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Schloss Brackenheim ist ein Schloss in Brackenheim im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg Die Anlage wurde vermutlich im hohen Mittelalter von den Herren von Magenheim im Zusammenhang mit dem Ausbau des Ortes zur Stadt errichtet und gelangte im 14 Jahrhundert an das Haus Wurttemberg Seine heutige Gestalt erhielt das Schloss im Wesentlichen durch Baumassnahmen des 16 und des spaten 17 Jahrhunderts Wurttemberg nutzte das Schloss als Witwensitz ohne dass im 17 und 18 Jahrhundert eine der mit dem Besitz begunstigten Witwen jemals in der Anlage wohnte Spater wurde die Anlage Sitz des Oberamts Brackenheim bzw des Kreises Brackenheim bis zu dessen Auflosung 1938 Das Schloss Brackenheim beherbergt heute unter anderem ein Theater ausserdem dienen Teile der Anlage auch zu Wohnzwecken Bis 2019 befand sich auch das Amtsgericht Brackenheim im Schloss Das Schloss in Brackenheim Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fruhe Geschichte 1 2 Witwensitz der Barbara Sophia von Brandenburg 1 3 Witwensitz der Maria Dorothea Sophie von Ottingen 1 4 Witwensitz der Marie Therese de La Contry 1 5 Oberamtssitz 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFruhe Geschichte Bearbeiten Auf die Herren von Magenheim die eventuell auch schon auf einer durch den Gewannamen Burg nachgewiesenen alten Burg einen Sitz hatten geht der Ausbau des Ortes Brackenheim zur Stadt im 13 Jahrhundert zuruck Der bestehende Ort wurde dabei planmassig erweitert und nahezu rechteckig ummauert ausserdem wurde dabei eine neue Burg in der sudwestlichen Ecke der Stadt errichtet auf die das heutige Schloss Brackenheim zuruckgeht Im 14 Jahrhundert kam Brackenheim und damit auch die Burg in der Stadt an Wurttemberg Bereits 1380 wurde die Anlage der Gemahlin des Grafen Eberhards III Antonia Visconti als Witwensitz verschrieben 1492 wurde die Anlage erstmals als Schloss bezeichnet Unter Herzog Christoph erfolgte zwischen 1550 und 1565 ein weitgehender Neubau des Schlosses Die alte Burg wurde 1552 grosstenteils abgerissen um auf ihren Fundamenten neue Gebaude zu erstellen Von der Burg blieb lediglich ein alter Bergfried erhalten der 1822 abgetragen wurde Der Neubau des 16 Jahrhunderts wurde von Baumeister Martin Berwart ausgefuhrt und war grosser als die alte Burg da man zur Stadt hin einige Grundstucke hinzuerworben und uberbaut hatte Es entstand eine dreiflugelige annahernd rechtwinklige Anlage mit einem dreistockigen Flugel im Sudwesten und einem zweistockigen Bau im Osten die im Norden durch einen niedrigeren Zwerchbau mit zwei Holzgalerien verbunden waren wahrend im Suden eine Mauer den Innenhof abschloss In der unmittelbaren Umgebung des Schlosses sowie an verschiedenen Stellen innerhalb der Stadt befanden sich mehrere dem Schloss zugehorige Wirtschaftshofe Der Flugel im Sudwesten wurde zum Sitz der jeweiligen wurttembergischen Obervogte Witwensitz der Barbara Sophia von Brandenburg Bearbeiten Bei der Hochzeit von Herzog Johann Friedrich mit Barbara Sophia von Brandenburg bekam diese 1609 das Brackenheimer Schloss als Witwensitz und die Stadt und das Amt Brackenheim zu ihrer Versorgung zugesichert Im Jahr 1630 zwei Jahre nach Johann Friedrichs Tod beanspruchte Barbara Sophie den Witwensitz und liess ihn in den Folgejahren durch den Baumeister Caspar Kretzmayer aufwandig renovieren ohne jemals dort noch zu leben Den vom Hause Wurttemberg ausgehenden Baumassnahmen und verschiedenen Bemuhungen der Herzoginnenwitwe zur Sicherung der ihr aus dem Amt Brackenheim zustehenden Einkunfte war es jedoch zu verdanken dass Brackenheim in den Wirren des Dreissigjahrigen Krieges vergleichsweise glimpflich davonkam Barbara Sophia verstarb 1636 in Strassburg Ab 1640 war das Schloss zeitweise der Sitz der Witwe des Herzogadministrators Julius Friedrich Witwensitz der Maria Dorothea Sophie von Ottingen Bearbeiten nbsp Innenhof von Schloss Brackenheim links Neues Schloss rechts Altes SchlossBei der Hochzeit von Herzog Eberhard III mit Maria Dorothea Sophia von Ottingen im Jahr 1656 erhielt die Braut Schloss Stadt und Amt Brackenheim als Witwensitz zugesichert 1670 war die Anlage von dem wurttembergischen Obervogt Friedrich Ludwig von Janowitz bewohnt und wurde durch einen Grossbrand stark beschadigt Nach dem Brand gab es zunachst Uberlegungen die Anlage wegen Geldmangels nur teilweise wiederaufzubauen und dem Obervogt ein anderes Gebaude als Wohnung zuzuweisen Schliesslich entschloss man sich doch fur einen sukzessiven Wiederaufbau Nach dem Tod Eberhards III im Jahr 1674 wurden die