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Pfafers ratoromanisch Faveras ist eine politische Gemeinde und eine Ortschaft im Kanton St Gallen im Wahlkreis Sarganserland oberhalb von Bad Ragaz Die Gemeinde umfasst das Dorf Pfafers am Ausgang des Taminatals auf einem Plateau uber der Rheinebene sowie die Ortschaften St Margrethenberg Vadura Valens Vason und Vattis 5 PfafersWappen von PfafersStaat Schweiz SchweizKanton Kanton St Gallen Kanton St Gallen SG Wahlkreis SarganserlandwBFS Nr 3294i1f3f4Postleitzahl 7312 Pfafers7313 St Margrethenberg7314 Vadura7315 Vattis7317 Valens7317 VasonKoordinaten 756863 206293 46 98915 9 5009 820 Koordinaten 46 59 21 N 9 30 3 O CH1903 756863 206293Hohe 820 m u M Hohenbereich 512 3234 m u M 1 Flache 128 46 km 2 Einwohner 1563 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 12 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 13 8 31 Dezember 2022 4 Gemeindeprasident Axel Zimmermann FDP Website www pfaefers chSicht auf Pfafers von der Valenserstrasse Sicht auf Pfafers von der ValenserstrasseLage der GemeindeKarte von PfaferswwDie Ortsgemeinde Pfafers umfasst die Ortschaft Pfafers selber sowie St Margrethenberg und Vadura 6 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Wappen 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Gesundheitswesen 5 2 Tourismus 5 3 Verkehr 5 4 Bildung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenPfafers liegt auf etwa 800 m uber Meer am Eingang des Taminatals und zahlt rund 730 Einwohner 6 Die Gemeinde erstreckt sich nach Suden uber das Taminatal bis zum Kunkelspass und von Vattis nach Westen ins Hochtal Calfeisen Sie ist gepragt von grossen Hohenunterschieden von der Taminaschlucht 693 m bis zum Ringelspitz 3247 m von Waldern Wiesland Alpen sowie den Stauseen Gigerwald und Mapragg In St Margrethenberg oberhalb von Pfafers auf rund 1200 m uber Meer steht die Festung Furggels die im Zweiten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit einen Teil der Festung Sargans bildete Hauptartikel St Margrethenberg In Vadura 957 m uber Meer auf der rechten Seite des Taminatals liegen die Zentrale und das Ausgleichsbecken Mapragg der Kraftwerke Sarganserland Das Pumpspeicherkraftwerk produziert jahrlich im Schnitt 444 Mio kWh elektrische Energie Hauptartikel Vadura Valens liegt auf der linken Seite im Taminatal auf 913 m uber Meer Wichtigster Arbeitgeber ist die Klinik Valens deren Behandlungen unterstutzt werden durch Therapien in der Therme Hauptartikel Valens SG Vason befindet sich hinter Valens ebenfalls auf der linken Talseite ca 920 m uber Meer Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Land und Forstwirtschaft Hauptartikel Vason Vattis liegt hinten im Taminatal auf ca 940 m uber Meer Die Bevolkerung lebt in erster Linie von Land und Forstwirtschaft sowie vom Gewerbe Hauptartikel VattisGeschichte Bearbeiten nbsp Ruine WartensteinIm Drachenloch oberhalb Vattis wurden Hohlenbaren knochenfunde aus dem Palaolithikum aber keine ebenso fruhen Siedlungsspuren gefunden Eine vorromische Lanzenspitze wurde in Pardatsch und romische Munzen bei Vattis entdeckt Pfafers wurde 762 als abbas de Fabarias 1247 Pheuers und 1288 Pfaevaers ratoromanisch Faveras erwahnt Die Geschichte von Pfafers ist bis 1798 mit jener des 