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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Siegelsbach Begriffsklarung aufgefuhrt Siegelsbach ist eine Gemeinde im Landkreis Heilbronn in Baden Wurttemberg Sie gehort zur Region Heilbronn Franken und zur Randzone der europaischen Metropolregion Stuttgart Siegelsbach zahlt zu den kleinsten Gemeinden des Landkreises Wappen Deutschlandkarte49 27186 9 08787 270 Koordinaten 49 16 N 9 5 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk StuttgartLandkreis HeilbronnHohe 270 m u NHNFlache 7 68 km2Einwohner 1748 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 228 Einwohner je km2Postleitzahl 74936Vorwahl 07264Kfz Kennzeichen HNGemeindeschlussel 08 1 25 087LOCODE DE SGLAdresse der Gemeindeverwaltung Wagenbacher Strasse 4a 74936 SiegelsbachWebsite www siegelsbach deBurgermeister Tobias HaucapLage der Gemeinde Siegelsbach im Landkreis HeilbronnKarteSiegelsbach Hauptstrasse mit evang Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Gemeindegliederung 1 4 Flachenaufteilung 2 Geschichte 2 1 Fruhe Geschichte 2 2 Siegelsbach und die Grafen von Wiser 2 3 Siegelsbach als badische Landgemeinde 2 4 Siegelsbach seit dem Zweiten Weltkrieg 2 5 Bevolkerungsentwicklung 3 Religionen 4 Politik 4 1 Verwaltungsgeschichte 4 2 Gemeinderat 4 3 Wappen und Flagge 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Verkehr 6 2 Medien 6 3 Bildung 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Siegelsbach liegt an der nordlichen Grenze des Landkreises Heilbronn einige Kilometer westlich des Neckars Der Ort liegt im Ubergangsbereich von Kraichgau und Neckarbergland auf einem leicht von Suden nach Norden ansteigenden Plateau aus Muschelkalk das im Osten von Keupersandstein uberzogen wird Der grosste Teil der Gemarkung entwassert nach Osten uber Tiefenbach Siegelsbach und Muhlebachgraben in den Muhlbach Unterlauf im Funfmuhlental zum Neckar ein kleiner nordwestlicher uber den Wollenbach in den Schwarzbach ein winziger sudwestlicher uber den Krebsbach in den Schwarzbach dieser erreicht dann nach viel langerer Flussstrecke uber die Elsenz weiter flussabwarts ebenfalls den Neckar Nachbargemeinden Bearbeiten Nachbarstadte und gemeinden Siegelsbachs sind im Uhrzeigersinn beginnend im Suden Bad Rappenau Landkreis Heilbronn Huffenhardt und Hassmersheim beide Neckar Odenwald Kreis Mit Bad Rappenau und Kirchardt ist Siegelsbach eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen Gemeindegliederung Bearbeiten Zu Siegelsbach gehoren zwar keine weiteren Ortsteile aber die Wohnplatze Am Wagenbacher Weg links ehem Frauenlager Schnepfenhardter Siegelsbacher Muhle und Siedlung 2 Flachenaufteilung Bearbeiten Nach Daten des Statistischen Landesamtes Stand 2014 3 Geschichte BearbeitenFruhe Geschichte Bearbeiten Siegelsbach liegt im Hinterland des romischen Neckarlimes Im Umland befanden sich mehrere romische Gutshofe und nahe Siegelsbach verlief einst auch eine Romerstrasse allerdings gibt es direkt auf Siegelsbacher Gemarkung keine Funde aus der Romerzeit Die erste Besiedlung geht daher vermutlich auf das Bistum Worms zuruck das im 11 und 12 Jahrhundert das Gebiet zwischen Neckar und Elsenz rodete und bewirtschaftete Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes entstammt dem Jahr 1258 Das Dorf wurde damals in einer Urkunde anlasslich eines Streits um Rechte in villa Sigelspach zwischen Konrad von Ehrenberg und dem Stift Wimpfen genannt 1380 gelangte Siegelsbach in den Besitz der Kurpfalz die den Ort den Herren von Hirschhorn die zuvor