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Kirchardt ist eine Gemeinde im Landkreis Heilbronn in Baden Wurttemberg Deutschland Sie gehort zur Region Heilbronn Franken und zur Randzone der europaischen Metropolregion Stuttgart Wappen Deutschlandkarte49 2 8 9833333333333 227 Koordinaten 49 12 N 8 59 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk StuttgartLandkreis HeilbronnHohe 227 m u NHNFlache 21 5 km2Einwohner 6054 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 282 Einwohner je km2Postleitzahl 74912Vorwahl 07266Kfz Kennzeichen HNGemeindeschlussel 08 1 25 049LOCODE DE KRDGemeindegliederung 3 OrtsteileAdresse der Gemeindeverwaltung Goethestrasse 5 74912 KirchardtWebsite www kirchardt deBurgermeister Gerd KreiterLage der Gemeinde Kirchardt im Landkreis HeilbronnKarteEhemaliges Rathaus Kirchardt Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Gemeindegliederung 1 4 Flachenaufteilung 2 Geschichte 2 1 Fruhe Besiedlung durch Kelten Romer und Alemannen 2 2 Erste Erwahnung im Lorscher Codex und Bedeutung des Ortsnamens 2 3 Pfalzisches Dorf ab dem 14 Jahrhundert 2 4 Ubergang zu Baden im 19 Jahrhundert 2 5 Kirchardt nach dem Zweiten Weltkrieg 3 Religionen 4 Politik 4 1 Gemeinderat und Ortschaftsrat 4 2 Burgermeister 4 3 Wappen und Flagge 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Bauwerke und Sehenswurdigkeiten 5 2 Sport und Freizeit 5 3 Regelmassige Veranstaltungen 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Verkehr 6 2 Medien 6 3 Bildung 6 4 Wirtschaft 7 Personlichkeiten 7 1 Ehrenburger 7 2 Sohne und Tochter der Gemeinde 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Kirchardt liegt im Nordwesten des Landkreises Heilbronn und gehort zur Randzone der Metropolregion Stuttgart Nachbargemeinden Bearbeiten Nachbarstadte und gemeinden Kirchardts sind im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Bad Rappenau Massenbachhausen Gemmingen Eppingen Ittlingen alle Landkreis Heilbronn und Sinsheim Rhein Neckar Kreis Mit Bad Rappenau und Siegelsbach ist Kirchardt eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen Gemeindegliederung Bearbeiten Zu Kirchardt gehoren neben der Kerngemeinde Kirchardt auch die Ortsteile Berwangen und Bockschaft Ein abgegangener also nicht mehr bestehender Ort namens Lauterstein befand sich teilweise auf der Gemarkung Kirchardts 2 Die Gemeinde Kirchardt hat Stand 2002 rund 5500 Einwohner von denen 3700 im Ortsteil Kirchardt 1400 im Ortsteil Berwangen und 400 im Ortsteil Bockschaft leben 3 Flachenaufteilung Bearbeiten Nach Daten des Statistischen Landesamtes Stand 2014 4 Geschichte BearbeitenFruhe Besiedlung durch Kelten Romer und Alemannen Bearbeiten Erste menschliche Spuren in Kirchardt datieren auf die Bronzezeit zuruck die erste Besiedlung auf dem heutigen Gebiet von Kirchardt ist aus der Zeit der Kelten im 6 Jahrhundert v Chr im Gewann Kreuzend nachgewiesen Die Romer errichteten wahrend ihrer Besatzungszeit von 90 bis 260 n Chr an verschiedenen Stellen in civitas alisinensis Elsenzgau Strassen und Bauten zur Versorgung des Neckar Odenwald Limes darunter auch auf dem heutigen Gemeindegebiet eine Villa rustica die 1832 im Haftenwald gefunden wurde sowie ein Gehoft mit Tiefbrunnen auf dem Schneckenberg Eine wichtige Romerstrasse verlief durch den heutigen Ortsteil Berwangen wo auch eine so genannte Jupitergigantensaule gefunden wurde Mit dem Abzug der Romer aus den rechtsrheinischen Gebieten um das Jahr 260 und dem gleichzeitigen Vordringen der Alemannen verfielen die romischen Bauten allerdings wohl wieder Erste Erwahnung im Lorscher Codex und Bedeutung des Ortsnamens Bearbeiten Kirchardt und seine