730 750 gegrundeten Benediktinerklosters Pfafers verbunden Die Grundherrschaft der Abtei erstreckte sich ab dem Hochmittelalter uber das ganze Taminatal Zum Schutz der Abtei wurde 1206 auf einem unterhalb von ihr gelegenen nach Osten steil abfallenden Felskopf die Burg Wartenstein errichtet die den Abten zeitweise als Wohnsitz diente Sie blieb als Ruine erhalten Ab 1382 wurde das warme Thermalwasser der Taminaquelle als Bad Pfafers genutzt Von den sich im 14 Jahrhundert im Calfeisental ansiedelnden Walsern blieb die 1432 erstmals erwahnte St Martinskapelle erhalten Die spatmittelalterlichen Kirchen mit den Patrozinien St Maria Magdalena und St Evort sind archaologisch nicht belegt Die 1688 bis 1694 in Pfafers erbaute Abteikirche dient seit 1838 als Pfarrkirche Vattis mit der St Anian Kirche war ab dem 13 Jahrhundert Pfarrei Die Dorfkapelle Vason ist ein Neubau von 1980 81 in Vadura entstand 1955 eine Bruder Klaus Kapelle 5 nbsp Bad Pfafers in der Taminaschlucht Radierung von Matthaeus Merian 1629Der Langsschnitt durch die enge Taminaschlucht zeigt den hangenden Steg der von der Naturbrucke hinunter zu den altesten Badegebauden bei der heissen Quelle fuhrt 1630 begann man das Thermalwasser mit einer Wasserleitung oder Bisse aus der engen Schlucht zu einer Terrasse zu leiten wo ein neues Bad und Hospiz entstanden 5 1803 wurden die Ortsgemeinden Pfafers Valens mit Vason und Vattis zur politischen Gemeinde Pfafers vereinigt und dem Kanton St Gallen einverleibt Im Besitz der Ortsgemeinde befinden sich dreizehn Alpen mit einer Flache von 1316 ha 1839 40 wurde eine Wasserleitung erstellt die einen Teil des Thermalwassers der Tamina nach Ragaz hinunterleitete wo in der Folge ein weiterer Badekurort entstand 1847 eroffnete der Kanton St Gallen in der 1838 aufgehobenen Benediktinerabtei die kantonale Heil und Pflegeanstalt fur Geisteskranke die spatere psychiatrische Klinik St Pirminsberg die auch der Suchtbehandlung dient 2007 arbeiteten dort 245 und in der Rehabilitationsklinik in Valens 350 Mitarbeiter Von diesen Beschaftigten wohnten nur wenige in der Gemeinde 5 nbsp Pfafers Luftbild von Werner Friedli aus dem Jahr 1954Bis 1798 bildeten die Lehensleute der Abtei sowie freie Bauern der Gemeinde eine Genossame Diese war in einem Verband mit Vattis Valens und Ragaz der niederen Gerichtsbarkeit der Abtei Pfafers unterstellt Brande und Naturkatastrophen wie Lawinen und Uberschwemmungen suchten die Gemeinde bis ins 20 Jahrhundert immer wieder heim 1954 wurde die Sekundarschulgemeinde Pfafers Vattis gegrundet 1971 die Schule in Vadura aufgehoben und nach Pfafers verlegt 1984 in der Gemeinde das neue Oberstufenzentrum eroffnet Von 1855 bis ca 1965 wurden bei Vadura Schiefer sowie im 18 und 19 Jahrhundert im Bergwerk Gnapperkopf bei Vattis Kupfer und Silbererze abgebaut Seit 1961 befindet sich der Sitz der damals gegrundeten Kraftwerke Sarganserland in Pfafers 1977 erfolgte die Inbetriebnahme des Stausees Gigerwald mit seiner 147 m hohen Staumauer 1969 stellte das Bad Pfafers den Betrieb ein Als Ersatz wurde 1970 die Rheuma und Rehabilitationsklinik Valens mit offentlich zuganglichem Thermalbad eroffnet Etwas Kleingewerbe und vor allem Viehzucht Alp sowie Forstwirtschaft gaben Pfafers auch zu Beginn des 21 Jahrhunderts