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Lautenbach fruher auch Latenbach oder Lutenbach genannt ist ein Hofgut am gleichnamigen Gewasser Lautenbach mit eigener Markung innerhalb der Gemeinde Oedheim im Landkreis Heilbronn in Baden Wurttemberg Erste Siedlungsspuren sind aus der Mittelsteinzeit bekannt im Mittelalter befand sich hier ein zwischenzeitlich abgegangenes Dorf Nach wechselvoller Geschichte entstand Ende des 19 Jahrhunderts unter August Freiherr von Wachter ein Schloss im Stil der Neorenaissance Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Altertum 1 2 Mittelalter 1 3 16 bis 18 Jahrhundert 1 4 Seit dem 19 Jahrhundert 2 Literatur 3 Weblinks 4 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte BearbeitenVorgeschichte und Altertum Bearbeiten Auf dem Gebiet um Lautenbach gibt es bereits aus der Mittelsteinzeit Besiedlungsspuren Neben Scherben und einem Feuersteinmesser konnte eine Grabstatte aus dieser Zeit gefunden werden Jungsteinzeitliche Funde sind ausserdem nordlich des heutigen Hofes die Reste eines Wohnplatzes mit Tonscherben Werkzeugen und Grabhugeln Mittelalter Bearbeiten Der Name Lautenbach fand erstmals 1254 in Urkunden in Zusammenhang mit dem Kloster Lichtenstern Erwahnung Im Jahr 1335 wurde erstmals ein Dorf urkundlich erwahnt als Engelhard VII von Weinsberg die Herrschaft Scheuerberg mitsamt der Markung Lautenbach an das Erzbistum Mainz verkaufte 1467 kam Lautenbach gemeinsam mit den umliegenden Orten an Hans von Sickingen und 1484 durch Tausch an den Deutschen Orden Nach 1484 moglicherweise wahrend des Bauernkriegs wurde der Ort zerstort die Bewohner liessen sich in Oedheim und Dahenfeld nieder Weitere bekannte Grundbesitzer auf Lautenbach waren im 14 Jahrhundert das Ritterstift Wimpfen das Kloster Schontal die Herren von Sindringen und die Familie Capler von Oedheim Spater fand Lautenbach in Form zweier Weiler oder Hofe Erwahnung dem Lautenbacher Hof und dem Monchhofoder Helmstadter Hof Wahrend sich der Lautenbacher Hof bis 1687 durchgehend in Hand des Deutschen Ordens befand erlebte der Monchhof zahlreiche Besitzerwechsel 1419 erhielt Philipp von Wittstatt den Hof als Lohn fur seine treuen Dienst von Pfalzgraf 1490 verkaufte von Wittstatt ihn an das Karmeliter Kloster in Heilbronn welches den Hof renovierte und ihn spater an die Deutschordens Amtsleute des Amts Scheuerberg verpachtete 16 bis 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Karte der zum Lautenbacher Hof zahlenden Guter erstellt im Auftrag des Heilbronner Magistrats von Georg Adam Messer 17741525 forderte Wilhelm von Wittstatt Philipps Sohn den Hof erfolglos zuruck Stattdessen verkauften ihn die Karmeliter 1537 fur 2500 Gulden an Eberhard von Gemmingen zu Burg 1572 Aus dessen Erbe kam der Hof an den Sohn Reinhard von Gemmingen 1532 1598 und von diesem an dessen Sohn Hans Wilhelm von Gemmingen 1573 1615 Dieser hinterliess die zwei Tochter Helena Elisabeth und Maria Felicitas die den Hof erbten Die Tochter verpfandeten den Hof an den Deutschen Orden der den Hof im weiteren Verlauf des Dreissigjahrigen Krieges vollends besetzte nachdem seit 1631 keine Zinsen mehr bezahlt wurden Helena Elisabeth von Gemmingen war mit Georg Philipp von Helmstatt verheiratet und mit diesem wegen des Krieges nach Worms gefluchtet kehrte nach dem Tod ihres Gatten 1634 aber wieder in die Gegend um Heilbronn zuruck Ihr zweiter Gatte und Bruder des ersten Karl Friedrich von Helmstatt hat 1643 erfolglos die Restitution des Hofes beantragt Nach dem