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Die Johanneskirche in Schwaigern im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg ist eine evangelische Pfarrkirche Das Gebaude geht auf einen Bau aus dem 13 Jahrhundert zuruck und wurde im 16 Jahrhundert zu seiner heutigen Gestalt erweitert Der bedeutendste Kunstschatz der Kirche ist der 1510 entstandene Barbara Altar von Jerg Ratgeb ausserdem sind in der Kirche weitere historische Altare sowie Grabplatten und Epitaphe der Herren und Grafen von Neipperg aufgestellt Stadtkirche in Schwaigern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 2 Altare 2 2 1 Barbara Altar 2 2 2 Marienaltar 2 2 3 Johannesaltar 2 2 4 Martyreraltar 2 2 5 Crispinus und Eligius Altar 2 3 Grabdenkmale 2 4 Schmerzensmann 2 5 Orgel 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Stadtkirche befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss Schwaigern in der Stadtmitte von Schwaigern Die Stadtgrundung geht vermutlich auf die Anlage eines Herrenhofs im 7 Jahrhundert zuruck der sich an der Stelle des heutigen Schlosses befand und dessen zugehorige Kirche wohl die Stelle der heutigen Stadtkirche einnahm Uber die tragende Stellung von Klostern und Bischofen in der frankischen Ausbauzeit gilt das Vorhandensein einer fruhen Kapelle oder Kirche an jenem Ort fur sicher auch wenn keine baulichen Befunde oder schriftlichen Quellen dazu vorliegen Mit dem Ausbau des Herrensitzes zur Burg und der allmahlichen Befestigung des Ortes im 13 Jahrhundert wurde um 1200 eine romanische Kirche mit machtigem Chorturm erbaut Von dieser Johannes dem Taufer geweihten Kirche stammen die altesten erhaltenen Teile der heutigen Kirche der Turmsockel und Teile des nordlichen Seitenschiffs Erstmals urkundlich erwahnt wurde die Kirche im Jahr 1366 Sie zahlte zum Archidiakonat Wimpfen des Bistums Worms Schwaigern gewann mit der Erhebung zur Stadt und als Sitz der Herren von Neipperg eine gewisse Zentralfunktion auch in kirchlichen Dingen so dass die Stadt Sitz eines 36 Gemeinden umfassenden Landkapitels wurde Als Sitz des Erzpriesters und vieler Pfrundner befanden sich in der Kirche ursprunglich zahlreiche Altare 1496 werden zehn Altare genannt und es waren zeitweise bis zu funf Kaplane beschaftigt nbsp Die Stadtkirche als uberragendes Bauwerk der Stadt Ansicht Schwaigerns von 1840Unter Georg Wilhelm von Neipperg wurde die Kirche von 1514 bis 1520 im Stil der Gotik bedeutend vergrossert Vom Umbau kundet die aussen am sudwestlichen Eckpfeiler der Kirche befindliche lateinische Bauinschrift Diese lautet ubersetzt Im Jahr des Herrn 1514 unter der Regierung des romischen Kaisers Maximilian Pius Felix Augustus haben zum Lob und zur Ehre der seligsten Jungfrau Maria und ihrer uber alles gesegneten Mutter Anna sowie auch des heiligen Taufers Johannes die edlen Manner des beruhmten und waffengeubten Geschlechts der Neipperg mit den Untertanen und Einwohnern dieses Stadtchens dieses Gebaude zu ihrem und der Ihrigen Ruhm und ihren Nachkommen grosse Verdienste erwerbend durch Baumeister Bernhard Sporer erbauen lassen Baumeister Bernhard Sporer erweiterte das alte Langhaus nach Suden um das grossere heutige Hauptschiff und den sudlich an den Turm angebauten nach Osten verlangerten Chor Die Herren von Neipperg die bis auf eine kurze Unterbrechung im 14 Jahrhundert seit Anbeginn der Aufzeichnungen das Kirchenpatronat besassen und auch ihre Grablege in der Kirche hatten waren uberwiegend reformatorisch gesinnt und fuhrten im 16 Jahrhundert die Reformation in ihren Gebieten durch Der erste evangelische Prediger der Kirche war