bereits Teile des Ortes erworben hatten zu Lehen gab Die Hirschhorner wohnten nicht selbst in Siegelsbach sondern liessen sich dort von einem Amtmann vertreten der im Hirschhorner Hof seinen Sitz hatte Zu dieser Zeit bestand auch bereits die 1358 und 1393 erwahnte Schnepfenhardter Muhle die im 16 Jahrhundert in den Besitz der Gemeinde kam sowie eine Kapelle Neben den Hirschhornern hatten im 15 Jahrhundert auch Konrad von Weinsberg und Hans der Reiche von Gemmingen Anteile am Ort Die von Gemmingen behielten ihre Anteile bis ins 19 Jahrhundert 1523 wurde Siegelsbach durch die von Hirschhorn reformiert 1554 erliessen die Herren von Hirschhorn ausserdem ein Weistum Dorfordnung fur Siegelsbach Nach dem Aussterben derer von Hirschhorn 1632 fiel deren Lehen an die Kurpfalz zuruck und der Ort wurde von der kurfurstlichen Rechenkammer verwaltet 1634 wurde Siegelsbach im Dreissigjahrigen Krieg von schwedischen Truppen niedergebrannt im Folgejahr wutete die Pest Die Kurpfalz liess den Hirschhorner Hof als Amtssitz nach dem Ende des Krieges wieder instand setzen Siegelsbach und die Grafen von Wiser Bearbeiten Im Jahr 1698 kam der Ort als kurpfalzisches Lehen an Franz Melchior von Wiser Die katholischen Freiherren bzw ab 1702 Grafen von Wiser standen in hohen kurpfalzischen Diensten Franz Melchior von Wiser war kurpfalzischer Hofkanzler Nach seinem Tod 1702 verwalteten seine Sohne zunachst gemeinsam das Erbe teilten es dann 1709 jedoch unter sich auf so dass Siegelsbach mit Friedelsheim und Teilen von Ober und Untergimpern an Franz Joseph von Wiser kam der die Linie Wiser Siegelsbach auch Schwarz Wiser genannt grundete Die Grafen Wiser nahmen ihren Wohnsitz teilweise im ehemaligen Hirschhorner Hof den sie im fruhen 18 Jahrhundert zum standesgemassen Schloss Siegelsbach ausbauten Die katholischen Grundherren betrieben eine aggressive Rekatholisierung der uberwiegend lutherischen Gemeinde und ihre Fron und Abgabenforderungen gingen uber das im Weistum von 1554 vereinbarte Mass hinaus Die Georgskirche wurde zunachst als Simultankirche genutzt und kam dann 1710 an die Katholiken Die evangelische Gemeinde deren Pfarrer 1711 vertrieben wurde konnte erst 1765 eine eigene Kirche erbauen ausserdem gab es noch bis in die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts nach Konfessionen getrennte Friedhofe Die Grafen von Wiser wohnten im 18 Jahrhundert langere Zeit in Mannheim und Friedelsheim wohin Botenfronden zu erbringen waren 1788 zog Joseph Graf von Wiser wieder nach Siegelsbach 1799 wurde der Ort von Franzosen geplundert nbsp Schloss Siegelsbach 17991803 wurde die Kurpfalz aufgelost und Siegelsbach kam mit dem Oberamt Mosbach zum Furstentum Leiningen nach dem Ende dessen Souveranitat 1806 zu Baden und dort zum Bezirksamt Neckarbischofsheim Die Einwohner verweigerten 1810 11 alle Fronden und Abgaben die 1811 durch die Besetzung des Dorfes durch knapp 70 Dragoner erzwungen wurden Im selben Jahr 1811 erwarb Graf von Wiser das vormalige Lehen schliesslich durch einen Vergleich mit der Furstlich Leiningenschen Regierung gegen Zahlung von 8000 rheinischen Gulden als Allodialbesitz Sein Erbbestand hatte 1798 rund 163 Morgen betragen durch den Vergleich gewann er 248 Morgen Erbbestand hinzu darunter 148 Morgen Wald Im Folgejahr loste er das grundherrliche Amt Siegelsbach auf und liess den Ort vom Oberamt Mosbach mitverwalten Gleichzeitig versuchte er seinen Waldbesitz an auswartige Interessenten zu verkaufen was von der Gemeinde verhindert werden konnte die 1813 selbst den Wald erwarb Ausserdem