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Die Katholische Kirche St Georg in Siegelsbach ist eine 1858 geweihte katholische Kirche Das dem Heiligen Georg geweihte Bauwerk geht auf die ursprungliche Kirche des Ortes zuruck die im 16 Jahrhundert reformiert und 1711 unter der damaligen katholischen Ortsherrschaft den Katholiken zugeschlagen worden war Nach dem Abriss des alten Gebaudes wurde 1858 das heutige Gebaude erbaut dessen Inneres von Renovierungsmassnahmen des 20 Jahrhunderts gepragt ist Katholische Kirche St Georg in Siegelsbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kirchengeschichte 1 2 Kirchenneubau 1858 1 3 Umgestaltung 1956 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte BearbeitenKirchengeschichte Bearbeiten In Siegelsbach bestand vermutlich bereits seit dem Beginn der Besiedlung eine dem Heiligen Georg geweihte Kapelle die 1384 erstmals erwahnt wurde und 1476 Filialkirche von Huffenhardt war Die Kapelle lag am sudwestlichen Ende des sich in nordostlicher Richtung langs der Hauptstrasse fortsetzenden Dorfes Die alte Kirche hatte einen etwa 22 Meter hohen Turm an den das Kirchenschiff angebaut war Im Sockel des Turmes befand sich vermutlich nach Osten ausgerichtet der Hochaltar Der Turm hatte einen etwa 10 Meter hohen steinernen Sockel darauf ein etwa 9 Meter hohes Fachwerkgeschoss und darauf nochmals einen holzernen Aufbau Unter der Ortsherrschaft der Herren von Hirschhorn wurde Siegelsbach zur selbststandigen Pfarrei und in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts reformiert worauf kunftig in der Kirche lutherische Pfarrer waren Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die alte Kirche beschadigt und anschliessend wieder hergerichtet Die Pfarrstelle war wahrend des Krieges zeitweise unbesetzt und die Gemeinde wurde Filiale von Hassmersheim wahrend der rein lutherische Ort Siegelsbach nach dem Aussterben der Herren von Hirschhorn direkt von der kurfurstlichen Rechenkammer der Kurpfalz verwaltet wurde Im spaten 17 Jahrhundert wurden nach Amtsantritt des katholischen Kurfursten Philipp Wilhelm die Katholiken Lutheraner und Reformierten in der Kurpfalz gleichberechtigt nbsp Von 1853 bis zum Neubau 1858 fanden Gottesdienste im katholischen Schulhaus bei der Kirche statt1698 kam Siegelsbach an den katholischen Hofkanzler des Kurfursten Franz Melchior von Wiser Er und seine Nachkommen die Grafen von Wiser wollten Siegelsbach zum Katholizismus bewegen und sprachen hierfur umgehend einem katholischen Geistlichen die Halfte des Pfarrhauses zu Die katholische Gemeinde bestand zunachst fast nur aus der graflichen Familie und deren Bediensteten wuchs aber durch die Aufnahme von Siedlern aus Osterreich Bayern und Italien allmahlich an Die Kirche wurde zunachst noch simultan benutzt bis der Graf von Wiser 1710 den evangelischen Pfarrer vertrieb und Anfang 1711 die Evangelischen bei Strafe vollends der Kirche verwies Die evangelische Gemeinde feierte Gottesdienste kunftig im Rathaus und erbaute ab 1765 eine eigene Kirche Die katholische Gemeinde hatte unterdessen einen raschen Wechsel von 16 Pfarrern zwischen 1711 und 1750 Die Pfarrei war unter den Pfarrern als schlechteste der ganzen Diozese Worms und als exilium und Fegefeuer verrufen es gab bittere Armut und ein erbarmliches Pfarrhaus Ab 1777 war die Pfarrstelle zeitweise unbesetzt und wurde von Dominikanern aus Wimpfen versehen Nach 1783 gab es wieder einen Pfarrer der jedoch laufende Schwierigkeiten mit der ab 1788 wieder im Ort wohnenden Grundherrenfamilie von Wiser hatte die auch Kirchenpatronen waren Nach seinem Tod 1802 blieb die Stelle bis 1815 erneut unbesetzt Die Kirche war 1783 bereits in schlechtem Zustand 1808 war der inzwischen seitwarts geneigte Turm einsturzgefahrdet und Baumeister Rauschenbach aus Obrigheim sprach sich fur einen Neubau der gesamten Kirche aus fur den jedoch keine Geldmittel zur Verfugung standen Der Turm wurde notdurftig repariert Wegen fortschreitender Schaden musste die Kirche am 10 Marz 1853 