vermutlich um 1525 Bernhard Wurzelmann Dessen Vertreter Ulrich Schweicker konnte moglicherweise der nicht sicher zu identifizierende Ulricus Vuissacensis Suigerus sein der das Syngramma Suevicum mitunterzeichnet hat Die Grafen von Neipperg behielten auch noch nachdem sie im 18 Jahrhundert katholisch geworden waren das Patronatsrecht uber die evangelischen Pfarrer bevor Wilhelm Reinhard von Neipperg mit einer Kirchenordnung von 1753 die Besetzung der Pfarrstelle auf ein burgerliches Gremium ubertrug 1856 spendete Prinzessin Marie von Wurttemberg die Gattin des Alfred von Neipperg eine hohe Summe fur eine grossere Renovierung bei der man u a die Orgel von vor dem Chor auf die Empore versetzte und den Boden des Chors neu richtete Die ansonsten uber Jahrhunderte nahezu unveranderten Baulichkeiten der Kirche wurden erst im 20 Jahrhundert erheblich verandert 1910 fand ein umfangreicher Umbau statt bei dem Heizung und Beleuchtung eingebaut Durchgange zwischen den sudlichen Seitenkapellen geschaffen und die Bestuhlung verandert wurden Die Sitzgelegenheiten waren einst rings um die Steinkanzel an einem der Mittelpfeiler angeordnet Durch die Aufstellung von zum Chor gerichteten Bankreihen 1910 wurde die Aufstellung einer von allen Besuchern zu sehenden neuen holzernen Kanzel an einem vorderen Seitenpfeiler notig 1962 renovierte man den Chor und in den 1990er Jahren wurden der Turm neu eingedeckt viele Fenster erneuert und die Aussenfassade aufgefrischt In den Jahren um 2010 schlossen sich weitere umfassende Renovierungen an wobei insbesondere das Kircheninnere heller gestaltet und die in der Kirche aufbewahrten Kunstschatze neu angeordnet wurden Beschreibung BearbeitenArchitektur Bearbeiten nbsp Marienaltar im ChorDie Kirche ist im Wesentlichen eine zweischiffige Hallenkirche aus der Zeit der spaten Gotik Der Zugang zur Kirche erfolgt durch das Hauptportal im Westgiebel in das etwa 30 Meter lange Hauptschiff Eine im Westen des Innenraums eingezogene steinerne Empore auf der sich die Orgel befindet schafft eine Art Vorhalle Das Hauptschiff ist durch in den Innenraum hineingezogene Stutzpfeiler in funf Joche unterteilt Nach Norden sind die Seitenpfeiler mit Arkadenbogen verbunden und teilen das Hauptschiff vom nordlichen Seitenschiff ab das noch auf das Langhaus der romanischen Kirche des 13 Jahrhunderts zuruckgeht Die Nischen zwischen den sudlichen Stutzpfeilern bilden jeweils Seitenkapellen aus und deuten damit ein sudliches Seitenschiff an wodurch die Kirche den Eindruck einer dreischiffigen Basilika gewinnt Die Gesamtbreite der Schiffe betragt etwa 22 5 Meter Das nordliche Seitenschiff offnet sich nach Osten hin zum mit etwa 8 8 Metern Grundflache nahezu quadratischen Turmsockel der bis zur Erweiterung der Kirche als Turmchor gedient hat Vom Hauptschiff aus offnet sich nach Osten der etwa 20 Meter lange und bis zu 13 Meter breite Chor der in vier Joche unterteilt ist und mit einem Dreiachtelschluss endet An Sud und Nordseite des Chors und in die Nordwand sind weitere Seitenkapellen angebaut darunter im Norden die Marschallkapelle mit besonders schmuckvollem Masswerkfenster Bis auf das flachgedeckte nordliche Seitenschiff und das Kreuzgewolbe im alten Turmchor sind die einzelnen Joche jeweils mit Netzgewolbe uberspannt Im Hauptschiff und im Chor sind zahlreiche mit Wappen und Heiligengestalten versehene Schlusssteine im Gewolbe zu sehen die Gewolbe der Seitenkapellen sind zumeist mit schmuckvollen Wappensternen ausgefuhrt Die Gewolbesockel des Hauptschiffs tragen insgesamt zwolf Apostel Halbbusten Kunstlerisch bedeutende Steinmetzarbeiten