www.wikidata.de-de.nina.az
Das Deutschordensschloss Neckarsulm gehort zu den altesten Gebauden der Stadt Neckarsulm Ein Vorgangerbau existierte wahrscheinlich bereits im 13 Jahrhundert Das Deutschorden Schloss Neckarsulm wurde massgeblich durch den Deutschen Orden gepragt unter dessen Herrschaft Neckarsulm von 1484 bis 1805 stand Im Zweiten Weltkrieg wurde es stark beschadigt und bis Mitte der 1950er Jahre wieder aufgebaut Seit 1956 befindet sich im Deutschordensschloss Neckarsulm das Deutsche Zweirad und NSU Museum Deutschordens Schloss von Suden gesehen von rechts Bandhaus Amtshaus und Bergfried Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Nutzung 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Grundriss des Deutschordensschlosses Neckarsulm Peter Elias Berthold 1722Das Deutschordensschloss Neckarsulm liegt in der sudwestlichen Ecke der ehemaligen Stadtbefestigung Die Ursprunge des Stadtschlosses gehen vermutlich bis ins 13 Jahrhundert zuruck Uber diese Zeit ist allerdings wenig bekannt Bereits damals gab es einen Vorgangerbau von dem heute nach mehrmaligen Umbauten noch der Saalbau Palas auch Steinhaus genannt der Bergfried und Teile der Wallmauer erhalten sind Das Erdgeschoss des Bergfrieds wird von Historikern als das alteste erhaltene Mauerwerk von ganz Neckarsulm angesehen In den Urkunden gibt es Hinweise darauf dass in Neckarsulm eine bereits wahrend der Lehnsherrschaft der auf dem nahen Scheuerberg sitzenden Herren von Weinsberg im 13 Jahrhundert bestehende herrschaftliche Anlage durch das Erzstift Mainz ausgebaut wurde nachdem dieses den Ort 1335 erworben hatte 1405 werden Zwinger Graben Hofstatt und neues Haus 1411 nochmals Hofstatt und neues Haus des Erzstifts erwahnt Bauliche Befunde weisen darauf hin dass der Bergfried um 1400 erhoht wurde und dass es sich bei dem neuen Haus wohl um das heute noch erhaltene steinerne Haus mit Staffelgiebel handelt Ausserdem berichtet ein Visitationsbericht von 1720 von einem heute nicht mehr vorhandenen kurmainzischen Wappen an einer Saule der Anlage Das Stadtschloss bildete mit seinen Mauern stets eine Verstarkung der Stadtbefestigung Der alteste Gebaudebestand befindet sich in einem Rechteck von etwa 25 35 Meter Die Mauern von jungeren Gebaude ruhen teilweise auf den massiven Mauern der ersten Burganlage nbsp Wappen von Wolfgang Schutzbar genannt Milchling am Bergfried 1551 nbsp Deutschordensschloss von links Steinhaus Saalbau Bergfried und Schlosskapelle Gustav Schmoller Aquarell 1856Die Anlage kam 1484 zum Deutschen Orden als dieser die Herrschaft uber Neckarsulm ubernahm Unmittelbar nach dem Besitzubergang wurde eine Schlosskapelle in der Anlage errichtet die am Bau mit 1487 datiert ist und aus der sich im Wurttembergischen Landesmuseum Glasscheiben von um 1480 bis 1488 erhalten haben die die Wappenschilde des kurpfalzischen Hofmarschalls Engelhard von Neipperg 1495 des badischen Landhofmeisters Wilhelm von Neipperg 1520 und des Deutschmeisters Reinhard von Neipperg 1496 sowie die Darstellung des Jungsten Gerichts zeigen 1 Nach der Zerstorung der Burg auf dem Scheuerberg im Bauernkrieg 1525 die bis dahin Amtssitz des Deutschen Ordens war wurde die Neckarsulmer Stadtburg zum Amtssitz des Deutschen Ordens Kunftig fanden dort Ordensversammlungen statt in denen Deutschmeister gewahlt oder andere wichtige Entscheidungen getroffen wurden Der Deutsche Orden hat die Burganlage massgeblich umgebaut und erweitert 1539 1540 wurde das sogenannte Bandhaus erbaut Das ursprungliche Stadtschloss also das Amtshaus erhielt seine heutige Gestalt erst nach dem Bauernkrieg 1525 Ebenso wurde die Schlosskelter nach 1525 erbaut Der Bergfried wurde mehrfach umgebaut wovon zum Beispiel das Wappen Relief des Hoch und Deutschmeisters Wolfgang Schutzbar genannt Milchling aus dem Jahre 1551 zeugt Aus einem Plan von 1722 ist ersichtlich dass bis zu jener Zeit zusatzlich zur alten Anlage nach Norden hin ein grosser zugehoriger Wirtschaftshof entstanden war Ausserdem war 1720 der Turm mit einem barocken Zwiebeldach bekront worden das bis