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Die Saline in Bad Rappenau war eine in den 1820er Jahren begrundete Saline in der bis 1973 Salz und Sole gewonnen wurden Die zu Heilzwecken angewandten Solebader begrundeten den heutigen Rappenauer Kurbetrieb und den Badertitel der Stadt Das ehemalige Salinengelande ist heute Teil des Kurparks Sole wird weiterhin zu Heilzwecken gewonnen Das Bad Rappenauer Heimatmuseum im Kulturhaus Forum Frankischer Hof hat seinen Schwerpunkt auf der Geschichte von Kur und Saline Modell Anlage Neubau Oben und unten Siede links Arbeiterhauser Stadtisches Museum im Forum Frankischer Hof Ehemaliges Salinenamtsgebaude am ostlichen Kopfende des heutigen Salinengartens Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entwicklung der Salzgewinnung bei Bad Rappenau 1 2 Fund des Salzlagers 1822 Grundung der Saline 1 3 Entwicklung der Saline 1 4 Anschluss an das Eisenbahnnetz 1 5 Die Saline im 20 Jahrhundert 1 6 Heilbadbetrieb seit dem 19 Jahrhundert 1 7 Die ehemalige Saline seit 1974 als Teil des Kurparks 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntwicklung der Salzgewinnung bei Bad Rappenau Bearbeiten nbsp Die Tretmuhle zur Soleforderung Salinenkuh gehort zu den altesten hier verwendeten MaschinenSalz liegt bei Bad Rappenau in einer Tiefe zwischen 165 und 210 Metern im zwischen 40 und 290 Meter tief gelegenen Muschelkalk der von einer rund 30 Meter machtigen Schicht Keuper und wenigen Metern Loss uberdeckt ist Im Neckartal zwischen Heilbronn und Mosbach gab es jeher frei an der Oberflache austretende Salzquellen und salzige Sumpfstellen die moglicherweise die dortige Besiedelung begrundet hatten und einigen Bodenfunden gemass dort auch schon in der Vorzeit zum Sieden von Salz genutzt wurden Die neuzeitliche Salzgewinnung in jener Neckargegend beginnt mit dem Entstehen der Siedebetriebe in Offenau 1756 in Wimpfen 1763 und in Mosbach 1764 Im heutigen Rappenauer Stadtteil Heinsheim trat Salzwasser frei aus doch konnte sich der Deutsche Orden der die Saline in Offenau betrieb nicht mit den Freiherren von Racknitz als Heinsheimer Grundherren uber Bau und Betrieb einer Saline in Heinsheim einigen Die Racknitz erhielten bis 1794 Abstandszahlungen des Ordens um nicht ihrerseits eine mit der am anderen Neckarufer befindlichen Deutschordens Saline in Offenau konkurrierende Saline zu errichten Nachdem die bereits bestehenden Siedebetriebe Salz nur aus an der Oberflache austretender Sole gewonnen hatten fand Bergrat Bilfinger 1816 in Jagstfeld bei Bohrungen in 150 Metern Tiefe ein unterirdisches Salzlager 1818 wurde das Wimpfener Salzlager in 134 Metern Tiefe entdeckt 1820 das Offenauer Salzlager in 140 Metern Tiefe Den Salzfunden folgte jeweils der Bau neuer Salzwerke Die Grundung von gleich mehreren Salinen hangt damit zusammen dass sich zu Beginn des 19 Jahrhunderts territoriale Umwalzungen in Sudwestdeutschland ereignet hatten und im Gebiet um Rappenau die Lander Wurttemberg Baden und Hessen aneinandergrenzten und alle diese Lander eigenes Interesse an der Salzgewinnung hatten Wurttemberg gewann Salz in Jagstfeld und Offenau Hessen in Wimpfen Lediglich Baden blieb mit Probebohrungen am Neckar ab 1818 bei Heinsheim Neckarmuhlbach Hassmersheim und einigen anderen Orten vorerst erfolglos Fund des Salzlagers 1822 Grundung