Ortsteile werden wie viele andere Stadte und Gemeinden im Norden des heutigen Baden Wurttembergs im Lorscher Codex erstmals namentlich erwahnt Eine Klosterfrau Egilrat ubereignete im Jahr 791 dem Kloster Lorsch einen Hof und dazugehorige Freiflachen in villa Kyrih Hart 5 Der Ortsname ist ein ursprunglicher Flurname und bedeutet moglicherweise Kirche im Wald oder Wald im Besitz einer Kirche bezeichnet wahrscheinlicher aber einen Wald in dem Kurweihen leben 6 Der Lorscher Codex erwahnt auch erstmals den heutigen Ortsteil Berwangen im Zusammenhang mit einer Schenkung im Jahr 793 sowie den heutigen Ortsteil Bockschaft bei einer Schenkung des Jahres 829 Die Nennung als villa deutet darauf hin dass Kirchardt damals erst am Anfang seiner Besiedlung stand Da der Siedlungskern von Kirchardt direkt an der nordlichen Grenze der fruheren Berwanger Gemarkung sowie nahe dem Quellgrund des sudlich nach Berwangen und von dort aus weiter nach Richen fliessenden Birkenbachs liegt nimmt man an dass Kirchardt vom vermutlich alteren und einst bedeutenderen Berwangen aus besiedelt wurde bzw dass beide Orte sukzessive Richener Grundungen waren Im fruhen Mittelalter bestand die Hohe Strasse genannte Strassenverbindung von Heilbronn nach Heidelberg die von Heilbronn bis nach Sinsheim annahernd analog zur heutigen B 39 verlief Kirchardt liegt etwas abseits dieser historischen Strecke am Rand der Kraichgau Hugellandschaft und ist von Feldern Wiesen und Eichenmischwaldern umgeben Uber Jahrhunderte bestand die Einwohnerschaft ausschliesslich aus Bauern die Felder bewirtschaftet und Schweine gemastet haben Wichtige Futtermittel fur die Schweinezucht waren dabei stets auch Eicheln weswegen seit 1769 eine solche Frucht das Wappen von Kirchardt ziert Der Ortsname im 13 bis 16 Jahrhundert war Kirchart in verschiedenen Schreibweisen im 17 und 18 Jahrhundert jedoch Kirhart und hat sich erst im 19 Jahrhundert wieder auf Kirchardt verfestigt Pfalzisches Dorf ab dem 14 Jahrhundert Bearbeiten nbsp In den Burggarten in KirchardtIn Kirchardter Gewannnamen haben sich Hinweise auf eine Burg erhalten So bestand ein Burghof als Erblehenshof der lange Zeit im Besitz des Dominikanerklosters Wimpfen war und es gibt ein Gewann In den Burggarten Da es keinerlei Bodenfunde einer am Ort befindlichen Burg gibt deuten diese Namen hochstwahrscheinlich auf die abgegangene Burg Lauterstein bei Massenbachhausen hin Im 14 Jahrhundert gelangte der Ort an die Pfalzgrafen bei Rhein Somit war Kirchardt pfalzisch und blieb es zunachst unter dem Amt Steinsberg ab 1521 unter der Kellerei Hilsbach im Oberamt Mosbach bis zum Ende der Kurpfalz im Jahre 1803 Die kirchlichen Rechte lagen dagegen seit dem spaten 14 Jahrhundert beim Deutschen Orden der den Frucht und Weinzehnt erhielt aber dessen Einfluss nach der Reformation der Pfalz 1556 schwand Der Ort wurde in pfalzischer Zeit von einem Schultheissen geleitet der durch die Landesherrschaft bzw den Amtskeller in Hilsbach eingesetzt wurde und eine gewisse Selbstverwaltungsbefugnis hatte Ausserdem bestand ein Ortsgericht mit zwolf nach dem Dreissigjahrigen Krieg auch mit nur acht oder neun Mitgliedern Das erste Rathaus in Kirchardt wurde um 1570 erbaut Die Gemarkung des Ortes war im Mittelalter von einem Bannzaun Etter umgeben und in Eigenguter von freien oder halbfreien Bauern sowie in als Erblehen an Bauern vergebenes Herrenland eingeteilt Die Erblehen durften zwar nicht aufgeteilt oder geschmalert werden unterlagen aber den entwicklungsgeschichtlichen Notwendigkeiten gezollten haufigen Bestandsveranderungen durch Tausch und aufgrund ihrer Vergabe als Kunkellehen dem Auftreten einer Vielzahl