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Die Kilianskirche in Talheim im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg ist eine evangelische Pfarrkirche Die Kirche ist die ursprungliche Kirche des Ortes Die altesten Bauteile im Turm wurden um 1200 erbaut Nach mehreren Umbauten erreichte das Bauwerk um 1450 seine heutige Grosse und wurde auch danach noch vielfach umgestaltet Die Kirche enthalt historische Wandmalereien sowie zahlreiche Grabplatten der Herren von Talheim Kilianskirche in Talheim rechts das ehemalige ev Schulhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Evang Kirche St KilianDie Ursprunge der Kilianskirche sind weitgehend unbekannt Anhand architektonischer Charakteristika und Untersuchungen des verbauten Holzes datiert man den Unterbau des Kirchturms auf um 1200 Vermutlich bestand zu dieser Zeit eine kleine Kapelle mit gemauertem einstockigem Turm die im spaten 12 Jahrhundert zu einer romanischen Chorturmkirche erweitert wurde und ihren heutigen Grundriss erhielt Uber weitere Umbaustadien im 13 und im 15 Jahrhundert bei denen erst der Turm dann das Kirchenschiff erhoht wurden erreichte die Kirche im Wesentlichen ihre heutige Gestalt Vor der Reformation gehorte die Kirche zum Landkapitel Weinsberg des Bistums Wurzburg Der Kirchensatz gehorte den Herren von Talheim und war ein Lehen der Bischofe von Wurzburg Die Gebeine des Kirchenpatrons Kilian werden in Wurzburg aufbewahrt Eine Kaplanei wurde erstmals im Jahre 1314 eine Marienkaplanei spater im Jahre 1434 genannt 1453 wird erstmals ein Altar 1488 ein Fruhmessaltar fur Maria 1498 nochmals der gleiche Altar und 1508 ein Frauenaltar erwahnt Der Altar stand wohl ursprunglich unter dem Ziborium in der nordostlichen Ecke des Langhauses Als Pfrunden werden Nikolaus und 1434 Marienpfrunden erwahnt Wann die Reformation durchgefuhrt wurde ist nicht mehr bekannt 1553 war jedenfalls der evangelische Pfarrer Mosellanus in Talheim Mit der Kollatur waren die Herren von Talheim belehnt 1551 Burkhard von Talheim 1574 Hans Ulrich von Talheim Burkhard von Talheim erbaute neben der Kirche das Pfarrhaus an der Schozach und das Diakonatshaus zwischen Pfarrhaus und Kirche Nachdem der katholische Deutsche Orden im fruhen 17 Jahrhundert vier Sechstel der Ganerbenanteile an Talheim erworben hatte wurden wahrend des Dreissigjahrigen Krieges im Jahre 1628 die beiden Pfarrer der evangelischen Kirche Bartholomaus Sartor und M Wendelin Benator vertrieben und die evangelische Kirche vom Orden beschlagnahmt Am 9 Juli 1628 setzte der Orden einen katholischen Pfarrer namens Schopf ein Die dem Orden zugehorigen Einwohner wurden gezwungen die katholische Messe zu besuchen oder auszuwandern Die evangelischen Ganerben protestierten und es kam zu zahlreichen religiosen Auseinandersetzungen Nachdem protestantische schwedische Truppen im Fruhjahr 1632 in Heilbronn eingezogen waren und die Kommende Heilbronn des Deutschordens am 28 Februar 1632 an die protestantische Stadt geschenkt hatten kam damit auch der Talheimer Ganerbenbesitz des Ordens in den Besitz der Stadt Heilbronn Die Pfarrstellen wurden daraufhin wieder mit evangelischen Geistlichen besetzt Nach der Schlacht bei Nordlingen erhielt der Deutschorden seinen Heilbronner Kommendebesitz zuruck und setzte 1634 abermals einen katholischen Pfarrer in Talheim ein Nach dem Westfalischen Frieden erwirkten die evangelischen Ganerben die Wiederherstellung der ursprunglichen Verhaltnisse wodurch die Kirche im Oktober 1649 wieder evangelisch wurde was sie seitdem blieb Bei der Restaurierung des Gebaudes im Jahr 1716 wurden sieben grosse Fenster in das Kirchenschiff gebrochen Das Innere wurde danach noch mehrmals verandert Bedeutende Renovierungen der jungeren Vergangenheit fanden um 1906 sowie 1956 statt Bei der Renovierung 1956 wurden unter anderem die historischen Wandmalereien wieder freigelegt Beschreibung Bearbeiten nbsp Blick zum ChorDie Kirche enthalt bedeutende Seccomalereien aus der Zeit der Romanik und Gotik 1 Der Ostturm enthalt ein Tonnengewolbe im Chor mit drei romanischen Fenstern und einen Chorbogen aus der Zeit der Romanik und Fenster desselben Stils an der Sud und Nordwand Reste eines Baldachins und ein Taufstein in der Form eines Kessels mit einem grossen Sockel sollen auch aus der Zeit der Romanik stammen In der Kirche sind insgesamt 13 historische Grabplatten der Herren von Talheim erhalten Die altesten Steine stammen aus der Zeit um 1330 Kunstlerisch bedeutende Werke der Renaissance sind insbesondere die Grabplatten von Christoph von Talheim 1572 mit Barbara von Weiler von Simon Schlor sowie die des Hans Ulrich von Talheim 1605 Die Madonnenstatue aus dem 14 Jahrhundert die sich seit 1887 in der katholischen Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau als Teil eines barocken Altars befindet stand zuvor ebenfalls in der Kilianskirche Umgeben ist die Kirche vom evangelischen Friedhof der bis 2008 fur Beerdigungen genutzt wurde Seitdem dient er als Park Einzelnachweise Bearbeiten Fekete 2002 S 12 Literatur BearbeitenGeschichtsbuch der Gemeinde Talheim im Landkreis Heilbronn Talheim 1995 Julius Fekete Kunst und Kulturdenkmale in Stadt und Landkreis Heilbronn 2 Auflage Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1662 2 Hartmut Graf Unterlander Altare 1350 1540 Heilbronn 1983 Oberamtsbeschreibung Heilbronn herausgegeben vom statistischen Landesamt Stuttgart 1903Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kilianskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarrgemeinde49 08282 9 19447 Koordinaten 49 4 58 2 N 9 11 40 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kilianskirche Talheim amp oldid 236351889