www.wikidata.de-de.nina.az
Schloss Furfeld in Furfeld einem Stadtteil von Bad Rappenau im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg geht auf eine mittelalterliche Burg zuruck und erhielt seine heutige Gestalt im Wesentlichen im 16 und fruhen 18 Jahrhundert Schloss Furfeld Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Einzelnachweise und Anmerkungen 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenIn der bisher altesten bekannten Erwahnung von Furfeld dem Visitationsbericht des Burkhard von Hall aus dem Jahr 1288 wird lediglich ein Hof in Furfeld erwahnt Gleichwohl mag damals bereits eine Burg dort bestanden haben Spatestens 1380 wird der Ort als Stadt mit Burg bezeichnet Die Anlage von Stadt und Burg geht vermutlich auf die Zeit der Stauferkaiser im 12 und 13 Jahrhundert zuruck Die altesten Ortsherren und Besitzer der Burg sind die 1302 erstmals urkundlich belegten Herren von Furfeld die wappengleich und daher vermutlich stammverwandt mit den Herren von Neipperg waren Die altesten Teile des Schlosses vor allem der Unterbau des Terrassenbaus auf der Sudseite weisen die fur das 12 und 13 Jahrhundert charakteristischen Buckelquader auf Die Herren von Helmstatt die ab 1427 vom Bistum Worms mit Burg und Stadt belehnt waren bauten die Burg weiter aus Das Kreuzgewolbe des Turms an der Ostseite des Schlosses zeigt die vier Wappen der Familien von Helmstatt von Guttenberg von Zaiskam und von Holtzapfel 1 nbsp Allianzwappen Philipp von Gemmingen und Agnes Marschallkin von Ostheim von 1535 am Torbogen des BruckenhausesNachdem Furfeld 1516 in den Besitz der Herren von Gemmingen kam fand unter Philipp von Gemmingen 1544 ein Ausbau der mittelalterlichen Burg statt der heute noch durch mehrere Bauinschriften und Allianzwappen Philipps und seiner Frau Agnes Marschalkin von Ostheim belegt ist Das innere Portal des Schlosses ist auf 1519 datiert das aussere Portal auf 1523 und der Torbogen uber der Zugangsbrucke auf 1535 Pleikard von Gemmingen 1536 1594 liess den zum Schloss gehorenden Seegarten ummauern und befestigen Sein Name sowie der seiner Gemahlin Elisabeth von Nippenburg 1581 waren auf einem heute nicht mehr erhaltenen Renaissanceportal von 1571 zu lesen die Initialen der Eheleute befinden sich noch auf dem 1577 errichteten Schiesshausle genannten Befestigungsturmchen des Seegartens Durch den Seegarten verlief eine Teuchelleitung die den Schlossbrunnen mit Wasser versorgte Aus dem Dreissigjahrigen Krieg gibt es nur wenige Aufzeichnungen aus Furfeld jedoch hatte der Ort wie das gesamte Umland unter den Auswirkungen des Krieges zu leiden 1622 im Umfeld der Schlacht bei Wimpfen verbrannte die Schlossbibliothek nbsp Die Ortsmitte von Furfeld um 1820 Zeichnung von Christoph Ludwig YelinIm Pfalzischen Erbfolgekrieg wurde das Schloss 1693 durch franzosische Truppen zerstort Der Wiederaufbau erfolgte ab 1706 unter Johann Dietrich von Gemmingen 1676 1757 und war trotz vom Bistum Worms genehmigten Frondiensten der Untertanen sehr kostspielig da Johann Dietrich bereits 1707 verschiedene Rechte in Furfeld Bonfeld und Wagenbach verpfandete Wohl auch aufgrund eines verschwenderischen Lebensstils kam es zu weiteren Verpfandungen die sich unter Johann Dietrichs Enkel und Erben Johann Philipp Dietrich von Gemmingen 1729 1785 fortsetzten so dass Burg und Ort Furfeld schliesslich von 1760 bis 1786 unter der Zwangsverwaltung des Ritterkantons Kraichgau standen bevor Johann Dietrich von Gemmingen 1744 1805 die Fuhrung des