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Das Obere Schloss auch Obere Burg genannt ist eine ortsbildpragende Hohenburganlage in Talheim im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg Oberes Schloss TalheimObere Burg Talheim von Sudwesten gesehen Obere Burg Talheim von Sudwesten gesehen Alternativname n Obere Burg Judenschloss Teile Schmidbergsches Schlosschen Hessensches SchlossStaat DeutschlandOrt TalheimEntstehungszeit 12 13 Jhd Burgentyp Hohenburg HanglageErhaltungszustand grosstenteils erhaltenGeographische Lage 49 5 N 9 12 O 49 085 9 1958333333333 Koordinaten 49 5 6 N 9 11 45 OOberes Schloss Baden Wurttemberg p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Ursprunge der Hangburg die auf einem nordlichen Hang des Schozachtals oberhalb von Talheim errichtet wurde liegen im Dunkeln Als Bauzeit wird allgemein das 12 13 Jahrhundert angenommen womit die Anlage junger ist als der ursprungliche Herrenhof des Ortes bei der Kilianskirche Im hohen Mittelalter entstanden neben dem Oberen Schloss noch zwei weitere Burganlagen am nordlichen Schozachufer das Untere Schloss und die Burg Ehrenberg Der Grund fur die Errichtung mehrerer Burgen am selben Ort innerhalb kurzer Zeit liegt hochstwahrscheinlich in der Zersplitterung der ortlichen Besitzverhaltnisse in mehrere Ganerbenanteile Den grossten Anteil hatten zunachst die Herren von Talheim die als Erbauer des Oberen Schlosses gelten und dort ihren Stammsitz hatten Die mittelalterliche Anlage unterschied sich wesentlich von der heutigen Anlage und entsprach mit Schildmauer Ringmauer Zwinger und Burgfried dem typischen Bild wehrhafter Hohenburgen Ihre heutige Gestalt mit den drei aufgereihten Wohngebauden erreichte die Burg durch die weitere Zersplitterung des Besitzes und durch Umbauten zahlreicher verschiedener Besitzer bis ins spate 16 Jahrhundert 1456 kam der ostliche Teil der Anlage von Bernhard von Talheim an die Grafen von Katzenelnbogen und nach deren Aussterben 1479 an das Haus Hessen Nach zeitweiliger Belehnung der Herren von Sickingen besetzte Gerhard von Talheim die Burg und bekam sie 1484 gegen Entschadigungszahlung zugesprochen 1471 hatte er den Schneck genannten Treppenturm im Nordwesten nebst einem heute nicht mehr vorhandenen Warterhauschen dem wurttembergischen Grafen Ulrich V als Lehen aufgetragen Das Steinhaus im Sudwesten der Anlage kam 1481 von Barbara von Bebenburg an Hans von Venningen und von diesem 1499 an Gerhard von Talheim der damit wieder die ganze Burg besass wenn auch teilweise nur als Lehen Seine Sohne Gerhard und Joachim teilten nach Streitigkeiten den Schlosshof durch eine Mauer in eine westliche und eine ostliche Halfte Joachim von Talheim und seine Frau Katharina geb Laemmlin erbauten um 1534 das ostliche der drei Wohngebaude nbsp Das Obere Schloss Talheim oberhalb des RathausplatzesDie westliche Halfte der Burg mit dem Schneck kam durch die Heirat von Brigitta von Talheim und Rochus Lyher im Jahre 1550 an die Heilbronner Patrizierfamilie Lyher Die ostliche Halfte Hessisches Schloss blieb bei den Herren von Talheim Nachdem es immer wieder Streitigkeiten mit dem trinksuchtigen und verschuldeten Hans Ludwig Lyher gegeben hatte ergriff Wurttemberg 1606 Besitz vom gesamten westlichen Lyherschen Teil den man als Zugehor zum als wurttembergisches Lehen vergebenen Schneck betrachtete Lyher verkaufte 1607 seine Ganerbenanteile am Ort an den Deutschen Orden der damit in Besitz von vier Sechsteln des Ortes kam Lyhers Sohn Philipp Burkhard Lyher erhielt den westlichen Schlossteil im Jahre 1611 als wurttembergisches Lehen zuruck wahrend der ostliche Schlossteil 1614 vom Deutschen Orden erworben wurde und spater im Besitz verschiedener freiadliger Familien war zuletzt im Besitz der Freiherren von Gemmingen Das wurttembergische Lehen westlicher Schlossteil und Schneck kam im Jahr 1640 an den sudbohmischen Adligen Friedrich Kasimir Chanowsky 1584 1648 in Stuttgart von Dlouha Ves Langendorf aus dem Pilsener Kreis der als zweiter Sohn von Heinrich Chanowsky von Langendorf 1550 in Sudbohmen 1611 12 in Brettach und Johanna Raphi unbekannt 1627 geboren wurde und wurtt Zweirosser 1622 Kammerjunker 1625 1627 Viertelsdirektor 1640 und Rat war und zum Ausschuss des Ritterkantons Kocher gehorte 1 Im Jahre 1683 erhielt seine Erbtochter Eva Maria Chanofsky als Mannslehen fur 300 Gulden das Schloss Sie heiratete im Jahre 1694 August von Schmidberg den jungsten Sohn des Ludwig von Schmidberg Daher wird der westliche Schlossteil auch als Schmidbergsches Schlosschen bezeichnet 2 Damals