Westfalischen Frieden beantragte auch Weiprecht von Gemmingen 1608 1680 ein Vetter der Schwestern erfolglos eine Restitution 1 Nach dem Dreissigjahrigen Krieg stellte der Deutsche Orden um 1664 die beiden Hofe wieder her und vereinigte sie bis er am 18 August 1687 die gesamte Markung wegen schlechter Ertrage an den spateren Heilbronner Burgermeister Johann Esaias von Ruhle verkaufte 1726 fallt Lautenbach durch Erbschaft an Ruhles Tochter Johanna Elisabeth von Ruhle Witwe des Koniglich Preussischen Oberkriegskommissionars Daniel Heinrich Frederking spater an deren gemeinsamen Sohn den kaiserlichen Oberst Leutnant Johann Friedrich von Frederking Unter der Familie von Frederking erlebte der Hof durch Zukauf von Grundstucken und durch zahlreiche Investitionen eine wirtschaftliche Blute und galt als Musterbetrieb Nach 60 jahriger Pause trat 1747 erstmals wieder der Deutsche Orden auf Lautenbach in Erscheinung indem er den Verkauf von 1687 anfocht und damit wiederum einen langwierigen Rechtsstreit ausloste der erst am 9 Juni 1777 vom Reichskammergericht in Wetzlar zu Gunsten der Familie von Frederking entschieden wurde zu einem Zeitpunkt als diese Lautenbach bereits wieder verkauft hatte Am 14 Januar 1772 wurde die Stadt Heilbronn unter Georg Heinrich von Rosskampff neuer Eigentumer nachdem auch der Deutsche Orden Kaufinteresse bekundet hatte Von 1772 bis 1823 verpachtete die Stadt die Hofe deren Markung 1780 926 Morgen Land umfasste nbsp Postkarte von 1899Seit dem 19 Jahrhundert Bearbeiten Nach gescheiterten Verkaufen 1814 und 1818 fiel Lautenbach zum 1 August 1823 an den Legationsrat August Heinrich Christoph von Wachter 1776 1852 2 der fur die Guter einen Kaufpreis von 75 000 Gulden bezahlte Um das Oedheimer Burgerrecht zu erhalten beantragte dessen Sohn Johann August Freiherr von Wachter 1855 die Aufnahme Lautenbachs in die Gemeinde Oedheim Gemeinsam mit Willenbach trat der neue Status einer Teilgemeinde mit eigener Markung 1860 in Kraft und wahrte bis 1936 Von Wachter trat durch sein umfangreiches soziales Engagement hervor Er unterstutzte das Kindersolbad Bethesda in Jagstfeld und veranstaltete jahrlich ein Kinderfest 1860 grundete er eine Stiftung zugunsten einer neuen Schule deren Vermogen 1909 fur den Bau der Backhausschule in Oedheim eingesetzt wurde nbsp Schloss Lautenbach Februar 2008 Unter Wachterscher Regie erhielt das Schloss das im Kern aus Gebauden aus dem 17 oder 18 Jahrhundert besteht seine heutige Form im Stil der Neorenaissance 3 auch weitere Wohn und Betriebsgebaude wurden saniert und verschonert Daruber hinaus entstand eine parkartige Anlage mit einem Pavillon und Baum Alleen Ausserdem erwarb die Familie das Jagdrecht auf den Markungen Lautenbach Willenbach und Oedheim Der Hof entwickelte sich gut und galt als fortschrittlicher Betrieb 1843 arbeiteten 18 Personen fest auf dem Gut sowie zahlreiche Tagelohner aus dem Umland Zum Hof gehorten zu diesem Zeitpunkt 4226 Obstbaume und es wurden 131 Rinder und 203 Schafe gezahlt 1856 wurde der Feldweg nach Oedheim zu einer festen Strasse ausgebaut 1869 ubergab die Familie von Wachter den Hof an einen Pachter namens Heinrich Landes 1886 einen Mennoniten 4 dessen Familie ihn noch heute in vierter Generation weiter fuhrt Die Eigentumer des Hofguts wohnten nun hauptsachlich in Stuttgart kamen aber in den Sommermonaten zuruck auf ihren Landsitz Freifrau Josephine von Wachter 1833 1930 war eine Schwagerin des Grafen Alfred von Waldersee der 1874 in Lautenbach ihre jungere Schwester Mary Esther 