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Notburga von Hochhausen ist eine legendare Gestalt des 7 Jahrhunderts und die Ortsheilige des Ortes Hochhausen am Neckar Ihre Gebeine sollen sich in der Notburgakirche Hochhausen befinden Notburga von Hochhausen historische Plastik in der Notburgakirche Hochhausen Sicht aus der Notburga Hohle Richtung Neckar Inhaltsverzeichnis 1 Legende 2 Rezeption 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLegende BearbeitenDer Legende nach war Notburga die Tochter von Konig Dagobert I der auf Burg Hornberg bei Neckarzimmern geweilt haben soll Sie soll sieben Jahre auf der gegenuberliegenden Neckarseite in einer Hohle am Steilufer des Neckars beim Hassmersheimer Teilort Hochhausen ein gottgefalliges Eremitendasein gefuhrt haben 1 2 Als ihr Vater sie dort aufgespurt hatte da er sie vermahlen wollte hielt sie sich am selbst erbauten Kreuz fest da sie mit ihrem Vater nicht mitkommen wollte Schliesslich zog ihr Vater sie am linken Arm um sie mitzunehmen Sie hielt sich mit der Rechten weiterhin am Kreuz fest Die Kraft des Vaters war so gross dass er ihr den linken Arm ausriss Er rannte entsetzt davon Eine Schlange brachte Notburga Heilkrauter Sie wurde geheilt Die Einarmige Einsiedlerin und ihr Versteck wurden zum Wallfahrtsort Es sind mehrere Varianten der Notburga Sage uberliefert die alle durch die Jahrhunderte weiter ausgeschmuckt wurden Das Eremitendasein der Notburga wird teils damit begrundet dass sie ihrer vom Vater bestimmten Hochzeit mit dem Wendenkonig Samo zu entgehen trachtete Einer anderen Version folgend wurde Notburga von einem weissen Hirsch oder einer Hirschkuh gespeist das Tier brachte ihr Nahrung mit seinem Geweih Anderweilig ist von einer Schlange die Rede die Heilkrauter zur Linderung des Schmerzes brachte oder wodurch der Arm gar wieder angewachsen sein soll Auch von Rindern wird berichtet die den Leichnam Notburgas gezogen haben sollen und von Engeln die den Leichnam im Winter mit bluhenden Rosen schmuckten und auf deren himmlisches Zutun die Glocken der umliegenden Kirchen bei ihrem Tod von selbst zu lauten begannen Die Notburga Hohle befindet sich am westlichen Steilufer des Neckars zwischen Hochhausen und Hassmersheim 49 317828 9 122601 Die Hohle ist etwa drei Meter tief und befindet sich ca vier Meter oberhalb des Neckarpegels Durch Erosion des Ufergestein und Baufalligkeit des Gelanders ist der Zugang zur Hohle heute nur noch bedingt moglich nbsp Zugang zur Notburga Hohle Neckarprallhang bei Hochhausen Aufn 2014 nbsp Hohleneingang nbsp Blick in die Hohle der Notburga nbsp Aufbahrung der Hl Notburga Wandmalerei in der Notburgkirche nbsp Notburga Grab in der Notburgakirche HochhausenRezeption Bearbeiten nbsp Beschreibung von Neckarelz mit der Notburga Sage in der Topographia Palatinatus Rheni von Matthaus Merian 1645Die Herkunft der Sage liegt im Dunkeln Es gibt Hinweise auf eine tatsachliche politische Aktivitat Konig Dagoberts im Neckarraum im 7 Jahrhundert Er soll 628 den Waldzins im Odenwald und weitere Rechte an die Stadt Ladenburg gegeben und 634 den Ort Mosbach an die Kraichgaugrafen verliehen haben Mit drei Frauen und einigen Nebenfrauen soll er eine grosse Zahl an Nachkommen gehabt haben so dass auch eine Tochter in dieser Region denkbar scheint Die Schenkung des vermutlich erst im 8 Jahrhundert gegrundeten Mosbach und Dagoberts Aufenthalt auf der erst im 12 Jahrhundert erwahnten Burg Hornberg sind jedoch historisch fragwurdig Die in der Sage auftretenden Tiere Hirsche Rinder und Schlangen waren jeher mythologisch besetzt und waren alltagliche Elemente der einfachen Erlebenswelt der damaligen Menschen auch wenn die als Heilsbringerin auftretende Schlange in diesem Zusammenhang sogar noch auf romische Mythen zuruckgehen konnte Die erste schriftliche Erwahnung fand Notburga im Visitationsbericht Synodale Wormatensia von 1496 mit dem Hinweis auf die Gebeine der Hl