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Das Deutschordensschloss in Kirchhausen einem Stadtteil von Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg ist ein ehemaliges Wasserschloss des Deutschen Ordens das in den Jahren 1572 bis 1578 im Stil der Renaissance erbaut wurde Deutschordensschloss in Heilbronn KirchhausenAnsicht von Westen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenErste Hinweise auf einen Herrensitz in Kirchhausen stammen aus der Mitte des 14 Jahrhunderts als Angehorige der Herren von Talheim die Vogtei der Grafen von Vaihingen in Kirchhausen besassen und sich nach einem in Kirchhausen gelegenen Sitz von Kirchhausen nannten Ein ab 1334 erwahnter Eberhard von Kirchhausen besass die halbe Burg als Lehen sein mutmasslicher Bruder Beringer der ab 1345 erwahnt wird die andere Halfte Die Bruder besassen jeweils ein Viertel der Vogtei Die andere Halfte der Vogtei und einen Burgstall besass die ebenfalls ursprunglich aus Talheim stammende Familie Strube Der Burgstall scheint der Uberrest einer alteren Burg zu sein mit der die Vogtsrechte verbunden waren Ausserdem hatten gleichzeitig die Familien von Wunnenstein und die Wimpfener Patrizier Otter Besitz in Kirchhausen so dass neben den vorgenannten Burgen noch weitere Adelssitze moglich sind Im 15 Jahrhundert kam der Besitz in Kirchhausen uber die Ehe Peters von Helmstatt mit einer der Talheim Damen sowie uber Zukaufe von Peters Vetter Heinrich von Helmstatt an die Herren von Helmstatt und von diesen bald an den Deutschen Orden Zu jener Zeit werden eine Obere Burg und eine Untere Burg erwahnt Innerhalb des Deutschen Ordens wurde Kirchhausen Amtsort innerhalb der Kommende Horneck Das heutige Schloss das der Deutsche Orden ab 1572 errichten liess geht sicher auf einen alteren Vorgangerbau zuruck zumal der sudostliche Eckturm wohl aus einem alteren viereckigen Turm hervorgegangen ist und sich auch im Sockel der Burg unterhalb des Sudflugels Reste alterer Gebaude ausmachen lassen Aus welchem der vorgenannten Herrensitze das Schloss hervorgegangen ist lasst sich nicht sagen Im heute als Grunflache angelegten Bereich vor dem Schloss war im 19 Jahrhundert noch ein viertelkreisformiger Fundamentrest einer alteren Burganlage zu erkennen Die Errichtung des Gebaudes erfolgte zu Beginn der Amtszeit des Hochmeisters Heinrich von Bobenhausen im Jahr 1572 zuruck der zur gleichen Zeit auch das Schloss Stocksberg im ebenfalls zur Kommende Horneck zahlenden Stockheim erbauen liess Die Ausfuhrung wurde dem Weinsberger Baumeister Thomas Knoll ubertragen dessen Steinmetzzeichen sich im Torbogenschlussstein findet Dem Schloss angegliedert war einst ein Wirtschaftshof aus Scheune Kelter und Zehntscheune Die Zehntscheune hat sich in der Nachbarschaft erhalten Uber die Amtmanner in Kirchhausen ist nur wenig bekannt Amtmann Hans Hofmann liess 1628 den nahegelegenen Amtmannshof errichten nbsp Plan von Kirchhausen 1791 das Schloss bildet die zentrale Anlage des Ortes 1747 wurde das Schloss unter Mitwirkung des Neckarsulmer Zimmermeisters Peter Elias Berthold renoviert die Arbeiten betrafen wohl hauptsachlich den Dachstuhl und Raume im Obergeschoss 1749 erhielt der nordwestliche Hauptflugel ein neues Portal wenig spater entstand an der Nordseite des Vorhofs das Torhauslein 1786 nahm der Ordens Baumeister Johann Hornstein Reparaturen an Schloss und Zehntscheune vor Nach der Auflosung des Ordensstaates 1805 kam Kirchhausen mit dem Schloss an Wurttemberg und wurde fur kurze Zeit Sitz eines Oberamtes das schon bald im Oberamt Heilbronn aufging Danach ersteigerte 1808 der Brackenheimer Notar Christoph Jakob Rappold das Schloss Seine Witwe verkaufte das Schloss 1816 an den Bauern Michael Salm aus Neuenfels 1830 erwarb der Schultheiss Baumgart das Schloss 1833 kam es in den Besitz der Gemeinde Kirchhausen die darin Burgermeisteramt Schule Lehrerwohnung Notariat und Feuerwehrmagazin unterbrachte 1834 erhielt der Nordwestflugel das damals fur Rathauser standesgemasse Glockenturmchen als Dachreiter 1837 wurde eine Arrestzelle eingebaut nbsp Zeichnung von Conrad von Dollinger 1904Das Gebaude wurde in der Zeit des Ersten Weltkriegs und den nachfolgenden Notjahren der Inflation und Weltwirtschaftskrise nur durftig unterhalten Schultheiss Matthaus Volk bemangelte gegenuber dem Denkmalamt und dem Gemeinderat den schlechten baulichen Zustand des Gebaudes sowie die finanzielle Situation die lange keine notige Sanierung des Daches sowie des Bauschmucks zugelassen habe Im Herbst 1928 fanden Sanierungsmassnahmen statt die nicht zur vollen