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Schloss Affaltrach im Ortsteil Affaltrach der Gemeinde Obersulm im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg geht auf ein mittelalterliches Komturgebaude des katholischen Johanniterordens zuruck das nach zahlreichen Umbauten im 18 Jahrhundert im Wesentlichen seine heutige Gestalt erhielt Das im 19 Jahrhundert in Privathand gekommene denkmalgeschutzte Gebaude ist seit 1928 Teil der Schlosskellerei Affaltrach Schloss Affaltrach vom Innenhof aus gesehenSchloss Affaltrach Strassenseite Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kommendehaus des Johanniterordens 1 2 Wechselnde Besitzer nach 1813 1 3 Schlosskellerei seit 1933 2 Literatur und Einzelnachweise 3 WeblinksGeschichte BearbeitenKommendehaus des Johanniterordens Bearbeiten Affaltrach wurde 1262 anlasslich des Verkaufs eines Weinbergs erstmals erwahnt Im Ort bzw an den nach Suden geneigten Keuperhangen des Salzbergs wurde vermutlich schon seit alters her Weinbau betrieben Der Ort war im spaten 13 Jahrhundert im Besitz der Grafen von Lowenstein und der Herren von Weinsberg Der Johanniterorden erwarb 1278 von Gottfried von Lowenstein Besitzungen in Affaltrach 1289 erhielt der Orden ausserdem das Patronatsrecht uber die Affaltracher Kirche Der Orden erbaute im selben Jahr ein erstes Kommendehaus an der Stelle des heutigen Schlosses Die Kommende Affaltrach gehorte zunachst zur Niederlassung des Johanniterordens in Schwabisch Hall und wurde spater selbststandig Nikolaus von Lowenstein erhielt am 4 Juli 1333 von Kaiser Ludwig IV das Recht sein Dorf Affaltrach zur Stadt zu erheben das er allerdings nicht in Anspruch nahm 1 Das Kommendehaus wurde im 14 und 15 Jahrhundert zum Schloss ausgebaut zwischen 1480 und 1507 auf dem heutigen Grundriss erneuert und spater noch vielfach umgebaut Schloss und Ort waren im Besitz des Johanniterordens bis Kurfurst Friedrich von Wurttemberg im Dezember 1805 die Johanniterkommende Affaltrach nebst allen Besitzungen des Johanniterordens in Wurttemberg in Besitz nahm Der letzte Komtur Franz Konrad Josef Freiherr von Truchsess Herr von Appenweier und Rheinfelden 1737 1826 der noch 1788 das Schloss kostspielig renoviert hatte und damit sein heutiges Ausseres schuf blieb als koniglicher Subprior und Patrimonialherr bis zu seiner Pensionierung 1809 im Amt 1812 erwarb er das Schloss und zugehorige Grundstucke von der wurttembergischen Kameralverwaltung als Abfindungsausgleich Wechselnde Besitzer nach 1813 Bearbeiten 1813 verschenkte Freiherr von Truchsess das Schloss an seine Hausdame Madame Feil und deren Tochter Anna Maria 1825 schenkte er kurz vor seinem Tod noch Anna Maria Feils Gatten dem k u k Oberleutnant Kaspar von Herling Entschadigungsanspruche aus seinen verlorenen Besitztumern in Frankreich Nach von Herlings Tod durch Vergiftung am 23 Marz 1829 ging das Schloss bei der Erbteilung im November 1829 an dessen Tochter Nanette Ehefrau des Neckarsulmer Stadtschultheissen Poccoroni und Franziska Ehefrau des Affaltracher Posthalters Hertling Die Erbengemeinschaft verkaufte das Schloss wiederum 1875 an Johann Klaiber und dieser nach Konkurs 1898 an Christian Haug Uber zwei weitere Besitzerwechsel in den Jahren 1900 August Brauninger und 1917 Hermann Weisse gelangte das Schloss schliesslich mitsamt den zugehorigen Grundstucken am 14 November 1928 in den Besitz der Gemeinde Affaltrach die es am 26 November 1928 bereits wieder zum Verkauf ausschrieb Der Umfang der Anlage wurde in der Ausschreibung der Gemeinde von 1928 wie folgt beschrieben Selten