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Die Frankenschanze in der Gemarkung Grossgartach der Stadt Leingarten im Landkreis Heilbronn ist ein Ringwall mit einem vorgelagerten Graben Sie liegt in einer Hohe von 240 m u NN am ostlichen Ende des Heuchelbergs auf einem flachen Absatz des Nordhangs im sogenannten Baunzelwald Spatestens um 1000 n Chr errichtet war die Frankenschanze offenbar der dauerhaft bewohnte befestigte Wohnsitz gesellschaftlich hochstehender Kreise 1 Nach neuen Erkenntnissen entstand sie moglicherweise als Burg des Gaugrafen vom Gartachgau Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseForschungsgeschichte BearbeitenIm Jahr 1900 bezeichnete Alfred Schliz die Frankenschanze als Volksburg oder Ringwall im Baunzelwald und hielt sie fur eine Befestigungsanlage aus der Bronze oder Hallstattzeit Die von ihm vorgenommene Probegrabung blieb ohne greifbares Ergebnis 1910 sah A G Kolb in der Frankenschanze eine als Bauernburg errichtete mittelalterliche Fliehburg 1937 war sie fur Gunter Beiler eine karolingische Anlage 1952 untersuchte Wilhelm Mattes die Anlage mit Grabungsschnitten im Innenbereich und durch Teile der Befestigung um ihre Nutzung zu klaren und sie zu datieren An einem inneren Wallfuss und im unteren Bereich der Wallschuttung stiess er auf Fragmente romischer Gebrauchskeramik aus dem 2 und fruhen 3 Jahrhundert Offensichtlich wurde beim Bau der Frankenschanze wohl um das Jahr 1000 n Chr eine Siedlungsschicht aus der Romerzeit zerstort An anderen Stellen fand Mattes Keramikscherben aus dem 11 12 und 13 Jahrhundert einen mittelalterlichen Eisenschlussel einen eisernen Reitsporn gerotete Sandsteine und Holzkohle Wallschnitte brachten den Nachweis einer Art holzerner Brustwehr oder Palisade auf der Wallkrone und zeugen fur den wehrhaften Charakter der Anlage Spatere Begehungen erbrachten an mehreren Stellen weitere Fundstucke romerzeitlicher und mittelalterlicher Keramik aus dem fruhen 11 oder spaten 10 Jahrhundert und Fragmente von mehreren Becherkacheln aus dem spaten 13 Jahrhundert die bezeugen dass ein beheizbares Gebaude auf dem Gelande stand und folglich hier in einer Burg gesellschaftlich hochstehende Kreise dauerhaft gelebt haben mussen Seit 2013 gibt es neue Erkenntnisse heimatgeschichtlicher Burgenforscher Ludwig H Hildebrandt und Nikolai Knauer glauben dass hier an der Grenze zum Zabergau die Burg des Gaugrafen vom Gartachgau stand zu dem damals auch Orte im Zabergau gehorten Hausen a d Z Meimsheim Botenheim Cleebronn Eibensbach Pfaffenhofen 2 Im 10 Jahrhundert als Motte in Holzbauweise errichtet hat diese keine bislang nachweisbaren Spuren hinterlassen Eine vergleichbare um 970 entstandene Anlage war die Motte Wigoldesberg bei Ostringen im Ortsteil Eichelberg der Sitz der Gaugrafen fur den Elsenz und den Kraichgau 3 4 Beschreibung BearbeitenAuf dem hochsten Punkt des Gelanderuckens wird eine eingeebnete ovale Flache von 0 43 ha durch einen umlaufenden Graben begrenzt Der flache Wall an der Aussenkante des Plateaus ist nicht durchgehend erhalten Die steile Innenboschung des Grabens ist an manchen Stellen heute noch bis zu 6 1 m hoch Die Aussenboschung nach einer etwa 1 7 m breiten Grabensohle ist deutlich niedriger und liegt im abfallenden Gelande Der Zugang befand sich wahrscheinlich an der Nordwestseite denn hier fuhrt ein Weg auf einem Damm eben uber den Graben und durch eine Lucke mit abgeflachten Wallenden ins Innere Eine ahnliche Situation gibt es beim Zugang auf der Sudseite Die Aussenbefestigung lauft in einem Abstand von 15 bis 30 m um den Ringgraben und schliesst insgesamt etwa 1 5 ha Flache ein Am Westhang ist eine aus mehreren Abschnitten bestehende Befestigung erhalten am nordostlichen Hang nur noch eine durch grosse Lucken unterbrochene flache Boschung Auf der Sudseite gegen den aufsteigenden Heuchelberg ist wegen neuerer Veranderungen im Gelande u a durch einen Schilfsandsteinbruch der inzwischen aufgelassen und teilweise wiederum verfullt wurde die Art der ausseren Befestigung nicht mehr zu klaren Literatur BearbeitenChristoph Morrissey Dieter Muller Die Frankenschanze bei Leingarten Grossgartach In Regierungsprasidium Stuttgart Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Wallanlagen im Stadt und Landkreis Heilbronn Vor und fruhgeschichtliche Befestigungen H 17 Konrad Theiss Stuttgart 2006 S 37 53 ISBN 978 3 8062 2087 2Siehe auch BearbeitenExkurs Burgentypen im nordwestlichen Baden Wurttemberg 2 FliehburgenEinzelnachweise Bearbeiten Morrissey Muller Wallanlagen im Stadt und Landkreis Heilbronn s Literatur S 75 79 Heimatbuch Leingarten S 32 Rolf Wurz Neue Erkenntnisse am Heuchelberg In Heimatverein Kraichgau Hrsg Kompass des Kraichgaus Heft 1 2013 S 7f Ludwig H Hildebrandt Die Grafschaften des Elsenz und Kraichgaus im hohen Mittelalter ihre Grafen und deren Burgensitze mit spezieller Berucksichtigung von Bretten In Brettener Jahrbuch fur Kultur und Geschichte NF 5 Bretten 2008 S 60 62 Liste der Burgen und Schlosser in Stadt und Landkreis Heilbronn Schlosser Schloss Affaltrach Schloss Assumstadt Schloss Babstadt Wasserschloss Bad Rappenau Unteres Schloss Beilstein Meierei Bonfeld Oberschloss Bonfeld Palais Brackenheim Schloss Brackenheim Schloss Burg Schloss Domeneck Schloss Eschenau Schloss Furfeld Unterschloss Gemmingen Greckenschloss Schloss Grombach Deutschhof Heilbronn Schloss Heinsheim Schloss Heuchlingen Schloss Horneck Schloss Ittlingen Rotes Schloss Jagsthausen Weisses Schloss Jagsthausen Deutschordensschloss Kirchhausen Neippergsches Schloss Klingenberg Neuer Bau Lauffen Schloss Lautenbach Wasserschloss Lautereck Schloss Lehen Schloss Lehrensteinsfeld Schloss Liebenstein Schloss Magenheim Schloss Massenbach Deutschordensschloss Neckarsulm Schloss Neudenau Schloss Neuenstadt Schloss Oedheim Schloss Presteneck Schloss Rohrbach am Giesshubel Schloss Schomberg Schloss Schwaigern Schloss Siegelsbach Schloss Stocksberg Oberes Schloss Talheim Unteres Schloss Talheim Schloss Weiler Wormser Hof in Wimpfen Schloss ZaberfeldHerrensitze 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