erwarb die Gemeinde 1829 von den Herren von Gemmingen weitere 16 Morgen Wald Joseph Carl Georg von Wiser verkaufte 1833 auch das Schloss das nach mehreren Besitzerwechseln 1862 in den Besitz der evangelischen Kirchengemeinde kam 1841 wurden 815 Einwohner gezahlt 1848 verzichtete der Graf von Wiser auf seine Patronatsrechte seine Nachfahren forderten diese aber nach seinem Tod 1862 wieder ein und verzichteten vollends erst im Jahr 1868 Siegelsbach als badische Landgemeinde Bearbeiten 1864 kam die Gemeinde zum Bezirksamt Sinsheim dem spateren Landkreis Sinsheim Die Einwohnerzahl war aufgrund zahlreicher Auswanderer im 19 Jahrhundert leicht rucklaufig Im spaten 19 Jahrhundert setzte in Siegelsbach eine geringe Industrialisierung ein Jacob Grotzinger richtete 1864 eine Seifensiederei ein aus der sich die Suddeutsche Ol und Fettwarenfabrik entwickelte die 1898 eine grossere Fabrikationsanlage errichtete Ausserdem gab es 1891 eine Dampfdrescherei mit fahrbarer Lokomotive Besondere Bedeutung gewann um 1900 auch der Siegelsbacher Steinbruch dessen Sandstein begehrt fur Bauvorhaben war und u a beim Bau des Badischen Bahnhofes in Basel oder des Neuen Rathauses in Hannover verwendet wurde Am 15 Oktober 1902 wurde die Krebsbachtalbahn eine Nebenbahn von Neckarbischofsheim nach Huffenhardt eingeweiht Ab 1907 fuhrte ein Schmalspurgleis von den Siegelsbacher Steinbruchen zum Bahnhof im selben Jahr wurde erstmals an der neuerbauten Industrieschule unterrichtet Durch den Bahnhof gewann der alte Wagenbacher Weg als Bahnhofstrasse an Bedeutung und zeichnete das Wachstum des Ortes nach Westen vor Ab 1925 war Siegelsbach ein Ferienziel von Kindern aus Ratibor spater waren hier auch Kinder aus Mannheim Ab 1930 fuhrte auch die Omnibuslinie von Bad Rappenau nach Helmstadt uber Siegelsbach Die Einwohnerzahl war weiter rucklaufig 1935 wurden 770 Einwohner gezahlt 1939 wurde die Fettwarenfabrik aus Arbeitskraftemangel stillgelegt nachdem die Grunderfamilie Grotzinger bereits 1937 ausgewandert war und den Betrieb verkauft hatte Im Jahr 1939 begann der Bau der Munitionsanstalt Siegelsbach im westlich des Ortes gelegenen Schlagwald Westlich der Bahnlinie wurden hierfur am Ort auch Wohnbauten fur Wehrmachtsbedienstete erbaut Ab 1940 wurden in der Munitionsanstalt Artilleriegranaten gefertigt und gelagert Die Munitionsanstalt erhielt einen eigenen Gleisanschluss und in ihr wurden insgesamt rund 18 Kilometer Gleise verlegt mehr als die Lange der Krebsbachtal Hauptstrecke 1940 wurde der Bahnhof erweitert und 1942 am Munawald ein Haltepunkt der Nebenbahn eingerichtet der nach dem damaligen Kommandeur Hauptmann Thom Thoms Hutten genannt wurde heute Siegelsbach Wald 1944 wurden in der Munitionsanstalt auch V2 Raketen zwischengelagert Die Anlage wurde im Fruhjahr 1945 mehrfach Ziel von Luftangriffen 4 Siegelsbach seit dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Die Gemeinde mit rund 750 Einwohnern im Jahr 1939 hatte wahrend und nach dem Zweiten Weltkrieg rund 450 Heimatvertriebene und 105 Evakuierte aufzunehmen Angrenzend an die Wehrmachtshauser westlich der Bahnlinie entstanden mehrere wilde Bauten die von der Badischen Landsiedlung ubernommen wurden Sich weiter nach Westen ausdehnend entstand die Siedlung die an Flache bald den Altort ubertraf Der grosste Teil des einstigen Areals der Munitionsanstalt wurde ab 1950 von der US Armee als Munitionsdepot genutzt Die Gemeinde begann auf dem verbliebenen Teil Industrie anzusiedeln doch wurden die Flachen nach Grundung der Bundeswehr von dieser beanschlagt und