www.wikidata.de-de.nina.az
Schloss Siegelsbach in Siegelsbach im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg geht auf den alteren Hirschhorner Hof zuruck und wurde durch die Grafen von Wiser im fruhen 18 Jahrhundert zu einer Schlossanlage erweitert Nach mehreren Besitzerwechseln wurde die Anlage ab 1841 kurzzeitig als Gastwirtschaft mit Brauerei betrieben die den Namen Badischer Hof trug Nach weiteren Besitzerwechseln kam es 1862 zur Aufteilung der Anlage Das Schlossgebaude gelangte dabei in den Besitz der evangelischen Kirchengemeinde die es seitdem als Pfarrhaus und seit 1960 auch als Kindergarten nutzt Schloss Siegelsbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Hirschhorner Hof 1 2 Schloss der Grafen Wiser 1 3 Besitzerwechsel im 19 Jahrhundert 1 4 Im Besitz der evangelischen Kirchengemeinde ab 1862 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte BearbeitenHirschhorner Hof Bearbeiten Siegelsbach war seit dem 14 Jahrhundert ein Lehen der Herren von Hirschhorn gewesen die dort durch einen Amtmann vertreten waren der in dem als Hirschhorner Hof bezeichneten Hofgut seinen Sitz hatte Nach dem Aussterben der Hirschhorner fiel das Lehen 1632 an die Kurpfalz zuruck 1634 wurde Siegelsbach im Dreissigjahrigen Krieg von schwedischen Truppen niedergebrannt jedoch liess die Kurpfalz nach dem Ende des Krieges die Amtsgebaude wieder instand setzen Das ehemalige Hirschhorner Lehen kam 1699 an den kurfurstlichen Hofkanzler Franz Melchior von Wiser Das zu dessen Lehen gehorige Schloss in Friedelsheim war 1694 durch Franzosen zerstort worden so dass Wiser auch den erst kurz zuvor wiederhergestellten Hirschhorner Hof in Siegelsbach als Wohnsitz nahm Schloss der Grafen Wiser Bearbeiten nbsp Schloss Siegelsbach 1799Nach dem Tod Franz Melchior von Wisers im Jahr 1702 traten dessen drei Sohne das zum Fideikommiss bestimmte Erbe zunachst gemeinsam an nach dem Tod eines der Bruder teilten die uberlebenden beiden Bruder jedoch 1709 den Besitz unter sich auf so dass Siegelsbach mit Friedelsheim und Teilen von Ober und Untergimpern an Franz Joseph von Wiser kam der die Linie Wiser Siegelsbach auch Schwarz Wiser genannt begrundete Die grafliche Familie wohnte nicht standig in Siegelsbach sondern auch an anderen Orten doch erfolgte durch sie im fruhen 18 Jahrhundert dennoch der Ausbau des Hofguts zu einem standesgemassen Schloss Die Eckbauten wurden mit spitzen pyramidenformigen Dachern gedeckt und um das Gebaude entstand ein ummauerter Schlosspark mit Gartenpavillon Mehrere Generationen der Grafen Wiser lebten zeitweise in Siegelsbach Die katholische Ortsherrschaft fuhrte in dem traditionell protestantischen Ort zu grossen und lange anhaltenden Spannungen insbesondere da die Grafen eine aggressive Rekatholisierung betrieben in deren Folge die Kirche und das Pfarrhaus wieder in den Besitz der katholischen Minderheit kamen Franz Joseph von Wisers Enkel Joseph Johann verkaufte ab 1814 grosse Teile des Wiserschen Grundbesitzes Sein Sohn Joseph Carl Georg von Wiser bewohnte das Schloss noch bis 1833 und zog dann nach Mosbach und 1835 in das von ihm erworbene Obere Schloss nach Stein am Kocher Das Schloss in Siegelsbach verkaufte er an den grossherzoglich badischen Amtmann und von gemmingen guttenbergischen Konsulenten Karl Stein 1834 aus Wimpfen Besitzerwechsel im 19 Jahrhundert Bearbeiten Steins Sohn Karl Friedrich junior liess auf einem