ein landliches Geprage 5 Bevolkerung Bearbeiten nbsp Pfafers mit dem KlostergebaudeBevolkerungsentwicklung Jahr 1831 1850 1900 1950 1980 2000 2010 2020Einwohner 1634 1315 1510 1900 1814 1754 1571 1528Quelle 5 7 Am 1 Juni 2022 hatte die Ortschaft Pfafers 663 Einwohner 8 Bevolkerung ab 15 Jahren nach Religionszugehorigkeit 2019 9 Zugehorigkeit Mit Religionszugehorigkeit 87 8 romisch katholisch 65 7 evangelisch reformiert 14 5 andere christliche Konfession 0 1 5 andere Religion 0 6 1Ohne Religionszugehorigkeit 12 2Wappen Bearbeiten nbsp Gemass einer Legende wollte der heilige Pirmin in der Gegend von Landquart ein Kloster grunden Als die Arbeiter die Baume fallten hieb sich einer von ihnen unglucklich ins Bein Wahrend sich die Monche um den Verletzten kummerten flatterte plotzlich eine schneeweisse Taube herbei hob einen blutbespritzten Holzspan auf und flog davon Die Monche folgten ihr und fanden sie wieder im Taminatal wo sie sich auf einem Baum niedergelassen hatte Der heilige Pirmin sah dies als Zeichen Gottes an und beschloss das Kloster an dieser Stelle da wo das heutige Pfafers liegt zu bauen Diese Erzahlung ist in den Deckengemalden der Kustorei der Klosterkirche Pfafers dargestellt Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenGesundheitswesen Bearbeiten nbsp Klinik St Pirminsberg Station A8Die grossten Arbeitgeber der Gemeinde sind die Klinik St Pirminsberg Psychiatrie Dienste Sud in Pfafers und die Klinik Valens Rehabilitationszentrum in Valens In der Klinik St Pirminsberg fur Psychiatrie Psychotherapie und Suchtbehandlung behandeln rund 500 Mitarbeitende seelisch kranke Menschen aus dem Sudteil des Kantons St Gallen und aus dem Furstentum Liechtenstein Die Klinik St Pirminsberg hat 143 Betten Daneben bieten auch die Land und Forstwirtschaft sowie das Kleingewerbe zahlreiche Arbeitsplatze Tourismus Bearbeiten Die verschiedenen Ortschaften in der Gemeinde Pfafers sind Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen Von Vattis ist das zerkluftete Calfeisental erreichbar Auf den Vattnerberg fuhrt eine Seilbahn Von dort ist Drachenloch erreichbar das schon in der Steinzeit bewohnt war Im Winter wird auf dem St Margrethenberg eine Skiliftanlage betrieben Langlauf ist sowohl auf dem St Margrethenberg als auch in Vattis moglich Verkehr Bearbeiten nbsp Taminabrucke letzte Bauarbeiten im Jahr 2016Pfafers und Valens sind eigentlich unabhangig voneinander durch Strassen mit Bad Ragaz verbunden Im Jahre 2010 wurde eine Strassenbrucke zwischen Valens und Pfafers projektiert da eine Sanierung der Strasse zwischen Bad Ragaz und Valens auf Grund des instabilen Rutschgebiets entlang der Strasse unwirtschaftlich gewesen ware Im Februar 2012 wurde das Projekt vom Kantonsrat beschlossen und im Marz 2013 war Baubeginn der Taminabrucke Diese wurde im Jahre 2017 in Betrieb genommen um weiterhin eine sichere Zufahrt nach Valens zu gewahrleisten Bis zur Eroffnung der Taminabrucke wurde die Gemeinde von den beiden Postautolinien Bad Ragaz Pfafers Vadura Mapragg Vattis Gigerwald und Bad Ragaz Valens Vason Mapragg erschlossen Seit der Eroffnung der Taminabrucke und somit der direkten Verbindung von Pfafers nach Valens wurden die beiden Postautokurse zu einem Kurs Bad Ragaz Pfafers Valens Vason Vattis Gigerwald