Hauses Furfeld ubernahm Der Besitz am Schloss wurde zwischen seinen Nachkommen Stuttgarter Linie und denen seines Bruders Johann Philipp Dietrich 1729 1785 Furfelder Linie aufgeteilt In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs waren zunachst ein Oberleutnant und ein Kompaniefuhrer im Schloss einquartiert Die deutschen Truppen zogen kampflos ab so dass der Ort und das Schloss vor Zerstorungen bewahrt blieben Von 4 bis 11 April 1945 war das Schloss zur Unterbringung amerikanischer Truppen beschlagnahmt anschliessend wurden dort polnische und russische Ostarbeiter einquartiert wahrend der Schlossherr Dietrich von Gemmingen 1955 im Pachterhaus unterkam Es kam zu zahlreichen Auseinandersetzungen nicht nur zwischen den Einquartierten und den Besitzern sondern auch zwischen den unterschiedlichen Zwangsarbeiter Nationalitaten Die Feldscheune und der Stall des Schlossguts sowie der Keller des Pachterhauses wurden mehrfach geplundert Nachdem bis zum 1 Mai 1945 die meisten Zivilarbeiter in Lager nach Weinsberg Lager Weinsberg und Heilbronn umverlegt worden waren bezog bis zum 22 Mai abermals eine amerikanische Kompanie das Schloss Danach konnte der Besitzer das Gebaude wieder beziehen hatte jedoch bis mindestens Mai 1946 noch mehrfach Soldaten oder Vertriebenen Quartier zu bieten Beschreibung Bearbeiten nbsp Relikt eines Ritterstandbilds im VorhofSchloss Furfeld liegt im Sudosten des historischen Ortskerns von Furfeld auf einer leichten Anhohe Der Zugang zu dem dreigeschossigen Rechteckbau mit zwei freistehenden Eckturmen erfolgt durch einen Bruckentorbau von Nordwesten Die drei Portale die ins Schloss fuhren stammen von 1519 inneres Portal bis 1535 Bruckentorportal Bis auf eine Ecke im Suden zum einstigen Zimmerplatz hin ist das Schloss von einer massiven Mauer umgeben Nach Osten schliesst sich der noch teilweise ummauerte Seegarten mit dem Schiesshausle von 1577 an Nordlich des Schlosses befindet sich das zum Schloss gehorende Hofgut mit Pachterwohnung und Stallen Das Wohngebaude des Hofguts wurde 1752 errichtet Heute nicht mehr vorhandene Anlagenteile sind das einstmals nordlich des Hofguts gelegene Untere Schloss der Stuttgarter Linie der Familie von Gemmingen die 1979 abgebrochene Zehntscheune am Zimmerplatz sudlich des Schlosses ein 1829 noch vorhandener weiterer Turm im Seegarten ostlich des Schlosses sowie westlich des Schlosses gelegene weitere Stallungen Im Schlossgraben wurden Relikte der 1874 nach Fertigstellung der evangelischen Kirche zur Scheune umgebauten alten Furfelder Kirche aufgestellt darunter das Grabmal der Anna von Helmstatt geb von Neuenstein 1448 das Grabmal der Anna von Vellberg 1471 die stark abgetretene Grabplatte der Elisabeth von Nippenburg 1581 das Grabmal von Heinrich Otto von Gemmingen 1771 1831 und seiner Frau Elisabetha geb Strauss 1777 1824 sowie das Grabmal des Posthalters Johannes Strauss 1789 Im Lauf des Jahres 2012 wurden die Grabmale im Schlossgraben entfernt In einem Gartenstuck vor dem Schloss ist noch ein kleines Lapidarium mit Fragmenten von historischen Steinbildwerken und den Grabplatten der Anna von Vellberg und der Elisabeth von Nippenburg erhalten Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Bei Stocker 1865 und in der Beschreibung des Oberamts Heilbronn 1903 wird das sechsfach geteilte Zaiskam Wappen noch irrtumlich als funffach geteiltes Gemmingen Wappen angesprochen Die Neuzuschreibung der Wappen und die Datierung des Turms auf die Zeit der Helmstatt