in der Kirche sind ausserdem das Sakramentshaus in der Nordostecke des Chors das von einem mehrere Meter hoch aufragenden mit Figuren und Masswerk ausgeschmuckten Baldachin bekront wird und die steinerne Kanzel mit ihrem kleinen achteckigen Baldachin Kanzel und Sakramentshaus stammen aus der Zeit der Kirchenerweiterung um 1515 Das Sakramentshaus wurde 1520 von Hans Reich gestiftet und tragt das Steinmetzzeichen von Kirchenbaumeister Sporer nbsp Blick durch das Hauptschiff zum Chor nbsp Blick vom Chor zur WestemporeAltare Bearbeiten Barbara Altar Bearbeiten nbsp Barbara Altar von Jerg RatgebDer Barbara Altar wurde 1510 von Georg Wilhelm von Neipperg beim Maler Jerg Ratgeb in Auftrag gegeben Der Altar ist als Triptychon mit beidseitig bemalten Flugeln gestaltet und zeigt in elf Szenen das Leben und das Martyrium der Heiligen Barbara Im Ablauf der Geschichte werden die dargestellten Personen immer grosser Die Enthauptung Barbaras durch ihren Vater Dioskuros ist schliesslich die Hauptszene des Altars im unteren Bereich des Mittelbildes Auf dem linken Flugel ist im Vordergrund Jesus mit Maria Magdalena zu sehen der rechte Flugel zeigt Szenen aus dem Leben des Apostels Paulus Hauptszene des rechten Flugels ist die Bekehrung des Apostels der sich auf einem zusammenbrechenden Pferd Christus zuwendet wahrend seine Begleiter ihren Weg fortsetzen Auf den Aussenseiten der Altarflugel ist der Abschied der Apostel dargestellt Die Predella zeigt zwei Engel mit Marterwerkzeugen und hat asymmetrisch ausgesagte Seiten sowie eine kleine Mittelnische Die Mitteltafel ist 168 cm hoch und 98 cm breit Die Flugel sind jeweils 168 cm hoch und 49 cm breit Der Altar ist am unteren Rahmen des Mittelbildes mit der Beschriftung SPES PREMII SOLACIUM LABO IMR 1510 versehen Der lateinische Spruch bedeutet Die Hoffnung auf Anerkennung ist der Trost der Arbeit Das Signet IMR ist das des Malers Jerg Ratgeb 1510 ist das Jahr der Entstehung Der Altar ist vermutlich in Heilbronn entstanden und war bis 1910 in der zweiten Seitenkapelle neben den Grabmalern von Ludwig und Anna von Neipperg aufgehangt Der Altar wurde 1950 und nach Schadlingsbefall 1971 erneut restauriert Marienaltar Bearbeiten nbsp Schrein des MarienaltarsDer Marienaltar im Chor ist aus Lindenholz als Triptychon gefertigt Der insgesamt uber acht Meter hohe Altar zeigt im Mittelbild als farbig gefasstes Hochrelief die sterbende Maria umgeben von Jungern Die Altarflugel zeigen farbig gefasste Reliefs mit Szenen aus dem Marienleben Verkundigung Heimsuchung Geburt Jesu und Anbetung der Konige Die bemalten Aussenseiten der Flugel weisen jeweils zwei Bildfelder mit je zwei Heiligendarstellungen auf namlich Georg und Ursula Katharina und Quirinus Florian und Christophorus sowie Johannes und einen mangels Attributen nicht naher identifizierbaren Bischof Auf den Standflugeln sind als Halbrelief gearbeitete farbig gefasste Figuren von Barbara und Margarete zu sehen Der Schrein hat eine Hohe von 1 74 Meter und eine Breite von 1 53 Meter Im 5 75 Meter hohen Gesprenge des Altars sind vollplastische Standfiguren eines Gnadenstuhls sowie zweier Heiliger unter hoch aufragenden Fialen aufgestellt Die Motive des Altars gehen u a wohl auf einen Stich von Martin Schongauer Marientod sowie auf Albrecht Durers Marienleben zuruck Bei der Ausfuhrung der Schnitzerei lassen sich verschiedene Hande unterscheiden Der Schnitzer der vollplastischen Figuren konnte vom oberrheinischen Meister H L ausgebildet worden sein Der Altar wurde vermutlich in einer Heilbronner Werkstatt gefertigt die Bemalung des Altars wird aufgrund der