von Anteilseignern Die bauerlichen Eigenguter hingegen mundeten durch Erbteilung in zersplitterter Parzellierung mit ebenso komplizierten Besitzverhaltnissen Ausserdem verdichtete sich die ursprunglich lockere Siedlungsform innerhalb des Etters mit einem Anwachsen der Bevolkerung und der Hofe zu einem enggedrangten Strassendorf entlang der heutigen Hauptstrasse mit ostlicher Ausbuchtung um die Kirche Die 1496 erstmals erwahnte aber wahrscheinlich wesentlich altere Kirche teilte den Ort in Oberdorf von der Kirche nordlich bis zum Falltor nach Grombach Mitteldorf Bereich ostlich der Kirche und Unterdorf von der Kirche sudlich bis zum Falltor nach Berwangen Ursprunglich bestanden im Ort hauptsachlich strohgedeckte Holzhauser Nach der Pfalzischen Landesordnung von 1531 waren Wohnhauser Stalle und Scheunen kunftig mit einem steinernen Fundament zu unterfangen nach einem kurfurstlichen Befehl von 1700 waren Strohdacher durch Ziegeldacher zu ersetzen Nach dem Dreissigjahrigen Krieg unter dessen Verwustungen mitsamt der nachfolgenden Pest das gesamte Umland zu leiden hatte gab es Kirchardt noch etwa 80 Einwohner Die Bevolkerung stieg dann bis 1686 auf etwa 280 bis zum Jahr 1746 auf 420 und bis 1774 auf 509 Einwohner an Im Jahr 1701 gab der ruinose Zustand von Kirche und Pfarrhaus Anlass zu einem Gutachten daruber ob der Deutsche Orden als Zehntempfanger auch fur den Unterhalt der einfachen Kirche zustandig sei Der Orden wurde jedoch nur noch fur den steinernen Teil des Kirchturms und das Pfarrhaus in die Pflicht genommen In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts entstand unter Kurfurst Carl Theodor die Kirchardt passierende Chaussee eine neue Landstrasse von Steinsfurt zur Posthalterei nach Furfeld die die Hohe Strasse genannte alte Landstrasse weiter nordlich bei Grombach ersetzte und der heute die B 39 in diesem Abschnitt folgt Die Intensivierung des Verkehrs in Kirchardt fuhrte um 1800 zum Wegfall der Falltore und zur allmahlichen Aufgabe der Begrenzung des Ortes durch den Etter Ubergang zu Baden im 19 Jahrhundert Bearbeiten Nach dem Ende der Kurpfalz kam Kirchardt mit Dekret vom 27 November 1802 kurzzeitig zum neugebildeten Furstentum Leiningen um dann ab 1806 gemeinsam mit Berwangen und Bockschaft an das Grossherzogtum Baden zu fallen wo das Dorf dem standesherrlichen furstlich leiningischen Amt Hilsbach unterstellt war Bis 1813 gab es noch leiningensche Vogte danach grossherzoglich badische Vogte und ab 1831 Burgermeister An die Stelle des Ortsgerichts trat der Gemeinderat Um 1810 war das renaissancezeitliche Rathaus baufallig geworden so dass es bis 1813 abgerissen und durch einen Neubau an selber Stelle Ecke Hauptstrasse Heilbronner Strasse ersetzt wurde Um das Jahr 1800 hatte Kirchardt etwa 750 Einwohner die fast ausschliesslich in der Landwirtschaft tatig waren wohingegen in Berwangen zu dieser Zeit bei etwa gleich vielen Einwohnern bereits einige Gewerbebetriebe verzeichnet waren 1825 hatte Kirchardt bereits 1030 Einwohner erreicht befand sich aber immer noch weitgehend in den Grenzen des mittelalterlichen Etters so dass grosse Enge und soziale Probleme Armut Hunger herrschten Uber 100 Einwohner sind deswegen zwischen 1835 und 1860 meist nach Amerika ausgewandert 1868 wurde die Bahnlinie von Heidelberg nach Heilbronn mit Bahnhof im benachbarten Grombach erbaut 1876 wurde die Strasse nach Grombach fur damalige Verhaltnisse verkehrsangemessen ausgebaut 1880 wurde ein neues Schulhaus an der Heilbronner Strasse errichtet Einen ersten wirtschaftlichen Aufschwung brachte ab 1885 die Ansiedlung von spater insgesamt sieben Zigarrenfabriken in Kirchardt die den