der Saline Bearbeiten nbsp Durchschnitt der Bohrlocher der Ludwigssaline des Salinendirektors Rosentritt nbsp Modell der Windpumpe zur Soleforderung 1837 Stadtisches Museum im Frankischen Hof nbsp Bohrturm im Hohenstadter Grund nbsp Ehemalige TrafostationDer Durkheimer Salinendirektor Georg Christian Heinrich Rosentritt beantragte im Februar 1821 die Konzession zu Probebohrungen auf der Gemarkung von Rappenau Nachdem diese im November 1821 bewilligt wurde fanden im Jahr 1822 schliesslich erfolgreiche Bohrungen bis in eine Tiefe von 191 60 Metern statt Rosentritt verfasste im Marz 1823 gemeinsam mit Friedrich Arnold und dem Leiter des badischen Finanzministeriums eine Denkschrift uber die Bedingungen unter welchen die Lieferung von 80 000 Zentner Kochsalz von der Saline Rappenau bis Ende d J stattfinden kann welche die badische Regierung im April 1823 zur Ubernahme des Bohrlochs uberzeugte Rosentritt erhielt das Amt des Salinenverwalters Am 4 Mai 1823 erhielt die Saline nach dem Grossherzog Ludwig I Baden den Namen Ludwigssaline Noch im selben Jahr wurden ein zweites Bohrloch bis in eine Tiefe von 183 40 Metern getrieben auf dem damals noch Schwarzberg genannten Salinenhugel der Grundstein fur eine Saline gelegt und darin im August ein erster Probesud durchgefuhrt Die ersten Gebaude der Saline waren nur provisorischer Natur Bis 1826 erfolgte durch Aufwendungen von insgesamt 1 Million Gulden ein bedeutender Ausbau Es entstanden drei weitere Bohrlocher bis auf eine Tiefe von 214 55 Metern Jedes Bohrloch wurde durch eine bis zu 15 Mann starke Bohrmannschaft mittels Tretradern frei von Schlamm und Gestein gehalten Die Sole wurde von einer Niederdruckdampfmaschine uber holzerne Deichelleitungen zu drei Siedehausern mit je funf Pfannen gepumpt Fur diese Pumpe entstand ein 25 Meter hohes Pumpenhaus zusatzliches Susswasser wurde mit Pferdefuhrwerken vom Rappenauer Schlosssee angefahren Entwicklung der Saline Bearbeiten 1826 erreichte die Saline eine Jahresproduktion von 120 000 Zentnern Salz Zum Umschlag des Salzes wurden am Neckar bei Heinsheim ein Lauer genannter Hafen und ein Salzmagazin angelegt ausserdem die Salzstrasse von Heinsheim uber Rappenau und Kirchardt nach Richen ausgebaut Bis 1830 entstanden in der Saline rund 20 Gebaude neben Siede und Lagerhauser auch Verwaltungs und Wohngebaude die von Friedrich Arnold einem Neffen und Schuler Friedrich Weinbrenners im Stil des Klassizismus erbaut wurden In der Wohnsiedlung fur die Salinenarbeiter bestand bis 1837 auch eine private Schule fur die Kinder der Arbeiter Von 1828 bis 1936 bildete die Ludwigssaline zusammen mit den Salinen Clemenshall Offenau Ludwigshall Bad Wimpfen und Friedrichshall Jagstfeld zum Schutz vor ihren entsprechenden Konkurrenten das Salz Verkaufskartell Neckarsalinenverein das alteste und am langsten wirksame deutsche Wirtschaftskartell 1 In den 1830er Jahren wurde der Betrieb der Dampfmaschine unwirtschaftlich so dass man diese 1832 stilllegte und die Pumpen kunftig von Hand betrieb Zwei Mannschaften zu jeweils 40 Mann bedienten in jeweils 12 stundigen Schichten rund um die Uhr die Pumpen Durch die Verdopplung des Bohrlochdurchmessers der Bohrlocher 4 und 5 konnte die Soleforderung auf das Doppelte erhoht werden 1838 brach Bohrloch 2 zusammen An seiner Stelle wurde ein etwa 35 