Initialen I K der Datierung 1523 und der stilistischen Nahe zum Fleiner Veitsaltar im Wesentlichen dem damals in Heilbronn tatigen Jerg Kugler zugeschrieben Johannesaltar Bearbeiten nbsp Flugelaussenseiten des JohannesaltarsDer Johannesaltar von dem sich in Schwaigern nur zwei bemalte Flugel erhalten haben ist der alteste Altar der Kirche und wird auf das spate 15 Jahrhundert datiert Das Mittelbild des Altars ist verschollen und sein einstiges Motiv ist unbekannt Zwar wird unter den 1496 in der Kirche belegten zehn Altaren kein Johannesaltar genannt und konnten die Altartafeln auch von einem anderen Altar stammen doch geht man aufgrund des Patroziniums des Hl Johannes davon aus dass die Tafeln Uberreste eines einstigen dem Kirchenpatron geweihten Hochaltars sind Der Altar wurde 1962 und 1971 restauriert Auf den Aussenseiten der Flugel sind die Enthauptung Johannes des Taufers sowie eine apokalyptische Madonna zu sehen Auf der Flugelseite mit Johannes dem Taufer sind in der ihn umgebenden Landschaft zahlreiche Pflanzen naturalistisch dargestellt Die auf der Mondsichel stehende Madonna mit Ringnimbus und Strahlenkranz ist hingegen in einer Architektur mit Fliesenboden Saulen und Deckengewolbe abgebildet Die Innenseiten der Flugel zeigen links die Taufe Jesu rechts die Heiligen Petrus und Georg mit ihren jeweiligen Attributen Petrus mit Papstkrone Buch und Schlussel Georg in Rustung mit Fahne und Drachen Die Hintergrunde der Tafelinnenseiten sind jeweils einheitlich durch halbhohe Vorhange mit reichen vegetabilen Mustern gebildet Als Eigentumlichkeit des ausfuhrenden unbekannten Malers gelten die strengen geradlinigen Gewandfalten deren harte Komposition mit der filigranen Wiedergabe der Gewandmuster und Textilstrukturen kontrastiert Diese Eigentumlichkeit der Gewandbehandlung sowie dieselbe naturalistische Pflanzendarstellung findet sich auch auf zwei im Wurttembergischen Landesmuseum in Stuttgart verwahrten Altartafeln aus Rottweil die einem neckarschwabischen Meister um 1440 zugeschrieben werden Da die Tafeln in Schwaigern kompositionell versierter ausgefuhrt sind kommt fur sie ein Maler derselben Herkunft aus etwas spaterer Zeit vielleicht um 1450 60 in Frage Martyreraltar Bearbeiten Der Martyreraltar ist ein Schnitzaltar mit einem Gehause aus Fichtenholz die als Flach oder Halbrelief ausgefuhrten Figuren des Schreins und der Flugel wurden aus Lindenholz geschnitzt Der Mittelschrein ist 174 cm hoch und 123 cm breit Er zeigt als Halbrelief die Legende um Achatius von Armenien wonach zum Christentum ubergetretene Romer von einem Felsen zu Tode gesturzt wurden Die Flugelinnenseiten zeigen Halbreliefs von Maria mit dem Jesusknaben und den Evangelisten Johannes Mittelschrein und Flugelinnenseiten sind oben jeweils mit Rankenbaldachinen verziert Die Aussenseiten der Flugel zeigen als Halbreliefs links Christopherus und rechts Sebastian Die Innenflugel wiesen einst wohl ahnlich aufwandiges Blattwerk wie der Mittelschrein auf Auf den Standflugeln sind Halbreliefs von Katharina links und Barbara rechts zu sehen Vom einstmals wohl aufwandigeren Gesprenge hat sich im Altarauszug eine als Vollfiguren ausgebildete Kreuzigungsgruppe erhalten Auf der Predella ist rechts neben einer als Reliefschnitzerei aufgebrachten Anna selbdritt eine kniende Stifterin in derselben Manier dargestellt an der Fehlstelle links fehlt die korrespondierende Stifterfigur Auffallig am Altar ist der Kontrast der bewegten Szene im Mittelschrein die an ein von Albrecht Durer mehrfach wiedergegebenes Motiv angelehnt ist mit den ruhigen Heiligenfiguren der Flugel wie er