in der Umgebung wachsenden Tabak verarbeiteten und bei denen um 1900 bereits etwa 200 Personen in Lohn und Brot standen Bis 1914 blieben diese Zigarrenfabriken allerdings auch die einzigen grosseren Gewerbebetriebe in dem bauerlichen Dorf in dem inzwischen rund 1300 Menschen lebten Der Baubestand wuchs von 1817 96 Gebaude bis 1925 auf 210 Gebaude an Adolf von Oechelhauser fuhrt in seinem 1909 erschienenen Verzeichnis der Kunstdenkmaler des Amtsbezirks Sinsheim in Kirchardt im Wesentlichen nur die Kirche des Ortes auf Die alteren Wohnhauser wurden trotz ihrer Verwahrlosung zum Teil wie in Richen hubsche kunstlerisch bedeutungslose aber malerische Einzelheiten an Vorbauten Erkern Treppenbedachungen u dgl aufweisen Inflation und Weltwirtschaftskrise sorgten fur weiter bestehende Armut und auch zunehmende Arbeitslosigkeit in Kirchardt und den umliegenden Dorfern Dennoch begann sich auch in Kirchardt eine burgerliche Kultur abzuzeichnen 1910 war ein Volksturnfest des Elsenz Turngaus veranstaltet worden 1920 konnte ein Sportplatz eroffnet werden Im Jahr 1933 hatte Kirchardt weiterhin etwa 1300 Einwohner Berwangen 750 und Bockschaft 130 Nach der Erhebung von Sinsheim zur Kreisstadt 1936 wurde aus dem Amtsbezirk Sinsheim der Landkreis Sinsheim dem Kirchardt wie auch Berwangen und Bockschaft angehorte 1939 wurden 1312 Einwohner gezahlt Ende 1945 waren es 1475 7 Kirchardt nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Die Aufnahme von uber 500 Heimatvertriebenen im Jahr 1946 die damit mehr als ein Viertel der Einwohner stellten sorgte fur eine weitere Verschlechterung der Lebensbedingungen und weitere Arbeitsplatzknappheit In der Nachkriegszeit beherrschten noch Handarbeit und Viehgespanne den bauerlichen Alltag die Mechanisierung der bauerlichen Arbeitsweise setzte nach der Wahrungsreform 1948 ein und brachte weiteren Arbeitsplatzmangel In den 1950er Jahren kam es daher zu einem starken Wegzug der angestammten Bevolkerung Gleichzeitig unternahm die Gemeinde Anstrengungen fur angemessene Unterkunfte und fur die Schaffung regionaler Gewerbestrukturen zu sorgen Erste Gewerbegebiete wurden ausgewiesen und einige Industriebetriebe siedelten sich an Zu den ersten Nachkriegsunternehmen in Kirchardt gehorte ab 1948 die Spielzeug Fabrik Clemens 1963 wurde das Neubaugebiet Schneckenberg erschlossen 1965 das Gewann Kurzer See unterhalb des Haftenwalds als neues Gewerbegebiet ausgewiesen 1966 folgten die zwei Neubaugebiete Hinter den Dorfgarten und Steinacker Fur wirtschaftliche Impulse sorgten zur selben Zeit der Bau der Autobahn A 6 von Heilbronn nach Mannheim und die teilweise damit verbundene Flurbereinigung sowie nach 1968 die Verwaltungsreform in Baden Wurttemberg Viele der bis dahin nicht befestigten Strassen wurden asphaltiert und sorgten fur eine bessere Verkehrsanbindung 1967 wurde das Rathaus von 1813 abgerissen um die Ortsdurchfahrt verkehrsgunstiger zu gestalten und ein Rathausneubau im Neubaugebiet Hinter den Dorfgarten bezogen Ab 1968 wurde auch ein Schulneubau errichtet und danach das alte Schulgebaude von 1880 abgerissen Die Einwohnerzahl im Jahr 1970 betrug rund 1950 Personen Im Zuge der Gemeindereform wurden am 1 Juli 1971 Bockschaft und am 1 September 1971 Berwangen in die Gemeinde Kirchardt eingegliedert 8 Anlasslich der Kreisreform die am 1 Januar 1973 in Kraft trat wurden der Landkreis Sinsheim aufgelost und Kirchardt kam zum Landkreis Heilbronn und damit zur neu geschaffenen Region Franken Kirchardt zahlt damit zu den wenigen nordbadischen Gemeinden in wurttembergischen Landkreisen Am 1 Januar 1975 wurde eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft mit