www.wikidata.de-de.nina.az
Engelhard von Neipperg vor 1443 21 Januar 1495 entstammte dem Geschlecht der Herren von Neipperg einem alten ehemals reichsunmittelbaren Rittergeschlecht in Schwaben Die Familie hat ihre Stammsitze in Neipperg und Schwaigern Engelhard war ein Vertrauter der Pfalzgrafen Friedrich I und Philipp bekleidete einige hohe pfalzische Amter und wurde mit zahlreichen Gutern vor allem in der Pfalz belehnt Nachdem er etwa 1483 84 den Besitz zweier ohne Sohne gebliebener Bruder geerbt hatte nahm er seinen Sitz in der Wasserburg Altwiesloch die zentral inmitten seiner verstreuten Guter lag 1491 verschrieb er mangels Nachkommen den Neipperger Stammbesitz seinen Neffen wahrend der grosste Teil seines Pfalzer Besitzes entweder an die Sturmfeder von Oppenweiler als Allodialerben kam oder an die Pfalz zuruckfiel Grabplatte des Engelhard von Neipperg 1495 in der Stadtkirche SchwaigernFamilie BearbeitenEngelhard von Neipperg war der jungste Sohn des Reinhard II von Neipperg und der Magdalena von Sickingen der Tochter des Schwarz Reinhard von Sickingen und der Katharina von Niefern Leben BearbeitenEngelhard wird erstmals urkundlich bei der Vorbereitung der Erbteilung seines Vaters 1457 58 erwahnt und war damals wohl knapp volljahrig Sein Erbe umfasste ein Viertel der Stadt Bonnigheim die als seine Wohnstatt vorgesehen war Anteile an der Burg Neipperg am Hof zur Schonecke in Heidelberg und am Freihof in Wiesloch ausserdem Einkunfte in Grauenbrunnen bei Nussloch heute abgegangen Mingolsheim und Dielheim Er verdingte sich bereits in jungen Jahren im Dienste des Kurfursten von der Pfalz wo bereits der Grossvater mutterlicherseits grossen Einfluss besessen hatte Ende April 1460 unterlag er mit den Pfalzern bei Weinsberg in einem Gefecht gegen die Wurttemberger Im Juli 1460 siegte er vor Pfeddersheim mit den Kurpfalzern gegen die Grafen von Mainz Pfalz Veldenz und Leiningen Zu dieser Zeit wurde er bereits als Vogt zu Heidelberg bezeichnet Engelhard und sein Bruder Wendel 1480 erhielten mit anderen nach der Schlacht bei Seckenheim 1462 in der sie an der Seite von Pfalzgraf Friedrich gekampft hatten den Ritterschlag Sein Vetter Wilhelm von Neipperg 1498 markgraflich badischer Landhofmeister war unter den Besiegten Zeit seines Lebens blieb Engelhard der Kurpfalz aufs engste verbunden wenngleich er sich in den 1460er und fruhen 1470er Jahren zunachst starker im Elsass engagierte wo er Pfander seines Schwagers Jakob von Hohenstein entgegennahm und an einer Silbermine in Oberorschweiler beteiligt war 1471 nahm er auf pfalzischer Seite an der Belagerung und Einnahme der Stadt Wachenheim teil 1472 wurde er Marschall des Pfalzgrafen Friedrich der ihm 1473 die Burghut der Burg Winzingen ubertrug womit er bereits damals das fur 1476 bezeugte Vicedomamt zu Neustadt an der Haardt innegehabt haben durfte Nach dem Tod des Kurfursten Friedrich schied Engelhard beim Hof zwar als Marschall aus blieb aber auch ohne ein offizielles Amt zu bekleiden im Kreis der Vertrauten des neuen Kurfursten Philipp 1477 nahm er fur diesen die Huldigungen in der Landvogtei Elsass entgegen 1480 erfullte er eine diplomatische Mission bei der Vermittlung zwischen dem Bischof von Speyer und der Stadt Worms im Streit um Strassenzolle 1481 war er Vorsitzender beim pfalzischen Hofgericht 1478 verabschiedete er gemeinsam mit zahlreichen Adeligen aus dem Kraichgau und dem Odenwald die Statuten der Gesellschaft mit dem Esel Spater vertrat er die Ritterschaft