polizeilich geschlossen werden Gottesdienste fanden vorubergehend in der benachbarten katholischen Schule sowie in der Filialkirche in Heinsheim statt Die alte Kirche wurde im November 1857 schliesslich abgebrochen Kirchenneubau 1858 Bearbeiten nbsp Die Orgel wurde 1860 eingebaut und 1984 renoviertDer Neubau der Kirche erfolgte nach Planen des Rappenauer Salinenwerkmeisters Josef Fritschi von April bis Oktober 1858 Die Weihe der neuen Kirche erfolgte am 26 Oktober 1858 Die Kirche war nun nicht mehr geostet denn ihr Chor befindet sich im Nordwesten wahrend der im Sudosten befindliche massiv aus Stein gemauerte Turm als Durchgangsportal ausgestaltet ist 1860 wurde eine Merklin Orgel auf der dem Chor gegenuberliegenden Empore installiert Die Kirche wurde vollstandig im Stil des Historismus ausgemalt Die Ausmalung bestand grosstenteils aus floralen Elementen zeigte aber auch Heiligenfiguren und Engel Der Altar und das Tabernakel befanden sich am Kopfende des Chors links und rechts des Triumphbogens zum Chor waren Seitenaltare und Heiligengemalde Die historische Ausstattung wurde 1927 restauriert Die Kirche hatte zunachst eine 1810 bei Lucas Speck gegossene Glocke die 1887 um zwei weitere Glocken erganzt wurde Obwohl mehrfach neue Glocken beschafft wurden hat sich die alte Glocke von 1810 im Besitz der Gemeinde erhalten und ist heute neben der Kirche ausgestellt nbsp Altes Tabernakel nbsp Glocke von 1810Umgestaltung 1956 Bearbeiten nbsp Blick von der Empore zum ChorIm Zuge der Liturgiereform 1956 wurde die Kirche im Inneren stark vereinfacht Die Ausmalung wurde komplett entfernt die Decken wurden teilweise abgehangt Auf Initiative des ab 1962 die Stelle versehenden Pfarrers Roman Gumbel wurden fur das schlichte Kircheninnere sukzessive moderne Altare Heiligenfiguren Tabernakel Kerzenstander usw angeschafft Die Orgel wurde 1983 84 restauriert Anstelle der Seitenaltare traten Bronzefiguren der Maria und des Josef gestaltet von Gisela Bar 1971 Dieselbe Kunstlerin schuf auch den Osterleuchter mit Evangelistendarstellungen und figurlichen Schmuck an Altar und Tabernakel sowie eine mehrteilige Kreuzweg Darstellung die 1981 an den Kirchenwanden angebracht wurde 1984 erhielt der Chor zwei Buntglasfenster des Neckarsteinacher Kunstlers Valentin Peter Feuerstein mit der Darstellung des Heiligen Georg als Drachentoter und der Notburga von Hochhausen als Einarmige Im Marz 1990 wurden zehn weitere Buntglasfenster desselben Kunstlers mit biblischen Motiven eingesetzt Im Ersten und Zweiten Weltkrieg mussten jeweils die beiden grossten Glocken abgeliefert werden fur die 1921 bzw 1955 jeweils Ersatz beschafft wurde 1985 und 1987 kamen nochmals je zwei Glocken hinzu dafur wurde die kleine alte Glocke von 1810 abgehangt Insgesamt hat die Kirche heute ein sechsstimmiges Gelaut aus folgenden Glocken Hl Josef 185 kg und Maria Konigin 510 kg geweiht am 19 April 1955 St Georg 1360 kg und Notburga 940 kg geweiht im Dezember 1986 sowie Vater unser 1860 kg und Altarsakramenten 315 kg geweiht am 4 Oktober 1987 nbsp Glocke Vater unser nbsp Neues Tabernakel nbsp PietaIm Besitz der Gemeinde haben sich verschiedene Ausstattungsgegenstande erhalten die bis zur Umgestaltung 1956 die Kirche geschmuckt haben Eine historische Pieta wurde in einer Nische an der rechten Wand beibehalten die einstmals im Chorraum aufgestellten Statuen von Petrus und Paulus fanden einen neuen Platz uber der Seitentur Im Turmsockel ist eine alte Grabplatte eingelassen Das alte Tabernakel sowie alte Gemalde und Heiligenfiguren wurden eingelagert nbsp Petrus und Paulus nbsp Alte Madonnenfiguren nbsp GrabplatteLiteratur BearbeitenRudolf Petzold Siegelsbach Ein Heimatbuch Gemeinde Siegelsbach Siegelsbach 1986 Kirchenfuhrer St Georg SiegelsbachWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Georg Siegelsbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 49 267875 9 0897222222222 Koordinaten 49 16 4 4 N 9 5 23 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Georg Siegelsbach amp oldid 208082382