zum Zweiten Weltkrieg bestand Die Gebaude wurden vielfach umgebaut Eine der grossten baulichen Veranderungen ergab sich im Verlauf des 19 Jahrhunderts als 1834 bereits einige nach Osten zur Stadt hin liegende Gebaude nicht mehr vorhanden waren und an ihrer Stelle die 1869 erstmals erwahnte neue Schlossstrasse heutige Urbanstrasse entstand Im Zweiten Weltkrieg haben die Gebaude den schweren Angriff auf die Stadt am 1 Marz 1945 gut uberstanden Am 2 April 1945 wurden jedoch bei einem weiteren Angriff die Dacher zerstort und die Gebaude brannten grosstenteils aus 1949 wurden die beschadigten Gebaude in annahernd alter Form wiederhergestellt Die Schlosskapelle die einst einen Dachreiter aufwies und der Bergfried mit dem vormals barocken Zwiebelhelm erhielten dabei schlichtere Dacher als vor der Zerstorung Gebaude Bearbeiten nbsp Ehem Schloss Kapelle links der Bergfried nbsp Amtshaus links und Bandhaus rechts Der Komplex des Stadtschlosses besteht heute aus folgenden Gebauden der Bergfried bildet die sudwestliche Ecke der Stadtbefestigung und ist uber Eck gestellt ostlich davon steht das sogenannte Amtshaus der bereits erwahnte Saalbau Palas oder Steinhaus daneben steht das Bandhaus an der Urbanstrasse welches ursprunglich ein Speicher war sudlich dieser Gebaude lagen ein Torhaus und ein Vorwerk von denen Reste erhalten sind an der westlichen Stadtmauer nordlich des Bergfrieds folgt ein Nebengebaude direkt an das Nebengebaude schliesst sich die ehemalige Schlosskapelle an weiter nordlich folgt die ehemalige Schlosskelter mit weitraumigem Keller nordlich der Schlosskelter liegt ein kleineres Gebaude der Stall spater als Remise oder Holzlege bezeichnet an der nordlichen Grenze des Schlossbereichs liegt in Ost West Richtung die ehemalige Zehntscheuer an die Zehntscheuer grenzt ein weiteres Gebaude an welches fruher ein Pferdestall war oder auch Reithaus an der heutigen Urbanstrasse Nicht erhalten sind im Verlauf der Urbanstrasse der fruheren Schloss Strasse das Waschhaus die Schloss Scheune Stallungen und ein Torhaus Diese Gebaude sind etwa zwischen 1843 und 1870 abgerissen worden Ausserdem gab es zwischen Amtshaus und Bergfried ein Gastehaus welches auf Saulen ruhte und zwischen Nebenbau und Bandhaus einen Zwingerbau unter anderem mit Schreib und Backstube der den inneren Hof im sudlichen Schlossbereich nach Norden hin abschloss Diese beiden Gebaude sind heute nicht mehr vorhanden und wurden wahrscheinlich um 1850 abgebrochen nbsp Reste des Torhauses in der Nahe des Bergfrieds nbsp Zehntscheuer rechts und Reithaus links nbsp Deutsches Zweirad und NSU Museum im ehemaligen Band und Amtshaus links Kapelle rechts nbsp Schloss und Wehrturm von der Parkseite gesehenNutzung Bearbeiten nbsp Ehemalige Schloss Kelter heute WeingartnergenossenschaftNach dem Ubergang Neckarsulms an das Konigreich Wurttemberg im Jahre 1805 wurde das Amtsgebaude Sitz des Oberamtes Neckarsulm welches bis 1938 bestand Das Bandhaus war von 1912 bis 1945 Latein und Realschule Die Schlosskapelle die nach der Sakularisation 1805 profaniert wurde nahm von 1851 bis zum Bau der evangelischen Stadtkirche 1888 die evangelische Kirchgemeinde auf In dieser Schlosskapelle befindet sich heute das Trauzimmer des Standesamtes der Stadt Neckarsulm und das Nebengebaude wird durch die Gaststatte Museums Stuben genutzt Im Bandhaus und Amtshaus befindet sich seit 1956 das Deutsche Zweirad und NSU Museum Beim Umbau im Jahre 1991 wurden die beiden historischen Gebaude durch ein modernes Stahlglas Rampentreppenhaus verbunden Die ehemalige Schlosskelter und die weiteren Wirtschaftsgebaude nordlich davon werden heute durch die Weingartnergenossenschaft Neckarsulm Gundelsheim eG bewirtschaftet nbsp Nebengebaude heute Restaurant rechts Kapelle und Kelter nbsp Deutsches Zweirad und NSU Museum links Bandhaus rechts AmtshausEinzelnachweise Bearbeiten Neckarsulm und der Deutsche Orden 1484 1805 1984 Neckarsulm 1984 S 83 Nr 31 Abb 36 39 Literatur BearbeitenRudolf Stich Beitrag zur Baugeschichte von Neckarsulm Burg Scheuerberg Stadtschloss