Zufriedenheit des Denkmalamtes erfolgten 1932 verfugte das Denkmalamt den Schlossgraben erkenntlich als solchen zu erhalten und dort weder hohe Gewachse anzupflanzen noch Gartenhauser oder Stalle zu errichten Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der sudwestliche Eckturm durch Artilleriebeschuss zerstort er wurde spater erneuert Die Schule wechselte 1954 in ein neu erbautes Schulhaus 1963 wurde die Aussenfassade des Schlosses unter Leitung des Architekten Josef Vassilliere renoviert 1965 schloss sich eine umfangreiche Umgestaltung des Innenbereichs nach Planen von Albert Stirn an die sich durch die Veranderung der Raum und Fenstersituation auch teilweise auf das Aussere des Schlosses auswirkte Leider hat man es versaumt den Altbauzustand umfassend zu dokumentieren so dass es heute kaum mehr eine Vorstellung uber die altere Innenausstattung gibt Nach der Eingemeindung Kirchhausens nach Heilbronn 1972 wurde das Schloss zum Burgeramt 1976 bis 1979 erfolgte eine Trockenlegung der Aussenmauern und eine Sanierung aller Natursteine Das Schloss erhielt im Oktober 1986 ein neues Glockenturmchen und dient heute auch als Austragungsort von ortlichen Veranstaltungen Beschreibung BearbeitenDas Schloss ist ein zweigeschossiger Zweiflugelbau dessen Flugel sich rechtwinklig treffen Diese Bauform ist im Wirkungsbereich des Deutschen Ordens nur selten anzutreffen Die reprasentativen Giebel der Gebaude sind im Stil der Renaissance mit Voluten und horizontalen Gurtgesimsen geschmuckt An den Ecken der Anlage stehen vier Rundturme mit schiefergedeckten Kegeldachern Die Anlage ist nahezu quadratisch wobei das Schlossgebaude lediglich zweiflugelig ist und zwei Seiten der Anlage damit bis auf die Eckturme und Hausgiebelseiten nur aus Umfassungsmauern bestehen Der Hauptbau hat im Innenhof ein schmuckvolles Portal mit figuren und wappengeschmucktem Volutengesims und der Datierung 1749 Der Seitenflugel hat im Innenhof einen Saulengang Das Gebaude war einst von einem Wassergraben umgeben der heute jedoch trockengelegt ist Als Zugang diente eine Zugbrucke auf der Nordostseite nbsp Portal des Hauptflugels nbsp Fratze rechts vom Haupttor nbsp Marienfigur am Nordostgiebel nbsp Blick in den InnenhofLiteratur BearbeitenNicolai Knauer und Joachim Hennze Das Deutschordensschloss Kirchhausen Heilbronn 2012 Julius Fekete Simon Haag Adelheid Hanke Daniela Naumann Stadtkreis Heilbronn Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmale in Baden Wurttemberg Band I 5 Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1988 3 S 214 215 Julius Fekete Kunst und Kulturdenkmale in Stadt und Landkreis Heilbronn 2 Auflage Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1662 2 S 67 69 Eugen Knupfer Bearb Urkundenbuch der Stadt Heilbronn Kohlhammer Stuttgart 1904 Wurttembergische Geschichtsquellen N F 5 Beschreibung des Oberamts Heilbronn Kohlhammer Stuttgart 1901 1903 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Kirchhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste der Burgen und Schlosser in Stadt und Landkreis Heilbronn Schlosser Schloss Affaltrach Schloss Assumstadt Schloss Babstadt Wasserschloss Bad Rappenau Unteres Schloss Beilstein Meierei Bonfeld Oberschloss Bonfeld Palais Brackenheim Schloss Brackenheim Schloss Burg Schloss Domeneck Schloss Eschenau Schloss Furfeld Unterschloss Gemmingen Greckenschloss Schloss Grombach Deutschhof Heilbronn Schloss Heinsheim Schloss Heuchlingen Schloss Horneck Schloss Ittlingen Rotes Schloss Jagsthausen Weisses Schloss Jagsthausen Deutschordensschloss Kirchhausen Neippergsches Schloss Klingenberg Neuer Bau Lauffen Schloss Lautenbach Wasserschloss Lautereck Schloss Lehen Schloss Lehrensteinsfeld Schloss Liebenstein Schloss Magenheim Schloss Massenbach Deutschordensschloss Neckarsulm Schloss Neudenau Schloss Neuenstadt Schloss Oedheim Schloss Presteneck Schloss Rohrbach am Giesshubel Schloss Schomberg Schloss Schwaigern Schloss Siegelsbach Schloss Stocksberg Oberes Schloss Talheim Unteres Schloss Talheim Schloss Weiler Wormser Hof in Wimpfen Schloss ZaberfeldHerrensitze Chanowskysches Schlosschen Cotta sche Villa Neues Schlosschen Michelbach Herrenhaus Oberbiegelhof Schloss Obergimpern St Andresches Schlosschen Oberes Schloss Stein am Kocher Trappenseeschlosschen Schloss Treschklingen Gemmingensches Schloss Widdern Gemminger Hof in WimpfenVerschwundene Schlosser Wasserschloss Adelshofen Blass sches Palais Unterschloss Bonfeld Mittelschloss Gemmingen Oberschloss Gemmingen Unteres Schloss 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