vor 1516 geht auf den Heraldiker Hartmut Riehl aus dem Jahr 2000 zuruck Literatur BearbeitenGustav Neuwirth Geschichte der Stadt Bad Rappenau Stadt Bad Rappenau Bad Rappenau 1978 Furfeld Aus Vergangenheit und Gegenwart des ehemaligen reichsritterschaftlichen Stadtchens Stadt Bad Rappenau Bad Rappenau 2001 ISBN 3 929295 77 6 Julius Fekete Kunst und Kulturdenkmale in Stadt und Landkreis Heilbronn 2 Auflage Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1662 2 S 93 94 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Furfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste der Burgen und Schlosser in Stadt und Landkreis Heilbronn Schlosser Schloss Affaltrach Schloss Assumstadt Schloss Babstadt Wasserschloss Bad Rappenau Unteres Schloss Beilstein Meierei Bonfeld Oberschloss Bonfeld Palais Brackenheim Schloss Brackenheim Schloss Burg Schloss Domeneck Schloss Eschenau Schloss Furfeld Unterschloss Gemmingen Greckenschloss Schloss Grombach Deutschhof Heilbronn Schloss Heinsheim Schloss Heuchlingen Schloss Horneck Schloss Ittlingen Rotes Schloss Jagsthausen Weisses Schloss Jagsthausen Deutschordensschloss Kirchhausen Neippergsches Schloss Klingenberg Neuer Bau Lauffen Schloss Lautenbach Wasserschloss Lautereck Schloss Lehen Schloss Lehrensteinsfeld Schloss Liebenstein Schloss Magenheim Schloss Massenbach Deutschordensschloss Neckarsulm Schloss Neudenau Schloss Neuenstadt Schloss Oedheim Schloss Presteneck Schloss Rohrbach am Giesshubel Schloss Schomberg Schloss Schwaigern Schloss Siegelsbach Schloss Stocksberg Oberes Schloss Talheim Unteres Schloss Talheim Schloss Weiler Wormser Hof in Wimpfen Schloss ZaberfeldHerrensitze Chanowskysches Schlosschen Cotta sche Villa Neues Schlosschen Michelbach Herrenhaus Oberbiegelhof Schloss Obergimpern St Andresches Schlosschen Oberes Schloss Stein am Kocher Trappenseeschlosschen Schloss Treschklingen Gemmingensches Schloss Widdern Gemminger Hof in WimpfenVerschwundene Schlosser Wasserschloss Adelshofen Blass sches Palais Unterschloss Bonfeld Mittelschloss Gemmingen Oberschloss Gemmingen Unteres Schloss Helfenberg Schloss Kochersteinsfeld Oberes Schloss Lauffen Schloss Lowenstein Katholisches Schloss Massenbach Unteres Schloss Massenbach Rauch sches Palais Schloss Untereisesheim Schlosslein Weinsberg Zyllnhardtsches Schloss WiddernBurgen und Ruinen Burgruine Blankenhorn Burg Duttenberg Burg Ehrenberg Neckar Burgruine Helfenberg Burgruine Heriboldesburg Burg Hohenbeilstein Burg Horkheim Gotzenburg Jagsthausen Grafenburg Lauffen Burgruine Lowenstein Burg Maienfels Burg Mockmuhl Burg Neipperg Burg Ochsenburg Burg Stettenfels Burg Streichenberg Burgruine Weibertreu Burg Wildeck Kaiserpfalz Wimpfen am BergBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burg Bockingen Alte Burg Mockmuhl Burg Ehrenberg Talheim Burg Erenstein Frankenschanze Burg Hagenbach Burg Hohenriet Alte Burg Kochersteinsfeld Burg Korb Alte Burg Lauffen Burg Lauterstein Leinburg Burg Meimsheim Burg Neudeck Wasserburg Obergimpern Burg Obermagenheim Burg Richen Burg Ruchsen Burg Scheuerberg Burg Widdern Burg ZaberfeldFestungen Wallburg Burgmal Burg Altbockingen Harchenburg Ringwall OttilienbergTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugelburg Gendach Burg RotenbrunnenWartturme Heuchelberger Warte Lauffener Landturm Wustenhausener LandturmWehrkirchen Wehrkirche Brettach 49 208631 9 059666 Koordinaten 49 12 31 1 N 9 3 34 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Furfeld amp oldid 224782320