ebenfalls als Depot genutzt Im amerikanischen Teil wurden zuletzt bewacht von der 556th MP Company auch Atomsprengkopfe gelagert die 1992 abgezogen wurden Ab 1993 nutzte nur noch die Bundeswehr das Depotgelande Fur Beschaftigte des Bundeswehr Depots erfolgten im Ort weitere bedeutende Wohnungsbaumassnahmen Die Ol und Fettwarenfabrik nahm 1947 wieder den Betrieb auf Die Gemeinde erwarb ausserdem den inzwischen stillgelegten Steinbruch und nutzte diesen als Mullkippe Die durch Siegelsbach fuhrende Strasse von Bad Rappenau nach Huffenhardt wurde 1963 ausgebaut 1971 wurde ein neues Rathaus erbaut Bei der Kreisreform Baden Wurttemberg 1973 wurde Siegelsbach dem wurttembergischen Landkreis Heilbronn zugeschlagen Eine diskutierte Eingemeindung in die Nachbarstadt Bad Rappenau wurde 1974 per Burgerentscheid mit grosser Mehrheit abgelehnt wohl vereinigten sich aber die dortigen Volks und Raiffeisenbanken und 1975 wurde eine Verwaltungsgemeinschaft mit Bad Rappenau wirksam 1982 erfolgte der Ausbau der Ortsdurchfahrt Am 7 Oktober 2004 kam in Siegelsbach bei einem Bankraub ein Mensch ums Leben zwei weitere wurden verletzt der Tater wurde in den Medien oft als Backer von Siegelsbach bezeichnet Die Bundeswehr hat ihr Depot in Siegelsbach 2010 aufgegeben seitdem wird das 208 Hektar grosse Areal wieder gewerblich genutzt Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr 1871 1900 1925 1939 1950 1961 1970 1987 1990 1998 2006 2014 2021Einwohner 5 812 889 837 747 1291 1224 1409 1391 1400 1612 1694 1627 1679Religionen BearbeitenDie Einwohner Siegelsbachs sind uberwiegend evangelisch Neben der Evangelischen Kirchengemeinde sind auch eine Katholische Kirchengemeinde und die Freikirche Evangelische Taufergemeinde ETG vor Ort vertreten Die judische Gemeinde in Siegelsbach bestand seit dem 18 Jahrhundert 1775 wurden 28 Personen gezahlt die Gemeinde wuchs bis 1801 auf 63 Personen an Im 19 Jahrhundert wurden eine Synagoge und eine Mikwe eingerichtet und die Gemeinde vergrosserte sich bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts weiter 1848 waren es 104 Personen Ab der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts nahm die Gemeinde durch Ab und Auswanderung stark ab 1875 waren es noch 67 Personen 1900 noch 29 und 1933 nur noch neun Nachdem bis Januar 1938 drei Gemeindemitglieder verstorben und die Zahl der Juden in Siegelsbach auf sechs gesunken war wurden am 19 Januar 1938 die Synagoge verkauft und die religiose Gemeinde am 20 Januar 1938 aufgelost Die letzten sechs Siegelsbacher Juden wanderten danach allesamt in die USA aus Politik BearbeitenVerwaltungsgeschichte Bearbeiten In grundherrlicher Zeit wurde von der Ortsherrschaft ein Schultheiss auf Lebenszeit ernannt Nach 1806 trat an dessen Stelle ein Vogt bis ab 1831 ein badisches Landesgesetz die Schaffung eines aus der Bevolkerung gewahlten Gemeinderats aus drei Raten und einem Burgermeister vorschrieb Ihm zur Seite trat ein Burgerausschuss mit 18 Mitgliedern 1870 wurde die Anzahl der Gemeinderate auf sechs verdoppelt 1935 wurde der Burgerausschuss abgeschafft Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es bis 1948 wechselnde kommissarische Burgermeister 1946 wurde zunachst ein Rat aus vier Personen gewahlt deren Zahl sich bis 1947 wegen des starken Bevolkerungswachstums durch Heimatvertriebene auf zwolf erhohte Heute hat der Gemeinderat zehn Sitze Zum ersten hauptamtlichen Burgermeister in der Geschichte des Ortes wurde 1966 Kurt Schussler gewahlt dem 1986 Uli Kremsler folgte der 32 Jahre im Amt war bis 2018 Tobias