pachtete der Herr von Kreislau das Schloss von Seiten derer von Schmidberg Zu dem Schloss gehorten eine Scheune funf Morgen Weingarten zwei Morgen Baumgarten und zwei Morgen Waldholz Im Jahre 1777 starb der letzte Zweig des Geschlechts derer von Schmidberg aus und das in desolatem Zustand befindliche Schloss gelangte als Pacht an Pf Vincenz in Talheim Wurttemberg nahm ab 1778 aus der Burg Horkheim stammende Schutzjuden im wurttembergischen Teil des Schlosses auf Aus diesem Grunde wurde die Anlage auch als Talheimer Judenschloss bezeichnet Die Judische Gemeinde Talheim errichtete im Schlosshof 1793 ein Wasch und Backhaus spatere Synagoge und erwarb 1821 den wurttembergischen Schlossteil fur den Kaufpreis von 1910 Gulden Auch der Rest der Anlage gelangte in den Jahren 1813 bis 1833 an Privatleute Im Jahr 1991 erhielt das Gebaude nach umfassender Sanierung den Denkmalschutzpreis Baden Wurttemberg des Schwabischen Heimatbundes 3 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Ansicht von SudostenDie Anlage hat einen nahezu rechteckigen Grundriss von 35 Meter Breite und 25 Meter Tiefe Die drei Wohngebaude sind im Suden der Anlage aufgereiht Das westliche Wohngebaude ist das Schmidberg sche Schlosschen Markant ist hier der annahernd quadratische alemannische Fachwerkaufsatz auf den Resten der 14 Meter hohen und ca 1 70 Meter dicken Schildmauer Auf der Grundform des Quadrats erhebt sich das Dach das die Form einer Pyramide beschreibt Das Hessen sche Schloss umfasst die beiden ostlichen Wohngebaude wobei das ostliche Gebaude alter ist und der Mittelbau nachtraglich eingebaut wurde Im Norden der Anlage sind Reste der Schildmauer mit ehemaligem Wehrgang erhalten Im Nordosten befinden sich die Grundmauern des einstigen Bergfrieds Im Nordwesten befindet sich der nach der Wendeltreppe im Inneren Schneck genannte Treppenturm Im Nordwesten des Innenhofs unterhalb des Schnecks befand sich bis 1952 das Synagogengebaude an das heute mehrere Gedenktafeln erinnern nbsp Schneck vom Innenhof nbsp Ansicht von Westen Schneck und Schmidbergsches Schlosschen nbsp Hessensches Schloss vom Innenhof gesehen nbsp Gebaudeansicht vom InnenhofEinzelnachweise Bearbeiten Popp Riexinger s Literatur S 89 Oberamtsbeschreibung s Literatur S 469 https schwaebischer heimatbund de traeger des denkmalschutzpreises 1991 Archiv des DenkmalschutzpreisesLiteratur BearbeitenGeschichtsbuch der Gemeinde Talheim im Landkreis Heilbronn Talheim 1995 Theobald Nebel Die Geschichte der judischen Gemeinde in Talheim Talheim 1963 Julius Fekete Kunst und Kulturdenkmale im Stadt und Landkreis Heilbronn Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1662 2 Oberamtsbeschreibung Heilbronn Herausgegeben vom statistischen Landesamt Stuttgart 1903 Karl Hugo Popp und Hans Riexinger Die pfalzisch wurttembergische Linie der Chanowsky von Langendorf In Jahrbuch fur schwabisch frankische Geschichte 32 Historischer Verein Heilbronn Heilbronn 1992 Helmut Schmolz Hubert Weckbach Ludwig von Schmidberg Oberstleutnant in schwedischen Feldmarschall in franz Diensten 1643 und Schenkungsbrief Gustav Adolfs fur Ludwig von Schmidberg am 25 Mai 4 Juni 1632 und Grabmal des Ludwig von Schmidberg In Heilbronn Geschichte und Leben einer Stadt 2 Auflage Konrad Weissenhorn 1973 ISBN 3 87437 062 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberes Schloss Talheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rekonstruktionszeichnung im mittelalterlichen Zustand von Wolfgang Braun Beschreibung der Anlage auf bauforschung bw deListe der Burgen und Schlosser in Stadt und Landkreis Heilbronn Schlosser Schloss Affaltrach Schloss Assumstadt Schloss Babstadt Wasserschloss Bad Rappenau Unteres Schloss Beilstein Meierei Bonfeld Oberschloss Bonfeld Palais Brackenheim Schloss Brackenheim Schloss Burg Schloss Domeneck Schloss Eschenau Schloss Furfeld Unterschloss Gemmingen Greckenschloss Schloss Grombach Deutschhof Heilbronn Schloss Heinsheim Schloss Heuchlingen Schloss Horneck Schloss Ittlingen Rotes Schloss Jagsthausen Weisses Schloss Jagsthausen Deutschordensschloss Kirchhausen Neippergsches Schloss Klingenberg Neuer Bau Lauffen Schloss Lautenbach Wasserschloss Lautereck Schloss Lehen Schloss Lehrensteinsfeld Schloss Liebenstein Schloss Magenheim Schloss Massenbach Deutschordensschloss Neckarsulm Schloss Neudenau Schloss Neuenstadt Schloss Oedheim Schloss Presteneck Schloss Rohrbach am Giesshubel Schloss Schomberg Schloss Schwaigern Schloss Siegelsbach Schloss Stocksberg Oberes 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