Meter tiefer Susswasserbrunnen errichtet 1837 wurde nach einem im Stadtischen Museum Forum im Frankischen Hof ausgestellten Modell nach dem Vorbild niederlandischer Sage und Getreidemuhlen zur Soleforderung eine Windpumpe benutzt 1839 ein neues Dampfmaschinenhaus errichtet Die Saline begrundete einen starken Aufschwung Rappenaus da sie Arbeitsplatze fur Tagelohner und landwirtschaftliche Gutsarbeiter bot fremde Arbeitskrafte zuzogen und sich mehrere Arzte und ein Apotheker in Rappenau niederliessen In den 1830er Jahren begann ausserdem die Nutzung der Sole zu Kurzwecken worauf die heutige Bedeutung der Stadt als Heilbad zuruckgeht 1835 ubergab Rosentritt das Verwalteramt an Franz von Chrismar im Folgejahr wurde er Ehrenburger von Rappenau 1846 wurden die Siedehauser modernisiert wodurch die Heizkosten sanken und 1000 Quadratmeter mehr Siedeflache entstanden Ein knapp 29 Meter hoher Kamin kundete von der neuen Heiztechnik Die Jahresproduktion betrug 150 000 Zentner Der Energiebedarf wurde mit Holz und Steinkohle gedeckt Fur die Produktion von rund 152 500 Zentnern Salz im Jahr 1847 wurden in den drei Siedehausern knapp 80 000 Zentner Steinkohle und 600 Klafter Holz benotigt der Betrieb der Dampfmaschine bedurfte weiterer 8000 Zentner Steinkohle und zwolf Klafter Holz In den 1850er Jahren gab es zeitweilig Uberlegungen in Rappenau auch ein Salzbergwerk zu errichten die jedoch nicht verwirklicht wurden Ebenso scheiterten Plane aus derselben Zeit die Saline nach Heinsheim an den Neckar zu verlegen womit man die teuren Transportkosten von der Saline zur Anlegestelle eingespart hatte die fur die Rappenauer Saline einen Kostennachteil gegenuber den nahen weiteren Neckarsalinen bedeuteten Die Rappenauer Ludwigssaline bildete mit der Saline Ludwigshalle in Bad Wimpfen der Saline Clemenshall in Offenau und der Saline Friedrichshall in Jagstfeld den Verein der Neckarsalinen der durch Preisabsprachen mit franzosischen Salinen im Jahr 1867 das erste internationale Kartell bildete Nachdem auf Betreiben des Deutschen Zollvereins 1868 das Salzmonopol aufgehoben wurde ging die Produktionsmenge in Rappenau zunachst zuruck Der Anschluss an das Bahnnetz ab 1868 die Befreiung von Gewerbe und Einkommensteuer sowie die Erneuerung der Siedepfannen schufen weitere Betriebsvorteile so dass 1869 eine Jahresproduktion von 200 000 Zentnern erreicht wurde die bis 1872 auf 300 000 Zentner 15 000 Tonnen anstieg In den Folgejahren wurde die Siedeflache abermals vergrossert und ein siebtes Bohrloch niedergebracht jedoch fuhrte 1885 die Eroffnung des Heilbronner Salzbergwerks wegen der Konkurrenzsituation zu einem vorubergehenden Produktionsruckgang und 1889 fielen ein Siedehaus und ein Salzmagazin einem Grossbrand zum Opfer 1894 erwarb die Saline zur Deckung ihres Susswasserbedarfs ein westlich von Rappenau gelegenes Grundstuck mit mehreren Quellen Der Bau einer Pumpstation und eines Hochbehalters schuf die Grundlage fur die Trinkwasserversorgung einiger heutiger Rappenauer Ortsteile Gleichzeitig entstand eine Klaranlage im Muhlbachtal wo das stark salzhaltige Abwasser der Saline gereinigt wurde 1895 wurde fur den Salinenbetrieb eine Hochdruckdampfmaschine beschafft die ab 1896 auch Strom fur Pumpen Salzmuhle Salzaufzug und Beleuchtung lieferte Anschluss an das Eisenbahnnetz Bearbeiten