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Das Schloss Horneck war eine Burg des Deutschen Ordens in Gundelsheim am Neckar in Nachbarschaft zu den Neckarburgen Ehrenberg Guttenberg und Hornberg Zusammen mit der Burg Guttenberg beherrschte die Burg Horneck die sogenannte Deutsche Ebene und die Verbindungswege zwischen Heilbronn und Heidelberg Heute dient die Schlossanlage als Heimathaus Siebenburgen der Siebenburger Sachsen Blick vom Michaelsberg auf Schloss Horneck und das Neckartal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprunge 1 2 Ausbau und Nutzung durch den Deutschen Orden 1 3 Nach der Sakularisation 2 Heutige Nutzung 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenUrsprunge Bearbeiten nbsp Gedenkbild zur Grundung der Deutschordenskommende HorneckDie Ursprunge der Burg Horneck liegen im Dunkel Jedoch wurde im Jahre 1238 ein Ludovicus de Horneck in einer Urkunde erwahnt Daher wird vorsichtig vermutet dass die Herren von Horneck die Grunder und Erbauer der Burg sein konnten Man nimmt hierfur die Zeit um 1200 an Um 1250 ubergab der Besitzer der Burg Konrad von Horneck die Burg sowie seinen Teil an Gundelsheim dem Deutschen Orden und trat zusammen mit seinen beiden Sohnen dem Deutschen Orden bei Dafur wurde Konrad von Horneck Komtur der neu geschaffenen Kommende Horneck Der noch heute erhaltene Bergfried gilt als einziger Gebaudeteil der noch aus der Grundungszeit der Burg stammen soll Ausbau und Nutzung durch den Deutschen Orden Bearbeiten nbsp Gundelsheim mit Schloss Horneck von Norden Ludwig Neureuther vor 1833 nbsp Eine Portalinschrift von 1529 erinnert an die Zerstorung im BauernkriegDurch den Deutschen Orden wurde die Burg kraftig ausgebaut und befestigt 1294 konnte der Orden den verbliebenen Teil des Ortes Gundelsheim ehemals Reichsbesitz vom Ritterstift Wimpfen im Tal erwerben Mitte des 14 Jahrhunderts wurde der alte Ort Gundelsheim am Neckar gelegen aufgegeben und direkt unterhalb der Burg in Form einer Vorburg neu errichtet In diese Zeit fiel auch die Verleihung des Stadtrechtes an Gundelsheim Um 1371 unter Philipp von Bickenbach gehorte die Kommende Horneck zum Kammergut des Deutschmeisters 1401 soll der Konig Ruprecht zweimal auf Burg Horneck geweilt haben Mit Eberhard von Seinsheim Saunsheim von 1420 bis 1443 wurde die Burg Horneck bevorzugter Aufenthaltsort und Erbbegrabnis der Deutschmeister Eberhard stiftete 1428 in der Burgkapelle eine Gebetsbruderschaft und 1442 ein Ordensspital in Gundelsheim Nachdem der Deutsche Orden 1410 die wichtige Schlacht bei Tannenberg gegen die vereinigten Polen und Litauer verloren hatte verlegten die 1494 95 in den Reichsfurstenstand erhobenen Deutschmeister 1438 zumindest nominell ihren standigen Residenzsitz nach Burg Horneck Damit war Burg Horneck neben der Marienburg und Riga der dritte Hauptsitz des Ordens 1484 wurde der Komtur der Horneck auch Oberamtmann des vormals Mainz schen Amtes Scheuerberg Damit war Burg Horneck eine der reichsten Kommenden des Deutschen Ordens Zur Starkung des Deutschmeisters gegenuber dem Hochmeister wurden die Einkunfte und Gefalle der Kommende Horneck mit dem Meistertum vereinigt und durch Amtsleute des Deutschmeisters verwaltet 1423 wurde erstmals ein Schreiber des Deutschmeister genannt um 1486 ein Sekretar mit dem Namen Herbort Thiel und spater ein Kanzler mit einer Amtswohnung in Gundelsheim Mit dem Bauernaufstand 1525 wurde