alteren Keller des Anwesens umgehend eine Brauerei errichten doch nach dem fruhen Tod des Vaters 1834 verkauften er und sein Bruder das Anwesen 1838 an den spateren Siegelsbacher Burgermeister Georg Friedrich Holoch von dem es 1841 an dessen Schwiegersohn Johann Karl Fischer kam Fischer war Kufer und Bierbrauer und betrieb im Schloss die Gastwirtschaft Zum Badischen Hof verzog jedoch bereits 1844 nach Gaggenau und wanderte von dort nach Amerika aus so dass das Anwesen zuruck an Georg Friedrich Holoch kam Dessen Witwe verausserte das Schloss 1849 an Johann Ott 1852 der massgeblich am Aufbau der Rappenauer Saline beteiligt gewesen war und viel zur Erhaltung des Siegelsbacher Schlosses beitrug Ein ehemals vorhandener Gartenpavillon in der Sudostecke des Gartens sowie die spitzen Turmdacher scheinen zu dieser Zeit jedoch bereits nicht mehr bestanden zu haben Otts Sohn der Durkheimer Salinendirektor Hermann August Heinrich Ott verkaufte die Anlage 1855 an Freifrau Antonie von Schlern verwitwete von Oberkamp die dort 1858 Carl Robert von Meisrimmel heiratete Aus gesundheitlichen Grunden verzog das Paar 1862 in die Gegend von Munchen und schrieb das Anwesen erneut zum Verkauf aus Im Besitz der evangelischen Kirchengemeinde ab 1862 Bearbeiten Das Anwesen umfasste bei der Verkaufsofferte von 1862 das zweistockige Schlossgebaude mit sechs Zimmern Kuche Speisekammer und Waschkuche im Untergeschoss und acht Zimmern zuzuglich Speichern im Obergeschoss ausserdem die Brauerei verschiedene Wirtschaftsgebaude den Schlossgarten sowie noch 15 Morgen Guter auf Siegelsbacher und Rappenauer Gemarkung Ein Konsortium aus evangelischer Pfarr und Schulgemeinde sowie Siegelsbacher Burgern erbrachte schliesslich die Kaufsumme von rund 25 000 Gulden so dass am 14 Marz 1862 ein Kaufvertrag geschlossen wurde nach dem das Schloss nebst Okonomiegebauden und grossem Garten fur 9045 Gulden an die evangelische Pfarrgemeinde die Brauerei mit dahinterliegendem Gartenanteil fur 4000 Gulden an die evangelische Schulgemeinde und die landwirtschaftlichen Guter fur zusammen 11 925 Gulden an 25 Siegelsbacher Burger kamen Die Kirchengemeinde machte das Schloss zum Pfarrhaus der neu gegrundeten evangelischen Pfarrei Das Brauereigebaude erwies sich jedoch rasch als zu gross fur eine Verwendung als Schulhaus so dass die Kirchengemeinde die Brauerei 1864 mit einem Gebaudedurchbruch und einer Gartenmauer vom Schloss abtrennte und an Jakob Grotzinger verkaufte der dort einen Lagerplatz fur seinen Olhandel einrichtete Als seine Sohne ab 1885 mit der Produktion eigener Fette begannen kam es wegen der Geruchsbelastigung zu langerem Streit mit der benachbarten Pfarrei Die Bruder Grotzinger siedelten daher bis 1909 auf ein anderes Grundstuck um und verkauften die fruhere Brauerei dann an den Landwirt Gustav Hofmann 1912 verkaufte die Pfarrgemeinde den Grossteil des Schlossgartens an die Gemeinde Siegelsbach die dort 1923 das Siegelsbacher Schulhaus errichtete Das Schloss wurde 1928 renoviert und erhielt 1939 eine Einliegerwohnung fur eine Krankenschwester Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs diente das Schloss als Ausweichquartier der bereits schwer beschadigten Heeresmunitionsanstalt Nach Kriegsende war das Schloss dann rasch wieder reines Pfarrhaus bevor 1960 ein bedeutender Umbau erfolgte durch den im Sudflugel ein Kindergarten eingerichtet wurde Von 1994 bis 1996 