der Stadt Bad Rappenau und der Gemeinde Siegelsbach gegrundet innerhalb der die einzelnen Gemeinden jedoch selbstandig blieben In den 1970er Jahren setzte eine Verodung der Dorfmitte ein nachdem offentliche Einrichtungen und angestammte Bevolkerung von dort allmahlich in die Neubaugebiete abwanderten Die Gemeinde forcierte ab 1978 daher Abriss und Sanierungsmassnahmen wurde aber als Gewerbegemeinde eingestuft und 1979 80 vorerst nicht in das Programm Dorfentwicklungsmassnahmen des Landes Baden Wurttemberg aufgenommen Erst im Spatjahr 1984 erfolgte die Aufnahme in das Stadtebauforderungsprogramm des Landes Der Abschlussbericht der Kommunalen Entwicklungsgesellschaft Baden Wurttemberg bescheinigte im Januar 1986 Renovierungsbedarf fur 96 der Gebaude in dem rund 10 Hektar grossen Sanierungsgebiet in der Ortsmitte Anschliessend wurde ein Gestaltungswettbewerb Neugestaltung Ortsmitte ausgeschrieben auf Grundlage dessen Abriss und Sanierungsmassnahmen erfolgten die das heutige Bild der Ortsmitte pragen In der Gesamtgemeinde Kirchardt sind heute Handwerks Industrie Gewerbe und Dienstleistungsunternehmen ansassig die zusammen etwa 1500 Arbeitsplatze bieten Religionen BearbeitenAls pfalzische bzw helmstattische Dorfer waren Kirchardt und Berwangen mit ihren spatmittelalterlichen Kirchen bereits im 16 Jahrhundert reformiert Katholiken haben sich erst spater wieder angesiedelt 1701 lebten 4 Katholiken in Kirchardt 1809 zahlte die katholische Gemeinde 46 Personen 1810 wurde eine erste katholische Kirche in Kirchardt an der Heilbronner Strasse erbaut die um 1960 abgerissen und durch einen Neubau in der Waldstrasse ersetzt wurde der St Agidius dem Kirchenpatron der vorreformatorischen Dorfkirche geweiht wurde In Kirchardt und Berwangen gibt es heute jeweils eine evangelische Kirchengemeinde in Kirchardt ausserdem eine katholische Kirchengemeinde und eine evangelisch freikirchliche Gemeinde Baptisten Durch den seit den 1960er Jahren erfolgten starken Zuzug von Migranten gibt es unter Bevolkerung auch Muslime und Angehorige der syrisch orthodoxen Glaubensrichtung Alleine etwa 800 Aramaer machen mittlerweile rund 15 Prozent der Kirchardter Bevolkerung aus und haben die 2005 geweihte Kirche Mor Gabriel erbaut Die Syrisch Orthodoxe Kirche in Baden Wurttemberg hat ihren Sitz in Kirchardt Eine judische Gemeinde mit Synagoge und einem judischen Friedhof bestand lediglich im heutigen Ortsteil Berwangen In Kirchardt dagegen lebten ab der Mitte des 17 Jahrhunderts nur vereinzelt Juden 1825 wurden neun Juden in Kirchardt gezahlt 1875 war es nur noch ein einzelner Politik BearbeitenGemeinderat und Ortschaftsrat Bearbeiten Kommunalwahl 2019 9 Wahlbeteiligung 51 3 2014 44 1 403020100 35 1 32 3 32 6 FUWSPDCDU Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2014 p 6 4 2 0 2 4 4 1 p 3 9 p 0 2 pFUWSPDCDUVorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Nach der Kommunalwahl vom 26 Mai 2019 hat der Gemeinderat Kirchardts 15 Sitze Das Wahlergebnis fuhrte zu folgender Sitzverteilung wie 2014 Freie Unabhangige Wahlervereinigung FUW 5 Sitze Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD 5 Sitze Christlich Demokratische Union Deutschlands CDU 5 SitzeWeiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Burgermeister In der Ortschaft Bockschaft gibt es zudem einen Ortschaftsrat mit vier Mitgliedern Auf seinen Vorschlag hin wahlt der Gemeinderat einen ehrenamtlichen Ortsvorsteher Diese Gremien sind zu wichtigen die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu horen Burgermeister Bearbeiten Gerd Kreiter wurde im zweiten Wahlgang im Marz 2016 zum neuen Burgermeister gewahlt 10 Wappen und