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Schloss Oedheim oft auch Bautzenschloss genannt ist ein Schloss am Ufer des Kochers in der baden wurttembergischen Gemeinde Oedheim in Deutschland Hauptbau vom Schlosshof aus gesehenEs lasst sich auf eine stauferzeitliche Burganlage zuruckfuhren und war Stammsitz der Capler von Oedheim genannt Bautz Das Schloss befindet sich heute in Privatbesitz und ist nicht offentlich zuganglich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herren von Weinsberg 1 2 Pfalz und Wurttemberg bis 1805 1 3 Nach 1805 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Lageplan von Schloss und Schlosspark um 1910 gestrichelt heutige Lage der Festhalle Kochana nbsp Nordostbau ehemalige KelterHerren von Weinsberg Bearbeiten Die erstmals 1202 urkundlich erwahnte Anlage entstand unter den Herren von Weinsberg vermutlich im letzten Drittel des 12 Jahrhunderts spatestens im 13 Jahrhundert auf jeden Fall nach dem Sieg der Staufer uber die Welfen in der Schlacht von Weinsberg 1140 Diese Datierung wird auch durch die typische Bauweise als Schildmauerburg gestutzt In Oedheim querte die Strasse Ohringen Neuenstadt Gundelsheim den Kocher mittels einer Fahre Der Strasse kam fur die Weinsberger eine strategische Bedeutung bei der Sicherung ihrer Herrschaft nordlich von Kocher und Jagst zu Aufgabe der Burg war es die Fahre die bis 1765 in Verlangerung der heutigen Fahrgasse lag zu sichern zusatzlich war sie vermutlich Sitz einer Vogtei Die stauferzeitliche Wehranlage umfasste einen befestigten Wohnturm heutiger Sudwestbau Innenhof Burgmauer und einen Halsgraben Ab wann das seit 1235 in Oedheim nachgewiesene Geschlecht der Capler deren Vertreter als Vasallen der Herren von Weinsberg vermutlich aus dem Raum Gmund kamen mit der Burg belehnt wurden ist unklar Pfalz und Wurttemberg bis 1805 Bearbeiten 1335 verkauften die Herren von Weinsberg die Herrschaft Scheuerberg mitsamt Oedheim an das Erzbistum Mainz blieben aber vorerst im Besitz der Burg 1449 fiel die Burg an die Kurpfalz 1484 an Wurttemberg Mainz verpfandete sein Amt Scheuerberg mit Oedheim 1467 an die Herren von Sickingen und tauschte es 1483 mit dem Deutschen Orden Somit war das Schloss fur uber 400 Jahre eine wurttembergische Exklave innerhalb des Territoriums des Deutschen Ordens Erster Capler der als Burgherr in Oedheim nachgewiesen ist war Ulrich Capler von Oedheim genannt Bautz um 1360 um 1437 Er erwarb zur Burg 1408 den spateren Schlossgarten von seinem Schwager Sefried von Gosheim Die schwierigen territorialen Verhaltnisse fuhrten regelmassig zu Streitigkeiten zwischen den Caplern und dem Deutschen Orden so beispielsweise hinsichtlich der Jagd oder der Wasserrechte oder der Grenzverlaufe Anfang des 16 Jahrhunderts besserte sich das Verhaltnis in Folge konnte Ullrich Capler das Witwenhaus auf dem Gebiet der Gemeinde errichten 1550 erweiterten die Capler das Schloss um eine Kelter und versuchten die Pachter der Caplerschen Weinberge die sich auch auf Deutschordens Gebiet befanden dazu zu verpflichten ihre Trauben dort abzuliefern was auf Proteste seitens des Deutschen Ordens stiess Wahrend des Deutschen Bauernkriegs blieb die Burg vor Schaden bewahrt allerdings plunderten die Truppen des Markgrafen Albrecht II Alcibiades von Brandenburg Kulmbach sie wahrend des Zweiten Markgrafenkriegs im Mai oder im Juni 1554 und zerstorten sie teilweise Um 1560 folgte der Wiederaufbau wobei der Bau seinen Charakter als Burg verlor und der Halsgraben mit den Trummern verfullt wurde Nach dem Umbau standen 17 Zimmer und Kammern zwei Stalle sowie Kuche Keller und Badhaus zur Verfugung Um 1700 nahmen die Capler erstmals Schutzjuden in ihrem Schloss auf Reste der Judenhauser finden sich noch heute im Schloss Vorhof 1864 wohnten im Schloss 76 Juden 1846 erwarb die judische Gemeinde das Gebaude Fahrgasse 14 ausserhalb des Bautzenschlosses aber noch auf Caplerschem Territorium gelegen und richtete dort die neue Oedheimer Synagoge ein Sie wurde 1864 durch einen Neubau ersetzt 1939 geschlossen und 1966 zu einem Zweifamilienhaus umgebaut nbsp Das Schloss um 1900 im Vordergrund stosst die Fahrgasse auf den KocherNach 1805 Bearbeiten Im Zuge der Mediatisierung kam Oedheim 1806 an Wurttemberg womit Ort und Schloss wieder dem gleichen Landesherren zugehorig waren Zu Ende des Zweiten Weltkriegs erlitt das Schloss leichte Schaden Im Rahmen des Lastenausgleichs mussten die Capler Teile des ostlichen Schlossgartens fur den sozialen Wohnungsbau abgeben Mit dem Tod des letzten Vertreters der Familie Capler von Oedheim Dietrich Capler von Oedheim