die man von Seiten der Kurpfalz Wurttembergs und des Kaisers zu vereinnahmen trachtete und trat in durchaus heiklen Angelegenheiten als geschatzter Schlichter zwischen den verschiedenen Parteien in Erscheinung Von Seiten der Pfalzer Kurfursten wurde er mit zahlreichen Lehen und amtsweise uberlassenen Burgen bedacht darunter ein Hof zu Maisbach und das Burglehen zu Oppenheim und die Burg Windeck Vom Speyrer Bischof erhielt er Burg Spangenberg vom Grafen von Leiningen die Burg Erfenstein vom Grafen von Pfalz Veldenz die Burg Scharfenberg Nach dem Tod seiner Bruder Hans 1482 und Eberhard um 1483 84 die keine Erben hinterliessen ubernahm er auch den grossten Teil an deren Gutern und Rechten Er vereinte den alleinigen Besitz der Guter und Schlosser in Neipperg Wiesloch und Heidelberg auf sich und kam ausserdem in den Besitz von Gutern in Schatthausen Grauenbrunnen Herxheim im Speyergau Heilbronn Adelshofen und Schwaigern Die Wasserburg Altwiesloch wurde daraufhin sein Hauptwohnsitz Sie lag zentral inmitten seiner verstreuten Besitztumer und ausserdem nahe beim Pfalzischen Hof in Heidelberg Erst um 1480 ging er eine Ehe mit Elisabeth von Hohenstein ein doch haben sich keine Nachkommen mehr eingestellt 1491 uberliess er gegen eine jahrliche Leibrente seine gesamten Guter in Neipperg Schwaigern Bonnigheim und Adelshofen seinen Neffen Eberhard IV und Wilhelm von Neipperg Er selbst behielt seine in der Pfalz gelegenen Guter u a in Wiesloch Weinheim Heidelberg Plankstadt Nussloch und Schatthausen die nach seinem Tod zum Teil an die Allodialerben aus dem Geschlecht der Sturmfeder von Oppenweilerkamen zum Teil an die Pfalz zuruckfielen wahrend der Neipperger Stammbesitz bei den Neffen blieb Engelhard von Neipperg starb 1495 und sein Grab ist in der Stadtkirche Schwaigern erhalten Seine Witwe die den Besitz in Altwiesloch als Witwengut erhalten hatte ging 1497 eine zweite Ehe mit dem Strassburger Patrizier Dr Jakob Merswin ein und musste infolge der Wiederverheiratung ihr Witwengut den Allodialerben uberlassen Ihre zweite Ehe war nicht glucklich bereits nach einem Jahr musste der Kaiser in einer Streitsache schlichten 1498 hat sich Elisabeth von Hohenstadt ins Strassburger Burgerrecht eingekauft danach verliert sich ihre Spur Literatur BearbeitenKurt Andermann Das Kopialbuch des Engelhard von Neipperg 1495 Urkundenregesten um 1235 1331 1493 Heimatverein Kraichgau Sinsheim 1994 Sonderveroffentlichung Nr 11 Kurt Andermann Zwischen adliger Herrschaft furstlichem Dienst und drohender Landsassigkeit Die Vettern Engelhard und Wilhelm von Neipperg In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins 146 1998 ISSN 0044 2607 S 159 196 nicht ausgewertet Kurt Andermann Engelhard von Neipperg 1495 Schlossherr zu Altwiesloch und Klient des Heidelberger Hofes In Wiesloch Beitrage zur Geschichte Band 2 Ubstadt Weiher 2001 S 91 102 Christine Prohaska Gross und Uwe Gross Von silbergeschirr und hussrat auf Schloss Altwiesloch Silberschatz und Alltagsgerate Engelhards von Neipperg und seiner Gemahlin Elisabeth von Hohenstein anhand des Inventars von 1499 In Wiesloch Beitrage zur Geschichte Band 2 Ubstadt Weiher 2001 S 103 148 Normdaten Person GND 119357119 lobid OGND AKS VIAF 40186508 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Neipperg Engelhard vonKURZBESCHREIBUNG ReichsritterGEBURTSDATUM vor 1443STERBEDATUM 21 Januar 1495 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Engelhard von Neipperg amp oldid 206280617