Haucap in Siegelsbach Burgermeister wurde 6 1966 1986 Kurt Schussler 1986 2018 Uli Kremsler seit 2018 Tobias HaucapGemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat besteht aus den gewahlten ehrenamtlichen Gemeinderaten und dem stimmberechtigten Burgermeister als Vorsitzendem Der Gemeinderat in Siegelsbach hat 10 Mitglieder Die Kommunalwahl am 26 Mai 2019 fuhrte zu folgendem amtlichen Endergebnis mit Vergleichszahlen der vorigen Wahl 7 nbsp Rathaus SiegelsbachParteien und Wahlergemeinschaften 2019 Sitze2019 2014 Sitze2014FWV Freie Wahlervereinigung Siegelsbach 59 8 6 65 8 7BWV Burgerliche Wahlervereinigung 40 2 4 34 2 3Gesamt 100 10 100 10Wahlbeteiligung 59 1 51 2 Wappen und Flagge Bearbeiten nbsp Wappen SiegelsbachsDie Blasonierung des Siegelsbacher Wappens lautet In von Rot und Gold gespaltenem Schild ein sechsstrahliger Stern in verwechselten Farben Die Flagge der Gemeinde ist Gelb Rot Der Stern im Siegelsbacher Wappen ist vom Wappen der ehemaligen Ortsherren der Grafen von Wiser abgeleitet Das Generallandesarchiv Karlsruhe hatte die Aufnahme des Sterns in veranderter Form und Farbgebung in ein Siegelsbacher Ortswappen vorgeschlagen was 1922 erfolgte Die Flagge wurde Siegelsbach am 16 Mai 1959 vom baden wurttembergischen Innenministerium verliehen 8 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Schloss SiegelsbachDas Schloss Siegelsbach geht auf den ursprunglichen Hirschhorner Hof zuruck und wurde durch die Grafen von Wiser im fruhen 18 Jahrhundert zu einer Schlossanlage erweitert Nachdem die Wiser das Schloss 1833 verkauft hatten und ein nachfolgender Besitzer auf einem alteren Keller eine Brauerei errichtet hatte diente das Anwesen ab 1841 kurzzeitig als Gastwirtschaft Zum Badischen Hof Die Anlage kam 1862 in den Besitz der evangelischen Gemeinde die das Schlossgebaude seitdem als Pfarrhaus und seit 1960 auch als Kindergarten nutzt Das ehemalige Brauereigebaude wurde zeitweilig als Fettwarenfabrik dann landwirtschaftlich genutzt und ist heute als Wohnhaus ausgebaut Das im ehemaligen Schlossgarten erbaute Schulhaus des Ortes wurde 1912 1913 aus regionalem Sandstein errichtet Rathaus und Turnhalle sind moderne Zweckbauten aus Beton Fertigteilen und wurden 1971 eingeweiht und seitdem verschiedentlich modernisiert Das Kriegerdenkmal des Ortes wurde 1969 errichtet nbsp Schloss Siegelsbach nbsp Ehem Wirtschaftsgebaude Brauerei heute Wohnhaus nbsp Schulhaus nbsp Rathaus nbsp Alte Ortsmitte mit Evangelischer KircheDie Evangelische Kirche wurde ab 1765 in einfachem Barockstil erbaut nachdem die alte Kirche des Ortes 1711 fur den evangelischen Gottesdienst verboten worden war und der evangelische Gottesdienst zeitweilig im Rathaus abgehalten wurde Das Portal der Kirche ist von Rollwerk bekront Die Weihe der Kirche war am 29 Marz 1767 Ein Teil der Bausumme war durch einen Siegelsbacher Schnallenmacher Georg Friedrich Riemer 1781 in Norddeutschland und Holland gesammelt worden Baumeister war Johann Melchior Weylbacher aus Bonfeld Eine erste Glocke wurde 1769 gestiftet 1820 wurde eine Kirchenorgel der Orgelbauerbruder Overmann aus Heidelberg beschafft Die Kirche wurde 1854 1889 und 1981 82 mehrfach renoviert und erhielt 1922 und 1951 zwei neue Glocken nachdem die zwei jeweils grossten Glocken in den vorangegangenen Weltkriegen eingeschmolzen worden waren Neben der evangelischen Kirche befindet sich das historische evangelische Schulhaus das von 1935 bis 1971 das zweite Rathaus des Ortes war und am Gemeindewappen an der Fassade zu erkennen ist Nachdem das ebenfalls in der