen Halbwuste in Mitteleuropa selten auf Salzboden und manchmal auch an Meereskusten Faunenreich BearbeitenDas Faunenreich Holarktis wird in zwei Regionen Nearktis Gronland und Nordamerika und Palaarktis gegliedert Die Grenze des Faunenreichs verlauft weiter im Suden bzw wird hier teilweise ein breiter Ubergangsbereich zu den anderen Faunenreichen definiert Die Grenze in Amerika wird entweder wie beim Florenreich gezogen H J Muller oder eine Ubergangszone die ganz Mittelamerika und die Karibik umfasst 2 angenommen In Afrika verlauft die Grenze sudlich der Sahara oder die Sahara wird als Ubergangsbereich angenommen gleiches gilt fur Arabien wobei der Sudrand der Arabischen Halbinsel nicht dazuzahlt Charakteristische Saugetiere sind die Elche Alcinae Echte Hirsche Cervinae die Luchse Lynx die Ziegen und Schafe Caprinae die Biber Castoridae die Pfeifhasen Ochotonidae unter den Insektenfressern die Maulwurfe Talpidae und Spitzmause Soricidae und unter den Nagern die Hupfmause Zapodinae und Wuhlmause Arvicolinae Typische Vogelfamilien sind die Raufusshuhner Tetraoninae Alkenvogel Alcidae und Seidenschwanze Bombycillidae Unter den Insekten die Schmetterlingsfamilien Hesperiidae Lycaenidae Noctuidae Notodontidae Nymphalidae Pieridae und Sphingidae Literatur BearbeitenH J Muller Okologie 2 Auflage Gustav Fischer Jena 1991 ISBN 3 334 00398 1 S 133 f P Sitte E W Weiler J W Kadereit A Bresinsky C Korner Strasburger Lehrbuch der Botanik fur Hochschulen 35 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2002 ISBN 3 8274 1010 X S 986 H Walter S W Breckle Okologie der Erde Band 1 Grundlagen 2 Auflage Gustav Fischer Stuttgart 1991 ISBN 3 437 20454 8 S 11 f Dieter Heinrich Manfred Hergt Rudolf Fahnert dtv Atlas Erde Physische Geographie Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2006 ISBN 3 423 03329 0 S 266 267 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Holarktis Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Heinrich Walter Allgemeine Geobotanik 3 Auflage Ulmer Stuttgart 1986 S 38 Nentwig Bacher Beierkuhnlein Brandl Grabherr Okologie Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2004 ISBN 3 8274 0172 0 Florenreiche Holarktis Palaotropis Neotropis Australis Antarktis Capensis Ozeanisches Florenreich Normdaten Geografikum GND 4025600 5 lobid OGND AKS VIAF 242972044 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Holarktis amp oldid 232352714