Die ersten Planungen zum Anschluss an das Verkehrsnetz umfassten 1863 den Plan zum Bau einer Strasse nach Waibstadt wo ein Bahnhof der Schwarzbachtalbahn war Die Eroffnung jener Bahn verzogerte sich jedoch so dass sich die Strassenbauplane erubrigten als die 1868 begonnene Westliche Gabelbahn von Meckesheim uber Sinsheim und Rappenau nach Jagstfeld am 5 April 1869 eigens fur die Saline eine 1 2 km lange Zweigstrecke erhielt 2 Die Strecke fuhrte vom Rappenauer Bahnhof kommend langs des grossen Salzmagazins zu drei Abstell und Rangiergleisen vor dem grossen Magazingebaude Uber Quergleise und insgesamt drei Drehscheiben konnten die Waggons zu drei weiteren Gleisen langs der beiden Siedehauser I und II oder in die quer zur Zweigstrecke stehenden Siedehauser A und B des Magazins verbracht werden Rangierarbeiten innerhalb der Saline wurden anfangs mit Pferde oder Ochsengespann ab 1926 mit Elektrokarren erledigt Die Eisenbahn blieb uber 100 Jahre von ihrer Einrichtung 1869 bis zum Ende der Saline 1973 das wichtigste Verkehrsmittel der Saline wahrend die alte Salzstrasse nach Eppingen sowie der Salztransport auf dem Neckar jegliche Bedeutung fur die Saline verloren Die Saline im 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Rappenau auf einer Topografischen Karte von 1902 nbsp Zustand nach 1950 Mangels Brennholz wird die Sole teilweise wie in mediterranen Salzgarten im Freien getrocknet Links vor dem Siedehaus Eisenbahnwaggon auf den ehemaligen Gleisen fur den Antransport von Brennstoff z B Holz aus dem Odenwald Wandbild aus dem stadtischen Museum im Forum Frankischer Hof nbsp Pumpenhauschen mit Ehrenmal nbsp Schild am Bohrhaus Dezember 2017 Um 1900 war eine Jahresproduktion von rund 20 000 Tonnen Salz erreicht Ein funftes Siedehaus wurde zur Feinsalzerzeugung errichtet spater um Badeeinrichtungen erweitert 1905 wurde ein fahrbarer Bohrturm aufgestellt 1909 ein 2000 Kubikmeter fassendes Sole Hochreservoir am Einsiedelwald in Betrieb genommen Der Mangel an Fachkraften wahrend des Ersten Weltkrieges fuhrte zu einem Produktionsruckgang auf die Halfte Die Vorkriegsproduktion wurde erst 1928 wieder erreicht nach der Vereinigung mit der Saline in Durrheim zur Vereinigte Badische Staatssalinen Durrheim und Rappenau AG und mit verschiedenen Verbesserungen der betrieblichen Ablaufe und Modernisierung von Siedehausern Bohrturm und Bohrhausern 1930 wurde mit der Ruckfuhrung der Mutterlauge in die Solereservoire das Recycling der Rohstoffe aufgenommen Die Saline galt damals als modernste Saline in Europa Rappenau erhielt den Titel Bad als anerkannter Heilbadeort 1934 wurde durch den Deutschen Salzbund die Absatzmenge der Salinen in Rappenau und Durrheim auf 3 16927 Prozent der gesamten deutschen Salzproduktion festgelegt 1935 wurden die Siedeanlagen abermals modernisiert Von den alten Siedehausern war nur noch das 1900 erbaute Haus 5 in Betrieb der Grossteil der Siederei erfolgte kunftig weitgehend mechanisiert in den neuen Siedehausern A und B zwischen denen sich das 70 Meter lange Zentralmagazin befand Den Zweiten Weltkrieg uberstand die Saline nahezu unbeschadet Durch Rohstoffmangel und ungenugende Transportbedingungen ging die Produktion auf etwa 10 000 Tonnen pro Jahr zuruck gleichwohl wurden 1941 und 1943 das zehnte und elfte Bohrloch abgeteuft Ab 1944 