ansonsten in der Umgebung nur selten vorkommt Regional ublich ware stattdessen ein Kontrast von ruhigen Figuren im Schrein und bewegten Szenen auf den Flugeln wie er z B beim Crispinus und Eligius Altar zu sehen ist Ebenso aussergewohnlich am Martyreraltar sind die Halbreliefs auf den Flugelaussenseiten die ebenfalls keine regionale Entsprechung haben Lediglich die Standflugel Reliefs des Altars in der Bonifatiuskirche in Braunsbach kommen ihnen stilistisch nahe Der Altar kann als Fortfuhrung der Techniken von Niclas Gerhaert van Leyden und Tilman Riemenschneider betrachtet werden und ist daher vermutlich in der Zeit um 1520 25 entstanden Crispinus und Eligius Altar Bearbeiten Auch der Crispinus und Eligius Altar ist ein Schnitzaltar um 1520 Schrein und Flugel sind aus Fichtenholz die Figuren aus Lindenholz Der Crispinus und Eligius gewidmete Altar zeigt auf den Flugeln als Reliefschnitzereien ausgefuhrte Szenen aus dem Leben der Heiligen links zwei Gruppenbilder aus der Legende der Bruder Crispinus und Crispinianus oben das Martyrium der Bruder unten die Heiligen mit dem fur sie charakteristischen Schuh rechts unten das dem Heiligen Eligius zugesprochene Pferdewunder daruber eine nicht einwandfrei zu deutende Szene Die vollplastischen Standfiguren im Mittelfeld sind Jakobus Erzengel Michael mit Schwert und Margarete die Figuren im Altarauszug stellen den Hl Martin den Schmerzensmann und Nikolaus dar Die Flugelaussenseiten die Standflugel und die Predellanische des Altars sind leer trugen aber ursprunglich auch Figurenschmuck Im Landesmuseum Wurttemberg in Stuttgart befinden sich drei aus Schwaigern stammende Heiligen Lindenholzreliefs die wohl einst Bestandteile der Werktagsseite des Altars waren nbsp Martyreraltar nbsp Crispinus und Eligius AltarGrabdenkmale Bearbeiten nbsp Grabplatte des Georg Wilhelm von NeippergIn der Kirche sind zahlreiche historische Grabdenkmale der Herren und Grafen von Neipperg und ihrer Verwandten erhalten unter denen die steinernen Grabplatten des Erbauers der Kirche Georg Wilhelm von Neipperg und seiner Gattin Anna Barbara von Schwarzenberg in der mittleren Seitenkapelle der Sudwand von besonderer Bedeutung sind Altere Literatur schrieb die Grabmale dem Bildhauer Christoph von Urach zu neuere Literatur mutmasst uber einen unbekannten Heidelberger Meister Die Personen sind als lebensgrosse Reliefplastiken dargestellt Georg Wilhelm erscheint in lebensnaher Pose als Ritter in Rustung mit federgeschmucktem Hut und Fahne der Neipperger umgeben von Familien und Ahnenwappen Anna Barbara die Stifterin des Martyrer Altars ist in starrer betender Haltung dargestellt In ahnlicher Manier sind die Personen in der rechts davon gelegenen Kapellnische abgebildet Georg Wilhelms Sohn Ludwig von Neipperg der 1525 den ersten evangelischen Prediger in Schwaigern berief und seine Gattin Katharina von Stockheim Insgesamt gibt es in der Kirche etwa 30 historische Grabdenkmaler nbsp Anna Barbara von Neipperg geb von Schwarzenberg nbsp Ludwig von Neipperg nbsp Katharina von Neipperg geb von Stockheim nbsp Mittelbild des Epitaphs fur Hartmann von Neipperg im ChorNeben den alteren Steinplatten gibt es im Chor auch jungere holzerne Epitaphe die in schmuckvoller farbiger Bemalung die Verstorbenen in betender Haltung vor meist biblischen Szenen und umgeben von Inschriften zeigen Die Epitaphe des Hartmann von Neipperg 1571 sowie des Caspar Nothafft von Hohenberg der mit einer Neippergerin verheiratet war zeigen in zeittypischer Manier im Mittelbild die Verstorbenen mit ihren Gattinnen in betender Haltung vor dem Auferstandenen