1837 1914 geheiratet hatte und in der Folge des Ofteren mit seiner Frau zu Gast auf Schloss Lautenbach weilte 1923 wurde der erste Traktor in Betrieb genommen 1925 ein Dampfpflug Zuletzt umfasste der Lautenbacher Hof rund 240 Hektar Anbauflache und es gab 300 Mastschweine Er wird zurzeit nicht mehr bewirtschaftet Besitzer ist heute eine Erbengemeinschaft nachdem 1941 mit Wilhelmine Pauline Blanche die letzte Vertreterin der Familie von Wachter verstarb 5 Literatur BearbeitenAnton Henkel Oedheim Beitrage zur Heimatgeschichte Gemeinde Oedheim Oedheim 1975 Alfons Denkinger Oedheim und seine Hofe In Ralph Walter Hrsg 750 Jahre Oedheim 1235 1985 Gemeinde Oedheim Oedheim 1985 S 146 165 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lautenbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung auf der Website der Gemeinde OedheimEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Carl Wilhelm Friedrich Ludwig Stocker Familien Chronik der Freiherren von Gemmingen Heidelberg 1895 S 239 Vollstandiger Titel Ministerresident am Niederlandischen Hofe und bei der Stadt Frankfurt Commthur des Ordens der Koniglich Wurttembergischen Krone und des Ordens vom Niederlandischen Lowen Julius Fekete Kunst und Kulturdenkmale in Stadt und Landkreis Heilbronn 2 Auflage Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1662 2 S 282 Christian Hege Landes Landis family In Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online Ralph Walter Gruss aus Oedheim Photographien aus Oedheims Vergangenheit ausgewahlt und beschrieben Gemeinde Oedheim Oedheim 1985 Liste der Burgen und Schlosser in Stadt und Landkreis Heilbronn Schlosser Schloss Affaltrach Schloss Assumstadt Schloss Babstadt Wasserschloss Bad Rappenau Unteres Schloss Beilstein Meierei Bonfeld Oberschloss Bonfeld Palais Brackenheim Schloss Brackenheim Schloss Burg Schloss Domeneck Schloss Eschenau Schloss Furfeld Unterschloss Gemmingen Greckenschloss Schloss Grombach Deutschhof Heilbronn Schloss Heinsheim Schloss Heuchlingen Schloss Horneck Schloss Ittlingen Rotes Schloss Jagsthausen Weisses Schloss Jagsthausen Deutschordensschloss Kirchhausen Neippergsches Schloss Klingenberg Neuer Bau Lauffen Schloss Lautenbach Wasserschloss Lautereck Schloss Lehen Schloss Lehrensteinsfeld Schloss Liebenstein Schloss Magenheim Schloss Massenbach Deutschordensschloss Neckarsulm Schloss Neudenau Schloss Neuenstadt Schloss Oedheim Schloss Presteneck Schloss Rohrbach am Giesshubel Schloss Schomberg Schloss Schwaigern Schloss Siegelsbach Schloss Stocksberg Oberes Schloss Talheim Unteres Schloss Talheim Schloss Weiler Wormser Hof in Wimpfen Schloss ZaberfeldHerrensitze Chanowskysches Schlosschen Cotta sche Villa Neues Schlosschen Michelbach Herrenhaus Oberbiegelhof Schloss Obergimpern St Andresches Schlosschen Oberes Schloss Stein am Kocher Trappenseeschlosschen Schloss Treschklingen Gemmingensches Schloss Widdern Gemminger Hof in WimpfenVerschwundene Schlosser Wasserschloss Adelshofen Blass sches Palais Unterschloss Bonfeld Mittelschloss Gemmingen Oberschloss Gemmingen Unteres Schloss Helfenberg Schloss Kochersteinsfeld Oberes 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Ringwall OttilienbergTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugelburg Gendach Burg RotenbrunnenWartturme Heuchelberger Warte Lauffener Landturm Wustenhausener LandturmWehrkirchen Wehrkirche Brettach 49 218725 9 276656 Koordinaten 49 13 N 9 17 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lautenbach Oedheim amp oldid 224476994