waren 50 Kriegsgefangene und deutsche Haftlinge bei der Salzproduktion beschaftigt die nach der Einstellung des Salinenbetriebs wegen der naherruckenden Front Ende Marz 1945 uber das KZ Neckarelz nach Dachau verschleppt wurden Am 2 April 1945 wurde die Saline von amerikanischen Truppen besetzt Nach der Wiederaufnahme des Betriebs im September 1946 konnte wegen Kohlemangels zunachst nur eine geringe Menge Salz produziert werden bald besserte sich die Rohstoffsituation jedoch wieder In den 1950er Jahren war eine Sonnensalzanlage in Betrieb die taglich bei Sonnenschein rund 3 Tonnen Salz produzierte und auch Kurgasten mit chronischen Erkrankungen der Atemwege zur Verfugung stand Die Anlage wurde jedoch in den 1960er Jahren nach Marokko verkauft 1957 endete die Kohlebefeuerung der Siedehauser die kunftig mit Schwerol beheizt wurden 1962 wurden 22 000 Tonnen Salz produziert womit bei einer Tageskapazitat von 60 Tonnen die Kapazitatsgrenze der Saline erreicht war 1965 wurden die Salinen in Durrheim Rappenau Friedrichshall und Rottweil mit dem Salzbergwerk in Kochendorf zur Sudwestdeutschen Salz AG vereinigt die 1971 mit dem Salzwerk Heilbronn zur Sudwestdeutsche Salzwerke AG fusionierte Deren Salzgewinnung mit Vakuumverdampfung in Kochendorf war am wirtschaftlichsten so dass die Schliessung der Pfannensalinen in Bad Durrheim und Bad Rappenau im Dezember 1971 beschlossen wurde Am 31 Marz 1972 wurde die Produktion in Rappenau vorerst eingestellt Da jedoch noch Bedarf an Salz mit einer speziellen nur in Rappenau herstellbaren Kornung bestand wurde ab Herbst 1972 bis 28 Februar 1973 nochmals funf Monate lang produziert bevor der Betrieb endgultig endete Heilbadbetrieb seit dem 19 Jahrhundert Bearbeiten Der badische Staat als Besitzer der Saline hatte kein Interesse an der Nutzung der Rappenauer Sole zu Kurzwecken Deswegen wurde auf Veranlassung eines Arztes und eines Apothekers 1833 in der Burgerschaft ein Aktienverein gegrundet der ab 1833 im Salinenbereich das Sophienbad betrieb das nach seiner Schirmherrin Grossherzogin Sophie von Baden benannt wurde Der Badebetrieb wurde zwar 1837 zunachst wieder eingestellt entwickelte sich aber ab 1845 ausserst gunstig Die Kapazitat wurde von anfanglich zehn Badekabinen ab 1873 auf 23 erhoht und spater um ein Dampfbad und Sole Inhalationen erweitert Beim Solebad bestand ein 1827 errichtetes Bad Hotel weitere Kur Unterkunfte wie das Landhaus Reichert schlossen sich rasch an 1887 folgte mit dem Kinderkurheim Siloah eine weitere Kureinrichtung Gegen Ende des 19 Jahrhunderts ubernahm die Gemeinde die Obhut uber das Badewesen und errichtete ein neues den damaligen Hygieneanforderungen entsprechendes Badegebaude das 1903 als Sophie Luisen Bad eingeweiht wurde Zum Gedenken an das Bad erhielt eine der heutigen Kurkliniken Bad Rappenaus den Namen Sophie Luisen Klinik 1905 erwarb die Gemeinde das vormals staatlich badische Salinenhotel mit verschiedenen Wirtschaftsgebauden 1912 entstand in Rappenau ausserdem die Vulpius Klinik die sich ebenfalls die Heilwirkung der Rappenauer Sole zu Nutze machte 1919 wurde mit Mitteln der Robert Bosch Stiftung das Kindersolbad errichtet Im badischen Landtag engagierten sich die Abgeordneten Neuwirth und Sidler fur die Belange des Rappenauer Solbads Der Heilbadbetrieb fuhrte dazu dass Rappenau 1930 