die Burg Horneck wohl auf Geheiss Gotz von Berlichingens zu Hornberg der auf der flussabwarts gelegenen Gotzenburg Hornberg residierte von aufgebrachten Bauern erobert Dabei wurden die Wohn und Wirtschaftsgebaude vollig zerstort Deutschmeister Dietrich von Cleen fluchtete nach Heidelberg und verlegte danach seinen Sitz zunachst als Zwischenlosung gedacht nach Mergentheim Nach langerer Zeit entschied man sich aber endgultig fur Mergentheim als neuen Residenzsitz Dies blieb so bis zur Sakularisation des Ordens 1809 Durch die Verwustungen des Bauernangriffs wurde auch das umfangreiche Archiv der Burg vernichtet Die Burg verblieb aber im Besitz des Ordens und wurde sofort wieder aufgebaut Wegen ihrer Beteiligung am Bauernaufstand mussten die Gundelsheimer eine Strafe von 1000 Gulden bezahlen und Frondienste beim Wiederaufbau der Burg Horneck leisten Hierbei entstand innerhalb der zumeist noch erhaltenen Wehrmauern und turme ein wuchtiger mehrgeschossiger Renaissancebau der als unregelmassiges Siebeneck um den Bergfried herumfuhrt und mit zahlreichen Turmen und Erkern verziert war Auch im Dreissigjahrigen Krieg erlitt die Horneck Schaden jedoch wurden diese umgehend wieder behoben Seit 1782 wurde die Horneck zum Sitz des Neckaroberamtes des Meistertums Mergentheim zu dem seit 1789 die Amter Heilbronn Heuchlingen Horneck Kirchhausen Neckarsulm und Stocksberg rechneten 1 nbsp Blick vom Michaelsberg auf das Schloss und die andere Neckarseite nbsp Reste der Burgbefestigung hinter der Komturei nbsp Blick vom Schloss uber Gundelsheim und das Neckartal nbsp Schloss Horneck Prunktor mit Busten nbsp Die Anlage hat seit 1720 24 im Wesentlichen ihre heutige GestaltVon 1720 bis 1724 erfolgte unter Baumeister Franz Keller der Umbau in ein vergleichsweise schmuckloses Barockschloss wobei die Turme und Erker der Renaissancezeit abgebrochen wurden Aus Kostengrunden wurde auf den ebenfalls geplanten Abriss des Bergfrieds verzichtet 1730 entstand schliesslich das Portal zur Stadt hin das mit Ordensritter Grabdenkmalern der fruheren Schlosskapelle aus dem 15 und fruhen 16 Jahrhundert verziert wurde die heute teilweise noch als Gipsabgusse erhalten sind Uber dem Portal befinden sich allegorische Gestalten Tapferkeit mit Saule und Christliche Liebe mit flammender Urne zwischen denen das Prunkwappen des Hoch und Deutschmeisters Franz Ludwig von der Pfalz 1664 1732 von zwei Lowen gehalten prangt nbsp Schloss Horneck nbsp Portal am Torhaus nbsp Grabplatte Deutschmeister Jost von VenningenSiehe auch Liste der Deutschordenskomture auf Schloss Horneck Nach der Sakularisation Bearbeiten Durch die Sakularisation gelangte Schloss Horneck im Jahre 1805 in den Besitz des Konigreichs Wurttemberg und wurde als Kaserne genutzt 1824 kam die Anlage in private Hande und diente u a als Spital Sanatorium Naturheilanstalt und Bierbrauerei Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss als amerikanisches Lazarett genutzt Von 1946 an wurde das Schloss unter der Leitung von Rudolf Hausser zur Lungenheilstatte umgebaut 1960 zog die Heilanstalt in das neu gebaute Sanatorium in Lowenstein um Heutige Nutzung Bearbeiten nbsp SchlosskapelleNach dem Auszug der Heilanstalt 1960 erwarben in Deutschland lebende Siebenburger Sachsen die im Hilfsverein Johannes Honterus e V zusammengeschlossen sind die Anlage und nutzen sie bis heute als Heimathaus Siebenburgen In der Anlage befinden sich