wurden im Nordflugel Veranstaltungsraume eingerichtet altere Wirtschaftsgebaude wurden abgerissen Das bereits 1864 vom Schloss abgetrennte ehemalige Brauereigebaude wird seit langerem zu Wohnzwecken genutzt nbsp Schloss Siegelsbach nbsp Ehemalige BrauereiLiteratur BearbeitenRudolf Petzold 300 Jahre Schloss Siegelsbach In Bad Rappenauer Heimatbote Nr 14 Bad Rappenau 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Siegelsbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste der Burgen und Schlosser in Stadt und Landkreis Heilbronn Schlosser Schloss Affaltrach Schloss Assumstadt Schloss Babstadt Wasserschloss Bad Rappenau Unteres Schloss Beilstein Meierei Bonfeld Oberschloss Bonfeld Palais Brackenheim Schloss Brackenheim Schloss Burg Schloss Domeneck Schloss Eschenau Schloss Furfeld Unterschloss Gemmingen Greckenschloss Schloss Grombach Deutschhof Heilbronn Schloss Heinsheim Schloss Heuchlingen Schloss Horneck Schloss Ittlingen Rotes Schloss Jagsthausen Weisses Schloss Jagsthausen Deutschordensschloss Kirchhausen Neippergsches Schloss Klingenberg Neuer Bau Lauffen Schloss Lautenbach Wasserschloss Lautereck Schloss Lehen Schloss Lehrensteinsfeld Schloss Liebenstein Schloss Magenheim Schloss Massenbach Deutschordensschloss Neckarsulm Schloss Neudenau Schloss Neuenstadt Schloss Oedheim Schloss Presteneck Schloss Rohrbach am Giesshubel Schloss Schomberg Schloss Schwaigern Schloss Siegelsbach Schloss Stocksberg Oberes Schloss Talheim Unteres Schloss Talheim Schloss Weiler Wormser Hof in Wimpfen Schloss ZaberfeldHerrensitze Chanowskysches Schlosschen Cotta sche Villa Neues Schlosschen Michelbach Herrenhaus Oberbiegelhof Schloss Obergimpern St Andresches Schlosschen Oberes Schloss Stein am Kocher Trappenseeschlosschen Schloss Treschklingen Gemmingensches Schloss Widdern Gemminger Hof in WimpfenVerschwundene Schlosser Wasserschloss Adelshofen Blass sches Palais Unterschloss Bonfeld Mittelschloss Gemmingen Oberschloss Gemmingen Unteres Schloss Helfenberg Schloss Kochersteinsfeld Oberes Schloss Lauffen Schloss Lowenstein Katholisches Schloss Massenbach Unteres Schloss Massenbach Rauch sches Palais Schloss Untereisesheim Schlosslein Weinsberg Zyllnhardtsches Schloss WiddernBurgen und Ruinen Burgruine Blankenhorn Burg Duttenberg Burg Ehrenberg Neckar Burgruine Helfenberg Burgruine Heriboldesburg Burg Hohenbeilstein Burg Horkheim Gotzenburg Jagsthausen Grafenburg Lauffen Burgruine Lowenstein Burg Maienfels Burg Mockmuhl Burg Neipperg Burg Ochsenburg Burg Stettenfels Burg Streichenberg Burgruine Weibertreu Burg Wildeck Kaiserpfalz Wimpfen am BergBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burg Bockingen Alte Burg Mockmuhl Burg Ehrenberg Talheim Burg Erenstein Frankenschanze Burg Hagenbach Burg Hohenriet Alte Burg Kochersteinsfeld Burg Korb Alte Burg Lauffen Burg Lauterstein Leinburg Burg Meimsheim Burg Neudeck Wasserburg Obergimpern Burg Obermagenheim Burg Richen Burg Ruchsen Burg Scheuerberg Burg Widdern Burg ZaberfeldFestungen Wallburg Burgmal Burg Altbockingen Harchenburg Ringwall OttilienbergTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugelburg Gendach Burg RotenbrunnenWartturme Heuchelberger Warte Lauffener Landturm Wustenhausener LandturmWehrkirchen Wehrkirche Brettach 49 267444444444 9 0907222222222 Koordinaten 49 16 2 8 N 9 5 26 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Siegelsbach amp oldid 212630472