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Die Geisselspinnen Amblypygi sind eine Ordnung der Spinnentiere Arachnida Weltweit sind mehr als 200 Arten dieser Tiere bekannt die eine Korpergrosse von 10 bis 45 mm erreichen Fast alle Geisselspinnen leben in den Tropen und Subtropen die meisten in Regenwaldern Im Mittelmeerraum kommen zwei Arten vor eine davon auch in Europa Griechenland Rhodos und Kos GeisselspinnenPhrynus mexicanus in NiederkalifornienSystematikohne Rang Urmunder Protostomia Uberstamm Hautungstiere Ecdysozoa Stamm Gliederfusser Arthropoda Unterstamm Kieferklauentrager Chelicerata Klasse Spinnentiere Arachnida Ordnung GeisselspinnenWissenschaftlicher NameAmblypygiThorell 1883Durch ihren flachen Korper sind die Geisselspinnen in der Lage sich unter Steinen zu verstecken Sie bewegen sich meist langsam und ertasten mit ihren Fuhlerbeinen die Umgebung haufig bewegen sie sich dabei seitwarts Ihre Beute Grillen Motten und andere kleine Gliederfusser ertasten sie mit Hilfe dieser Beine und packen sie blitzschnell mit den zu Fangzangen umgewandelten Pedipalpen Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Fortpflanzung und Entwicklung 3 Systematik 4 Fossile Belege 5 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale BearbeitenGeisselspinnen haben einen flachen Korper der wie bei den Webspinnen durch einen Korperstiel Petiolus in einen Vorderkorper Prosoma und einen Hinterleib Opisthosoma geteilt wird Beide Korperpartien sind deutlich gegliedert Die Pedipalpen sind als Fangapparate ausgepragt die entfernt an die der Fangschrecken erinnern Wie bei den Geisselskorpionen dienen die Beine des ersten Laufbeinpaares als Tastorgane und sind sehr lang bei der 39 mm langen Art Heterophrynus longicornis bis zu 30 cm sie haben eine hohere Anzahl der ursprunglichen Beinglieder behalten Als Laufbeine dienen nur die folgenden drei Paare Wehr oder Giftdrusen fehlen den Geisselspinnen Fortpflanzung und Entwicklung BearbeitenDie Mannchen der Geisselspinnen tragen haufig ungefahrliche Rivalenkampfe mit ihren Fuhlerbeinen aus um die Gunst der Weibchen zu erregen Danach wenden sie sich vom Weibchen ab und platzieren ein Spermienpaket Spermatophore zwischen sich und der Partnerin Nachdem sie sich wieder umgedreht haben versuchen sie das Weibchen uber die Spermatophore zu locken damit es diese aufnehmen kann Das Weibchen tragt die Eier nach der Ablage einige Wochen bis Monate in einem Eiersack am Bauch mit Die Eier sind feuchtigkeitsempfindlich da sie bei Nasse anfallig gegenuber Pilzbefall sind und bei Trockenheit vertrocknen Sind die Jungtiere geschlupft bleiben sie bis zur ersten Hautung auf dem Rucken der Mutter und ernahren sich vom Eidotter Nach der ersten Hautung gehen sie selbstandig kleinere Gliederfusser jagen Ist viel Nahrung vorhanden sind sie nach ca einem Jahr adult Jedoch wurde bei Euphrynichus bacillifer beobachtet dass sich die adulten Tiere immer noch hauten konnen auch wenn sie sich schon vermehrt haben Systematik BearbeitenInsgesamt sind in der Ordnung der Geisselspinnen 2 Unterordnungen mit 5 Familien und 18 Gattungen bekannt die insgesamt mehr als 200 Arten umfassen 1 Unterordnung Euamblypygi Familie Charinidae Charinus Simon 1892 Charinus ioanniticus Kritscher 1959 u a in Griechenland und der Turkei Charinus pakistanus Weygoldt 2005 Sarax Simon 1892 Sarax timorensis Miranda amp Reboleira 2019 2 Weygoldtia Miranda Giupponi Prendini amp Scharff 2018 3 Familie Charontidae Charon Karsch 1879 Catageus Thorell 1889 Catageus pusillus Thorell 1889 Stygophrynus Kraepelin 1895 Familie Phrynichidae Damon C L Koch 1850 Euphrynichus Weygoldt 1995 Musicodamon Fage 1939 Musicodamon atlanteus Fage 1939 Phrynichodamon Weygoldt 1996 Phrynichodamon scullyi Weygoldt 1996 Phrynichus Karsch 1879 Trichodamon Mello Leitao 1935 Xerophrynus Weygoldt 1996 Xerophrynus machadoi Weygoldt 1996 Familie Phrynidae Acanthophrynus Kraepelin 1899 Acanthophrynus coronatus Kraepelin 1899 Heterophrynus Pocock 1894 Paraphrynus Moreno 1940 Phrynus Lamarck 1801 Unterordnung Paleoamblypygi Familie Paracharontidae Paracharon Hansen 1921 Fossile Belege BearbeitenFossile Belege dieser Ordnung sind rar Die altesten fossilen Geisselspinnen wurden aus Sedimenten des Oberen Karbon in England geborgen 4 5 Ferner sind einzelne Funde aus dem Tertiar in Mexikanischem Bernstein Oligozan bis Miozan und Dominikanischem Bernstein Eozan bis Miozan bekannt 6 7 Einzelnachweise Bearbeiten Harvey M S Whip spiders of the World 2013 vgl 1 Gustavo Silva de Miranda Ana Sofia P S Reboleira Amblypygids of Timor Leste first records of the order from the country with the description of a remarkable new species of Sarax Arachnida Amblypygi Charinidae In ZooKeys Band 820 2019 S 1 12 doi 10 3897 zookeys 820 30139 Gustavo Silva de Miranda A P Giupponi L Prendini N Scharff Weygoldtia a new genus of Charinidae Quintero 1986 Arachnida Amblypygi with a reappraisal of the genera in the family In Zoologischer Anzeiger Band 273 2018 S 23 32 2018 doi 10 1016 j jcz 2018 02 003 A Petrunkevitch Arachnida In Treatise on Invertebrate Paleontology Part P Arthropoda 2 1955 R A Crowson Arthropoda Chelicerata Pygnogonida Palaeoisopus Myriapoda and Insecta In The Fossil Record Part II London 1967 Zitiert bei Poinar 1992 George O Poinar Jr Life in Amber 350 S 147 Fig 10 Tafeln Stanford University Press Stanford Cal 1992 ISBN 0 8047 2001 0 Engel MS amp Grimaldi DA 2014 Whipspiders Arachnida Amblypygi in amber from the Early Eocene and mid Cretaceous including maternal care Novitates Paleoentomologicae 9 1 17 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geisselspinnen Amblypygi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geisselspinnen in Europa und Nordafrika PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geisselspinnen amp oldid 239091107