Ortsmitte befindliche historische Rathaus das bereits 1711 bestand baufallig wurde wurde das ehemalige evangelische Schulhaus zum Rathaus umgebaut Die evangelische Schule war 1805 eingerichtet worden 1877 wurden die konfessionellen Schulen zur Einheitsschule vereinigt Nach dem Bau des neuen Schulhauses 1913 stand die vormalige evangelische Schule zunachst leer dann war der Schulsaal bis 1934 der Ubungsraum des Turnvereins spater Versammlungsraum der SA 1935 wurde das Gebaude zum Rathaus umgebaut danach wurde das alte Rathaus abgerissen Das Gebaude war Rathaus bis zur Eroffnung des 1971 neu erbauten heutigen dritten Rathauses und dient seitdem als Wohnhaus nbsp Katholische Kirche mit ehem katholischem SchulhausDie Katholische Kirche St Georg geht auf die ursprungliche Kirche des Ortes zuruck die im 16 Jahrhundert reformiert und 1710 unter den Grafen von Wiser den Katholiken zugeschlagen worden war Das alte Gebaude war nach 1800 baufallig und wurde 1857 abgebrochen im Folgejahr wurde das heutige Gebaude erbaut Die Inneneinrichtung wurde 1927 restauriert allerdings wurde die Kirche im Zuge der Liturgiereform 1956 ihrer historischen Ausstattung und Ausmalung beraubt und ist heute von schlichter moderner Einrichtung gepragt Die ehemalige katholische Schule bei der katholischen Kirche wurde kurzlich saniert wobei das Fachwerk des Gebaudes wieder freigelegt wurde Das Gebaude ist heute ebenfalls ein Wohnhaus nbsp Katholische Kirche nbsp Evangelische Kirche Portal nbsp Ehemaliges evangelisches Schulhaus zweites Rathaus nbsp Ehemaliges katholisches SchulhausIm Ort gibt es einige historische Fachwerkhauser insbesondere aus dem fruhen 19 Jahrhundert darunter die sanierten Anwesen in der Hauptstrasse 19 mit Wohnhaus von 1810 und inzwischen zu Wohngebauden ausgebauter Doppelscheune von 1834 und in der Hauptstrasse 73 sowie die unsanierten Anwesen Lindengasse 18 um 1810 und Lettengasse 9 vor 1820 Ausserdem gibt es mehrere historische Stalle und Scheunen Die meisten historischen Wohngebaude stehen wegen der kleinen Grundstucksgrossen giebelseitig zur Strasse dahinter befinden sich meist querstehend die Scheunen nbsp Lettengasse 9 nbsp Hauptstr 19 nbsp Hauptstr 73 nbsp Lindengasse 18 nbsp Hotel Alte PostEinige reprasentative Bauten aus dem fruhen 20 Jahrhundert wurden aus regionalem Sandstein errichtet darunter die Bahnhofswirtschaft von 1902 und das im selben Jahr entstandene Nachbargebaude Das im Jahr 1897 im Stil des Historismus erbaute Gebaude des Hotels Alte Post in der Hauptstrasse 68 war einst Wohn und Burogebaude der Bruder Grotzinger der Besitzer der Ol und Fettwarenfabrik Der Siegelsbacher Bahnhof war ursprunglich ein kleines zweistockiges Gebaude auf einem engen rechteckigen Grundriss Das traufseitig zur Bahnhofstrasse und zum Bahnsteig stehende Gebaude mit Zwerchgiebeln hatte einen Steinsockel das Obergeschoss war in Fachwerkbauweise ausgefuhrt und mit Holz verkleidet Durch zahlreiche Um und Anbauten ist die ursprungliche Bauform des inzwischen als Gaststatte genutzten Gebaudes kaum noch zu erkennen Die Schnepfenhardter Muhle ist die zum Neckar hin im Funfmuhlental gelegene historische Bannmuhle Das Anwesen brannte im Juni 1957 nieder und wurde als Ausflugsgaststatte wiederaufgebaut nbsp Bahnhofsgaststatte nbsp Wohngebaude Bahnhofstrasse nbsp Ehemaliger Bahnhof nbsp Schnepfenhardter MuhleWirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Wasserturm auf einer Anhohe nordlich des OrtesDas bedeutendste Unternehmen in Siegelsbach ist die Mann amp Schroder GmbH die mit uber 700 