den Namen Bad Rappenau erhielt 1935 wurde ein Solefreibad eingeweiht Der Zweite Weltkrieg beeintrachtigte das Kurwesen in Bad Rappenau stark In der Nachkriegszeit fehlte es zunachst an den benotigten Finanzmitteln zur Modernisierung der in die Jahre gekommenen Kuranlagen so dass bis 1960 nur kleinere Erweiterungen erfolgten 1953 wurde das kommunale Sophie Luisen Bad ausgebaut 1956 57 wurde das Wasserschloss Bad Rappenau zum Sanatorium ausgebaut 1959 wurde der Kurbereich um ein Inhalatorium erweitert 1961 erstellten die Stuttgarter Architekten Rudolf und Ingeborg Geier eine Denkschrift zur Gesamtplanung des Kurbereichs Die ersten bedeutenden Neubauten nach dem Zweiten Weltkrieg waren 1964 das Schwarzberg Sanatorium und 1966 das Kurmittelhaus sowie das Sole Hallenbewegungsbad 1972 begann der Bau des Kurhauses gleichzeitig begann eine grossflachige Umgestaltung des Kurparks der nach dem Zugewinn des benachbarten Grundstucks der ehemaligen Maschinenfabrik Botsch bedeutend vergrossert werden konnte Die ehemalige Saline seit 1974 als Teil des Kurparks Bearbeiten nbsp Luftbild des Salinengartens nbsp Gradierwerk im SalinengartenBereits 1974 wurden die meisten Salinenanlagen darunter die Sonnensalzanlage das etwa 70 Meter lange Zentralmagazin und die grossen Siedehauser sowie der Hochbehalter am Westrand des Einsiedelwaldes abgerissen Die verbliebenen Verwaltungs und Wohngebaude wurden dem Kurbetrieb zugeschlagen Das fruhere Salinengelande bildet heute den Salinengarten genannten Teil des Bad Rappenauer Kurparks der fur die Landesgartenschau 2008 umfassend modernisiert wurde Auf die Saline zuruckreichende Gebaude sind unter anderem das Salinenamtsgebaude mit dem charakteristischen Glockenturmchen sowie das ehemalige Kassenhaus und die ehemalige Wohnung des Salinenmechanikus zu seinen Seiten zwei Offiziantenwohnhauser eine Trafostation und im Hohenstadter Grund verschiedene Pumpenhauschen mit einem Ehrenmal fur die gefallenen Salinenarbeiter 1914 bis 1918 einem historischen fahrbaren Bohrturm und einem Tretrad so genannte Salinenkuh aus den Anfangen der Solegewinnung Die Rappenauer Sole wird auch nach dem Ende des Siedebetriebs gefordert und genutzt 1986 erhielt die Stadt Bad Rappenau die Konzession zur Soleforderung fur den angewachsenen Kurbetrieb Neben zwei noch erhaltenen alten Bohrlochern wurde eine dritte Bohrung niedergebracht Im Marz 2008 kundigte die Stadt eine rund 200 Meter tiefe Neubohrung an Fur die Landesgartenschau wurde ausserdem ein Gradierwerk errichtet Literatur BearbeitenGustav Neuwirth Geschichte der Stadt Bad Rappenau Stadt Bad Rappenau Bad Rappenau 1978 Michael Konnerth Die Rappenauer Saline und ihre Geschichte Stadt Bad Rappenau Bad Rappenau 1990 Almut und Hubert Friedrich Das historische Bohrhausmagazin In Bad Rappenauer Heimatbote Nr 19 Bad Rappenau 2008Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saline Bad Rappenau Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Museum Bad Rappenau badrappenau de 3 Dezember 2017 Hans Wolfgang Scharf Eisenbahnen zwischen Neckar Tauber und Main Band 1 Historische Entwicklung und Bahnbau EK Verlag Freiburg Breisgau 2001 ISBN 3 88255 766 4 49 238958333333 9 1166944444444 Koordinaten 49 14 20 N 9 7 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saline Bad Rappenau amp oldid 230253504