Baumassnahmen beschleunigt da die herzoglichen Rate darauf drangten dass seine Witwe Maria Dorothea Sophia den Witwensitz rasch beziehen konne Diese steuerte ab 1675 den Wiederaufbau von Kirchheim unter Teck aus und brachte entgegen den ursprunglichen Planen zum Wiederaufbau des Schlosses in seiner alten Gestalt zahlreiche Sonderwunsche wie den Ausbau des Bandhauses zu einer Kapelle die Einrichtung einer Apotheke die Verlegung des Pferdestalls den Bau von Portalen und Brucken usw ein wodurch sie die heutige Gestaltung des Schlosses massgeblich beeinflusst hat Die Bauarbeiten am Schloss zogen sich uber ein Jahrzehnt hin Der aufgestockte Ostflugel wurde daraufhin als Neues Schloss bezeichnet wahrend der gegenuberliegende Flugel die Bezeichnung Altes Schloss erhielt Maria Dorothea Sophie hat den Bau nie bezogen da sie nach Ausbruch des Pfalzischen Erbfolgekriegs zunachst in Kirchheim blieb bevor sie nach Regensburg fluchtete und 1698 in Nurtingen verstarb Witwensitz der Marie Therese de La Contry Bearbeiten Im 18 Jahrhundert wurde das Neue Schloss zur Residenz der jeweiligen Obervogte wahrend das Alte Schloss von den jeweiligen Kellern und Hausschneidern bewohnt wurde Nach dem Tode des Herzogadministrators Carl Rudolf im Jahr 1742 kam auf Anraten des Geheimrats Bernhard Bilfinger der Plan auf anstelle der ursprunglichen testamentarisch geregelten Versorgung von dessen Lebenspartnerin Marie Therese de La Contry mit einem zu erwerbenden Witwensitz drei Zimmer im Brackenheimer Schloss zu deren Unterkunft auszubauen Es wurden tatsachlich drei Zimmer hergerichtet und verschiedene andere Erneuerungen am Schloss durchgefuhrt doch verstarb die Witwe Carl Rudolfs im Jahr 1748 noch bevor sie die Raumlichkeiten bezogen hatte In der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts wurde ausserdem die dem Schloss benachbarte Schlosskelter errichtet In der 1731 errichteten Kelter befanden sich ursprunglich drei Kelterbaume Da die Leistung der Kelter hinter den Erwartungen zuruckblieb reduzierte man die Zahl der Kelterbaume auf zwei und vergrosserte dafur den Lagerraum fur Getreide 1834 wurde der Kelterbetrieb eingestellt 1852 53 wurde das Gebaude an privat verkauft und kurz darauf zu einem Wohnhaus umgebaut In einer Mietwohnung im Oberstock des Gebaudes kam 1884 Theodor Heuss zur Welt Das Gebaude wurde 1950 abgerissen und wich einem Neubau einer Genossenschaftskelter Oberamtssitz Bearbeiten Im Zuge der Veranderung der wurttembergischen Verwaltungsstruktur entstand in der Mitte des 18 Jahrhunderts das Oberamt Brackenheim zu dessen Sitz das Schloss wurde und bis zur Auflosung des ab 1934 Kreis Brackenheim genannten Verwaltungsbezirks im Jahr 1938 blieb Spater waren Teile der Stadtverwaltung und ein Polizeiposten im Schloss angesiedelt Heute beherbergt die Anlage auch ein Theater Seit September 2019 finden Bauarbeiten statt Unter anderem werden 38 Hotelzimmer im Schloss entstehen Die Stadt Brackenheim und Wolfgang Scheidtweiler teilen sich die Baukosten 1 Literatur BearbeitenHeimatbuch der Stadt Brackenheim und ihrer Stadtteile Stadt Brackenheim Brackenheim 1980 ISBN 3 9806667 0 0 Julius Fekete Kunst und Kulturdenkmale in Stadt und Landkreis Heilbronn 2 Auflage Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1662 2 S 119 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Brackenheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung beim Landesamt fur Denkmalpflege Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Muller Jetzt wird aus dem Brackenheimer Schloss ein Hotel In Heilbronner Stimme online 9 September 2019 abgerufen am 18 November 2022 Liste der Burgen und Schlosser in Stadt und Landkreis Heilbronn Schlosser Schloss Affaltrach Schloss Assumstadt Schloss Babstadt Wasserschloss Bad Rappenau Unteres Schloss Beilstein Meierei Bonfeld Oberschloss Bonfeld Palais Brackenheim Schloss Brackenheim Schloss Burg Schloss Domeneck Schloss Eschenau Schloss Furfeld Unterschloss Gemmingen Greckenschloss Schloss Grombach Deutschhof Heilbronn Schloss Heinsheim Schloss Heuchlingen Schloss Horneck Schloss Ittlingen Rotes Schloss Jagsthausen Weisses Schloss Jagsthausen Deutschordensschloss Kirchhausen Neippergsches Schloss Klingenberg Neuer Bau Lauffen Schloss Lautenbach Wasserschloss Lautereck Schloss Lehen Schloss Lehrensteinsfeld Schloss Liebenstein Schloss Magenheim Schloss Massenbach Deutschordensschloss Neckarsulm Schloss Neudenau Schloss Neuenstadt Schloss Oedheim Schloss Presteneck Schloss Rohrbach am Giesshubel Schloss Schomberg Schloss Schwaigern 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