Mitarbeitern Kosmetikartikel herstellt Der Betrieb geht auf eine 1864 von Jacob Grotzinger in den Wirtschaftsgebauden des Schlosses gegrundete Seifensiederei zuruck 1951 grundete Hans Schroder mit Teilhabern die Mann amp Schroder KG die zunachst Fensterkitt spater auch Schuhcreme Spulmittel und anderes produzierte Ab 1959 wurde die Produktpalette auf Kosmetik und Korperpflegeprodukte umgestellt die unter verschiedenen Handelsmarken weltweit vertrieben werden Verkehr Bearbeiten Der Bahnhof Siegelsbach ist eine Station der Krebsbachtalbahn von Huffenhardt nach Neckarbischofsheim Nord Der regulare Personenverkehr wurde zum 1 August 2009 eingestellt An Sonn und Feiertagen von Juni bis Oktober findet ein Ausflugsverkehr mit Uerdinger Schienenbussen statt Die Gemeinde liegt in der Nahe der Bundesautobahn 6 Anschlussstelle Bad Rappenau Medien Bearbeiten Uber das Geschehen in Siegelsbach berichtet die Tageszeitung Kraichgau Stimme eine Nebenausgabe der Heilbronner Stimme sowie die Rhein Neckar Zeitung Bildung Bearbeiten In Siegelsbach besteht die Astrid Lindgren Grundschule Daneben gibt es je einen evangelischen und katholischen Kindergarten Daruber hinaus unterhalt die Volkshochschule Unterland in Siegelsbach eine Aussenstelle 9 Personlichkeiten BearbeitenFranz Bernhard 1934 2013 Bildhauer lebte nach 1946 zeitweise in Siegelsbach R A The Rugged Man 1974 New Yorker Rapper verbrachte in seiner Kindheit und fruhen Jugend viel Zeit bei Verwandten in Siegelsbach 10 Literatur BearbeitenRudolf Petzold Siegelsbach Ein Heimatbuch Gemeinde Siegelsbach Siegelsbach 1986Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Quelle fur den Abschnitt Gemeindegliederung Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band IV Regierungsbezirk Stuttgart Regionalverbande Franken und Ostwurttemberg Kohlhammer Stuttgart 1980 ISBN 3 17 005708 1 S 59 Statistisches Landesamt Flache seit 1988 nach tatsachlicher Nutzung fur Siegelsbach USAAF 320th Bomb Group 25 Februar 1945 Luftbild Bomb Ploot Abschlussbericht en PDF 852 kB Statistik Kommunal 2022 Siegelsbach http www stimme de kraichgau nachrichten artikel Haucap neuer Buergermeister in Siegelsbach art140019 3929769 Bekanntmachung der Gemeinde Heinz Bardua Die Kreis und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart Theiss Stuttgart 1987 ISBN 3 8062 0801 8 Kreis und Gemeindewappen in Baden Wurttemberg 1 S 126 VHS Unterland Aussenstellen Interview Video mit R A the rugged man in dem er seine Verbindung mit Siegelsbach erwahnt Memento des Originals vom 20 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot blip tvWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Siegelsbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Siegelsbach Reisefuhrer Linkkatalog zum Thema Siegelsbach bei curlie org ehemals DMOZ Stadte und Gemeinden im Landkreis HeilbronnStadte Bad Friedrichshall Bad Rappenau Bad Wimpfen Beilstein Brackenheim Eppingen Guglingen Gundelsheim Lauffen am Neckar Leingarten Lowenstein Mockmuhl Neckarsulm Neudenau Neuenstadt am Kocher Schwaigern Weinsberg Widdern nbsp Gemeinden Abstatt Cleebronn Eberstadt Ellhofen Erlenbach Flein Gemmingen Hardthausen am Kocher Ilsfeld Ittlingen Jagsthausen Kirchardt Langenbrettach Lehrensteinsfeld Massenbachhausen Neckarwestheim Nordheim Obersulm Oedheim Offenau Pfaffenhofen Roigheim Siegelsbach Talheim Untereisesheim Untergruppenbach Wustenrot Zaberfeld Normdaten Geografikum GND 4707920 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegelsbach amp 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