zusammengelegt Das alte Bad Pfafers ist mit dem Schluchtenbus von Bad Ragaz erreichbar Von 1892 bis 1964 war Pfafers Sommers mit der Drahtseilbahn Ragaz Wartenstein erreichbar Bildung Bearbeiten In der Gemeinde Pfafers gibt es drei Kindergarten drei Primarschulen sowie ein Oberstufenzentrum Je ein Kindergarten und eine Primarschule befinden sich in Pfafers Vattis und Valens Die Sekundar bzw die Realschule wird von den Schulern in Pfafers besucht Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Pfafers mit dem ehemaligen Kloster PfafersSiehe auch Liste der Kulturguter in Pfafers Sehenswert ist die ehemalige Klosterkirche welche 1694 im Barockstil erbaut wurde und die Ruine Wartenstein Pfafers ist u a Ausgangspunkt fur die Wanderungen uber die Naturbrucke in die Taminaschlucht und zum alten Bad Pfafers mit dem Paracelsusmuseum und Badermuseum hinauf ins Hochtal von St Margrethenberg zum Aussichtspunkt Pizalun oder uber die Alp Salaz Richtung Calanda Im Drachenlochmuseum in Vattis konnen Funde aus der Drachenlochhohle besichtigt werden siehe auch Artikel St Margrethenberg Vadura Valens Vason und Vattis Personlichkeiten BearbeitenRobert Mader 21 Juli 1847 in Pfafers 27 April 1936 in St Gallen Hotelier und Mazen August Cramer 10 November 1860 in Pfafers 5 September 1912 in Gottingen deutscher Psychiater und HochschullehrerLiteratur BearbeitenErwin Rothenhausler Dora Fanny Rittmeyer Benedikt Frei Die Kunstdenkmaler des Kantons St Gallen Band I Bezirk Sargans Kunstdenkmaler der Schweiz Band 25 Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1951 DNB 750089172 Fritz Lendi Gesegnete Wasser Eine Schilderung Walter Loepthien Meiringen Stuttgart 1954 Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen XIV Abteilung Die Rechtsquellen des Kantons St Gallen Dritter Teil Die Landschaften und Landstadte Band 2 Die Rechtsquellen des Sarganserlandes von Sibylle Malamud und Pascale Sutter Basel 2013 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfafers Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde PfafersEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 a b c d e f Franz Xaver Bischof Pfafers Gemeinde In Historisches Lexikon der Schweiz Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz HLS der gemass den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4 0 International CC BY SA 4 0 steht a b Pfafers Auf der Webseite der Gemeinde Pfafers abgerufen am 8 Oktober 2020 Standige und nichtstandige Wohnbevolkerung nach Jahr Kanton Bezirk gt gt Gemeinde Bevolkerungstyp Geburtsort und Staatsangehorigkeit Abgerufen am 27 Dezember 2020 Bevolkerung pro PLZ aktiver Filter 7312 Auf Open Data Portal der Schweizer Post abgerufen am 1 Juli 2022 Der Datensatz enthalt die der Schweizerischen Post bekannte Bevolkerungszahl inklusive der Bewohner von Zweitwohnungen Statistikdatenbank STADA2 Gemeinden Kanton St Gallen Pfafers Kanton St Gallen abgerufen am 27 Dezember 2020 Politische Gemeinden im Wahlkreis Sarganserland Bad Ragaz Flums Mels Pfafers Quarten Sargans Vilters Wangs WalenstadtKanton St Gallen Wahlkreise des Kantons St Gallen Gemeinden des Kantons St Gallen Normdaten Geografikum GND 4219379 5 lobid OGND AKS VIAF 234662193 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfafers amp oldid 233178069