Neckarsulm 1960 Originalarbeit im Stadtarchiv Neckarsulm Rudolf Stich Das Stadt Schloss von Neckarsulm In Heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme vom 24 Februar 1962 Rudolf Stich Der Schlossturm von Neckarsulm In Heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme vom 31 Marz 1962 Rudolf Stich Das Stadtschloss von Neckarsulm In Heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme vom 26 Mai 1962 August Vogt Neckarsulm Historischer Stadtfuhrer Hrsg Heimatverein Neckarsulm e V und die Stadt Neckarsulm 2 Auflage Otto Welker GmbH Neckarsulm 1990 Autorenteam Redaktion Barbara Griesinger Neckarsulm Die Geschichte einer Stadt Hrsg Stadt Neckarsulm Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1992 ISBN 3 8062 0883 2 August Vogt Villa Sulmana Neckarsulm Bilder einer Stadtentwicklung Hrsg Heimatverein Neckarsulm e V Otto Welker GmbH Neckarsulm 1999 Karl Heinz Dahn Burgenkundliche Wanderungen im Raum Heilbronn Landkreis Heilbronn Kreisarchivar Heilbronn 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deutschordens Schloss Neckarsulm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste der Burgen und Schlosser in Stadt und Landkreis Heilbronn Schlosser Schloss Affaltrach Schloss Assumstadt Schloss Babstadt Wasserschloss Bad Rappenau Unteres Schloss Beilstein Meierei Bonfeld Oberschloss Bonfeld Palais Brackenheim Schloss Brackenheim Schloss Burg Schloss Domeneck Schloss Eschenau Schloss Furfeld Unterschloss Gemmingen Greckenschloss Schloss Grombach Deutschhof Heilbronn Schloss Heinsheim Schloss Heuchlingen Schloss Horneck Schloss Ittlingen Rotes Schloss Jagsthausen Weisses Schloss Jagsthausen Deutschordensschloss Kirchhausen Neippergsches Schloss Klingenberg Neuer Bau Lauffen Schloss Lautenbach Wasserschloss Lautereck Schloss Lehen Schloss Lehrensteinsfeld Schloss Liebenstein Schloss Magenheim Schloss Massenbach Deutschordensschloss Neckarsulm Schloss Neudenau Schloss Neuenstadt Schloss Oedheim Schloss Presteneck Schloss Rohrbach am Giesshubel Schloss Schomberg Schloss Schwaigern Schloss Siegelsbach Schloss Stocksberg Oberes Schloss Talheim Unteres Schloss Talheim Schloss Weiler Wormser Hof in Wimpfen Schloss ZaberfeldHerrensitze Chanowskysches Schlosschen Cotta sche Villa Neues Schlosschen Michelbach Herrenhaus Oberbiegelhof Schloss Obergimpern St Andresches Schlosschen Oberes Schloss Stein am Kocher Trappenseeschlosschen Schloss Treschklingen Gemmingensches Schloss Widdern Gemminger Hof in WimpfenVerschwundene Schlosser Wasserschloss Adelshofen Blass sches Palais Unterschloss Bonfeld Mittelschloss Gemmingen Oberschloss Gemmingen Unteres Schloss Helfenberg Schloss Kochersteinsfeld Oberes Schloss Lauffen Schloss Lowenstein Katholisches Schloss Massenbach Unteres Schloss Massenbach Rauch sches Palais Schloss Untereisesheim Schlosslein Weinsberg Zyllnhardtsches Schloss WiddernBurgen und Ruinen Burgruine Blankenhorn Burg Duttenberg Burg Ehrenberg Neckar Burgruine Helfenberg Burgruine Heriboldesburg Burg Hohenbeilstein Burg Horkheim Gotzenburg Jagsthausen Grafenburg Lauffen Burgruine Lowenstein Burg Maienfels Burg Mockmuhl Burg Neipperg Burg Ochsenburg Burg Stettenfels Burg Streichenberg Burgruine Weibertreu Burg Wildeck Kaiserpfalz Wimpfen am BergBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burg Bockingen Alte Burg Mockmuhl Burg Ehrenberg Talheim Burg Erenstein Frankenschanze Burg Hagenbach Burg Hohenriet Alte Burg Kochersteinsfeld Burg Korb Alte Burg Lauffen Burg Lauterstein Leinburg Burg Meimsheim Burg Neudeck Wasserburg Obergimpern Burg Obermagenheim Burg Richen Burg Ruchsen Burg Scheuerberg Burg Widdern Burg ZaberfeldFestungen Wallburg Burgmal Burg Altbockingen Harchenburg Ringwall OttilienbergTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugelburg Gendach Burg RotenbrunnenWartturme Heuchelberger Warte Lauffener Landturm Wustenhausener LandturmWehrkirchen Wehrkirche Brettach 49 19156 9 2224 Koordinaten 49 11 29 6 N 9 13 20 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutschordensschloss Neckarsulm amp oldid 226820580