Flagge Bearbeiten nbsp Blasonierung In Silber auf waagrechtem grunem Zweig eine steigende grune Eichel 11 Die Eichel im Kirchardter Wappen weist vermutlich auf die zweite Silbe hardt im Ortsnamen hin die so viel wie Weidewald bedeutet Weidewalder dienten fruher unter anderem der Mast des Viehs mit Eicheln Das Wappen findet sich erstmals in einem Gemeindesiegel von 1769 und wurde 1901 vom Generallandesarchiv farbig gestaltet Die Flagge wurde am 31 Januar 1980 vom Landratsamt Heilbronn verliehen 12 Die Gemeindeflagge ist Grun Weiss Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Die Evangelische Kirche geht auf die ursprungliche Pfarrkirche des Ortes zuruck die 1496 als St Agidius geweiht erstmals erwahnt zuletzt 1790 erneuert und 1898 99 in ihre heutigen Gestalt erweitert wurde In der Kirche ist ein Taufstein aus dem 15 Jahrhundert sowie eine Overmann Orgel von 1821 erhalten Die katholische Kirche St Agidius wurde 1960 61 anstelle einer alteren katholischen Kirche erbaut Die syrisch orthodoxe Kirche Mor Gabriel wurde ab 1994 erbaut und 2005 geweiht nbsp Evangelische Kirche nbsp Katholische Kirche nbsp Syrisch orthodoxe KircheIn der Ortsmitte haben sich einige Hofgebaude aus der Zeit der Renaissance erhalten darunter ein Wohnhaus von 1578 im Burggartenweg Markante Gebaude der Bautatigkeit spaterer Zeit liegen direkt an der den Ort durchquerenden B 39 mehrere historische Hofgebaude und Gasthofe die bis ins 17 Jahrhundert zuruckdatieren das alte katholische Schulhaus nach Planen von Christoph Arnold von 1839 mit vier auffalligen kreuzformigen Fenstern in der Heilbronner Strasse das Gebaude Grombacher Str 1 mit markantem Fachwerkgiebel und das Haus Hauptstrasse 44 Kriegerdenkmal zu Ehren der Kriegsteilnehmer 1870 71 Beton Lattenzaune 30er Jahre nbsp Wohnhaus von 1578 nbsp Historisches Fachwerkhaus nbsp Schuppen in den Burggarten nbsp KriegerdenkmalSport und Freizeit Bearbeiten Kirchardt besass ab 1925 ein Freibad und verfugt seit 1974 uber ein Hallenbad Der neue Sportplatz im nordostlich des Ortes gelegenen Gewann Kettend entstand 1976 77 unter Mithilfe amerikanischer Soldaten Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Alle zwei Jahre findet im Ortsteil Bockschaft das Kirchardter Dorffest statt Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Kirchardt liegt an der A 6 Anschlussstellen Sinsheim Steinsfurt und Bad Rappenau und an der B 39 zwischen Heilbronn und Sinsheim Die nachsten Bahnhofe sind in Bad Rappenau Sinsheim und Eppingen Haltepunkte befinden sich in den Nachbarorten Grombach und Gemmingen wo die Kraichgaubahn Heilbronn Karlsruhe verkehrt Medien Bearbeiten Uber das Geschehen in und um Kirchardt berichten die Tageszeitungen Kraichgau Stimme eine Regionalausgabe der Heilbronner Stimme sowie Rhein Neckar Zeitung Bildung Bearbeiten Etwa 550 Schuler aus Kirchardt und seinen Ortsteilen besuchen die Birkenbachschule eine Grund und Hauptschule mit Werkrealschule Die Hauptschule wird dabei als offene Ganztagsschule gefuhrt Die Gemeindebucherei Kirchardt hat einen Bestand von etwa 14 000 Medien Stand jeweils 2005 Die Volkshochschule Unterland unterhalt in Kirchardt eine Aussenstelle 13 Wirtschaft Bearbeiten In Kirchardt und seinen Ortsteilen sind zahlreiche mittelstandische Betriebe aus verschiedensten Branchen ansassig Die Grundversorgung der Bevolkerung ist in den Ortsteilen Berwangen und Bockschaft stark rucklaufig In Bockschaft besteht keine Einkaufsmoglichkeit Personlichkeiten BearbeitenEhrenburger Bearbeiten Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden wie in zahlreichen anderen badischen Gemeinden auch am 15 Marz 1933 Paul von Hindenburg Adolf