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Der Gemeine Gebirgsweberknecht Mitopus morio ist eine der bekanntesten heimischen Arten der Weberknechte und uberwiegend in Europa verbreitet Gemeiner GebirgsweberknechtMitopus morio WeibchenSystematikStamm Gliederfusser Arthropoda Klasse Spinnentiere Arachnida Ordnung Weberknechte Opiliones Familie Schneider Phalangiidae Gattung MitopusArt Gemeiner GebirgsweberknechtWissenschaftlicher NameMitopus morio Fabricius 1779 1 Ein Exemplar in der VegetationUnterseite eines Weibchens mit ausgestulpter Legerohre Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Taxonomie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Korperlange betragt 4 8 mm wobei die Weibchen 6 8 5 mm lang werden und die Mannchen 4 5 mm Die Beine dieser meist langbeinigen Art konnen jedoch deutlich langer werden wobei die Beinlange generell variabel ist und zwischen 16 und 50 mm betragen kann Tiere aus nordlicheren Gebieten oder aus dem Gebirge sind deutlich kurzbeiniger Die verschiedenen Beinpaare sind ausserdem nicht gleich lang Die Grundfarbe kann von weiss uber gelblich und grau bis hin zu braunrot oder schwarz reichen Die Zeichnung ist ebenfalls variabel auf dem Rucken befindet sich eine mehrfach eingeschnurte dunkle Sattelzeichnung Bei Exemplaren aus den Gebirgen verlauft uber die Korpermitte haufig ein weisser oder rotlicher Langsstrich der auch bei Exemplaren des Tieflandes vorhanden sein kann Die Beine der Weibchen sind rund und mit Dornchenreihen besetzt Die Beine der Mannchen sind an Femur und Patella rund und an den Tibien funfkantig Die kleinen Augen befinden sich auf einem relativ weit hinten liegenden Augenhugel der mit kleinen Tuberkeln besetzt ist die ihrerseits eine kleine Borste tragen Regelmassig findet man Exemplare die von roten Milben wie der Roten Samtmilbe besetzt sind Verwechslungen konnen mit anderen Weberknecht Arten wie Phalangium opilio oder Mitopus glacialis entstehen Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Art ist vor allem in Mittel und Nordeuropa weit verbreitet Die sudlichsten Vorkommen liegen im Nordosten Spaniens in Mittelitalien und Bulgarien Weiter nordwarts ist die Art besonders verbreitet in Deutschland Osterreich der Schweiz den Niederlanden Belgien und Luxemburg ausserdem weniger flachendeckend in Frankreich Polen Tschechien und Rumanien Noch weiter nordlich und nordwestlich ist die Art sehr verbreitet in Grossbritannien Irland Island Danemark Schweden Norwegen Finnland und Estland sowie vereinzelter in Lettland und dem westlichen Russland Auch ausserhalb Europas ist die Art in den gemassigten und arktischen Gebieten Nordamerikas und Asiens beheimatet Nachweise stammen hier vor allem aus Kanada aber auch Sibirien Japan oder Gronland Ausserdem wird uber Vorkommen in Nordafrika berichtet Die Art besitzt eine hohe Kaltetoleranz und lebt auch sowohl nordlich des Polarkreises als auch in den Alpen bis in 3000 m Hohe In Deutschland ist die Art in den Mittelgebirgen und im Alpenvorland haufiger zu finden als im Norddeutschen Tiefland Die Art besiedelt verschiedene Biotope im Flach und Bergland lebt aber vor allem zwischen niedriger Vegetation oder in der Laubstreu von Waldern die bevorzugt schattig und weder besonders feucht noch trocken sind Aber auch Moore Wiesen und Garten werden besiedelt Lebensweise BearbeitenDie Eier werden in hohlen Pflanzenstangeln beispielsweise von Stauden abgelegt Jungtiere schlupfen im Fruhling Junge Exemplare leben bevorzugt im Boden und in der Laubstreu nahe dem Boden wahrend adulte Individuen auch an Stammen Felsen und Mauern hochklettern Man findet reife Mannchen und Weibchen vor allem im Sommer besonders dem Spatsommer und im Herbst Die Reifezeit kann je nach Region aber variieren und reife Exemplare konnen auch schon im Mai und bis in den November gefunden werden Fortpflanzungen finden dementsprechend im Sommer und Herbst statt Die Tiere sind vor allem dammerungs und nachtaktiv in hohen Gebirgslagen aber tagaktiv Mit den langen Beinen suchen die Tiere in der Vegetation nach toten oder lebenden Insekten und anderen Wirbellosen die mit Hilfe der Cheliceren ergriffen und gefressen werden In geeigneten Habitaten kommen die Tiere in hoher Dichte vor So wurden in Eichenmischwaldern der Alpen bis zu 32 Tiere pro Quadratmeter gefunden An den Beinen befinden sich Sollbruchstellen an denen die Tiere die Beine bei Gefahr abwerfen konnen Dieser Vorgang nennt sich Autotomie Die abgeworfenen Gliedmassen zucken danach noch weiter um Fressfeinde abzulenken Eine weitere Methode der Feindabwehr besteht in dem Ausstossen eines Sekretes aus den Stinkdrusen Taxonomie BearbeitenFabricius beschrieb die Art zunachst als Phalangium morio Dieses Basionym ist heute jedoch nicht mehr gultig Literatur BearbeitenBarbara und Martin Baehr Welche Spinne ist das Die bekanntesten Arten Mitteleuropas 2 uberarbeitete und aktualisierte Auflage Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 2002 ISBN 978 3 440 09210 1 Eva amp Wolfgang Dreyer Der Kosmos Waldfuhrer 3 Auflage Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 2001 ISBN 978 3 440 09057 2 S 192 Frieder Sauer und Jorg Wunderlich Die schonsten Spinnen Europas Nach Farbfotos erkannt 5 Auflage Fauna Verlag 1997 ISBN 3 923010 03 6 S 236 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mitopus morio Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mitopus morio In Wiki der Arachnologischen Gesellschaft Abgerufen am 5 November 2020 Mitopus morio auf Natur in NRW Axel Steiner abgerufen am 5 November 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Mitopus morio Fabricus 1779 in GBIF Secretariat 2019 GBIF Backbone Taxonomy Checklist dataset doi 10 15468 39omei accessed via GBIF org on 2020 11 05 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeiner Gebirgsweberknecht amp oldid 238828308