Die Mittelbilder der Epitaphe werden seitlich von Saulen mit den Wappen der Ahnenreihe gerahmt Im Chor sind weitere Epitaphe einer 1630 verstorbenen Neippergerin sowie eines Grafen Schenk von Waldstetten angebracht Das jungste Epitaph ist von 1734 nbsp Schmerzensmann nbsp Nothafft Epitaph nbsp Schenken Epitaph nbsp Epitaph Margret von Neipperg 1630 Schmerzensmann Bearbeiten Aussen an der Sudwestecke der Kirche befindet sich ein Schmerzensmann eine uberlebensgrosse Steinplastik von Jesus mit Lendentuch Dornenkrone Wundmalen und von Schmerz gezeichnetem Gesicht Die Figur wird von einem schmuckvollen Baldachin bekront und steht in einer Stutzpfeilernische auf einem Sockel der die Bauinschrift der Kirche von 1514 tragt Die heute aussen aufgestellte Schmerzensmann Figur ist eine um fehlende Teile erganzte Kopie der Originalfigur von 1520 die zum Schutz vor fortschreitender Verwitterung 1978 ins Kircheninnere versetzt wurde Die Originalfigur hatte schon seit langerem keine Arme und Hande mehr Die ursprungliche Gestik ist auf einer Zeichnung von 1748 zu erkennen und weicht wohl von der Armstellung der Rekonstruktion ab Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelDie Orgel wurde 1984 von der Orgelbaufirma Rensch Lauffen a N erbaut und im Jahre 2015 umfassend restauriert Das Schleifladen Instrument hat 34 Register auf zwei Manualwerken und Pedal Das erste Manual dient als Koppelmanual an das lediglich das Schwellwerk permanent angehangt ist Mittels einer Manualschiebekoppel lasst sich das Hauptwerk abkoppeln Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 1 II Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Principal 8 3 Rohrflote 8 4 Gambe 8 5 Octave 4 6 Spitzflote 4 7 Quinte 2 2 3 8 Superoctave 2 9 Terz 1 3 5 10 Hohlflote 1 11 Mixtur IV V 1 1 3 12 Cornet V13 Trompete 8 Tremulant III Schwellwerk C g314 Principal 8 15 Gedeckt 8 16 Salicional 8 17 Unda maris 8 18 Octave 4 19 Flute harmonique 4 20 Sesquialter II21 Feldflote 2 22 Sifflote 1 1 3 23 Mixtur V 2 24 Dulcian 16 25 Oboe 8 Tremulant Pedalwerk C f126 Subbass 16 27 Octavbass 8 28 Gemshorn 8 29 Offenquinte 5 1 3 30 Nachthorn 4 31 Choralbass II 4 2 32 Posaune 16 33 Trompete 8 34 Clairon 4 Koppeln II I II P III PLiteratur BearbeitenWerner Clement Schwaigern Evangelische Stadtkirche Schnell amp Steiner Regensburg 2000 ISBN 3 7954 6327 0 Kunstfuhrer Nr 2453 Ute Beitler Die Stadtkirche in Schwaigern Ihre Bau und Kunstgeschichte In Schwaigern Heimatbuch der Stadt Schwaigern mit den Teilorten Massenbach Stetten a H und Niederhofen Stadtverwaltung Schwaigern Schwaigern 1994 S 477 494 Hartmut Graf Unterlander Altare 1350 1540 Eine Bestandsaufnahme Stadtische Museen Heilbronn Heilbronn 1983 Heilbronner Museumsheft Nr 2 Immo Eberl Die Kirchengeschichte Schwaigerns In Heimatbuch uber Schwaigern und seine Teilorte Schwaigern 1994 S 441 476 Ute Nortrud Kaiser Jorg Ratgeb Spurensicherung Ausstellungskatalog Frankfurt Main und Pforzheim 1982 S 74 103 Ratgebs Tatigkeit in Heilbronn mit Schwerpunkt auf den Schwaigerner Barbara Altar Karl Heinrich Koepf Der Schmerzensmann in der Stadtkirche zu Schwaigern In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 7 Jg 1978 Heft 3 S 100 103 PDF Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur OrgelWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Johanneskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zur Geschichte der Johanneskirche bei kirchenbezirk brackenheim de49 141972222222 9 0590555555556 Koordinaten 49 8 31 N 9 3 33 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johanneskirche Schwaigern amp oldid 228537386