Hitler und der badische Reichsstatthalter damals noch Reichskommissar Robert Wagner zu Ehrenburgern der Gemeinde Kirchardt ernannt Dies waren die ersten Ehrenburger der Gemeinde Im Gemeinderat von Kirchardt wurde am 29 September 1978 in offentlicher Sitzung festgestellt dass die Ehrenburgerrechte dieser Personen gemass der Gemeindeordnung Baden Wurttemberg mit deren Tod als Letzter starb Wagner 1946 durch Hinrichtung erloschen sind Im September 2010 wiederholte der Gemeinderat diese Feststellung 14 Am 12 April 1984 wurde die Ehrenburgerwurde an den langjahrigen fruheren Burgermeister Heinz Maag 26 April 1926 2 Februar 2006 im Amt von 30 Oktober 1965 bis 31 Marz 1984 verliehen Mit dem Tode Maags im Februar 2006 erlosch auch dessen Ehrenburgerrecht Am 8 April 2016 wurde Altburgermeister Rudi Kubler mit seinem Ausscheiden aus dem Amt zum Ehrenburger ernannt Sohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Ludwig Carl Ditzinger 1670 1731 geboren in Berwangen lutherischer Theologe Julius Keller 1847 1911 geboren in Berwangen Philologe Walter Schlick 1904 1944 Maler und FilmarchitektWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirchardt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Kirchardt ReisefuhrerEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Quelle fur den Abschnitt Gemeindegliederung Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band IV Regierungsbezirk Stuttgart Regionalverbande Franken und Ostwurttemberg Kohlhammer Stuttgart 1980 ISBN 3 17 005708 1 S 57 58 Quelle Kirchardt in Zahlen auf kirchardt de abgerufen am 19 September 2012 Statistisches Landesamt Flache seit 1988 nach tatsachlicher Nutzung fur Kirchardt Der Ortsname Kyrih Hart steht in Originaldokument in der Zeilentrennung Ohne Zeilentrennung wurde der name Kyrihart lauten Nach Gustav Neuwirth 1978 steht der Ortsname analog zu Spesshart Hart Wald in dem Spechte leben fur Wald in dem Kurweihen alte Bezeichnung fur Rotmilane leben Mitteilungen des Wurtt und Bad Statistischen Landesamtes Nr 2 Ergebnisse der Einwohnerzahlung am 31 Dezember 1945 in Nordbaden Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 479 https www statistik bw de Wahlen Kommunal 02045000 tab R GS125049 Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 Gemeinde Kirchardt https www staatsanzeiger de staatsanzeiger wahlen buergermeisterwahlen kirchardt Heinz Bardua Die Kreis und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart Theiss Stuttgart 1987 ISBN 3 8062 0801 8 Kreis und Gemeindewappen in Baden Wurttemberg 1 S 84 Quelle fur den Abschnitt Wappen und Flagge Heinz Bardua Die Kreis und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart Theiss Stuttgart 1987 ISBN 3 8062 0801 8 Kreis und Gemeindewappen in Baden Wurttemberg 1 S 84 VHS Unterland Aussenstellen Alexander Hettich Gemeinderat Hitler kein Ehrenburger In Heilbronner Stimme 14 September 2010 bei stimme de abgerufen am 19 September 2010 Stadte und Gemeinden im Landkreis HeilbronnStadte Bad Friedrichshall Bad Rappenau Bad Wimpfen Beilstein Brackenheim Eppingen Guglingen Gundelsheim Lauffen am Neckar Leingarten Lowenstein Mockmuhl Neckarsulm Neudenau Neuenstadt am Kocher Schwaigern Weinsberg Widdern nbsp Gemeinden Abstatt Cleebronn Eberstadt Ellhofen Erlenbach Flein Gemmingen Hardthausen am Kocher Ilsfeld Ittlingen Jagsthausen Kirchardt Langenbrettach Lehrensteinsfeld Massenbachhausen Neckarwestheim Nordheim Obersulm Oedheim Offenau Pfaffenhofen Roigheim Siegelsbach Talheim Untereisesheim Untergruppenbach Wustenrot Zaberfeld Normdaten Geografikum GND 4265632 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirchardt amp oldid 236745589