Notburga im Hochaltar der Kirche in Hochhausen Historische Wandmalereien in der Notburgakirche zeigen die Aufbahrung der Toten Eine Grabplatte sowie eine vermutlich aus dem 14 oder 15 Jahrhundert stammende plastische Abbildung die die einarmige Notburga mit einer Schlange zeigt ist noch heute in der Notburgakirche Hochhausen zu sehen 1517 wurde das Grab durch den Wormser Bischof Reinhard II von Rippur geoffnet und der Leichnam unversehrt vorgefunden Der abgetrennte Arm der Heiligen sei bei dieser Gelegenheit zum Kloster Weissenburg das Besitz in Hochhausen hatte verbracht worden Fresken um 1500 in der Notburgakirche zeigen Szenen aus der Notburgalegende Aus derselben Zeit stammen auch der Hochaltar und die historischen Glasfenster der Notburgakirche Man nimmt daher an dass die Notburga Verehrung um 1500 ihren Hohepunkt erreicht hat Bis zur Reformationszeit fanden ausserdem auch Wallfahrten nach Hochhausen statt Notburga von Hochhausen wurde im Gegensatz zu ihrer Tiroler Namensvetterin Notburga von Rattenberg jedoch von keinem Papst als Heilige bestatigt Die Sage wurde erstmals 1631 von Reinhard d A von Gemmingen in seiner Familiengeschichte als unter der Bevolkerung verbreitete Mar niedergeschrieben In dieser ursprunglichen schriftlichen Form lebt Notburga als Eremitin in der Hohle wird vom Hirsch mit Nahrung versorgt vom Vater aufgefunden und mit Gewalt des Armes beraubt schliesslich von der Schlange mit Heilkrautern versorgt und dadurch geheilt Dieser Urfassung zufolge soll die Heilige noch ein segensreiches Leben verlebt haben 1645 wurde die Sage in Matthaus Merians Topographia Palatinatus Rheni erwahnt In dieser Version war eine bose Stiefmutter der Ausloser fur den Ruckzug der Jungfrau in die Hohle und wurde ihr Leichnam von Stieren nach Hochhausen gezogen 1816 wurde die Sage von den Brudern Grimm in ihre Sammlung aufgenommen und dadurch einem breiteren Publikum bekannt In der Grimmschen Fassung die auch von der Dichterin Auguste Pattberg weiterverbreitet wurde kam der Wendenkonig Samo als ungeliebter Brautigam und Grund fur das Eremitendasein hinzu Notburga wird auch uber Hochhausen hinaus verehrt Mit der Legende in Verbindung gebracht werden zwei weitere alte Kirchen der Umgebung namlich die Michaelskapelle in Bottingen und die Gangolfskapelle in Neudenau Als Kirchenheilige ist Notburga auch auf einem im Marz 1984 installierten Buntglasfenster im Chor der katholischen Kirche St Georg in Siegelsbach dargestellt Der 1907 vom Heidelberger Astronom August Kopff entdeckte Asteroid 626 Notburga ist nach ihr benannt nbsp Notburga Kirche in Hochhausen nbsp Besucher an der Notburga Plastik in HochhausenLiteratur BearbeitenFritz Liebig Die Notburgasage geschichtlich gesehen In Badische Heimat Bd 38 Heft 2 1958 ISSN 0930 7001 S 159 170 online Ulrich Maier Sagen erzahlen Geschichte durch Kultur und Zeit Entdeckungsreise im Unterland Pfiff Weinsberg 1991 ISBN 3 9802608 0 1 Peter Johannes Schuler Notburga in Hochausen In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 6 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 044 1 Sp 1019 1020 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Stellungnahme zu dem Artikel Einzelnachweise Bearbeiten Fritz Liebig Die Notburgasage geschichtlich gesehen in Badische Heimat Heft 2 1958 Matthaus Merian 1645 Topographia Palatinatus Rheni et Vicinarum Regionum Rheinpfalz S 1672 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notburga von Hochhausen Sammlung von Bildern nbsp Wikisource Friedrich Gottschalck Notburga Sage Quellen und Volltexte Notburga im Okumenischen HeiligenlexikonNormdaten Person GND 1074959531 lobid OGND AKS VIAF 317055120 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Notburga von HochhausenKURZBESCHREIBUNG Ortsheilige des Ortes HochhausenGEBURTSDATUM 7 JahrhundertSTERBEDATUM 7 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notburga von Hochhausen amp oldid 234884054