genannt Bautz im Jahr 1967 verwaiste das Schloss Versuche der Erben der Familien von Gemmingen und Strauss das Anwesen einer gemeinnutzigen Einrichtung zur Verfugung zu stellen scheiterten an hohen Sanierungskosten Es stand leer bis die Gemeinde Oedheim das Schloss mit dem umliegenden Grundbesitz 1986 fur 1 25 Mio DM erwarb Die Gemeinde teilte das Areal auf und erbaute 1991 auf dem verbliebenen ostlichen Teil des Schlossgartens den Kindergarten St Elisabeth und 1996 1997 westlich der Degmarner Strasse auf der Stelle der fruheren Wirtschaftsgebaude die Festhalle Kochana 1995 fand sich ein privater Investor der das Schloss fur 450 000 DM 1 erwarb und sanierte Das Schloss dient den Besitzern heute als Wohn und Burogebaude Beschreibung Bearbeiten nbsp Eingangstor Hauptbau links Nordostbau rechts nbsp Allianzwappen Capler BibelheimDas Schloss Oedheim befindet sich am steilen Hang des Kochers parallel zum Fluss der hier von Nordost nach Sudwest fliesst Die Fahrgasse als Zugang zur fruheren Fahre stosst sudlich in rechtem Winkel als Hohlweg auf den Fluss Die drei nicht dem Kocher zugewandten Seiten schutzte bis zum Wiederaufbau um 1560 ein rund 2 5 m tiefer Wassergraben Die 2 7 m dicke Schildmauer schutzte die Hauptangriffsseite nach Nordosten und ist in Teilen erhalten Die gut erhaltene Mauer zum Kocher weist eine Dicke von 1 2 m auf die Ringmauer nach Sudosten und westen eine Starke von 1 75 m Im spaten Mittelalter vermutlich zwischen 1460 und 1510 verstarkten die Capler die Burg zum Dorf hin durch einen Zwinger im 19 Jahrhundert abgebrochen und den flankierenden Schalenturm Der Torbogen des Eingangstors zeigt die Wappen der Familien Capler und Gemmingen mit der Jahreszahl 1692 Im Sudwesten befindet sich der dreigeschossige Hauptbau dem im Nordosten ein zweigeschossiges Gebaude gegenuberliegt Auf der dem Fluss zugewandten Seite verbindet beide ein Zwischentrakt Zum Dorf hin schliessen die Umfassungsmauer und der Turm die Anlage ab Der massive quadratische Hauptbau im Sudwesten zeugt heute noch von der stauferzeitlichen Burg er diente fruher als befestigter Wohnturm Bis in das 17 Jahrhundert verfugte er vermutlich uber ein weiteres Stockwerk in Fachwerkbauweise Im 16 Jahrhundert wurden verschiedene kleinere Erweiterungen vorgenommen so wurde ein Erker erganzt Im 19 Jahrhundert vermutlich zwischen 1860 und 1875 kam es zu weiteren Veranderungen Die Fenster wurden vergrossert das Mansarddach entstand neu und die Innenraume wurden neu aufgeteilt und umgestaltet Die letzten Veranderungen erfuhr der Sudwestbau um das erste Jahrzehnt des 20 Jahrhunderts im Treppenhaus und im 2 Obergeschoss Der Nordostbau entstand in seiner heutigen Form um 1690 auf einem bereits vorher bestehenden Keller dessen Eingangsbogen die Jahreszahl 1533 und die Wappen der Familien Capler und Bibelheim zeigt Das Gebaude verfugt uber massive Mauern mit Doppelfenstern und Fachwerkwanden nach Sudwesten Das Erdgeschoss diente als Kelter Der Zwischenbau dessen Bauzeit nicht geklart ist erfuhr vermutlich zwischen 1860 und 1875 eine Umgestaltung Fenster Turen und die Galerie datieren aus dieser Zeit Literatur BearbeitenHans Dieter Fischer Josef Heim Ralph Walter Bautzen Schloss Oedheim Geschichte und Geschichten Gemeinde Oedheim Oedheim 1997 Anton Henkel Oedheim Beitrage zur Heimatgeschichte Gemeinde Oedheim Oedheim 1975 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Oedheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website von Schloss OedheimEinzelnachweise Bearbeiten Josef Heim Die Erben des Bautzischen Besitzes In Bautzen Schloss Oedheim Geschichte und Geschichten Gemeinde Oedheim Oedheim 1997 S 261 Liste der Burgen und Schlosser in Stadt und Landkreis Heilbronn Schlosser Schloss Affaltrach Schloss Assumstadt Schloss Babstadt Wasserschloss Bad Rappenau Unteres Schloss Beilstein Meierei Bonfeld Oberschloss Bonfeld Palais Brackenheim Schloss Brackenheim Schloss Burg Schloss Domeneck Schloss Eschenau Schloss Furfeld Unterschloss Gemmingen Greckenschloss Schloss Grombach Deutschhof Heilbronn Schloss Heinsheim Schloss Heuchlingen Schloss Horneck Schloss Ittlingen Rotes Schloss Jagsthausen Weisses Schloss Jagsthausen Deutschordensschloss Kirchhausen Neippergsches Schloss Klingenberg Neuer Bau Lauffen Schloss Lautenbach Wasserschloss Lautereck Schloss Lehen Schloss Lehrensteinsfeld Schloss Liebenstein Schloss Magenheim Schloss Massenbach Deutschordensschloss Neckarsulm Schloss Neudenau Schloss Neuenstadt Schloss 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wikipedia org w index php title Schloss Oedheim amp oldid 213374683