die Sammlungen des Siebenburgen Instituts mit umfangreicher Bibliothek und das Siebenburgen Museum mit einer Ausstellungsflache von rund 600 Quadratmetern das sich als zentrales Museum der Siebenburger Sachsen ausserhalb Rumaniens versteht Bis zu seiner Zahlungsunfahigkeit im Jahr 2015 betrieb der Hilfsverein Johannes Honterus zudem ein Altenheim in dem Schloss sowie ein Pflegeheim in einem Neubau neben dem Schloss Aus der Insolvenzmasse des Hilfsvereins kaufte der Bundesverband der Siebenburger Sachsen das Schloss fur eine Million Euro heraus allerdings ohne das angrenzende Pflegeheim das von einem anderen Betreiber ubernommen wurde 2016 wurde mit dem Umbau des ehemaligen Altenheimes in ein Kultur und Begegnungszentrum begonnen 2 2020 wurde das Schloss kernsaniert und zu einem Kultur und Begegnungszentrum mit Hotel Garni Bibliothek und Museum umgebaut Das Schlosshotel Horneck wurde 2020 neu eroffnet Die gesamte Anlage ist gelegentlich zur Besichtigung geoffnet im barocken Festsaal finden kulturelle Veranstaltungen statt Im Hauptgebaude des Schlosses wird eine umfangreiche Gemaldesammlung mit siebenburgischen Motiven prasentiert Zum erhaltenen historischen Baubestand im Inneren zahlen ein mit Inschriften verziertes Portal sowie eine Deutschmeister Grabplatte aus dem 16 Jahrhundert in der Bibliothek die Schlosskapelle die auch heute noch zu Gottesdiensten genutzt wird sowie der Festsaal im zweiten Obergeschoss mit barocker Stuckdecke und Deckengemalden nbsp Deckengemalde im Festsaal nbsp Deckengemalde im Festsaal nbsp Deckengemalde im Festsaal nbsp Deckengemalde im FestsaalLiteratur BearbeitenJochen Goetze Burgen im Neckartal Ed Braus Heidelberg 1989 ISBN 3 925835 52 0 Konrad Gundisch Geschichte von Schloss Horneck funfte Folge in Siebenburgische Zeitung vom 31 Marz 2017Einzelnachweise Bearbeiten Dieter J Weiss Deutschordenskommende Horneck Geschichte bei Internetprasentation Kloster in Baden Wurttemberg Schloss Horneck Siebenburger Sachsen wagen Neustart abgerufen am 3 Marz 2018Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Horneck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Horneck Heimathaus Siebenburgen Burg Horneck bei AdW Gottingen Illustration von Daniel Meisner von 1626 Horneck Laetatur ob infortunia nostra Digitalisat Schloss Horneck auf den Heraldik Seiten von Bernhard Peter Schloss Horneck bei Schlosser und Burgen in Baden WurttembergListe der Burgen und Schlosser in Stadt und Landkreis Heilbronn Schlosser Schloss Affaltrach Schloss Assumstadt Schloss Babstadt Wasserschloss Bad Rappenau Unteres Schloss Beilstein Meierei Bonfeld Oberschloss Bonfeld Palais Brackenheim Schloss Brackenheim Schloss Burg Schloss Domeneck Schloss Eschenau Schloss Furfeld Unterschloss Gemmingen Greckenschloss Schloss Grombach Deutschhof Heilbronn Schloss Heinsheim Schloss Heuchlingen Schloss Horneck Schloss Ittlingen Rotes Schloss Jagsthausen Weisses Schloss Jagsthausen Deutschordensschloss Kirchhausen Neippergsches Schloss Klingenberg Neuer Bau Lauffen Schloss Lautenbach Wasserschloss Lautereck Schloss Lehen Schloss Lehrensteinsfeld Schloss Liebenstein Schloss Magenheim Schloss Massenbach Deutschordensschloss Neckarsulm Schloss Neudenau Schloss Neuenstadt Schloss Oedheim Schloss Presteneck 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VIAF 310693539 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Horneck amp oldid 236395903