gunstiges Angebot Herrschaftssitz Schloss unter Denkmalschutz in tadellosem Zustand 12 best eingerichtete Zimmer Bad Stallungen grosse Scheuer mit grossem prima Keller anschliessend 65 ar ev 120 Ha Gemuse und Baumgarten in schonster Lage des Weinsberger Tales Bahnstation fur jeden beliebigen Zweck geeignet Der von der Gemeinde geforderte Kaufpreis betrug 40 000 RM Schlosskellerei seit 1933 Bearbeiten Bereits am 10 Dezember 1928 war mit Willy Baumann 1884 27 Oktober 1964 ein Kaufer gefunden der im Schloss die Grundung einer Kellerei beabsichtigte Baumann entstammte einer Gaildorfer Rotgerber und Weinhandlerfamilie hatte vor dem Ersten Weltkrieg in Paris ein Exporthaus fur Fruhgemusespezialitaten betrieben war nach dem Ersten Weltkrieg funf Jahre interniert und hatte dann das elterliche Geschaft in Gaildorf ubernommen Er war seit 1923 mit Elisabeth Muth aus Guntersblum verheiratet die einer beguterten Winzerfamilie aus Rheinhessen entstammte die auch den Kauf des Schlosses in Affaltrach finanziell ermoglichte Baumann grundete die Schlosskellerei Affaltrach Willy Baumann die 1933 in Heilbronn in das Handelsregister eingetragen wurde Das Unternehmen befindet sich bis heute in dritter Generation im Familienbesitz und hat zahlreiche Preise bei wurttembergischen und nationalen Weinpramierungen erlangt darunter in den 1970er Jahren mehrfach den Bundesehrenpreis der DLG 1973 erzeugte die Kellerei einen Rekordwein mit 292 Grad Oechsle Der Sohn und Nachfolger des Grunders Reinhold Baumann wurde 1976 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet Thomas Baumann trat 1984 in die Firma ein und tragt heute federfuhrend die Verantwortung fur die Schlosskellerei Affaltrach Dr Reinhold Baumann Die selbst bewirtschafteten Weinguter Dr Baumann und Freiherr von und zu Weiler sches Weingut haben heute eine Rebflache von mehr als 40 Hektar Zusatzlich verarbeitet Schloss Affaltrach das Lesegut der Weingartner Erzeugergemeinschaft Obersulm Affaltrach e V in der uber 250 Mitglieder zusammengeschlossen sind und die uber 300 Hektar Rebflache in vielen bekannten Weinorten Wurttembergs bewirtschaften Die Sektherstellung als Erganzung des grossen Weinsortiments wurde bereits 1936 aufgenommen und auf inzwischen 35 Sorten ausgedehnt Neben den eigenen Marken liegt der Schwerpunkt des Sektabsatzes bei uber 8 000 Eigenausstattungen fur Kunden aus Industrie und Handel dem Weinfachhandel der gehobenen Gastronomie und Hotellerie Das Schlossgebaude in der Ortsmitte von Affaltrach ist von modernen Kellereigebauden umgeben Literatur und Einzelnachweise Bearbeiten50 Jahre Schlosskellerei Affaltrach 1928 1978 Affaltrach 1978 Affaltrach im Mittelalter In Obersulm Sechs Dorfer eine Gemeinde Gemeinde Obersulm Obersulm 1997 Seite 94 95Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Affaltrach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Johanniterkommende Affaltrach in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg Schlosskellerei AffaltrachListe der Burgen und Schlosser in Stadt und Landkreis Heilbronn Schlosser Schloss Affaltrach Schloss Assumstadt Schloss Babstadt Wasserschloss Bad Rappenau Unteres Schloss Beilstein Meierei Bonfeld Oberschloss Bonfeld Palais Brackenheim Schloss Brackenheim Schloss Burg Schloss Domeneck Schloss Eschenau Schloss Furfeld Unterschloss Gemmingen Greckenschloss Schloss Grombach Deutschhof Heilbronn Schloss Heinsheim Schloss Heuchlingen Schloss Horneck Schloss Ittlingen Rotes Schloss Jagsthausen Weisses Schloss Jagsthausen 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